4.3 Anstieg des Güterverkehrs
Unter Güterverkehr wird der Transport oder die
Ortsveränderung von Gütern verstanden. Dieser beinhaltet den
Stückgutverkehr und den Wagenladungsverkehr.
Sowohl in der Stadt als auch von der Stadt aus werden
Güter befördert. Zahlreiche Güter (Textilprodukte, industrielle
Erzeugnisse, Bodenschätze, unterschiedliche Ernährungsprodukte und
Konserven) werden transportiert. Aus der Sicht des Stückgut- und
Wagenladungsverkehrs ist es schwierig, den Güterverkehr wegen der
Unübersichtlichkeit des Sektors ausführlich zu beziffern. Die
Nachfrage nach dem Güterverkehr lässt sich in Bezug auf die
Hafenaktivitäten annähern, d.h. aus dem Volumen (Tab. 8) der
Hafenimport- und Exportgeschäfte kann das Güterverkehrsaufkommen in
Cotonou geschlossen werden.
Tabelle 8:Überblick über die durchschnittliche
Import-und Exportbilanz
Zeitraum
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1921-1951
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1965-1994
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1996
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1999
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2001-2006
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Durchschnittlicher Import (in Tonnen)
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39.422
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883.876
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1.795.862
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2.236.224
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3.776.575
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Durchschnittlicher Export (in Tonnen)
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60.938
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1.384.683
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423.952
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360.436
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476.727
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Durchschnittliche Import- und Export-
bilanz (in Tonnen)
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100.361
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1.010.351
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2.219.814
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2.596.660
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4.248.802
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Quelle: nach N'Bessa Benoit (1997: 87), (INSAE(c), 2002: 22) und
(vgl. DGTT (a) 2006) erstellt.
Aus diesen Daten kann geschlossen werden, dass die Nachfrage nach
dem Güterverkehr zunimmt. Diese Zunahme entsteht in einem Kontext der
unsicheren Schienenverkehrssituation in Cotonou.
Um die Güter zu transportieren, fahren 250 bis 350 LKWs
täglich in die Hafenzone (vgl. Kengne Foduop & Jean Tape Bidi, 2010).
Gegenwärtig erfolgt der Transport von Gütern nicht nur durch LKWs,
sondern durch Tragen auf dem Kopf«, Rikscha oder Schiene,
Zemidjans, PKWs und Busse. Zwei Arten des Gütertransports sind in
Abbildung 24 abgebildet.
In dem Bus (Foto links) befinden sich unterschiedliche Produkte,
das Foto (rechts) zeigt einen Brotkorb auf dem Kopf, wie ihn die meisten Frauen
zu Fuß für die Beförderung von Marktgüter tragen.
Abbildung 24: Zwei Beispiele von Gütertransport auf einer
Straße
Quelle: Felddaten (2010)
Der Güterverkehrsbereich ist mit verschiedenen Problemen
verbunden. Die Unsicherheit auf der Straße, die Überladung der
Wagen, der Mangel an Fachkräften und die Dominanz der Informalität
der Verkehrsaktivitäten sind nennenswert. Die Akteure sind
Analphabeten und Handwerksunternehemen«, wobei die
Wirtschaftsbeziehungen außer administrativen Formalitäten nicht
formell geregelt werden« (vgl. Kengne Foduop & Jean Tape Bidi,
2010). Die Dominanz der Informalität und der Fachkräftmangel
sind die Ursachen der Probleme des Güterverkehrssektors. Wie können
diese Probleme gelöst werden?
4.4 Zunehmende Verkehrsflüsse nach Strömen
Die Notwendigkeit der neuesten Daten über den Verkehrsfluss
erweist sich, da die vorhandenen Daten seit 1996 erhoben wurden. Die
Verkehrsflüsse wurden wie folgt gezählt.
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