1.3.3.3. Klassifizierung und Charakteristik von
Übersetzungsübungen
In der Didaktik erfüllt die Übung eine
Doppelfunktion nämlich die Verbesserung des Lernens und die Prüfung.
Die Übungen sichern und verstärken den Erwerb der Elemente, die die
Lernenden schon kennen und die auch in der Klasse schon vorgestellt worden
sind. Diese können grammatikalische Beschreibung sein. Man klassifiziert
drei Typen von Übersetzungsübungen und zwar
Mehrfachauswahlübungen, interaktive Übungen und kommunikativen
Ansatz.
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1.3.3.3.1. Mehrfachauswahlübungen
Sie werden sehr oft für die soziologischen Arbeiten
verwendet, aber diese Art Übung kann auch von Nutzen im Rahmen des
Fremdsprachenunterrichts sein. Der Lehrer gibt den Lernenden eine Varietät
von Sätzen auf Französisch oder auf Deutsch; schlägt er ihm eine
Liste von Übersetzungen vor, die semantische und syntaktische Fehler
enthält. Dabei gibt es natürlich gute, akzeptable und schlechte
Antworten.
Nachdem der Lernende die vorgeschlagene Liste untersucht hat,
besteht seine Aufgabe darin, die entsprechenden Antworten zu wählen.
Einige Beispiele dafür sind wie folgt (ein R (richtig) wird vor richtigen
Antworten gesetzt):
? Si j'avais de l'argent, je voyagerais pour l'Allemagne.
1) Wenn ich Geld habe, fliege ich nach Deutschland.
2) ® Wenn ich Geld hätte, flöge ich nach
Deutschland.
3) Wenn ich Geld hatte, wurde ich nach Deutschland geflogen. ?
Hier, nous avons rencontré une gentille femme.
1) ® Gestern haben wir eine nette Frau getroffen.
2) Gestern, wir haben eine nette Frau getroffen.
3) Wir haben getroffen eine nette Frau gestern.
Durch diesen Übungstyp ist der Lernende dazu gezwungen,
über die richtige bzw. entsprechende Antwort zu überlegen.
Gleichzeitig soll er die Unterschiede zwischen den beiden Sprachen anerkennen.
Er kann also feststellen, dass das Wort-für-Wort-Übersetzen oft
problematisch zum Vergleich zwischen der richtigen Lösung und der falschen
Lösung ist.
1.3.3.3.2. Interaktive Übungen
Eine interaktive Übung ist eine Übung, die den
Austausch (die Interaktion) zwischen dem Lehrer und dem Lernenden ermutigt. Im
Rahmen der Übersetzung schlägt der Lehrer dem Schüler eine
Übung beim Unterricht oder zu Hause vor. Der Lernende vollzieht also die
Aufgabe und gibt Antworten, indem er seine Auswahl rechtfertigt, bevor der
Lehrer die Arbeit begutachtet. Wichtig ist zu erwähnen, dass diese
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Übungsart gezielt wird, das heißt, sie stellt eine
besondere Schwierigkeit der ZS vor. Es geht hier um die Art und Weise, wie der
Lernende den in der AS sprachlichen Hindernis überwindet, um einen
akzeptablen ZT zu bekommen.
1.3.3.3.3. Kommunikativer Ansatz
In ihrem Werk Fonction de la traduction en didactique de
langue schlägt Lavault neue didaktische Ansätze vor, darunter
den kommunikativen Ansatz des Übersetzens. Das ist eine methodologische
Erneuerung, deren Ziel die Unterbrechung mit traditionellen Verfahren der
Sprachlehre ist. Lavault (1998, S. 87-90) meint, dass das Ziel bei der
Sprachlehre die kommunikative Kompetenz ist. Da Übersetzung als ein
Kommunikationsinstrument betrachtet ist, setzt sich ein voriges
Verständnis des zu übersetzenden Textes durch.
Zusätzlich fügt E. Lavault (1998, S. 74) hinzu, dass
« même si la priorité reste donneé à
l'enseignement de la langue étrangère, l'enseignement de la
traduction peut être à long terme (...) Il est donc important de
montrer à ces élèves ce qu'est une bonne traduction, quels
sont les pièges à éviter et où se situe le sens
à traduire ». Das ist also ein nützlicher Weg für den
Schüler, der nun die Aufgaben des Übersetzens erkennt. In derselben
Richtung schlägt Grellet (1991, S. 12-17) vielfältige
Übungstypen mit den folgenden Zielen vor: Den Lernenden authentische
Aktivitäten zu geben; ihnen ein variiertes, strukturiertes und
methodisches Lehren anzubieten und einen kommunikativen Ansatz der
Übersetzung zu begünstigen. Mit einer solchen Pädagogik erwirbt
der Schüler gute Methoden zur Arbeit.
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