2.7 - Principaux textes de 1913
2.7.1 Document n° 9 : Clarification au sujet de
l'ordonnance du 30 octobre 1909 et décret portant attribution des noms
allemands.
Source originale : Archives Nationales du Togo (ANT)-FA3
/185 pp.148 - 151
2.7.1.1- Résumé du texte en
français
Après la tentative de Dr. Asmis en 1909 de
faire réglementer le port de noms allemands par les métis de
pères allemands (document n° 5), proposition repoussée
à plus tard à la réunion du 9 mars 1911 (document n°
6), voici une nouvelle tentative dans le même sens faite par
l'administrateur Körmigk, chef du District de Lomé-Ville. Ce
dernier propose non seulement de remettre ce projet de décret sur le
tapis, mais aussi d'étendre la réglementation au port de tout nom
européen, donc pas seulement aux métis allemands«, mais
à tous les indigènes.
2.7.1.2 : Texte original allemand
An das K. Gouvernement in Lome. Lome, den 12. Mai
1913
Im Bericht vom 30. Okt. 1909 H.
No 2464/09 hat Bezirksamtmann Dr. Asmis Bedenken
gegen den im Schutzgebiet verbreiteten Brauch geltend gemacht, dass
Mulattenkindern häufig die Namen ihrer ausserehelichen Erzeuger beigelegt
werden. Er hielt dies vom rassenpolitischen Standpunkt aus für
unerwünscht, da sich Mischlinge mit europäischem Blut und Namen
leicht auch als Europäer fühlen könnten und als solche behandelt
zu werden wünschten. Es wurde darauf eine Verordnung entworfen, wonach
Abkömmlinge von Europäern und farbigen Frauen den Familiennamen der
Mutter erhalten sollten; falls diese keinen Familiennamen führte, sollte
dem Abkömmling ein Familienname aus seiner Stammessprache verliehen
werden. Diese Frage wurde auf dem am 9. März 1911 abgehaltenen Bezirkstage
erörtert und dann bis zu der Geburt des ersten Quateronenkindes
zurückgestellt.
Nachdem dieser Fall vor einiger Zeit eingetreten ist,
dürfte diese Frage von neuem zu prüfen sein.
Im Zusammenhang hiermit ist es vielleicht
zweckmässig auch zu prüfen, ob nicht nur den Mulatten, sondern auch
den Eingeborenen überhaupt das Führen europäischer oder zum
mindesten deutscher Namen zu untersagen ist. Ausser rassenpolitischen
Gründen liesse sich für die Einführung eines solchen Verbots
geltend machen, dass im Schriftverkehr mit einem Eingeborenen, der einen
europäischen Namen führt, leicht der Irrtum Platz greifen kann, man
habe es mit einem Europäer zu tun. Auf diese Weise können sich z. B.
auswärtige Firmen leicht verleiten lassen, einem eingeb. Besteller einen
weitergehenden Kredit zu gewähren, als sie es sonst einem Eingeb.
gegenüber tun würden. Unter den europ. Namen, die in Togo bei Eingeb.
vorkommen, handelt es sich meist um solche nicht deutsche, namentlich
portugiesischer Herkunft, während deutsche Namen bisher nur ganz selten
sind. Gegenüber den Trägern nichtdeutscher europ. Namen wäre es
wohl zweckmäßig, von der Durchführung eines solchen Verbots
abzusehen, da sie die Namen meistens schon viele Generationen hindurch
führen und die Durchführung des Verbots mit
unverhältnismäßigen Härten verbunden wäre. Wohl aber
wäre es m. E. am Platze, der Einbürgerung deutscher Namen unter den
Eingeb. entgegenzuarbeiten. Hierzu wäre m. E. der Erlass einer Verordnung
nicht nötig, vielmehr liesse sich dies auch ohne Schwierigkeit im
Verwaltungswege von Fall zu Fall regeln.
L(ome) 12/5. 13 d(er) K( aiserliche) B(ezirks) A(mtmann)
K(örmigk)«
Commentaire succinct
A la lecture de cette proposition de l'administrateur
Körmigk, on constate qu'au fur et à mesure que s'établit la
domination coloniale allemande sur le Togo, l'administration cherche à
durcir de plus en plus les relations entre Noirs et Blancs,
particulièrement sur la question des unions mixtes. Ici, ce n'est plus
le métissage en soi qui est visé par la proposition de
décret, mais tout simplement le nom des Européens. Dans un pays
où des noms comme Lawson, d'Almeida, da Silva, Johnson etc. existaient
avant l'arrivée des Allemands en 1884, on envisage de
légiférer sur le port de tels noms. Ce n'est même plus le
respect du sang allemand ou de la « race » allemande (aryenne ?)
qu'il s'agit, mais du racisme pur et dur, dans le but de mettre des entraves
aux activités de toute personne noire portant un nom à
consonnance européenne. En ce sens, cette proposition de
Körmigk sonne comme une véritable provocation
délibérée. Et il affirme que cela pourra être
imposée sans difficulté, par simple voie d'ordonnance
administrative !
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