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StraàŸenverkehrsanalyse in einer metropole eines entwicklungslandes an der kà¼ste des golfes von benin am beispiel von cotonou

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par Sagbo Rogatien Akohou Gbacada
Karlsruher Institut fà¼r Technologie - Master 2011
  

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4.2.2.2 Widerstand der Autotaxis

Die Autotaxis sind in der Stadt Cotonou gelb-grünfarbig. Seit den 1950er Jahren sind einzelne private Akteure in diesem Straßenverkehrsektor tätig. Bis zu den 1980er Jahren waren die Autotaxis in ganz Cotonou innestädtisch tätig. In den 1990er Jahren haben sie für eine kurze Zeit einen Niedergang ihrer Tätigkeiten wegen der Krise erlebt (vgl. N'Bessa Benoit 1997:366). Die Autotaxis sind immer mehr in dem interurbanen Verkehr tätig. 43,8 % der Befragten (Abb. 22) reisen lieber mit dem Autotaxi in die städtische Peripherie, während nur 5,3 % der Befragten ein Autotaxi für die innerstädtische Mobilität benutzen. Die Autotaxis sind für längere Entfernungen billiger als die Zemidjan.

43,8%

8,8%

keine
Antwort

Eigenes
Motorrad

13,0%

Moto-Zemidj
an

8,3%

eigenes
Auto

11,5%

3,0%

Auto-taxi

Amtsauto

7,3%

Bus

4,5%

Mini-Bus

Abbildung 22: Aufteilung der benutzten Verkehrsmittel von Cotonou aus

Quelle: Felddaten 2010

Die Autotaxifahrer bieten den Kunden einheitliche Fahrtarife nach Fahrtrichtungen. Sie machen fünf bis neuen Runden pro Tag je nach Entfernung zwischen Cotonou und den naheliegenden Städten (vgl. Kombiéni Hervé 2006-2007: 45). Von 1992 bis 2004 wurden 9.606 Autotaxis in Cotonou zugelassen (vgl. DGTT, 2004: 21). Von 2005 bis 2008 sind 2.461 Autostaxis in der Stadt neu zugelassen worden (vgl. Mairie de Cotonou). Wahrscheinlich liegt die Anzahl der Autotaxis gegenwärtig über 12.067, wobei mindestens 20 Autotaxis für 1.000 Stadtbewohner oder 78 Autotaxis für 1.000 Haushalte zu erwarten sind.

Seit 1994 hat die lokale Verwaltung die städtische Autotaxi-Steuer um etwa 1000 f CFA (ungefähr 1,5 Euro) pro Monat eingerichtet, aber nur 1.961 Autotaxifahrer hatten dies in 1998 bezahlt; 73 % der Autotaxifahrer hatten ihre AutotaxiSteuer nicht bezahlt. Wie bei den Zemidjan hängt die Nichtbezahlung der Autotaxi-Steuer mehr vom Willen der Autotaxifahrer und der Kontrolle der öffentlichen Hand ab. Daher stellt sich hier die Frage, wie die Autotaxitätigkeit reguliert werden kann, um die Auto-Einkünfte von den Autotaxifahrern besser zu bekommen.

4.2.2.3 Fragilität der Kleinbus-und Busunternehmen

Die französischen Busunternehmer schufen die erste Busgesellschaft der Kolonialzeit in Dahomey bzw. Benin im Jahre
1954. Der Status dieses Unternehmens basierte auf einem Prinzip von Public-Private-Partnership«, insbesondere von

gemischtwirtschaftlicher Gesellschaft«. Dabei besaß das Unternehmen totale Führungsfreiheit« für die Bewirtschaftung seiner Dienste.

Allerdings sollte die öffentliche Hand die Tarife mit regulieren und Buslinien gegenüber anderen öffentlichen Verkehrsmitteln monopolisieren. Damals betrug das durchschnittliche Angebot der Minibus- und der Bustaxis etwa 28 % im Vergleich zum gesamten öffentlichen Verkehrsmarkt.

Mit der Unabhängigkeit von Benin entstand daraus in 1963 die Regie Autonome des Transports de Cotonou«. Das Ziel war es, die Mobilität der armen lokalen Bevölkerung in der Stadt zu ermöglichen«.

Dabei begann der Prozess der Verstaatlichung aller Unternehmen im Jahre 1974 in Benin (vgl.Amoussou-Guenou Alexis Max Patrick, 1995: 11). Diese Verstaatlichung führte zu vielen Betriebsschwierigkeiten des staatlichen Unternehmens und zur Umwandlung des Busunternehmens in die Société des Transports de la Province de l'Atlantique(STPA)«, um die Wirtschaftlichkeit ab 1976 zu erhöhen. Gemäß N'Bessa Benoit (1997: 365) hatte dieses Busunternehmen seine Aktivitäten mit den aus Rumänien importierten Bussen (Typ 112 mit 107 Plätzen und Typ 109 mit 42 Plätzen) fortgesetzt. Dass der Umsatz sich von 144 Millionen bis auf 582 Millionen f CFA (etwa von 219.258 Euro bis auf 887.263 Euro) zwischen 1979 und 1981 erhöht hatte (vgl. CBDD, 1999: 23), kann als Erfolg dieser Busgesellschaft angesehen werden.

Kurze Zeit danach waren fast alle Busse defekt und außer Betrieb. Um die öffentlichen Verkehrsdienste weiter anbieten zu können, kaufte sich das Unternehmen im Jahre 1980 Mercedes-Busse (Typ 0362). Aber auch einige Monate später waren alle Verkehrsmittel kaputt. Wie die meisten städtischen Transportgesellschaften in Sub-Sahara brach dieses öffentliche Verkehrssystem wegen laufender Instandhaltungsprobleme im Jahre 1987 zusammen.

Ein neuer Versuch wurde 1996 mit zwei privaten Gesellschaften Albatros International«/Les rapides de l'Albatros« und der Autobusgesellschaft« in Cotonou eingeführt. In einem Konzessionsvertrag mit der damaligen Regierung wurde vereinbart, dass die Unternehmen jeweils verschiedene Buslinien bewirtschaften dürften. Sechs Linien betrieben dieses Unternehmen. Les Rapides de l'Albatros« hatte den Kunden einen einzigen Tarif 75 f CFA (10 Cent) pro Linie vorgeschlagen (vgl.CUC (a) 1996: 15). Dieses Experiment dauerte lediglich 18 Monate und mittlerweile ist alles wieder verschwunden.

Es gab unterschiedliche Gründe für den aufeinanderfolgenden Zusammenbruch oder diese Fragilität des öffentlichen Massenverkehrssystems in Cotonou. Der schlechte Straßenzustand sowie die Ton- oder Sandstraßen, der unerlaubte Busbesetzungsgrad, die schlechte Klimasituation und die Schwierigkeiten der Reparaturarbeiten bestimmten die schwierigen Bedingungen« gemäß Godard Xavier & Teunier Pierre (1992: 50), unter denen diese öffentlichen Straßenverkehrgesellschaften ihre Dientse leisten sollten.

Ein anderer Grund des Zusammenbruchs war die Tatsache, dass kein Aktionär seine Aufgaben und Verpflichtungen erfüllt hatte. Beispielweise hatte die Regierung keine Beachtung für die Sicherung des Buslinienmonopols gegenüber anderen öffentlichen Verkehrsmitteln und keine Regulierung der Fahrtkosten aus anderen politischen Gründen gezeigt, wie es zuvor im Vertag zugesagt wurde. Nach der Verstaatlichung begannen informelle Nutzungen wie die unbegrenzte Ausnutzung der Busse, um die kostenlose Mobilität von Mitgliedern der Parteiorganisationen sicherzustellen« (vgl. Amoussou-Guenou Alexis Max Patrick, 1995: 12).

Ein anderer Hauptgrund des Misserfolgs der staatlichen Busgesellschaften war der übertriebene Eingriff der öffentichen Verwaltungen in der Führung dieser Busgesellschaften.

In den damaligen departementalen Busgesellschaften arbeiteten die Mitarbeiter der departementalen Verwaltung, die für die Steuerung der Busgesellschaften nicht qualifiziert wurden« Bamas Stanislas (2002). Diese übertriebenen Eingriffe der machthabenden Akteure bezeichnet eine Art des Machtgebrauchs, die nicht auf den öffentlichen Verkehr begrenzt« ist (vgl. Vogt Joachim 03.01.11).

Die Busunternehmen konnten ihrerseits die unterschiedlichen Betriebskrisen nicht überwinden. Besonders bei Les Rapides de l'Albatros« fehlten Haltestellen entlang der Fahrtstrecken und Stellplätze, wobei das Unternehmen immer unter polizeilichem Druck stand. Zudem fand es die Sonderabgaben wie die Bustaxi-Steuer 360.000 f CFA (etwa 548 Euro pro Jahr) zu hoch (vgl. CBDD, 1999: 27).

Darüber hinaus lagen die Gründe des Zusammenbruchs der Busgesellschaften zum einen an dem alten Zustand der bewirtschafteten Busse und in den ungeeigneten Verkehrsbedingungen. Zum anderen waren die administrativen, rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen auch nicht geeignet« Bamas Stanislas (2002)

2002 erschien eine neue Gruppe von selbstständigen Minibusfahrern, die heute den Autotaxifahrern eine unlautere Konkurrenz mit billigsten Fahrtkosten liefert. Die Betriebschwierigkeiten der einzelnen privaten Busgesellschaften, die nach der Deregulierung des Sektors entstanden und ohne öffentliche Subventionen gegenüber der Konkurrenz der anderen Betreiber zusammenbrochen waren, sind ein wesentlicher Indikator des Kapitalmangels der einzelnen Busbetreiber.

In diesem Kontext verlaufen neue Studien bei Behörden, um eine neue Kooperation im Bereich des städtischen Mobilitätssytems mit interessierten Unternehmen zu fördern. Gemäß Direction de l'urbanisme (2002: 54) sollte die Nachfrage nach öffentlichem Verkehr bei der Aktualisierung der Daten von 1996 über etwa 334.000 Verkehrsaufkommen täglich betragen, während nur 43.000 mit vorgesehenen Maßnahmen täglich seit 2002 befriedigt werden könnten. Dies war etwa 13 % der Nachfrage im Jahre 2002.

Insgesamt zeichnet sich die Entwicklung des öffentlichen Straßenverkehrsystems in Cotonou vor allem durch die rasche Entwicklung eines Subsistenzverkehrs wegen der Suche nach Überlebenmöglichkeiten der Zemidjan aus. Die Autotaxis widerstehen der unlauteren Konkurrenz der Zemidjan und kleinen Taxibussen bei der Befriedigung der interurbanen Nachfrage. Unterschiedliche Gründe wie die schwierigen Naturbedingungen, die Raparaturschwierigkeiten, die Nichteinhaltung der Verträge, die informellen Nutzungen, die übertriebenen Eingriffe der machthabenden Akteure, die ungeeigneten Rahmenbedingungen und der Kapitalmangel führen zum Scheitern des öffentlichen Verkehrs. Die Krise des öffentlichen Verkehrs und seine Ursachen sind in die Abbildung 23 illustriert.

Abbildung 23: Ursachen der Krise des öffentlichen Busverkehrs
Quelle: Eigene Darstellung 2011

Neben dem Personenverkehr gewinnt der Güterverkehr in Cotonou an Bedeutung, weil die meisten Menschen mindestens mit einem kleinen Stückgut unterwegs sind und die Stadt eine Hafenstadt ist, wo die Güter in die Nachbarländer transportiert werden.

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