2.3. Klimatische Eigenschaften
Ursache der Überschwemmungen sind die regenzeitlichen
Niederschläge. Cotonou gehört zur subäquatorialen Klimazone, die
durch vier Jahreszeiten gekennzeichnet wird:
? eine große Regenzeit von Mitte März bis Mitte
Juli
? eine kleine Trockenzeit von Mitte Juli bis Mitte September
? eine kleine Regenzeit von Mitte September bis Mitte November ?
eine große Trockenzeit von Mitte November bis Mitte März
Das Niederschlagregime steht unter dem Einfluss der Bewegung
der innertropischen Konvergenz (ITC). Die monatlichen durchschnittlichen
Temperaturen variieren zwischen 27 °C und 31 °C und jährlich
gibt es extreme Regenfälle im Mai und Juni. Abbildung 3 zeigt den
jährlichen Verlauf der Regenmengen von 1961 bis 2000.
Abbildung 3: Angabe der durchschnittlichen Regenmenge
der Stadt Cotonou für jeden Monat im Mittel der Jahre 1961 bis
2000
Quelle: nach ASECNA, 2006
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2.4. Demographische Entwicklung
Das starke Wachstum der Bevölkerungszahl von Cotonou (s.
Abb. 4) wird sowohl durch die natürliche Zunahme als auch durch die
Migration begünstigt. Nach INSAE (2003) hatte die Stadt eine Wachstumsrate
von bis zu 7,7 % zwischen den Jahren 1961 und 1979 erlebt. Diese verminderte
sich um 5,4 % zwischen 1979 und 1992 und um 2,17% zwischen 1992 und 2002.
Obwohl die Wachstumsrate abnahm, nahmen die absoluten Werte der
Bevölkerungszahl zu. Laut der letzten Volkszählung in Benin (INSAE
2003) hatte Cotonou im Jahr 2002 ca. 665.100 Einwohner, was ungefähr 10 %
der Bevölkerung des Landes und einer Bevölkerungsdichte von 8.420
Einwohnern pro km2 für das Jahr 2002 entsprach. Die zunehmende
Konzentration der Bevölkerung in Cotonou liegt besonders daran, dass die
Stadt im Vergleich zu den übrigen beninischen Städten wirtschaftlich
hoch entwickelt ist.
Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung in Cotonou
von 1961 bis 2002 Quelle: nach INSAE/RGPH3 Februar 2002
10
Wenn dieser Wachstumstrend anhält, werden im Jahre 2025
voraussichtlich über eine Million Menschen (INSAE 2003) in Cotonou wohnen.
Aufgrund der dargestellten ungeeigneten räumlichen Bedingungen und
aufgrund der unsicheren sozioökonomischen Situation der Bevölkerung
stellt sich die Frage, wie die Bevölkerungszahl bei Überschwemmungen
zukünftig untergebracht werden kann, da es einen Mangel an geeigneten
räumlichen Daten als Grundlage für die Planung gibt. Abbildung 5 (s.
Seite11) zeigt die räumliche Bevölkerungsdichte in den verschiedenen
Arrondissements von Cotonou. Die höchsten Bevölkerungsdichten findet
man in 6. Arrondissement mit 182,12 Einwohner/km2, gefolgt vom 3.
und 8. Arrondissement mit jeweils 173,88 und 153,93
Einwohner/km2.
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Abbildung 5: Bevölkerungsdichte pro
Arrondissement
Quelle: Eigene Darstellung
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3. Wissensstand über Methoden und Daten
Um den aktuellen Stand der Forschung zu erfassen, wurde eine
Literaturrecherche durchgeführt. Dabei lag der Schwerpunkt auf den
Methoden, die sich mit GIS und Fernerkundungstechnik befassen. Diese
Literaturrecherche fand in zwei Schritten statt. Zuerst wurde sie Im
KIT-Katalog der KIT-Bibliothek und im Internet durchgeführt. Als
Literatur-datenbanken wurden der Karlsruher Virtuelle Katalog«,
Réseaux Télédétection von Agence Universitaire de
la Francophonie, African Journals OnLine und Online Access to Research in the
Environment verwendet. Die Begriffe wurden auf drei Sprachen gesucht: Deutsch
(Überschwemmung und GIS oder Hochwasser in Stadtgebiet), English (Coastal
Urban Flood and GIS/Remote sensing) und Französisch (Inondation urbaine et
SIG/télédétection). Die Strategie der Literaturrecherche
bestand darin, die Suche nach Titeln, Schlüsselwörtern oder durch
Kombination von Schlüsselwörtern zu gestalten., In Benin wurde die
Literaturrecherche dann in verschiedenen Forschungsinstitutionen wie dem
Département de la Géographie et Aménagement du
Territoire (DGAT, Departement der Geographie und Raumordnung der
Universität Abomey-Calavi), den Dokumentationsstellen der Direction de
la Prévention et de la Protection Civile (DPPC, Direktion für
Vorbeugung und Katastrophenschutz), dem Laboratoire des Sciences
des Sols, Eau et Environnement (LSSEE, Laboratorium der Bodenwissenschaften,
Wasser und Umwelt) und den Dokumentationsstellen des Mairie de Cotonou
weitergeführt. Im Folgenden werden die wichtigsten Erkenntnisse der
Recherche zusammenfassend dargestellt.
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