1.6 Aufbau der Arbeit
Entsprechend dem im ersten Kapitel dargestellten Aufbau
beschreibt die vorliegende Arbeit im zweiten Kapitel die Organsation der
Akteure, wobei ihre Rollen, Beziehungen, Interessen und Netzwerke analysiert
werden. In Kapitel 3 und 4 werden die Straßenverkehrsprobleme, seine
Hintergründe sowie die Folgewirkungen anhand von Beispielen dargestellt.
Das fünfte Kapitel leitet daraus einen Überblick über die bisher
entwickelten Konzepte ab. Das sechste Kapitel stellt aufgrund der ermittelten
Daten über die Zustandsanalyse ein Entwicklungskonzept vor, das zu einer
besseren Entwicklungsperspektive führen kann. Ab dem zweiten Kapitel
erfolgt jeweils am Ende eines wichtigten Teils der Arbeit eine Kurzfassung.
Abschließend werden die wichtigsten Aspekte in einem Fazit abgeleitet und
Ausblicksfragen gestellt.
2. Organisation der Akteure im
Straßenverkehrssektor
Das System des Straßenverkehrs besteht aus verschiedenen
Komponenten, sodass die Beschreibung der gesamten Organisation wichtig ist, um
die Beziehungen und die Positionen des jeweiligen Akteurs zueinander zu
verstehen.
2.1 Verwendete Methodik
Die Frage, wie die Akteure des Straßenverkehrssektors
sich organisieren, ruft weitere Fragen wer, welche Rollen etc. hervor.
Die qualitativen Daten wurden verwendet, um die Organisation der Akteure im
Straßenverkehr in Cotonou untersuchen zu können. Die Anwendung des
deduktiven Logikbaums (Abb. 2) hilft zuerst, das Straßenverkehrssystem in
seine verschiedenen Komponenten zu zerlegen, dann die Hauptaktivitäten zu
erstellen und die Schlüsselakteure zu entdecken. Weiterhin wurden die
verschiedenen Rollen erfasst und weitere Akteure entdeckt.
Die Akteure wurden nach Komponenten gruppiert und durch
alphabetische Buchstaben repräsentiert, um ihre Relationen miteinander zu
analysieren. Aufgrund des Graphenansatzes (Anhang A) wurden die Relationen pro
Komponent des Straßenverkehrssystems erstellt. Daraus wurde jeweils eine
Adjazenzmatrix gebildet, um die Zentralität und die Dichte der Relationen
berechnen zu können. Die Zentralität bzw. degree centrality«
ist Ausdruck für die Wichtigkeit eines Akteurs aufgrund seiner
Beziehungen«, während die Dichte die Anzahl der Kanten
(Beziehungen) geteilt durch die Anzahl aller möglichen geordneten
Paare unterschiedlicher Knoten bedeutet (Mark Trappmann et al. 2005).
Um diese Kenndaten zu berechnen, wurden folgende Formeln
angewandt (vgl.Mallick, 2007).
n n
? ?
aix + ajx
i
=
1
j
n
1
n
2
aij
??
n i = =
1 1
j
n
n
Die Zentralität eines Akteurs x: Z(x)=
?? aij
i
|
= 1 1
j =
|
Die Dichte der jeweiligen Netzwerk-Komponente (x) D =
|
|
n n
( 1)
-
|
2.2 Die Akteure
Unter den Akteuren sind sowohl Individuen als auch
Institutionen zu verstehen, die in bestimmten politischen und
gesellschaftlichen Kontexten handeln (Jänicke et al. 2000: 65).
Verschiedene Akteure (Abb. 2) greifen aufgrund ihrer Position in den Prozess
der Entwicklung des Straßenverkehrssektors in Cotonou ein. Die
Weiterentwicklung dieser Abbildung zeigt, dass die Akteure aus der nationalen
Verwaltungsebene (Regierung, Ministerien und ihrer Instanzen), der lokalen
Verwaltungsebene (Bürgermeister, Leistung der technischen Dienste), den
internationalen und bilateralen Straßenverkehrspartnern (Weltbank,
Französiche Entwicklungsagentur, KfW-Bankengruppe, Europäische Union,
Afrikanische Entwicklungsbank etc.), den halbprivaten (Agetur-Sa, Serhau-Sa)
und privaten Straßenbau- und Straßenunterhaltungsunternehmen
(Colas-Gruppe, Sogea-Satom-Gruppe, Nichtregierende Organisationen,
Kleinunternehemn etc.), den öffentlichen Straßenverkehrsbetreibern
(Zemidjan-oder Taxi-oder Mini-Busbetreiber) und ihren Gewerkschaften sowie den
Benzin-und Dieselölverkäufern (Total, Texaco und informelle Benzin-
und Dieselölverkäufer) und der lokalen Bevölkerung bestehen.
Abbildung 2: Entdeckung der Schlüsselakteure durch
deduktiven Logikbaum Quelle: Eigene Darstellung, 2010
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