II.3.1. Analyse der Bedürfnisse des Bereiches
Corporate Banking der Banque LBLux und Bildung des idealen Studiengang
Um den Hochschulmarkt zu segmentieren, sollten zunächst
die Bedürfnisse des Bereiches Corporate Banking geklärt werden und
somit die idealen Studiengänge gebildet werden.
Man sollte also wissen, welche Kompetenzen ein
Hochschulabsolvent oder -Student besitzen muss. Diese Kompetenzen können
wir in die vier von Hülshoff genannten Bereiche aufteilen: fachliche
Kompetenzen, Methodenkompetenzen, soziale Kompetenzen und
Persönlichkeitskompetenzen (siehe I.1.4.3.2.)65.
Um diese Kompetenzen zu definieren könnte man sich auf das
Anforderungsprofil des Unternehmens stützen und eine Befragung in der
Corporate Banking Abteilung durchfüh- ren. Nach Prüfung der
Kompetenzbedürfnisse dieses Bereiches wurde festgestellt, dass
65 Vgl. Brake, Jörg; Zimmer, Dieter: Praxis der
Personalauswahl, Lexika Verlag, Würzburg 1998, S.19
der Student beziehungsweise der Hochschulabsolvent fachliche
Kompetenzen im Bereich der Finanzen, wie zum Beispiel im Kreditrisikomanagement
und in der Bilanzanalyse, besitzen sollte. Da die Umgangssprache der Bank
Deutsch ist und viele Kunden sich im Beneluxraum befinden, sollten auch die
Studenten mehrsprachig sein und Deutsch fließend sprechen können.
Weiterhin wurde festgestellt, dass nur fachliche Kompetenzen nicht ausreichend
seien, sondern dass der Student fähig sein sollte, an Verhandlungen
teilzunehmen. So sollte man auch die Social Skills des Studenten beachten.
Letztlich wurde geprüft, ob ein Mitarbeiter des Corporate Banking
Bereiches Persönlichkeitsmerkmale erfüllen sollte. Es ergab sich
daraus, dass ein Corporate Banking Mitarbeiter eine starke Persönlichkeit
haben sollte und sich durchsetzen sollte. Nach dieser Analyse konnte man eine
Segmentierung der Studiengänge durchführen.
II.3.2. Suche und Auswahl geeigneter
Zielstudiengänge
Nach der SWOT-Analyse wurde festgestellt, welche
Herausforderungen für die Bank bestehen, um die potenziellen Bewerber zu
finden, wie zum Beispiel die Mehrsprachigkeit. Aufgrund der heutigen leichten
Vergleichbarkeit der Diplome und der Sprachanforderungen der Bank wurde
entschieden, die Zielstudiengänge zunächst geographisch zu
segmentieren. Es wurde entschieden, sich auf Europa zu begrenzen,
beziehungsweise auf Länder, die entweder deutschsprachig sind, oder die
sich im Beneluxraum oder in der Nähe befinden, wie Frankreich, Luxemburg,
Deutschland, Belgien, Holland, Österreich, Italien und die Schweiz. Da die
Studenten über gute Finanzkenntnisse verfügen sollten, begrenzte man
die Zielgruppe auf Bachelor und Master im Bereich der Betriebswirtschaftslehre,
die Finanzschwerpunkte anbieten, und auf Bachelor und Master im Finanzwesen.
Hier konnte man sagen, dass man nach der geographischen Segmentierung eine
sozio-ökonomische Segmentierung durchführen sollte. Da man nicht
normale Studenten sondern High Potentials herausfiltern wollte, wurden nach den
zwei ersten Segmentierungen viele Bachelor- und Master Studiengänge in den
oben genannten Länder und Bereiche geprüft, um die besten
Studiengänge auszuwählen und somit das Personalmarketingziel der
Erhöhung der Qualität der Bewerbungen im Corporate Banking Bereich
beantworten zu können.
|