3.2 Naturräumlicher Einfluss auf den
Straßenverkehr
Die naturräumlichen Bedingungen beeiflussen negativ den
Bau und die Unterhaltung der Verkehrswege. Cotonou ist die größte
Gemeinde mit besonderem Status in Benin. Mit einer Fläche von 79
km2 besteht die Stadt aus 13 Stadtteilen (Abb. 4) und ungefähr
140 Stadtvierteln.
Abbildung 4: Lage von Cotonou mit Stadtteilen
Quelle: aus INSAE (b) 2004
Hier erscheint die Stadt als zwei Landstücke im
Wassergebiet (grüne Farbe der Abb.4), wobei die Wasserflächen und der
sumpfige Untergrund speziell herausfordernde Bedingungen für die
Entwicklung von Verkehrsstraßen darstellen, weil der Straßenbau
dadurch erschwert wird (Abb. 5 und 6).
Abbildung 5: Verformter Straßenteil unter Einfluss des
Untergrundes (Unterspülung)
Quelle: Felddaten (2010)
Abbildung.6: Überschwemmte Straße
Quelle: Webseite accel10.mettre-put-idata.over-blog
Schlussfolgernd kann festgestellt werden, dass die Klima- und
Bodenbedingungen den Bau und die Unterhaltung von Allwetterstraßen
schwierig machen« (vgl. Monheim Heiner, 2010).
Neben diesem naturräumlichen Einfluss erweist sich der
demografische Aspekt als ein weiterer Einflussfaktor.
3.3 Bevölkerungsexplosion
Die demografische Entwicklung der Stadt ist in Bezug auf den
Zensus und die Berechnungen oder Einschätzungen des letzten Jahrhunderts
steigend. Von 1.175 Bewohnern in 1905 werden diese über 862.000
gegenwärtig und in 2030 etwa 1.629.000 betragen. Abbildung 7
veranschaulicht diesen zunehmenden Trend.
Bevölkerungsanzahl
1800000
1600000
1400000
1200000
1000000
400000
600000
200000
800000
0
1880 1900 1920 1940 1960 1980 2000 2020 2040
Jahre
Abbildung 7: Trend der Bevölkerungszunahme von 1900 bis
2040
Quelle: nach Benoit N`Bessa (1997), PDC-Cotonou (2008) und
INSAE ((a) 2008) erstellt.
Diese demografische Entwicklung beruht nicht nur auf dem
natürlichen Wachstum der Einwohnerzahl, sondern auch auf dem positiven
Wanderungssaldo aufgrund der Urbanisierung. In Benin lag die durchschnittliche
Urbanisierungsrate bis 2002 bei etwa 39 %. Gegenwärtig nimmt der
Urbanisierungsgrad weiter zu.
Von etwa 50 % in 2008 wird er voraussichtlich auf 60 % in 2030
steigen. Zwei Drittel der urbanen Bevölkerung werden weltweit in
Entwicklungsländern leben (vgl. Demographia World Urban Areas, 2008).
Diese Zunahme des Urbanisierungsgrades ist ein Grund der
Migration nach Cotonou. Andere Gründe des nicht abreißenden
Bevölkerungszustromes in die Urbanräume bilden verschiedene Pull- und
Pushfaktoren, worunter sowohl materielle Faktoren, wie bessere
Arbeitsplatzchancen und höhere Löhne, als auch speziell emotionale
Gründe, wie die erhoffte soziale Mobilität oder die Teilnahme an der
modernen Welt, als Antriebsmoment zählen« gemäß Zeitz
Christin & Akohou G Sagbo R (2009: 14).
Die Wirkungen dieser zunehmenden demografischen und urbanen
Entwicklung sind riskant für die räumliche Entwicklung der Stadt. Die
Besiedlungs- und Bebauungsdichte müssen kontinuerlich erhöht werden:
im Jahre 2002 mit 8.419 Einwohner pro km2, auf 10.917 Einwohner pro
km2 in 2010 und im Jahre 2030 etwa 20.620 Einwohner pro
km2. Dieser Einfluss ist nicht nur auf die Fläche begrenzt, das
Bevölkerungs- und Metropolenwachtum wird vielmehr als
verkehrserzeugende Dimension« betrachtet gemäß Gather
Matthias et al. (2008: 265).
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