1.2. Zielsetzung
Das Ziel dieser Untersuchung besteht darin, die
Überschwemmung und die daraus resultierende Betroffenheit mittels einer
GIS-gestützten Analyse zu untersuchen. Das Verfahren basiert zum einen
schrittweise auf Standardverfahren und zum anderen auf Systemen der
raumbezogenen
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Informationsverarbeitung. Es kann in seinen wesentlichen
Prozessschritten automatisiert werden. Daraus ergibt sich eine kartographische
Darstellung der betroffenen Gebiete in Cotonou, die sowohl zur Erfassung der
Zonen als auch zur Kenntnis der verschiedenen Überschwemmungstypen
führen kann. Hierbei wird der GIS- und fernerkundungsbasierte Ansatz
angewandt, um der Frage nach der durch Überschwemmung betroffenen lokalen
Bevölkerung nachzugehen. Folgende Fragen sind damit verbunden.
1.3. Fragestellung
> Welche Faktoren führen zur Überschwemmung in
Cotonou?
> Wie ist der Wasserstand in den
Überschwemmungsgebieten?
> Welche Gebiete sind in Cotonou regelmäßig
überschwemmt?
> Welche Bedingungen führen zur Betroffenheit und wie
lassen sie sich messen?
> Was sind die Nutzungen in den betroffenen Gebieten?
> Wie ist der Zusammenhang zwischen Betroffenheit und Art der
Nutzung?
> Wo liegen die am stärksten betroffenen Gebiete in
Cotonou?
1.4. Hypothesen
Als Hypothesen bezüglich der zu erarbeitenden Resultate
können folgende Aussagen getroffen
werden:
> Eine Ursache-Wirkung-Analyse ist die zwingende Grundlage, um
die Faktoren der
Überschwemmung zu untersuchen.
> Es gibt einen Zusammenhang zwischen Siedlungsdichte und
Betroffenheit.
> Je höher die Bevölkerungsdichte in einem Stadtteil
ist, desto mehr ist er betroffen.
> Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Betroffenheit eines
Stadtteils und der
wirtschaftlichen Situation der Bewohner.
1.5. Aufbau der Arbeit
Die vorliegende Arbeit gliedert sich wie folgt:
Im ersten Kapitel der Arbeit wird die Einleitung vorgestellt,
wobei die Problemstellung, die Zielsetzung und die Fragestellung sowie die
Hypothesen präsentiert werden. Im Anschluss daran werden in Kapitel 2 die
Merkmale des Untersuchungsgebiets dargestellt. Dabei werden die topographischen
und demographischen Charakteristika skizziert. Im dritten Kapitel werden der
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Wissensstand über die Methoden sowie die Datengrundlage
präsentiert. Die Methodik bildet das Thema des vierten Kapitels. Dieses
beschreibt das Verfahren der digitalen Bildverarbeitung und den
Wasserhöhenbestimmungsprozess. Den letzten Punkt des Kapitels stellt die
Abschätzung der Betroffenheit dar. In Kapitel 5 werden die Ergebnisse
dargestellt, die aus den Ergebnissen der Satellitenbildverarbeitung und des
GIS-basierten Modells zur Abschätzung der räumlichen Ausbreitung von
Überschwemmungen sowie Analysen der Vulnerabilitäten bestehen. Am
Ende schließt ein Fazit die Arbeit ab.
2. Merkmale des Untersuchungsgebiets
2.1. Lage des Untersuchungsgebiets
Die Stadt Cotonou liegt im Süden Benins zwischen
6°20' und 6°23' nördlicher Breite und 2°22 und 2°30'
östlicher Länge (s. Abb. 1). Nördlich grenzt die Stadt an den
Nokoue-See, südlich an den Atlantischen Ozean. Die Kommune Abomey-Calavi
begrenzt die Stadt westlich und die Kommune Sèmè-Podji
östlich. 47 % der Gesamtfläche (79 km2) bestehen aus
Niederungen ehemaliger Lagunen, auch Bas-Fonds genannt (Gnimagnon 2007). Die
Stadt wird durch die von der französischen Kolonialverwaltung im Jahr 1885
(N'Bessa 1997) gegrabene Lagune de Cotonou in zwei Teile geteilt, die
eigentlich ein Kanal zwischen dem Meer und dem Nokoue-See ist. Er wurde
gegraben, um den Abfluss des Nokoue-Sees in der Regenzeit zu beschleunigen und
dadurch die Überschwemmungen des Stadtgebiets zu vermindern. Cotonou dehnt
sich auf beiden Seiten von der Lagune de Cotonou auf ungefähr 10 km im
Westen und 6 km im Osten aus.
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