III.1.2. Beste High Potentials identifizieren
III.1.2.1. Workshops und Unternehmensplanspiele
Innerhalb eines Studiengangs besitzen nicht alle Studenten das
gewünschte Führungs- und Leistungspotenzial. Deshalb dienen die
Workshops und Unternehmensplanspiele zur Erkennung dieser High Potentials. Bei
den Workshops und Planspielen handelt es sich um eine Simulation einer
betrieblichen Problemstellung, die unter Beachtung reeller Unternehmens- und
Umfeldsbedingungen gelöst werden sollen.87 Um die Aufgaben
durchzuführen sollen die Unternehmensvertreter und die Studenten stark
zusammenzuarbeiten. So erhalten die Studenten ein bestimmtes Unternehmensbild,
das durch die Kommunikation mit den Vertretern und den Anforderungen der
Aufgaben beeinflusst wird. Da es sich oftmals um anspruchsvolle Aufgaben
handelt, führt es normalerweise zu einer Verbesserung des
Arbeitgeberimage. Zudem wird es durch dieses Konzept möglich, die
Reaktionen und Antworten der Studenten zu beobachten und zu beurteilen, was zu
der Identifikation von Hochpotenzialträger führt.
III.1.2.2. Forschungs- und Projektaufträge
Bei dieser Maßnahme beauftragt das Unternehmen
Studentengruppen mit bestimmten Projekten. Durch diese Zusammenarbeit kann das
Unternehmen das Verhalten und die Kompetenzen der Studenten beobachten, wie die
Methoden zur Problemlösung sowie die Kreativität der Studenten und
ihr Verhalten gegenüber Stresssituationen88.
Projektaufträge bieten also die Möglichkeit, Hochpotenzialträger
innerhalb einer Klasse zu identifizieren und Kontakte mit ihnen zu
knüpfen. Außerdem kann diese Methode die Kosten der
durchzuführenden Projekte senken. Zudem erlaubt es auch das
Wissenstransfer von den Studenten bis hin zum Unternehmen und vom Unternehmen
bis zu den Studenten.
85 Vgl. Langer, Julia : Hochschulmarketing : Ein
Instrument zur Personalbeschaffung für den Mittel-stand ? (Verlag Driesen)
Taunusstein 2008, S.59
86 Vgl. Langer, Julia : Hochschulmarketing : Ein
Instrument zur Personalbeschaffung für den Mittel-stand ? (Verlag Driesen)
Taunusstein 2008, S.56
87 Vgl. Schmidt, Simone : Hochschulmarketing :
Grundlagen, Konzepte, Perspektiven, (VDM Verlag Dr. Müller)
Saarbrücken 2007, S.40
88 Vgl. Schmidt, Simone: Hochschulmarketing :
Grundlagen, Konzepte, Perspektiven, (VDM Verlag Dr. Müller)
Saarbrücken 2007, S.42
III.1.2.3. Praktika
Der Einsatz von Praktikanten wird als Königsweg«
bezeichnet89. Die Praktika ermöglichen erstmals, Studenten
unter realen Arbeitsbedingungen zu beobachten. Im Vergleich zu Workshops oder
Projektaufträgen kann man einen Studenten im eigenen Unternehmen über
einen längeren Zeitraum beobachten. Bei den Praktika unterscheidet man
zwischen Grundpraktika, die vor dem Vordiplom stattfinden, und Fachpraktika die
während des Hauptstudiums stattfinden.90Grundpraktika
können dazu dienen, den besten Praktikanten später ein Fachpraktikum
vorzuschlagen. Fachpraktika ermöglichen dann dem Unternehmen, die
Kompetenzen und das Verhalten des Studenten in der geeigneten Fachabteilung zu
beobachten. Praktika ermöglichen also einem Unternehmen, potenzielle
geeignete Nachwuchskräfte zu erkennen. Aus diesem Grund können
Praktika einen Teil des Auswahlprozesses ersetzen. Deshalb kann die Auswahl der
Praktikanten eine wichtige Rolle spielen. Um Praktikanten richtig beurteilen zu
können, sollte man dem Praktikanten auch anspruchsvolle Aufgaben geben und
ihn über einen langen Zeitraum beobachten können91. Der
Kontakt zu sehr guten Praktikanten sollte auch nach dem Praktikum gepflegt
werden.92 Sinnvoll wäre auch, die Praktikanten je nach
Potenzialklasse zu klassifizieren, wie im Marketing bei der
Kundenklassifizierung A,B,C.93 So könnte man eine
differenzierte Kundenpflege durchführen, zum Beispiel die bestgeeigneten
ehemaligen Praktikanten regelmäßig zu
Personalentwicklungsmaßnahmen einladen und Diplomarbeiten sowie
Folgepraktika vorschlagen, während man untergeordneten Kategorien nur
Informationen über das Tagesgeschäft erteilen würde (Z.B.
Firmenzeitschriften).
Neben diesen zwei Funktionen bietet das Praktikum andere
Vorteile: nach seinem Praktikum kann der Student seine Erfahrungen mit seinen
Kameraden austauschen, und somit den Bekanntheitsgrad des Unternehmens
erhöhen94. Hochwertige Praktika können somit bei den
Praktikanten, ihre Umgebung wie der Hochschulen und den Kameraden das
Unternehmensimage verbessern. Außerdem ermöglich das Praktikum auch
ein gegenseitiges Wissenstransfer.
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