2.2. Morphologische und topographische Merkmale von
Cotonou
Die Stadt Cotonou befindet sich im sandigen
Küstenstreifen, in dem das Lagunensystem und das lakustrische Flusssystem
Ouémé-Sô in den atlantischen Ozean (s. Abb. 1) münden.
Dieser Küstenstreifen besteht aus alluvialer Sandablagerung mit Höhen
zwischen 1 m und 6,5 m N.N. (Gnimagnon 2007:25). Das hohe Grundwasser wird
jährlich von Regenwasser aufgefüllt. Das Relief des
Küstenstreifens hat zwei Haupteigenschaften:
? Längsdepressionen, die zur Küste parallel verlaufen
und
? Untiefen, die mit dem Nokoue-See verbunden sind, bei Hochwasser
überschwemmt werden und durch den Regenwasserabfluss erodiert werden.
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Abbildung 1: Lage der Stadt Cotonou
Abbildung 2 (s. Seite7) zeigt die morphologischen
Eigenschaften der Stadt, wobei das Untersuchungsgebiet aus zahlreichen
Niederungen, den so genannten Bas-fonds besteht. Daneben gibt es besonders im
Norden Talwege, die Sumpfzonen darstellen, in die die Gewässer
normalerweise durch funktionelle Abwasserkanäle in der Regenzeit
fließen. Das ziemlich flache Relief wird durch einen sehr schwachen
Abhang in Richtung der Depressionen und des Nokoue-Sees charakterisiert. Der
Nokoue-See, der mit dem Atlantischen Ozean durch die Lagune von Cotonou
verbunden ist, bildet die Mündung der Flüsse Ouémé und
Sô. Seine Fläche variiert je nach Jahreszeit; sie schwankt zwischen
150 km2 in der Trockenzeit und 450 km2 in der Regenzeit
(Daouda et al. 2011:518; Weinzierl 1997). Außerdem bestimmen
ozeanographische Einflüsse den Wasserspiegel. Durch die
küstenparallele Strömung des Meeres wird die Mündung
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der Lagune de Cotonou regelmäßig versandet und muss
wieder frei gebaggert werden. Wenn dies nicht rechtzeitig erfolgt, führt
der Schlamm bei Hochwasser zu einem Anstieg des Wasserstands im Nokoue-See von
bis zu 1,5 m Höhe (Gnimagnon 2007:26). In Cotonou können drei
Bodentypen unterschieden werden. Es handelt sich um die sandigen Böden
(gelber und grauer Sand), die den Großteil der Stadt bedecken und um die
tonhaltigen und hydromorphe Böden, die sich in den Peripherien wie Vossa,
Anwansori, Ladji, Toweta (Agbo, 1985) befinden. Wenn eine große
Regenmenge fällt, werden diese tonhaltigen und hydromorphen Böden
nach zwei oder drei Wochen überfordert, wobei das Grundwasser sich schnell
aufbläst und die Oberfläche erreicht.
Aus diesen morphologischen und topographischen Merkmalen der
Stadt Cotonou könnte geschlossen werden, dass Cotonou für die
Stadtausdehnung wenig geeignet ist. Die verstreuten Sumpfgebiete der Stadtteile
sind ungeeignet für die Bebauung, da hierbei permanente
Überschwemmungsgefahr für die Menschen besteht (Lavalin 1995).
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Abbildung 2: Verteilung der oberflächlichen
Sedimentgesteine. Eigene Darstellung nach Oyede 1989
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