2.2 - Document n° 2 : Un article de presse sur la
question du métissage dans les colonies allemandes.
Source originale : Archives Nationales du Togo (ANT) -
FA1/22
2.2.1 - Résumé du document en
français
Ce document se fonde sur deux articles parus dans la
presse coloniale en 1906, l'auteur du document résume la situation de la
question des métis dans les colonies en posant une seule question :
« Voulons-nous le mélange des races ou la pureté de la race
dans nos colonies ? » Le premier article parle d'une mesure de boycott
envisagée par une association dans la colonie allemande du
Sud-Ouest-Africain (aujourd'hui Namibie) pour sanctionner tous les Blancs qui
ont des relations sexuelles avec des Noires. L'Association exige l'intervention
du gouvernement colonial contre ces Blancs, sinon, elle mettrait sa menace
à exécution. Cette menace avait alors suscité dans la
presse allemande libérale un tollé de protestations de la part de
ceux qui voyaient dans une telle action une atteinte à la liberté
individuelle, une manifestation de fanatiques de la pureté de la race.
Dans un autre article en réponse à ce dernier, un lecteur
s'étonne que des libéraux en Allemagne s'insurgent contre cette
menace de boycott, mais se demande aussi comment il serait possible de lutter
contre des Blancs ayant des relations sexuelles avec des femmes noires. En
somme, il ne croit pas à l'efficacité de mesures
répressives contre ce phénomène, mais prêche
plutôt pour une politique d'éducation des Blancs pour le respect
de leur race.
2.2.2 - Texte original allemand
Deutsche Kolonial- und
Überseekorrespondenz«, Berlin Nr. 10, vom 21. Juli 1906 4)
K.Ü.K. Rassenmischung oder Rassenreinheit in den Kolonien?
Grosses Aufsehen erregte bekanntlich vor einiger Zeit
das Vorgehen eines Bezirksvereins in Gibeon, Deutsch-Südwest, welcher den
gesellschaftlichen Boykott über alle Weissen zu verhängen
beabsichtigt, die offensichtlich mit schwarzen Frauen in sexuellem Verkehr
ständen. In der deutschen Presse, namentlich der freisinnigen, erhoben
sich vielfach Stimmen, welche ein derartiges Vorgehen für einen Eingriff
in die persönliche Freiheit des Einzelnen bezeichneten und voraussagten,
dass es viel böses Blut machen werde. Vielfach forderte man scharfes
Vorgehen der Behörden gegen solche Unfug« von germanischen
Rassenreinheitsfanatikern.
Ein tüchtiger Kenner unseres
südwestafrikanisches Schutzgebietes, wie Südafrika überhaupt,
schreibt nun der Deutschen Kolonial- und Übersee- Korrespondenz« zu
diesem Gegenstande: Die Aufregung über den Gibeoner Verein ist mir
unverständlich. Ja, wenn es sich noch um irgendwelche obrigkeitliche
Anordnungen und Strafbestimmungen handelte. Das ist ja nicht zu verkennen, dass
ein Eingriff der Behörden auf diesem difficilsten Gebiete allerdings die
grössten Bedenken hat. Aber auf der anderen Seite zu fordern, dass eine
freie Vereinigung von Menschen, die planmässig und durch ein
gesellschaftliches Mittel, dessen Wirksamkeit erst noch erprobt werden soll,
die Reinhaltung der weissen Rasse bezwecken, nun von der Regierung totgemacht
werden soll, ist gänzlich absurd, und dies um so mehr, wenn solche
Forderung von Preisen erhoben wird, die sonst über jede Einmischung des
Staates in die geheiligten Privatangelegenheiten seiner Bürger Zetermordio
schreien.
Dass im Allgemeinen der Standpunkt jenes Vereins von
allen Weissen drüben wenigstens unbewusst geteilt wird, ist jedem
Afrikaner zweifellos. Bisher liegen in unserer Kolonie die Sachen so, dass
wirkliche Ehen weisser Männer mit reinrassigen eingeborenen Weibern,
soviel ich weiss, überhaupt nicht existieren. Und auch die Zahl der
Mischehen weisser Männer und Bastardfrauen sind nicht so häufig, wie
man wohl glaubt, sondern grosse Seltenheit. Dass sie geschlossen worden sind,
ist lediglich auf wirtschaftliche Gründe zurückzuführen. Die
ökonomische Depression hat manchen Farmer und Händler bewogen, durch
eheliche Verbindung mit einem reichen Basdardmädchen seine
Verhältnisse zu verbessern. Soviel ich weiss, wäre es ein Ding der
Unmöglichkeit, diesen Ehen volle gesellschaftliche Anerkennung zu erringen
und die Basdardkinder den weissen Kindern gleichsetzen zu wollen.
Hier handelt es sich eben um so tiefgewurzelte
instinktive Rassengefühle, dass weder staatliche Massnahmen noch
reichliche Fütterung mit Humanitäts- und Menschengleichheitsidealen
seitens gutherziger Philanthropen etwas ausrichten können. Betrachten wir
doch nur das umgekehrte Verhältnis, dass eine weisse Frau einen Schwarzen
heiratet oder sich ihm sonst hingibt. Ich nehme keinen Anstand zu
erklären, dass ich jeden, der darin nichts finden« kann, für ein
Ferkel halte, mit dem ich mich nicht an einen Tisch setzen möchte. Mit
verschwindenden Ausnahmen von Menschen mit rassenmoralischer Gehirnerweichung
haben alle weissen Männer und Frauen das tiefe und unzerstörbare
Gefühl einer grässlichen Unreinlichkeit einem solchen Verhältnis
gegenüber. Eine derartige Frau ist natürlich für immer aus der
Gesellschaft ausgestossen- von rechtswegen. Hier sehen wir alle klar, dass man
Rassenfragen nicht aus einer philosophischen Weltanschauung der Gleichheit
aller Menschen mit Hilfe schöner logischer Deduktionen und sogenannter
edlen Gefühle lösen kann. Hier spricht die Stimme des Blutes gewaltig
und eindringlich mit. Damit ist für jeden vernünftigen Menschen mit
normalen Empfindungsleben die grundsätzliche Gleichheit von Weiss und
Schwarz bei der ehelichen oder sonstigen Mischung ad absurdum
geführt.
Nun scheint mir allerdings auch die Forderung des
Gibeoner Bezirksvereins, jeden Mann, der mit einer Eingeborenen offensichtlich
verkehrt gesellschaftlich zu ächten, wenn auch nicht als unsittlich, aber
doch als zu weitgehend und völlig undurchführbar. Aber wahrscheinlich
liegt hier nur ein Mangel der Berichterstattung vor, wie das Wörtchen
offensichtlich klar zu machen scheint. Zu meiner Zeit verstand man in
Südafrika unter offensichtlichen« Verkehr mit einer Eingeborenen
einen solchen, der die äusseren Formen des ehelichen Zusammenlebens
annahm: gemeinsame Benutzung von Wohn- und Schlafräumen etc. Aber dies ist
gleichfalls immer stillschweigend von allen als vom Rassen- standpunkt aus
unsittlich angesehen worden. Und mehr wird vermutlich jener Verein auch nicht
beabsichtigen.
Etwas anderes ist die Frage des freien gelegentlichen
Verkehrs mit schwarzen Frauen. Hier haben jedenfalls wir Männer
notgedrungen immer den Mantel christlicher Liebe und Duldsamkeit über den
Sünder gedeckt, der sich einmal in die Arme einer schwarzen Sirene
verirrte. Immer helfen freundliche Ermahnungen und moralische Aneiferungen
nicht, gegen das unter der heissen afrikanischen Sonne üppig wuchernde
Triebleben. Ein Notbehelf ! Auch die Buren, die man sonst und nicht mit Unrecht
als Muster in der Eingeborenenbehandlung ansieht, haben diesen
Verhältnissen schliesslich Rechnung tragen müssen, wie die nicht
unbedeutende Mischbevölkerung bei ihnen beweist. Sie hatten dabei den
Rassenkampf bedeutend leichter zu führen, weil sie in ihrer geschlossenen
Masse, familienweise stark organisiert, stets eine grosse Anzahl weisser Frauen
aufzuweisen hatten. Wir sind in diesser Hinsicht viel schlimmer daran. Und ich
kann nicht einsehen, dass es eine Inkonsequenz ist, wenn man bei allem starken
Rassegefühl derartigen rein triebmässigen Verbindungen eine gewisse
Duldung widerfahren lässt. Jeder Versuch durch gesellschaftlichen Boykott
auch die heissblütige Jugend zu notgedrungener Askese zu erziehen ist -
seien wir einmal vernünftig - eine Narrerei und gänzlich
aussichtslos. Dass vernünftige Leitung durch alte Afrikaner hier sehr viel
abzuschwächen und zu bessern vermag, will ich natürlich nicht in
Abrede stellen.
Unsinnig ist natürlich auch die Forderung, dass
man den vielen unehelichen Basdardkindern, insbesondere den sogenannten
Soldatenkindern, deren sich die Missionsgesellschaften in so anerkennenswerter
Weise annehmen, volle Gleichberechtigung im Bildungsgange mit den weissen
Kindern zugestehen soll. Einmal handelt es sich durchaus nicht um die
Blüte der afrikanischen Weiblichkeit, die hier in Betracht kommt, und dann
geht es eben nicht, weil die meisten dieser Kinder aus Rassengründen
geistig nicht fähig sind, eine derartige Bildung in sich aufzunehmen und
zu verdauen. Und schliesslich ist es auch politisch töricht und
gefährlich und erzieht uns nur Stänkerfriede und Unruhestifter, denen
das bischen eingetrichterte Bildung das arme kleine Gehirn verwirrt. Sie
dagegen zu einem tüchtigen Arbeiterstamm heranzuziehen ist eine
äusserst dankbare Aufgabe.
Immer hat die Erfahrung gelehrt, dass die
ungezügelte und gesellschaftlich sanktionierte Rassenmischung zwischen
Dunkel und Hell zum Ruin der früheren weissen Herrenklasse geführt
hat, zum Untergang oder doch zur Gefährdung ihrer Herrschaft. Es ist nicht
zu viel behauptet, dass der Neger selbst den Weissen anfängt zu verachten,
wenn er seine schwarzen Töchter zur Frau begehrt. Jeder Versuch, den
gesellschaftlichen Abstand zwischen den beiden Rassen in irgendetwas zu
überbrücken, führt mit Sicherheit zu Unruhen und
Aufständen, mit grösserer
Sicherheit zu Aufständen als harte ungerechte
Behandlung. Dies ist eine afrikanische Binsenwahrheit.
Eine Lösung der Schwierigkeiten ist nur zu
erhoffen durch Stärkung der öffentlichen Sicherheit, Kräftigung
der wirtschaftlichen Verhältnisse und der Existenzfähigkeit des
Farmbetriebes, damit unsere deutschen Frauen ihren männlichen Landsleuten
beruhigt übers Meer nach Neu- Deutschland folgen können. Haben wir
deutsche Frauen und deutsche Mädchen drüben, dann kann der Gibeoner
Bezirksverein diese Frage aus seinen Statuten streichen.
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