2.1.5. Kontrastivität nach sprachlichen Bereichen
2.1.5.1. Kontrastive Phonetik und kontrastive
Phonologie
Die Phonetik behandelt die physikalischen Aspekte und
Sprachlaute. Ihre Aufgabe ist die materielle Analyse sprachlicher
Äußerungen. Man unterscheidet drei Bereiche der Phonetik, die sich
jeweils mit verschiedenen Aspekten beschäftigen, nämlich:
- Artikulatorische Phonetik, die sich mit der Erzeugung von
Sprachlauten durch die Sprechorgane beschäftigt.
- Akustische Phonetik beschreibt und klassifiziert Sprachlaute
nach ihren physikalischen Eigenschaften: Dauer, Frequenz und
Intensität.
- Auditive Phonetik untersucht die Analyse der physiologischen
Prozesse, die beim Hören einer Äußerung im Ohr, als Modellen
der Wahrnehmung stattfinden.
Im Gegensatz zur Phonetik, beschäftigt sich die
Phonologie mit der Beschreibung der Einheiten und Strukturen der
lautsprachlichen Äußerungen, die sprachliche Zeichen unterscheiden.
Durch die Kontrastivität in der Phonetik und Phonologie wird ein Vergleich
zwischen zwei Phoneminventaren miteinander realisiert. Hier können wir
eine Sprache als Basis nehmen und die anderen Sprachen mit der Basissprache
vergleichen. Kontrastive Phonetik differenziert zwischen drei Ansätzen:
Beim ersten Ansatz analysiert sie die detaillierte Beschreibung von Lauten, den
Vergleich von Lauten der L1 und der L2 mit artikulatorischer Basis (zB: IPA
Norm23). Nehmen wir das Paar /b/ und /p/; diese beiden Phoneme
werden gebildet, indem die beiden Lippen aufeinander treffen und plötzlich
geöffnet werden. Hier ist der Artikulationsort24 von /b/ und
/p/ bilabial und ihre Artikulationsart 25ist plosiv, aber die Phonem
/b/ ist stimmhaft und /p/ stimmlos.
Der zweite Ansatz beschäftigt sich mit der Analyse der
akustischen Eigenschaften von Lauten zwischen zwei Sprachen.
23 Internationales Phonetisches Alphabet. Eine
universale Norm für phonetische Transkription.
24 Auch Artikulationsstelle: Ort an dem bei
Konsonanten durch das artikulierende Organe im Ansatzrohr je nach
Artikulationsmodus Verschluss oder Enge gebildet wird.
25Auch Artikulationsmodus: Art und Weise der durch die
Stellung der Artikulatoren bedingten Luftstrom- bzw. Schallöodifikation im
Ansatzrohr.
Der dritte und letzte Ansatz bezieht sich auf der Botschaft,
dass die Ohren vermitteln. Er beschäftigt sich auch mit der Analyse von
Audition.
Kontrastive Phonologie befasst sich mit der Art und Weise,
dessen Wortes und Satzes betont sind. So oft ist es verwechselt, aber in einem
kontrastiven Vergleich wird man feststellen, dass wenige Sprache den Initial-
und Wurzelakzent wie das Deutsche haben. Zum Beispiel mit gehen«:
Deutschlernende betonen beide Silben gleich stark und die deutschen
Muttersprachler verschleifen die zweite Silbe. Satzbetonung und Intonation
spielen eine bedeutungsunterscheidende Funktion, d.h. die Satzintonation hat
eine pragmatische Funktion.
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