I.1.5.2. Formulierung konkreter
Personalmarketing-Ziele
Auf Basis der Ist-Analyse können dann Verbesserungswege
gefunden und somit bestimmte Ziele definiert werden21.
Mögliche Personalmarketing-Ziele sind oftmals die
langfristige Absicherung eines externen Akquisitionspotentials durch Steigerung
des Bekanntheitsgrades und Verbesserung des Arbeitgeberimages am Arbeitsmarkt,
sowie die Erhöhung der Qualität der Bewerbungen des
Unternehmens22.
I.1.5.3. Bestimmung der Zielgruppen
I.1.5.3.1. Durch traditionelle
Segmentierungskriterien
Nach der Formulierung der Ziele muss man beachten welche
Zielgruppen angesprochen werden sollen. Um verschiedene Zielgruppen zu
unterscheiden muss man eine Marktsegmentierung durchführen, dass
heißt, dass Zielgruppen gebildet werden müssen, die intern so
homogen und extern so heterogen wie möglich sein sollten. Die
Segmentierung ermöglicht die Arbeitsmarktforschung, die zum Ziel hat, die
Arbeitsmärkte besser kennenzulernen, und dadurch den Arbeitsmarkt zum
eigenen Vorteil beeinflussen zu können23. Ziel ist es, die
Merkmale eines Segments zu kennen und somit Personalmarketingstrategien
entwickeln zu können.
Zu den Segmentierungskriterien zählt man eine Vielfalt
von unterschiedlichen Charakteristiken, die je nach Autoren unterschiedlich
benannt werden. Bühner unterscheidet somit geographische, demographische,
psychographische und verhaltensbezogene Kriterien. Beispiele für
demographische Kriterien sind das Alter, das Geschlecht, der Familienstand, das
Einkommen, die Schulbildung, die Berufsbildung, die Ausbildung und die
Nationalität. Psychographische Kriterien können der
Persönlichkeit sowie den Zielsetzungen einer Person entsprechen.
Verhaltensbezogene Kriterien stellen zum Beispiel die Karriereorientierung
sowie die Einstellungen einer Person dar.24
Homburg und Krohmer sind aber der Meinung, dass es nicht vier
sondern fünf Arten von Kriterien gibt. Sie sprechen auch von
demographischen, verhaltensbezogenen und psy- chographische Kriterien, aber
unterscheiden noch Nutzenbezogene Kriterien wie das
20 Vgl. Drumm, Hans-Jürgen : Personalwirtschaft,
5. Auflage, (Springer) Berlin 2005, S.354
21 Vgl. Schmidt, Simone : Hochschulmarketing,
Grundlagen, Konzepte, Perspektiven, (VDM Verlag Müller) Saarbrücken
2007, S.20
22 Vgl. Rastetter, Daniela : Personalmarketing,
Bewerberauswahl und Arbeitsplatzsuche, (Enke) Stuttgart 1996, S.109-112
23 Vgl. Drumm,Hans-Jürgen: Personalwirtschaft, 5.
Auflage, (Springer) Regensburg 2005, S.89
24 Vgl. Bühner , Rolf: Personalmanagement, 3.
Auflage, (Oldenbourg) München 2005, S.45
Gehaltsnutzen, oder das reputationsbezogene Nutzen des
Arbeitgebers, und Sozioökonomische Kriterien, die sich auf das Einkommen,
das Bildungsniveau oder auch die Branchenerfahrung beziehen, also sich auf
ökonomische Merkmale konzentrieren.25
I.1.5.3.2. Durch die Kompetenzen
Im Hochschulmarketingbereich, wo die High Potentials von den
normalen« Studenten abgegrenzt werden sollen, kann man sich auch von
manchen Personalauswahlverfahren Unterstützung holen, wie dem
Vier-Kompetenzen Modell von Hülshoff.
Hülshoff unterscheidet vier Arten von Kompetenzen, die
zwar zur Personalauswahl dienen, aber die auch bei der Segmentierung eine Rolle
spielen können: die Fachkompetenz, die Persönlichkeitskompetenz, die
Sozialkompetenz und die Methodenkompetenz26. Die Fachkompetenz
entspricht den fachlichen Kenntnissen, der beruflichen Erfahrung und der
Ausbildung. Die Methodenkompetenz stellt die Art dar, seine Arbeit zu
organisieren, fachliche Kenntnisse in der Praxis zu nutzen und Probleme zu
lösen. Die Sozialkompetenz soll zur Verständigung zwischen
verschiedenen Personen führen und umfasst somit die
Kommunikationsfähigkeit, das Teamgespür, die Motivations- und
Überzeugungsfähigkeit, sowie die Kritikfähigkeit. Die
Persönlichkeitskompetenz stellt die Kreativität einer Person dar,
sowie die Moral und Ethik, die Leidenschaft, die Stabilität und die
Energie einer Person. Diese vier Kompetenzen können somit bestimmen, ob
jemand zum Beispiel Führungspotenzial hat. Da viele Studiengänge
heute Vorlesungen anbieten, die nicht nur die Verbesserung von Methoden- und
Fachkompetenzen sondern auch von Sozialkompetenzen anbieten
(Verhandlungsvorlesungen, Kommunikationsvorlesungen, Projekte im Team), kann
auch dieses Kompetenz-Modell zur Segmentierung dienen.
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