3.1. GIS-basierte Methoden zur Bestimmung der
Überschwemmungsflächen
Zahlreiche Studien befassen sich mit GIS-Ansätzen zur
Kartierung und Abschätzung des Ausmaßes sowie der räumlichen
Lage von Überschwemmungsflächen. Dabei werden einige Stärken und
Schwächen der GIS-Ansätze erläutert.
Geeignet sind GIS-Ansätze für die Kartierung des
potenziellen Vulnerabilitätsgebiets durch Übertragung der
physikalischen, soziokulturellen, wirtschaftlichen und demographischen Daten in
ein GIS-System (vgl. Kumar 2005) für die Identifizierung der
überschwemmungsgefährdeten Gebiete (Venkata Bapalu.G und Rajiv Sinha
2005, Richard Leiner 2002). Allerdings erfordert die Überflutungsanalyse
weitere technischen Vorarbeiten wie digitale Geländemodelle (Richard
Leiner 2002).
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Im Rahmen des europäischen Forschungsprogramms EUREKA
wurde das Modell RisUrSim entwickelt, um die Simulationsanforderungen der
urbanen Überflutungen mit Fokus auf den unterschiedliche
Oberflächenabfluss (von Dächern, Straßen, Gehwegen) und dessen
möglicher Wechselwirkung zu analysieren (vgl. LWI 2008). Für die
Simulation der Überflutungsflächen wird eine detaillierte
physikalische Beschreibung der Oberflächen benötigt. Zur Verarbeitung
anderer spezifischer Daten ist hier auch erforderlich, dass das GIS
weiterentwickelt werden muss (LWI 2008:16).
Snell (2002), Vieux (2004), Krysanova et al. (1998) und Liu
(2006) haben die Bedeutung von räumlich verteilten Modellen durch den
Einsatz des Geoinformationssystems aufgezeigt. Nach LWI (2009:19)
ermöglichen GIS-Anwendungen eine geeignete Aufbereitung und Nutzung
räumlich verteilter Daten wie Landnutzungsdaten sowie die Verwendung
digitaler Geländemodelle, aus denen zahlreiche
überschwemmungsrelevante Informationen wie Hangneigung und
Überflutungsgebiet abgeleitet werden können.
Richard (2002) empfiehlt den Einsatz des
Geoinformationssystems zur Erfassung von Überschwemmungsflächen. In
einer weiteren Untersuchung hat Benedikt (2005:18) die Analyse und Bewertung
der Risiken von Naturereignissen (wie Überschwemmungen) und
Technikgefahren auf regionaler Ebene durchgeführt. Die Arbeit folgt im
Wesentlichen nach einer vorhandenen Methode der Risikoanalyse, um anhand eines
Fallbeispiels die praktische Anwendung und Methodik zu überprüfen und
weiterzuentwickeln. In groben Zügen werden unterschiedliche Gefahren und
die daraus resultierenden erhöhten Risiken für verschiedene
Teilräume untersucht. Es fand mithilfe von GIS eine Analyse der Wirkung
und der Beziehung zwischen den verschiedenen Gefahren und Risiken statt. Der
gewonnene Überblick über die unterschiedlichen Gefahren- und
Risikobereiche kann eine Grundlage für notwendige Vorsorge-und
Maßnahmenplanungen darstellen.
In der nationalen Literatur von Benin gibt es fast keine
Arbeiten, die den Geoinformationssystem-Ansatz bei der Analyse der
Überschwemmungen benutzt haben. Die wenigen Studien, die den GIS-Ansatz
angewandt haben, verarbeiten sozialwissenschaftliche Methoden (Befragungen,
Interviews).
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