ABSTRACT
This thesis aims to explore interferences in translation in
German language class in Cameroon, case study of Kakataré-Maroua
government high school. Thus, this study focuses on three main issues: what
causes translation errors among learners? What is the role of interferences in
difficulties students face in translation? Which methods and strategies do
these students use to better approach their translation exercises? To carry out
this investigation, we have been combining methods of questioning and text
analysis. The sample is made of 68 sequential copies of learners. In the light
of review, we achieved the definition of following concepts: translation,
contrastive analysis and errors analysis. We note that, French and English
which are Cameroon official languages act as variables which explain plenty of
errors and difficulties in translation. Indeed, out of 853 errors, they
interfere 403 times meaning 47.24% of interferences. Findings suggest solutions
to reduce difficulties and interferences rate in translation. In the regard of
this research findings, this topic provides supplement both in linguistic and
didactic.
Keys-words: Translation, Interference, Contrast,
Methods and Strategies.
XIII
LISTE DER TABELLEN
Fragebogen an Lehrer
Tabelle 0.a: Lehreanzahl
Tabelle 0.b: Dienstalter
Tabelle 1: Nützlichkeit der
Übersetzung im Fremdsprachenunterricht
Tabelle 2: Stelle der Übersetzung im
DaF-Unterricht
Tabelle 3: Frequenz der Übersetzung im
DaF-Unterricht
Tabelle 4: Lehre der
Übersetzungsstrategien und -methoden im DaF-Unterricht
Tabelle 5: Übersetzungsübungen im
DaF-Unterricht
Tabelle 6: Phase der Übersetzung bei der
Unterrichtsstunde
Tabelle 7: Übersetzung als Fertigkeit
Tabelle 8: Die zu bewertenden Aspekte bei der
Übersetzung
Tabelle 9: Schülerschwierigkeiten beim
Übersetzen
Tabelle 10: Interferenzen beim
Übersetzen in Schülerarbeiten
Tabelle 11: Verwendung der Muttersprache beim
Übersetzungsunterricht
Tabelle 12: Übersetzungsprobleme von
Lernenden
Tabelle 13: Hinstellung von
Übersetzungsschwierigkeiten der Schüler
Tabelle 14: Lehre der
Übersetzungsstrategien während der Lehrerausbildung
Tabelle 15: Vorschläge zur Verminderung
von Interferenzen beim Übersetzen
Fragebogen an Schüler
Tabelle 1: Alter der Lernenden
Tabelle 2: Frequenz der
Übersetzungsübung im DaF-Unterricht
Tabelle 3: Natur der
Übersetzungsübung
Tabelle 4:
Übersetzungsschwierigkeiten
xiv
Tabelle 5: Der langweiligste Teil der
Probe
Tabelle 6: Stelle der
Übersetzungsübung in der Probe
Tabelle 7: Vorzug von Her- bzw.
Hinübersetzung
Tabelle 8: Interferenzsprache beim
Übersetzen
Tabelle 9: Übersetzungsverfahren
Tabelle 10: Übersetzungshausaufgabe
Tabelle 11: Eigenes Wörterbuch
Tabelle 12: Zur Benutzung des
Wörterbuches
Tabelle 13: Lehre von
Übersetzungsstrategien
Tabelle 14: Performanz beim
Übersetzen
Tabelle 15: Überwindung von
Übersetzungsschwierigkeiten
Tabelle 16: Lehrerrolle bei der Korrektur
einer Übersetzungsaufgabe
Tabelle 17: Erkenntnisse von Lernenden
über existierende Übersetzungstechniken und
-methoden
Tabelle 18: Informationen von Lernenden
über Translationsausbildung
Tabelle 19: Vorschläge von Schülern
zur Verbesserung ihrer Übersetzungsperformanz
Schülerarbeiten
Tabelle 1: Liste von Merkmalen
Tabelle 2: Untermerkmale
Tabelle 3: Die Mehrsprachigkeit in der
Hinübersetzung
Tabelle 4: Quote der Schülerleistung bei
der Hinübersetzung
Tabelle 5: Quote der Schülerleistung bei
der Herübersetzung
Tabelle 6: Quote der Interferenzfehler bei
der Hin- bzw. Herübersetzung
Tabelle 7: Quote der Nicht-Interferenzfehler
bei der Hin- bzw. Herübersetzung
Tabelle 8: Quote der Fehlerdeutung bei der
Hin- bzw. Herübersetzung
xv
Tabelle 9: Quote der Nullperformanz bei der Hin-
bzw. Herübersetzung
Tabelle 10: Quote der intralingualen
Interferenzen bei der Hin- bzw. Herübersetzung
Tabelle 11: Quote der interlingualen
Interferenzen bei der Hin- bzw. Herübersetzung
Tabelle 12: Die Mehrsprachigkeit bei der
Herübersetzung
Tabelle 13: Globale Quote der Fehler bei der
Hinübersetzung
Tabelle 14: Globale Quote der Fehler bei der
Herübersetzung
Tabelle 15: Globale Quote der Interferenzfehler
bei der Hin- bzw. Herübersetzung
Tabelle 16: Globale Quote der Fehler bei der
Übersetzungsübung (Hinübersetzung + Herübersetzung)
xvi
LISTE DER ABBILDUNGEN
Fragebogen an die Lernenden 105
Abbildung 1: Natur der
Übersetzungsübung 106
Abbildung 2: Vorzug von Her- bzw.
Hinübersetzung 108
Abbildung 3: Interferenzsprachen beim
Übersetzen 109
Abbildung 4: Übersetzungsverfahren und
-hausaufgabe . 109
Abbildung 5: Erkenntnisse von Lernenden
über existierende Übersetzungstechniken
und -methoden .. 112
Fragebogen an die Lehrer . 112
Abbildung 1: Schülerschwierigkeiten beim
Übersetzen 118
Abbildung 2: Interferierende Sprachen beim
Übersetzen in Schülerarbeiten . 119
Analyse bzw. Interpretation der Schülerarbeiten
121
Abbildung 1: Die Mehrsprachigkeit in der Hin-
bzw. Herübersetzung .. 122
Abbildung 2: Quote der intra- bzw.
interlingualen Interferenzen bei der Hin- bzw.
Herübersetzung 124
Abbildung 3: Globale Quote der Fehler bei der
Übersetzung 126
xvii
LISTE DER ABKÜRZUNGEN
Abb. = Abbildung
AS = Ausgangssprache
AT = Ausgangstext
ZS = Zielsprache
ZT = Zieltext
MS = Muttersprache
FSU = Fremdsprachenunterricht
DaF-Unterricht = Deutsch als Fremdsprachenunterricht
L1 = Erstsprache
L2 = Zweitsprache
xviii
Wir verwenden in dieser Arbeit ausschließlich aus
praktischen Gründen durchgängig das generische Maskulinum der
einschlägigen Bezeichnungen usw., um das schwerfällige Nennen
maskuliner und femininer Formen (Schülerin und Schüler) oder gar das
unschöne Binnen-I (die/der SchülerIn und ihre/seine Arbeit«) zu
vermeiden. Unter Schülern, Lehrern, Übersetzern usw. sind
selbstverständlich auch Schülerinnen, Lehrerinnen,
Übersetzerinnen usw. mitzuverstehen.
1
KAPITEL 0: EINLEITUNG
0.1. Motivation
Als Anregung für die Wahl dieses Themas diente einerseits
unsere Erfahrung als wir Schüler waren, als Studenten und sogar als
Deutschlehrer drei jahrelang, die erkennen ließ, dass die
Übersetzung eine Übung ist, die die meisten Lernenden im Rahmen des
DaF-Unterrichts ärger macht. Bei den Klassenarbeiten behandeln viele
Schüler diese Teilprobe nicht und die wenigsten, die das Übersetzen
zu machen treiben, sind sehr oft mit Schwierigkeiten sowohl im Wortschatz als
auch in der Grammatik konfrontiert. Sie begehen viele Fehler und die
muttersprachliche bzw. die erstsprachliche Interferenz scheint als Hauptquelle
dieser Fehler. Andererseits haben wir festgestellt, dass fast alle Lehrer sich
mit dem Übersetzen beim Unterricht nicht befassen. Dennoch bestimmt das
Programme officiel en allemand au Cameroun« die Übersetzung im
engeren Sinne als eine Teilfertigkeit im DaF-Unterricht der Sekundarschule und
ist natürlich eine Übungstypologie der Prüfungsprobe in allen
Stufen. Das Übersetzen soll also gar nicht vernachlässigt werden.
Unser Thema erhebt ein didaktisches Problem, das im Laufe unserer Arbeit
bearbeitet werden soll.
0.2. Problematik
E. Maike (2013) behauptet: Übersetzungsübungen in
neuphilologischen Fächern an der Hochschule sind häufig bei vielen
Studierenden verhältnismäßig unbeliebt, da sie gemeinhin an
Grammatik- und Stilübungen erinnern« (S. 13). Dieses Zitat ist mit
der Situation in der kamerunischen Sekundarschule zu verwechseln, denn die
Schüler betrachten die Übersetzung als ein richtiges Hindernis beim
Lernprozess, wobei Interferenzen im Mittelpunkt stehen. Also lassen sich
folgende Forschungsfragen stellen:
- Welches sind die Ursachen von Schülerfehlern beim
Übersetzen?
2
- Mit welchen Problemen sind sie konfrontiert und welche Rolle
die Interferenzen dabei spielen?
- Welche Strategien / Methoden eignen sich beim
Übersetzen?
0.3. Forschungshypothesen
Wenn man auf die Interferenz im Bereich des
Fremdsprachenunterrichts eingeht, geht es um den Einfluss der Muttersprache
bzw. der Erstsprache1 beim Lernprozess einer oder weiteren
Fremdsprachen (L2, L3 usw.). Die Tatsache, dass während des Erlernens
einer Fremdsprache eine ständige Interaktion zwischen der L1 und L2
stattfindet, während derer die L1 Eigenschaften auf die L2 (oder auch
umgekehrt) transferiert sind, zeigt welche wichtige Rolle die Interferenz im
Bereich des Fremdsprachenunterrichts spielt. Im Rahmen dieser Arbeit werden
Interferenzerscheinungen von kamerunischen Deutschlernenden am Lycée de
Kakataré-Maroua in allen sprachlichen Bereichen kontrastiv am Beispiel
Deutsch bzw. Englisch-Deutsch beschrieben und analysiert. Die folgenden
Hypothesen werden sozusagen am Ende unserer Arbeit überprüft, ob sie
richtig oder falsch sind:
- Die Lernenden übersetzen mit Fehlern, weil sie
französische bzw. englische mit deutschen Strukturen verwechseln.
- Wenn die Lehrer genug Platz fürs Übersetzen beim
Unterricht geben, dann haben die Lernenden wenige Probleme.
- Wenn das Übersetzen methodisch gelehrt wird,
könnten die Lernenden Interferenzen vermindern.
0.4. Forschungsstand
Das Übersetzen, wie auch die anderen
Fertigkeiten2, ist auch kommunikations- und
kompetenzorientiert. Dieses Erkenntnisbereich ist so veraltet,
dass viele
1 Die erste Sprache, die ein Kind erwirbt. Dieser
Begriff setzt potentielle Mehrsprachigkeit voraus, d.h. die Spezifizierung
einer aus mehreren Sprache als die zuerst gelernte oder in der
½Sprachbiographie½ eines Menschen bedeutsame Sprache.
2 Die Fähigkeit, eine bestimmte Tätigkeit,
Arbeit geschickt und gewandt auszuführen.
3
Wissenschaftler und Studenten ihre Interessen daran gewendet
haben. Darunter zählt man:
Die an der pädagogischen Hochschule von Maroua ehemaligen
angehenden Deutschlehrerinnen Véronique Bong Pagbe Rose Léonie
und Mbehna Nadine, die sich 2012 mit dem Thema Das Übersetzen im
kamerunischen Fremdsprachenunterricht DaF: aufgezeigt am Beispiel von
Lycée de Maroua Domayo« beschäftigt hatten. In ihrer Arbeit,
deren Gegenstand natürlich Das Übersetzen im kamerunischen
Fremdsprachenunterricht DaF« ist, wurden folgende Forschungsfragen
hervorgehoben:
- Was ist Übersetzen?
- Welchen Problemen begegnen die Schüler beim
Übersetzen?
- Welches sind die Ursachen der Übersetzungsprobleme der
kamerunischen
Deutschlernenden?
- Wie übersetzt man einen Text?
- Welche Aspekte sind beim Übersetzen zu
berücksichtigen?
Gibt es geeignete Methoden bzw. Strategien für das
Übersetzen?
- Wie funktioniert das Übersetzen?
Zu diesen Fragestellungen sollten also zwei Hypothesen
verifiziert werden und zwar:
Manche Deutschlehrer bestehen sogar nicht auf der
Übersetzungsartikulation; das
zugelassene Lehrwerk bietet weder Übersetzungsunterricht
noch
Übersetzungsübungen.
Nachdem sie den Begriff Methode« bestimmt hatten,
führte das Verfahren zur Erkenntnis verschiedener Methoden. Im Laufe ihrer
Arbeit hatten sie auf eine deduktive Methode zurückgegriffen: sie gingen
von Feststellungen aus und deduzierten, dass viele Schüler einerseits
keine Ahnung von Übersetzung hatten und andererseits, dass
Übersetzung eine vernachlässigte Artikulation des Deutschunterrichts
ist. Deswegen versuchten sie in ihren Vorführungen die Theorie mit der
Praxis zu verbinden; so benutzten sie Ansätze des theoretischen Teils, um
Probleme im Praxisfeld zu lösen. Dementsprechend schien ihnen die
Grammatik-Übersetzungsmethode für ihr verfolgtes Ziel geeignet zu
sein.
4
Das Hauptanliegen ihrer Arbeit war es, einige im
Fern-Nordkamerun herrschende Übersetzungsprobleme am Beispiel von
Lycée de Maroua-Domayo und deren Ursachen ans Licht zu bringen und dazu
Lösungsvorschläge zu machen, damit Maßnahme im Sinne einer
Verbesserung getroffen werden.
In zwei Teilen wurde ihre Arbeit verfasst: Der theoretische
Teil, der auf theoretische Überlegungen über die Übersetzung
bezog, beinhaltete zwei Kapitel. Im Verlauf des ersten Kapitels hatten sie
Begriffe, die mit dem Übersetzen zusammenhängen, definiert. Theorien
vom Übersetzen wurden außerdem dargestellt. Ausgehend von der
Tatsache, dass das Übersetzen im Fremdsprachenunterricht eine Übung
des Wortschatzes und der Grammatik ist, sollten die Schüler die
Wortschatz-Grammatik-Kompetenzen hinaus wissen, wie sich eine deutschsprachige
Äußerung ins Französische übertragen lässt und
umgekehrt. Im zweiten Kapitel ging es um die Relevanz des Übersetzens als
Fach für den Fremdsprachenunterricht. Eine Typologie von
Übersetzungsübungen und deren Einsatzmöglichkeiten wurden
präsentiert und erklärt. In diesem Sinne wurden die Grundzüge
der Übersetzung erläutert.
Der zweite und praktische Teil hat sich mit der Darstellung
und der Auswertung der empirischen Untersuchung befasst. In dieser Hinsicht
hatten sie eine Fallstudie mit Schülern der Abschlussklasse von
Lycée de Maroua-Domayo gemacht. Mittels der Ergebnisse der Schüler
und Fragebögen an Deutschlernenden und -lehrenden wurden statistische
Daten bekommen, die ihre Arbeitshypothesen bestätigt hatten. Im letzten
Kapitel ihrer Arbeit wurden Lösungen, die die Deutschlernenden verhelfen,
das Übersetzen nicht mehr als Leidensweg zu betrachten. Sie wussten jetzt,
wie sie mit Übersetzung umgehen konnten. Am Ende ihrer Arbeit sind Bong
Pagbe Rose Léonie und Mbehna Nadine Véronique zu Feststellung
gekommen, dass die Übersetzungsweise von den Deutschlernenden in
Lycée de Maroua-Domayo und die in Fern-Nordregion im Allgemeinen
vielmehr von der Umgebung, in der sie gewachsen sind, abhängt.
Tatsächlich ist diese Umgebung unterschiedlichen Problemen zum Opfer
gefallen, nämlich dem Mangel am Übersetzungsunterricht, dem Mangel an
genügenden Übersetzungsübungen und der fehlenden
Übersetzungsstrategien. Diese demotivierenden Arbeitsbedingungen
rechtfertigen die
5
Verweigerung der Schüler, die Übersetzung zu machen
und die Lehrenden zu unterrichten. Erst wenn diese Probleme in Erwägung
gezogen würden, hätten sich andere Fertigkeiten (Lesen, Schreiben
...) leicht verwirklicht.
Eine andere Arbeit in Bezug auf unser Forschungsbereich ist
von dem ehemaligen Studenten Sounkoua Issiyakou an der pädagogischen
Hochschule von Yaoundé im Jahre 2018. In seiner Memoire-Arbeit, deren
Thema Zur Übersetzungsproblematik von FAUX AMIS3« im
DaF-Unterricht in Kamerun: Eine psycholinguistische und didaktische Analyse am
Beispiel der Premiere Klasse von Lycée Général Leclerc
Yaounde« betitelt ist, hat er im Allgemeinen die Problematik des
Einflusses vom Französischen bzw. Englischen auf das Erlernen des
deutschen Sprache bei kamerunischen Deutschlernenden ans Licht gebracht. Daher
die folgenden Leitfragen:
- Welche Typen der Interferenz bzw. des Transfers treten
zwischen Schulsprachen (Französisch und Englisch) und Deutsch als
Fremdsprache in Kamerun ein?
- Warum neigen die Lernenden dazu, ein entsprechendes Wort mit
einem Äquivalent seiner Muttersprache zu übersetzen und laufen somit
Gefahr vollkommen falsche Inhalte zu vermitteln?
- Sind lexikalische Ähnlichkeiten bzw. Kognaten leichter
zu erlernen als Unterschiede bzw. Faux amis«?
Bei der Durchführung seiner Untersuchung stützte
sich Sounkoua auf folgende Hypothesen, um zu prüfen, wie und woher es
kommt, dass die kamerunischen Deutschlernenden in die Versuchung geraten,
Vergleiche zwischen Französischem bzw. Englischem und Deutschem im
DaF-Unterricht zu machen.
- Aspekte der bereits erlernten Amtssprachen (Französisch
und Englisch) im kamerunischen Schulsystem, die beim Übersetzen in der
Ausganssprache bzw. Zielsprache Fehler verursachen, sind falsche Freunde.
3 Auch falsche Freunde oder false friends genannt,
bezeichnet Paare von Wörtern, die in zwei Sprachen (fast) genauso klingen
oder geschrieben werden, allerdings eine andere Bedeutung haben.
6
- Während der Sprachproduktion stützen sich die
kamerunischen Deutschlernenden auf ihre zweiten Fremdsprachen, bevor sie alles
in die Zielsprache übersetzen.
- Beim Erlernen einer neuen Sprache sind Kognaten bzw. echte
Freunde leichter zu identifizieren als Faux amis«.
Um seine Ziele zu erreichen, hat Sounkoua im Laufe seiner
Arbeit nicht nur theoretisch, sondern auch empirisch verfahren. In dem
theoretischen Teil hat er Kernbegriffe seines Themas bestimmt, ihre
Zielsetzungen dargestellt und einige Methoden beim Fremdsprachlernen
erwähnt. In dem empirischen Teil schien es ihm angebracht, auf Fragebogen
und Test als Forschungsinstrumente zurückzugreifen. Die Anwendung dieser
Methoden half ihm dazu, die Meinungen von Lehrenden und Lernenden über das
Thema zu bekommen. Nach der Auswertung und Interpretation der erhobenen Daten
hat er Vorschläge zum Erwerb der Faux amis« im DaF-Unterricht
gemacht.
Die Ergebnisse seiner Untersuchung im Rahmen dieses Themas
haben also gezeigt, dass das Französische und das Englische wirklich einen
Einfluss auf das Deutschlernen haben. In der Tat wollte er im Laufe seiner
Arbeit prüfen, ob die falschen Freunde die Deutschlernenden beeinflussen
konnten. Bei der Analyse der 30 Schülerblätter, die er in der
Premiere Klasse gesammelt hat, lässt sich es feststellen, dass die bereits
erlernten Schulsprachen Französisch und Englisch Wörter enthalten,
die Fehler beim Erlernen des Deutschen bereiten. Deshalb führen die
Unterschiede zwischen diesen Sprachen zu Fehlern. In den folgenden Sätzen
wie zu Beispielen Kind is warm«, das Kind is
could«, das Kind is cold« haben die
Deutschlernenden ihre englischen Sprachkenntnisse ins Deutsche übertragen,
was ihnen nicht gelingt. Sie haben das Deutsche und das Englische in den
Sätzen zusammengestellt, die keinen Sinn haben. In den Sätzen lassen
sich die Lernenden die Hilfsverben haben« und sein« durcheinander
gebrauchen. Das Kind hat could«; das Kind has
cold«.
7
Auf der morphologischen Ebene hat Sounkoua auch
Interferenzfehler wie Conferenz«, Dialogue«,
telephonieren«, Information«, mathematique«, Guitarre«,
kontrolieren«, noböe« notiert.
Nur die Kognaten bzw. echte Freunde haben lexikalische
Gemeinsamkeiten zwischen Sprachen und bilden einen Wert beim
Fremdsprachenunterricht. Solche Lexeme sind zum Beispiel Gallizismen,
Internationalismen und sind leichter zu identifizieren im Gegensatz zu falschen
Freunden. Während die Kognaten das Fremdspracherlernen erleichtern,
komplizieren die falschen Freunde den Wortschatzerwerb.
In manchen Blättern der Deutschlernenden hat er viele
Interferenzen herausgefunden. Es wird hier erwähnt, dass die Kognaten zum
Transfer führen, während die falschen Freunde zur Interferenz
führen. Deshalb werden die echten Freunde beim Fremdsprachlernen als Hilfe
betrachtet. Beispielsweise haben fast alle Lernenden Internationalismen und
Gallizismen wie ,,Präsident«,
,,Zigarette«, ,,Famille« in
folgenden Sätzen sinngemäß übersetzt: ,,Le
président est en voyage pour l'Allemagne.« ,,La cigarette est
nuisible à la santé.« ,,Die Familie von Theoneste ist
groß.« Die Interferenzfehler, die hier vorkommen, sind die
orthographischen Fehler ,,Präsident«, ,,die
familie«, ,,die Famillie«.
In derselben Richtung erforscht Teki Ngninzeko Régine
(2017) in ihrer Memoire-Arbeit zum Thema ,,Nachdenken über
Übersetzungsprobleme im DaF-Unterricht in Kamerun und
Überwindungswege, aufgezeigt am Beispiel einer Studie am Lycée
bilingue d'Etoug-Ebe« die vielfältigen Schwierigkeiten, mit denen die
kamerunischen Deutschlernenden insbesondere am Lycée bilingue
d'Etoug-Ebe konfrontiert sind und schlägt zugleich eventuelle
Lösungen dazu vor. Den folgenden Fragestellungen liegt ihre Arbeit
zugrunde:
- Was liegt diesem Problem zugrunde, anders gesagt, warum
fällt den Lernenden schwer zu übersetzen?
- Wie kann das Problem gelöst werden?
- Welche Kompetenzen gewinnen die Lernenden bei einer wirklich
vom Lehrenden geplanten Übersetzungsübung?
8
Zum Zwecke der Verifizierung bzw. Falsifizierung
stößt Teki die einzige Hypothese aus: Es fällt den Lernenden
schwer zu übersetzen, weil Übersetzung im Unterricht
vernachlässigt ist. Wenn Übersetzungsübungen im Unterricht
gezielt sind, dann ist es möglich, den Lernenden die Praxis des
Übersetzens beizubringen, damit sie mehr Interesse daran finden und
bessere Leistungen haben.
Um die Ergebnisse zu bekommen, hat Teki eine quantitative und
qualitative beschreibende Studie benutzt. Tatsächlich betrachtete sie
Prüfungspapiere, um die Schwierigkeiten der Lernenden hervorzuheben.
Danach richteten Fragebögen an sie und an die Lehrkraft, damit sie
Erklärungen über diese Schwäche geben. Ihr auf
Unterrichtsprinzipien (Lerner-, Handlungs- und Mehrsprachigkeitsorientierung)
und Übersetzungstheorien bzw. -verfahren von Vinay/Darbelnet (1977)
stützend hat sie nach dieser Analyse einige Lösungsvorschläge
gemacht.
Die Arbeit besteht also aus zwei Teilen, nämlich einem
theoretischen Teil mit drei Kapiteln und einem praktischen Teil mit zwei
Kapiteln. Im ersten Kapitel ging es um die Begriffsbestimmung und theoretische
Grundlage; das zweite Kapitel behandelte die Fremdsprachendidaktik und
Übersetzung; das dritte Kapitel hat Übersetzung und DaF-Unterricht in
Kamerun analysiert. Was das vierte Kapitel angeht, betraf es das Allgemeine
über die empirische Studie. Das fünfte und letzte Kapitel bezog sich
auf Datenanalyse und Ergebnisse der Arbeit.
Um ihre Resultaten vollkommen zu erhalten, hat Teki selber
Schülerblätter der vierten Sequenz überprüft und danach
Fragebögen entwickelt. Sie hat nämlich Schülern der Premiere und
Terminale Klassen Fragebögen erteilt sowie Deutschlehrenden aus sieben
Gymnasien von Yaoundé. Nach der Analyse bzw. Interpretation der
gegebenen Fragebögen könnte sie folgende Rückschlüsse
ziehen: Einerseits spielt Übersetzung eine sehr wichtige Rolle im
DaF-Unterricht. Sie dient zum Erwerb bzw. zur Überprüfung von der
Grammatik, dem Wortschatz und dem Verständnis. Als produktive Fertigkeit
ist Übersetzung auch mit dem Aufsatz eng verbunden. Andererseits haben die
DaF-Lernenden vielfältige Schwierigkeiten bei
Übersetzungsübungen, obwohl sie diese Übung nicht hassen. Ihre
Schwierigkeiten sind an mangelnden Kenntnissen in beiden Arbeitssprachen und
mangelnden gezielt
9
geplanten Übungen zurückzuführen. Das
heißt, sowohl Lernende als auch Lehrende sind für die Verbesserung
von Schülerleistungen verantwortlich. Doch haben die Lehrenden schon
anerkannt, dass sie mehr Übersetzungen machen als sie planen. Das
heißt, manche Übersetzungsübungen sind nicht
zielgemäß, was das Lernen nicht erleichtert.
Deshalb hat sie am Anfang der Studie die Hypothese formuliert,
dass eine gezielt geplante und durchgeführte Übersetzungsübung
bessere Leistungen ermöglichen könnte. Diese Hypothese wird
verifiziert, insofern als die befragten Lernenden wegen mangelnder Kenntnisse
und Übungen wenig leisten.
In demselben linguistischen Bereich hat Dr. Mgr. Martina
Imider (2010) an der Masaryk-Universität eine wissenschaftliche Forschung
zur Erlangung ihres Doktorgrades gemacht, in der sie die Problematik von
,,Interferenz und Transfer im DaF- Unterricht von Deutschlernenden Tschechen"
behandelt. In ihrer Arbeit hat sie sich mit den folgenden Fragen gesetzt:
- Sollte jedoch bei Fortgeschritten auf die Muttersprache
möglichst verzichtet werden, um die muttersprachliche Interferenz zu
vermeiden?
- Lässt sich überhaupt die Muttersprache aus dem
Unterricht verbannen?
- Warum die Interferenzen so oft vorkommen und inwieweit dabei
die Muttersprache ihre Rolle spielt?
- Welche Rolle der Sprachvergleich, insbesondere die
Bezugnahme auf die Muttersprache, beim DaF-Erwerb spielt?
Verhältnismäßig zu den hervorgehobenen
Forschungsfragen hat Dr. Mgr. Martina fünf Hypothesen emittiert. Diese
Hypothesen wurden später überprüft und ausgewertet.
1. Hypothese: Der Anteil der
Interferenzfehler an der Anzahl der Gesamtfehler liegt bei 30%. Die Anzahl der
muttersprachlich bedingten Interferenzfehler liegt dabei noch wesentlich
niedriger.
2.
10
Hypothese: Die Mehrheit aller durch die
Interferenz verursachten Fehler geht auf das Konto der Ähnlichkeit beider
zu vergleichenden Sprachen. Somit ist die Minderheit aller Interferenzfehler
der Unterschiedlichkeit zuzuschreiben.
3. Hypothese: Die meisten Fehler
gehören folgenden Sprachbereichen an: dem Artikelgebrauch, der Negation
und dem Präpositionsgebrauch.
4. Hypothese: Eine knappe Hälfte der
Gesamtfehler fällt in den Bereich der Lexiko-Semantik.
5. Hypothese: Bei der Bewertung der
interferenzbedingten Fehler auf ihre kommunikative Wirkung ist im
lexiko-semantischen Bereich mit dem höchsten Grad der
Kommunikationsstörung zu rechnen.
Martina Imider verfährt durch eine kontrastive
Sprachbetrachtung, die es ermöglicht, die Lerner auf Ähnlichkeiten
und Unterschiede zwischen der Ausgangssprache und Zielsprache zu
sensibilisieren. Damit kann auch ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von
Transferfehlern geleitet werden. Somit hat die kontrastive
Interferenz-Fehleranalyse das Ziel verfolgt, die Problembereiche der
Deutschlernenden Tschechen anhand von Beispielen zu skizieren. Hier war ihre
Erforschung so quantitativ, dass sie eine große Menge von
Schülerarbeiten gesammelt hat. Die in der empirischen Studie erworbenen
Erkenntnisse können ebenfalls im Sinne der Fehlerreduzierung für den
DaF-Unterricht vom großen Nutzen sein. Von diesem Gesichtspunkt aus
schien die Erforschung des Phänomens Interferenz nicht nur theoretisch,
sondern vor allem praktisch an Bedeutung zu gewinnen.
Ihre Arbeit besteht sozusagen aus zwei Teilen: einem
theoretischen und einem empirischen Teil. Im ersten Teil wurden theoretische
Grundlagen der Problematik behandelt. Dieser Teil enthält fünf
Kapitel. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der kontrastiven
Linguistik; das zweite Kapitel widmet sich der Fehlerlinguistik und dem
Phänomen Fehler; das dritte Kapitel skizziert das Problem der Norm; das
vierte Kapitel liefert einen Überblick über die zentralen Begriffe
Interferenz und Transfer, wobei deren Arten und Klassifikationen erwähnt
wurden und das fünfte Kapitel äußert sich zur Stellung der
Muttersprache im Zweitspracherwerb.
11
Der empirische Teil umfasst sieben Kapitel: Das sechste
Kapitel begründet die Methode der Untersuchung, die Zielgruppe und
Korpus-wahl. Außerdem bringt es Bemerkungen zur Fehleranalyse, von der
Fehlerkorrektur, über die Fehleridentifizierung bis zur Fehlerbestimmung.
Letztendlich wurden Hypothesen auf Grund der Erkenntnisse der
wissenschaftlichen Literatur formuliert, die verifiziert oder falsifiziert
werden sollten. Anschließend wurde der analysierte Fehlerkorpus den
einzelnen Sprachebenen zugeordnet. Dementsprechend widmet sich das siebte
Kapitel der morpho-syntaktischen Ebene: der Negation, dem Passiv, der
präpositionalen Interferenz, den Genus-, Kongruenzfehlern und den
Wortstellungsverstößen. Dagegen beschäftigt sich das achte
Kapitel mit dem lexiko-semantischen Bereich, wo fehlerhafte Wortbildung,
Phraseologie, falsche Freunde, und durch mangelnde landeskundliche Kenntnisse
verursachte Interferenzfehler behandelt wurden. Das neunte Kapitel liefert
einen Überblick über interkulturelle Aspekte der Interferenzfehler im
Bereich der Modalverben. Das zehnte Kapitel klassifiziert die Interferenzfehler
nach dem Grad der Kommunikationsstörung. Das elfte Kapitel bringt die
Auswertung der zu überprüfenden Hypothesen. Das zwölfte Kapitel
formuliert mögliche Vorschläge zur Fehlertherapie und bringt
didaktische Konsequenzen auf Grund der Analyseergebnisse.
Die erworbenen Ergebnisse lassen uns verstehen, dass bei
tschechischen Studenten 45% lexikalische Fehler mit Einbeziehung der
Wortbildung in die Lexik insgesamt verzeichnet wurden. Dies bedeutet, dass die
Kontaktschwelle zwischen der Muttersprache und der Fremdsprache in
lexikalischer Hinsicht in Übermaß fehlerauslösend ist.
Erwartungsgemäß ist die Lexik im größeren Ausmaß
von der Muttersprache beeinflusst, was für die interlinguale Interferenz
charakteristisch ist. Auch der Anteil der muttersprachlich bedingten
grammatischen Fehler ist bei der Interferenzpotenz (28,8%), der multikausalen
Fehler inbegriffen, nur Interferenzfehler machen, dann 18,8% aller Fehler aus.
Die wichtigsten Verstöße bestanden in falschem Artikelgebrauch,
Genus-, Kongruenz-, Passiv-, Negations- und Syntaxfehlern.
Die Untersuchung zeigte, dass das geschlossene System der
Grammatik trotz seiner Determiniertheit nicht interferenzfrei ist. Die manchmal
fehlende Konsequenz im
12
System (Ausnahmen) lässt Stellen der Unsicherheit
entstehen, die interferenzanfällig sind, da eine Zuordnung zu
häufiger vorkommenden Formen erfolgt.
0.5. Zielsetzung und Interesse
Das Erlernen einer Fremdsprache ist nicht nur dem Lerner,
sondern auch der ganzen Gesellschaft vorteilhaft. Bei bilateralen Beziehungen
gilt die Sprache als nützliches und brauchbares Instrument. In einem
mehrsprachigen Kontext wie in Kamerun ist der Weg zum Erlernen von DaF nicht
wohlhabend: Der Deutschlernende speichert neue Wissen, bearbeitet vorhandene
Wissen und bewertet Verbindungen zwischen diesen Wissenskonstruktionen. Wenn
verschiedene Sprachen in Kontakt miteinander treten, können die
interlingualen Einflüsse vielerlei Ergebnisse hervorbringen. Somit zielt
die vorliegende Arbeit darauf, wie die Muttersprachen bzw. die Amtssprachen
(Französisch und Englisch) einen bedeutenden Einfluss bei kamerunischen
Lernenden auf den Erwerb von Deutsch haben können. Dabei soll eine Analyse
vom Korpus ermittelt werden, um die Interferenzen beim Übersetzen im
syntaktischen, morphologischen und lexikalischen Niveau im DaF- Unterricht
darzustellen. Daraufhin werden wir eigentlich ein didaktisches Verfahren
vorschlagen, damit die Lernenden und Lehrkräfte einen wichtigen Platz zur
Übersetzung im DaF-Unterricht geben. Darüber hinaus scheinen einige
Lösungsvorschläge, die die Deutschlernenden in Betracht ziehen
können, wenn sie das Übersetzen nicht mehr als Hemmnis betrachten
wollen.
Unsere Untersuchung wird mit den folgenden Aspekten zu tun
haben:
? Die Theorie der Interferenzen zu analysieren, um die
unterschiedlichen Interferenzsorten zu identifizieren.
? Den kamerunischen Deutschlernenden und -lehrern praktische
Informationen
über die Aktivität der Übersetzungsübung im
DaF-Unterricht zu stellen.
? Aufzeigen, ob die Interferenz mehr ein Vorteil oder ein
Nachteil für die fern-nordkamerunischen Lernenden bei Übersetzen im
DaF-Unterricht ist.
13
? Schülerschwierigkeiten beim Übersetzen zu
identifizieren und Lösungsvorschläge zu machen.
Das Interesse dieser Arbeit ist also zu zeigen, dass die
kamerunischen, insbesondere die fern-nordkamerunischen Deutschlernenden mit
großen Schwierigkeiten beim Übersetzen im DaF-Unterricht
konfrontiert sind. Diese Schwierigkeiten werden am meisten von den
Spracherfahrungen bzw. Vorerkenntnissen in den beiden Amtssprachen in Kamerun
verursacht. Unsere Arbeit unterscheidet sich von den oben erwähnten
Arbeiten, insofern als sie nicht nur für die Deutschlernenden über
das Problem des Übersetzens im DaF-Unterricht interessiert, sondern auch
für die Lehrkraft, die während der Unterrichtsstunde die
Übersetzung und/oder die Grammatik- Übersetzungsmethode
vernachlässigt.
Auf dieser Tatsache versuchen wir also eine empirische Analyse
im Lycée de Kakataré-Maroua zu führen. Diese Analyse wird
uns erlauben, zu zeigen, welche Schwierigkeiten man eigentlich beim
Übersetzen hat. Die Lösungen, die wir am Ende unserer Arbeit
vorschlagen werden, könnten für die Verbesserung des Aufgabentyps
Übersetzung« sowohl in unseren Gymnasien als auch in unseren
Universitäten bzw. Übersetzungsschulen vom Nutzen sein.
0.6. Methodisches Vorgehen
Die Methode ist hier eine Art der Durchführung, ein Weg,
wie man zu einem angestrebten Ziel gelangen kann. Deswegen werden wir im Laufe
dieser Arbeit theoretisch und empirisch vornehmlich vorgehen, um unsere bereits
erkannten Ziele zu gelangen. Im theoretischen Teil werden im Allgemeinen
Theorien über Übersetzung, kontrastive Linguistik (und dazu
Interferenzen) und Fehleranalyse erforscht. Im empirischen Teil haben wir es
als notwendig gefunden, den Fragebogen einerseits als Forschungsinstrument zu
verwenden, der sich nicht nur an die Deutschlernenden des Gymnasiums
Kakataré-Maroua, sondern auch an die Deutschlehrer aus Gymnasien der
Stadt Maroua richtet, und andererseits die Korpusanalyse für die
Deutschlernenden. Die Verwendung dieser Methoden ermöglicht es uns,
zunächst Meinungen über die Anzahl der Lernenden, die die
Übersetzungsübung bei den Klassenarbeiten machen
14
oder nicht, und dann über die Lehrer, die die
Grammatik-Übersetzungsmethode beim DaF-Unterricht anwenden, zu erhalten.
Schließlich werden wir durch die Korpusanalyse die verschiedenen
häufigsten Interferenzen identifizieren, die während der
Übersetzung der Lernenden auftauchen. Danach kommen unsere didaktischen
Vorschläge nach der Auswertung und Interpretation dieser Informationen
vor. Diese Lösungsvorschläge werden eventuell den Deutschlehrenden
helfen, ihren Unterricht zu verbessern und ihre Lernenden beim Übersetzen
zu unterstützen.
0.7. Aufbau der Arbeit
Die vorliegende Arbeit wird in zwei Teilen gegliedert. Der
erste Teil, der theoretisch ist, besteht aus drei Kapiteln. Das erste Kapitel
stellt die Übersetzung im Allgemeinen und im Besonderen im DaF-Unterricht
dar. Im zweiten Kapitel wird die Kontrastive Linguistik untersucht. Hier wird
eine besondere Betonung auf Interferenzen gesetzt. Das dritte Kapitel bringt
die Fehleranalyse ans Licht.
Der zweite Teil beschäftigt sich im Allgemeinen mit der
Durchführung der empirischen Untersuchung. Dieser empirische Teil, der auf
den theoretischen Grundlagen basiert, umfasst zwei Kapitel. Das vierte Kapitel
begründet die Methoden zur Darstellung und Untersuchung der Datenerhebung.
Was das fünfte Kapitel anbelangt, handelt es sich um die Analyse der
erworbenen Daten. Tatsächlich werden diese Daten ausgewertet und
interpretiert und damit die Ergebnisse dargestellt. Darüber hinaus werden
die formulierten Hypothesen überprüft. Schließlich wendet sich
dieses letzte Kapitel an die didaktischen Beiträge, bei denen auf einige
Therapievorschläge hauptsächlich die Lehrer und Lerner ansprechen
werden.
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KAPITEL 1: DIE ÜBERSETZUNG IM
DaF-UNTERRICHT
1.1. Grundsätzliche Aspekte der Übersetzung 1.1.1.
Begriffsbestimmung: Übersetzen
Das Wort Übersetzen« kommt aus dem Lateinischen
traducere« oder transferre« vgl. mhd., das heißt auf Deutsch
übersetzen, übermäßig besetzen, besteuern, schriftlich
verfassen. Das bedeutet, aus einer Sprache in eine andere übertragen,
dolmetschen4.
Das Übersetzen ist denn eine Aktivität, die in der
ganzen Welt immer mehr in die Praxis umsetzt. Für die Übersetzer und
die Lernenden der Fremdsprachen ist es unerlässlich, die grundlegenden
Elemente zu erkennen, um eine Übersetzung zu machen. Diese Grundelemente
für das Übersetzen sind nach Christiane Nord (2001): Auftraggeber,
Übersetzer (Translator), Ausgangskultur, Zielkultur, Ausganssprache,
Zielsprache, ausgangssprachlicher Text und zielsprachlicher Text. Daher ist es
wichtig, diese erwähnten Elemente zuerst zu definieren, bevor wir den
Begriff Übersetzen« bestimmen.
Nach dem Glossar Übersetzungsbüros,
versteht man im Rahmen der Übersetzungswissenschaft unter Ausgangssprache
(auch Quellesprache, Ursprungssprache oder im Englischen Source Language
genannt) die Sprache, von der aus in eine andere übersetzt werden soll.
Wenn zum Beispiel eine Übersetzung vom Englischen ins Deutsche angefertigt
werden soll, so ist Englisch die Ausgangssprache. In der Linguistik wird auch
die Ausgangssprache als L1 (Language 1) bezeichnet. Die Ausgangssprache ist
also die Sprache, in der der Originaltext (Ausgangstext) geschrieben wurde.
Nach dem Glossar Übersetzungsbüros,
versteht man in der Übersetzungswissenschaft unter Zielsprache oder
auf Englisch Target Language die Sprache, in die übersetzt werden soll.
Wenn ein Text beispielsweise vom Französischen ins Deutsche zu
übersetzen ist, so ist Deutsch die Zielsprache. Bei Übersetzungen ist
es immer ratsam,
4 Etwas, das was jemanden sagt, mündlich in eine
andere Sprache übersetzen. Hier haben wir Interview, Gespräch.
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dass der Übersetzer Muttersprachler der Zielsprache ist,
denn der zu übersetzende Text soll in die Zielsprache in einwandfreier
Form zu Papier gebracht werden.
Nach dem Wörterbuch Duden« ist die Zielsprache die
Sprache, die Nichtmuttersprachler zu vermitteln ist, von ihnen zu erlernen ist.
Die Zielsprache ist also die Sprache, in die übersetzt wird.
Was den Ausgangstext anbelangt, versteht Ulrich Kautz ihn in
seinem Handbuch Didaktik des Übersetzens und Dolmetschens (2002)
als der Text, aufgrund dessen der Translator 5seine Übersetzung
anfertigt. Er ist eine von Adressaten als Einheit wahrgenommene
Äußerung mit allgemein kulturellen und speziell sprachlichen
Charakteristika, die in eine spezifische Kommunikationssituation eingebettet
ist und Informationen verschiedenster Art vermittelt«. Es ist also jener
Text, der übersetzt wird und kann in den unterschiedlichsten Formen
vorliegen: Auf Papier als Tonbandaufnahme oder mit der Entwicklung der
Informatik und Technologie in elektronischer Form. Man nennt Ausgangstext auch
Originaltext, das heißt, Text vor der Übersetzung.
Der Zieltext seinerseits ist das Ergebnis der
Neuvertextung6 des Ausgangstextes in der Zielsprache. Auch der
Zieltext ist (wie der Ausgangstext) eine in eine spezifische
Kommunikationssituation eingebettete, vom Adressaten als Einheit wahrgenommene
Äußerung mit allgemein kulturellen und speziell sprachlichen
Charakteristika, die Informationen verschiedenster Art übermittelt. Er
dient jedoch ausschließlich der Kommunikation eines Verfassers mit
Adressaten, die eine andere Sprache und Kultur haben als er selbst. Daher
entspricht er den Anforderungen, die die Adressaten an Texte allgemein und
Texte der betreffenden Textsorte insbesondere stellen, und ist auf deren
Bedürfnisse und Erwartungen zugeschnitten. Entsprechend wird auch von
Ausgangskultur bzw. Zielkultur gesprochen, in der der Text verortet ist und
einsetzbar sein soll. Nun können wir das Wort Übersetzen«
wirkungsvoll bestimmen.
Ulrich Kautz immer in seinem Handbuch Didaktik des
Übersetzens und Dolmetschens (2002, S. 57) definiert das
Übersetzen als eine komplexe, funktional bestimmte,
5 Übersetzer auf Deutsch.
6 Der von der Ausgangsprache übersetzte Text.
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planmäßige, sowohl rekreative wie auch kreative
Tätigkeit im Rahmen der transkulturellen sprachlichen Kommunikation
zwischen verschiedensprachigen Partnern«. Diese Tätigkeit besteht
darin, dass entsprechend einem Übersetzungsauftrag und unter
Berücksichtigung der Intentionen des Verfassers, die durch Analyse des in
der Regel schriftlich vorliegenden Ausgangstextes ermittelt werden, auf der
Basis dieses Ausgangstextes von einem Übersetzer ein in der Regel
ebenfalls schriftlich vorliegender Zieltext geschaffen wird. Auch A.G.
Oettinger (1960) hat seine eigene Idee über dieses Konzept:
Translating may be defined as the process of transforming
signs or representations into other signs or representations. If the originals
have some significance, we generally require that their images also have the
same significance, or, realistically, as nearly the same significance as we can
get. Keeping significance invariant is the central problem in translating
between natural languages. (S. 104)
A.G. Oettinger charakterisiert in diesem Zitat die
Übersetzung als Umwandlung oder Ersetzung von Zeichen /
Repräsentationen / Elementen in einer Sprache durch Zeichen /
Repräsentationen / Elemente einer anderen Sprache, wobei zwischen AS- und
ZS-Elementen Sinnidentität« oder Äquivalenz7«
bestehen soll. Aufschlussreich ist, dass kein prinzipieller Unterschied gemacht
wird zwischen dem Umsetzungsprozess der Transliteration und der
Übersetzung zwischen natürlichen Sprachen. Die Transliteration stellt
ja nach Auffassung Oettingers ein einfaches Modell für den
Übersetzungsprozess zwischen natürlichen Sprachen dar.
Oettingers statische Übersetzungsdefinition, in der
Faktoren wie Text und Empfänger nicht erscheinen, spiegelt den Optimismus
der Mitarbeiter an Projekten zur automatischen Übersetzung in den 50er und
60er Jahren wider, in denen die linguistischen Probleme der Zuordnung von AS-
zu ZS-Einheiten unterschätzt wurden. G. Jäger (1975) geht auch auf
seine eigene Perzeption der Übersetzung ein. Im Folgenden stipuliert
er:
Das Wesen der Translation besteht darin, die Kommunikation zu
sichern, und zwar auf die spezielle, sie von der heterovalenten Sprachmittlung
abgrenzenden Weise, dass der kommunikative Wert eines Textes z.B. einer Sprache
LA bei der Umkodierung in
7 Der Begriff Äquivalenz im Deutschen bzw.
Equivalence im Englischen beschreibt die Beziehung zwischen Ausgangstext und
Zieltext, aufgrund derer der Zieltext als Übersetzung des Ausgangstextes
betrachtet werden kann. Äquivalenz bzw. equivalence bedeutet dabei nicht
Gleichheit«, sondern Gleichwertigkeit«.
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beispielsweise eine Sprache LB erhalten bleibt, so dass
LA-Text und LB-Text kommunikativ äquivalent sind. Das Wesen der
Translation - wie der Kommunikation überhaupt - liegt somit im
Extralinguistischen, im linguistischen (sprachlichen) Bereich vollzieht sich
aber die Translation: Sie ist in ihrer Erscheinungsform ein sprachlicher
Prozess, bei dem einem Text einer Sprache LA ein Text einer Sprache LB
zugeordnet wird, der dem Text der Sprache LA kommunikativ äquivalent ist.
(S. 36)
So definiert, ist das Übersetzen wesentlich
kommunikationsorientiert, zugleich aber sehr allgemein gehalten:
Übersetzen besteht in der Herstellung eines zum AS-Text kommunikativ
äquivalenten Textes in der ZS. Das Problem liegt hier, wie bei Oettinger,
beim Begriff der Äquivalenz«. Wie wenig die Definition von
kommunikativ äquivalent« bei Jäger der
Übersetzungssituation gerecht wird, ist oben erörtert worden.
Im Allgemeinen ist festzustellen, die
Übersetzungsdefinitionen sind in keinem Fall rein deskriptiv; sie
enthalten immer ein normatives Element; es wird nicht gesagt, was
Übersetzen ist, sondern immer zugleich, was es sein soll.
1.1.2. Zur Geschichte der Übersetzung
Das Übersetzen ist eine alte Praxis, die seit der
Erfindung der Schrift existiert. In diesem Kontext zitiert Bowen (1998, S. 39):
Übersetzen ist als Tätigkeit so alt wie die Erfindung der Schrift,
während das Dolmetschen noch älter ist.«
Am Anfang hat die Geschichte des Übersetzens viel mit der
Geschichte der Weltreligion bzw. des Christentums zu tun. Bereits im Altertum
war Hieronymus (ca. 331 - 420) ein sehr berühmter und bedeutender
Übersetzer. Er war der erste in dieser Epoche, der das Alte Testament
ursprünglich aus dem Hebräischen ins Lateinische übersetzte. Er
verfasste auf Wunsch des Papstes Damasus I., für den er als Sekretär,
Dolmetscher und theologischer Berater arbeitete, die
Vulgata8, die lateinische Version der Bibel, die gegen
jeden Widerstand von der römisch-katholischen Kirche anerkannt und
jahrhundertlang verwendet wurde. Nachdem er zunächst die Übersetzung
des Alten und Neuen Testaments aus dem Griechischen angefertigt hatte,
übersetzte er das
8 Biblia Sacra Vulgata war seit der Spätantike
die am weitesten verbreitete lateinische Übersetzung der Bibel. Sie wurde
etwa in den Jahren 380 - 400 nach Christus größtenteils vom
Kirchenvater Hieronymus aus dem Griechischen und Hebräischen
übersetzt bzw. revidiert.
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Alte Testament erneut aus dem Hebräischen, wofür er
bekannt wurde, da er der erste Übersetzer war, der nicht die
Septuaginta9, eine griechische Übersetzung der
hebräischen Bibel, sondern die hebräische Bibel selbst als
Ausgangstext verwendete.
Im Mittelalter bestand die wichtigste Aufgabe des
Übersetzens darin, die Wissen zwischen verschiedenen Zivilisationen zu
erweitern. Als wichtigsten Wissenschaftsdisziplinen gab es Medizin, Mathematik,
Astronomie und Astrologie. Zwischen dem 9. und dem 13. Jahrhundert hatte sich
die Übersetzung verstärkt. In der Tat übersetzte man im 9. und
10. Jahrhundert hauptsächlich aus dem Griechischen ins Arabische. Im 12.
Jahrhundert wurde vielmehr aus dem Arabischen ins Lateinische übersetzt,
während im 13. Jahrhundert die Übersetzung grundsächlich aus dem
Arabischen ins Spanische gemacht wurde. So hatte, wie Woodsworth es
äußert, das Übersetzen bedeutender arabischer Werke in die
europäischen Sprachen die Verbreitung des Wissens und die Entwicklung
eines umfassenden Weltbildes zur Folge. (1998, S.40).
Die Renaissanceepoche entstand im 14. Jahrhundert und wurde
viel im 15. Jahrhundert geprägt. Hier sind neue Ideen, Entdeckungen,
Erfindungen (Drückpresse) zur Welt gekommen, die eine Blütezeit der
Übersetzung bedeuteten. Dieser Wissenhunger, der nicht mehr
ausschließlich von den Gelehrten ausging, konnte nur mithilfe von
Übersetzungen gestellt werden.
Das 16. Jahrhundert charakterisiert sich durch die
Übersetzung der Bibel aus dem Lateinischen in die Volkssprache. Es gab
also eine Übersetzungsproblematik der Bibel, die auf der Basis der
Reformationsbewegung war. In Anlehnung katholischer Kirche war das Lateinische
die einzige Sprache des christlichen Glaubens. Der ehemals katholische Priester
Martin Luther, betrachtet als Vater der Reformation10, hatte die
Bibel (die Vulgata) mit Hilfe einer Gruppe Gelehrter und Spezialisten
der griechischen, lateinischen, hebräischen und deutschen Sprache ins
(klare und einfache) Deutsche übersetzt. Später wurde sein Werk als
Vorbild für Bibelübersetzungen in
9 Altgriechische Übersetzung des
hebräischen Alten Testaments. Sie war die heilige Schrift des antiken
Judentums und der ersten Christen.
10 Mit dem Begriff Reformation (Umgestaltung«)
wird die 1517 durch Martin Luther ausgelöste religiöse Bewegung
bezeichnet.
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weitere Sprachen, bzw. das Schwedische und das Slowenische.
Ein anderer Reformator namens William Tyndale aus England hatte die Bibel ins
Englische übersetzt und deswegen wurde er ermordet, aber seine
Übersetzung wurde anerkannt. (Woodsworth, 1998, S.41).
In der Goethes Epoche sprach man von verschiedenen Typen von
Übersetzen. Goethe selbst hatte mehrere Formen des Übersetzens
erwähnt und war der Meinung, dass Übersetzen ein bedeutendes Mittel
zur Realisierung der Universalität ist. Auch andere Dichter, wie Novalis,
Schleiermacher und Schlegel waren damit einverstanden.
Im 20. Jahrhundert, nach dem 2. Weltkrieg erlebte die
Übersetzertätigkeit schließlich einen Boom. Es ist ein
Zeitalter, wo das Übersetzen in quantitativer wie in qualitativer Hinsicht
eine Bedeutung zukommt wie nie zuvor. Hier sind Notwendigkeit, Wert und
Funktion des Übersetzens, die Wichtigkeit des Übersetzerberufs und
die Rolle der Übersetzung in Wissenschaft, Technik, Handel, Diplomatie,
Literatur, usw. erkannt und anerkannt; so zeigt die Geschichte der
Übersetzung, dass Übersetzen bzw. Dolmetschen menschliche
Tätigkeiten sind, denen man in alle Menschheitsepoche begegnet. (Werner
Koller, 1979, S.15). Also braucht man bis heute das Übersetzen
überall, wo Menschen verschiedener Sprachen miteinander zu tun haben.
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