KARLSRUHER INSTITUT FÜR TECHNOLOGIE
INSTITUT für REGIONALWISSENSCHAFT
Betroffenheit der Stadt Cotonou durch
Überschwemmungen - eine GIS-gestützte Analyse
Masterarbeit im Rahmen des Masterstudienganges
Regionalwissenschaft/Raumplanung
vorgelegt von
Obognon Emile Edea aus Benin
Betreuer:
Prof. Dr. Joachim Vogt
März 2012
Erklärung der Urheberschaft
Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit
selbstständig und ohne Benutzung anderer als der hier angegebenen
Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Stellen, die sinngemäß aus
veröffentlichten und nicht veröffentlichten Schriften entnommen sind,
wurden als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit ist in dieser oder
ähnlicher Form noch nicht als Prüfungsarbeit eingerichtet worden.
Karlsruhe, den 20. März 2012
O. E. Edea
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis v
Tabelle- und Fotoverzeichnis vi
Abkürzungsverzeichnis vii
Zusammenfassung viii
1.
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Einleitung
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1
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1.1.
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Problemstellung
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1
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1.2.
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Zielsetzung
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2
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1.3.
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Fragestellung
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3
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1.4.
|
Hypothesen
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3
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1.5.
|
Aufbau der Arbeit
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3
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2.
|
Merkmale des Untersuchungsgebiets
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4
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2.1.
|
Lage des Untersuchungsgebiets
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4
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2.2.
|
Morphologische und topographische Merkmale von Cotonou
|
4
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2.3.
|
Klimatische Eigenschaften
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8
|
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2.4.
|
Demographische Entwicklung
|
9
|
3.
|
Wissensstand über Methoden und Daten
|
12
|
|
3.1.
|
GIS-basierte Methoden zur Bestimmung der
Überschwemmungsflächen
|
12
|
|
3.2.
|
Anwendung der Satellitenbilddaten zur Erfassung der
Überschwemmungsflächen
|
14
|
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3.3.
|
Datengrundlage
|
14
|
|
3.3.1
|
Satellitendaten
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15
|
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3.3.2
|
Digitale topographische Karten
|
15
|
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3.3.3
|
Statistische Daten
|
15
|
4.
|
Methodik
|
16
|
|
4.1
|
Anwendung der Satellitenbildverarbeitung zur
Datenbankerstellung
|
16
|
|
4.1.1
|
Klassifizierungsansatz
|
17
|
|
4.1.2
|
Überwachte Klassifizierung
|
17
|
|
4.1.3
|
Visuelle Bildinterpretation
|
19
|
|
4.1.4
|
Genauigkeitsbewertung der Klassifizierung
|
19
|
|
4.1.5
|
Kartierung der Landnutzung
|
21
|
|
4.1.6
|
Digitalisierung der Karten und Analyse der Ergebnisse der
Bildverarbeitung
|
22
|
|
|
|
II
|
iii
4.2 Erstellung des digitalen Geländemodells (DGM) 22
4.3 Erhebung der Wasserstandsdaten 23
4.3.1 Techniken der Messung von Wasserständen 23
4.3.2 Auswertung der gemessenen Wasserstandsdaten 25
4.4 GIS-basiertes Modell zur Bestimmung der räumlichen
Ausbreitung von
Überschwemmungsflächen 26
4.5 Abschätzung der Bevölkerungsdaten des
Untersuchungsgebiets 26
4.6 Abschätzung der Betroffenheit 27
4.6.1 Betroffene Bevölkerung 27
4.6.2 Infrastrukturen und Landnutzung 27
4.7 Abschätzungen der Bevölkerungsdaten 29
5. Faktoren der Betroffenheit durch Überschwemmungen 30
5.1 Natürliche Faktoren 30
5.1.1 Klimatische und hydrologische Bedingungen 30
5.1.2 Topographische und morphologische Bedingungen 31
5.2 Anthropogene Faktoren 31
5.2.1 Siedlungsstandorte 31
5.2.2 Schlechte Verwaltung des Abwasserentsorgungsystems 32
5.2.3 Landnutzung 33
5.2.4 Zusammenhang zwischen Landnutzung und
Überschwemmungen 35
5.3 GIS-basierte Abschätzung der räumlichen
Überschwemmung 35
5.3.1 Bestimmung der Überschwemmungsflächen 36
5.3.1.1 Abschätzung der Wasserstände 36
5.3.1.2 Abgrenzung bestehender
überschwemmungsgefährdeter Gebiete in Cotonou 37
5.3.1.3 GIS-Implementierung der bestimmten
Überschwemmungsflächen 37
5.4 Abschätzung der Betroffenheit 41
5.4.1 Soziale Betroffenheit 41
5.4.1.1 Abschätzungen betroffener Bevölkerung 41
5.4.1.2 Abschätzung betroffener Infrastrukturen 41
5.4.1.3 Analyse der Vulnerabilitäten 43
6. Fazit und Kritik des Ansatzes 45
6.1 Stärken und Schwächen der angewandten Methodik
45
iv
6.2 Ausblick auf vertiefende Arbeiten zur Fragestellung 46
Literaturverzeichnis ix
Anhang xvii
V
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Lage der Stadt Cotonou 5
Abbildung 2: Verteilung der oberflächlichen
Sedimentgesteine 7
Abbildung 3: Angabe der durchschnittlichen Regenmenge der
Stadt Cotonou für jeden Monat im
Mittel der Jahre 1961 bis 2000 8
Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung in Cotonou von 1961
bis 2002 9
Abbildung 5: Bevölkerungsdichte pro Arrondissement 11
Abbildung 6: Ausschnitt aus dem Orthofoto des
Untersuchungsgebiets mit den eingegrenzten
Testflächen 19
Abbildung 7: Schematische Darstellung der Messungstechnik
25
Abbildung 8: Vergleich der Klasse Gebäude bei der
pixelbezogenen Klassifikation auf Bildebene
(Bild rechts) und auf dem Originalsatellitenbild (Bild
links). 29
Abbildung 9: Landnutzungskarte des Untersuchungsgebiets 34
Abbildung 10: Sumpfgebiete im Stadtraum von Cotonou 39
Abbildung 11: Wasserhöhe entlang des Nokoue-Sees 40
Abbildung 12: Verteilung der Überschwemmungsbetroffenen
im Untersuchungsgebiet 41
Abbildung 13: Zahl der betroffenen Gebäude Quelle: Eigene
Darstellung 42
Abbildung 14: Länge der betroffenen Straßen 42
Abbildung 15: Ausmaß einer simulierten
Überschwemmung bei Wasserständen des Nokoue-
Sees von ca. 200 cm über Niedrigwasser 44
vi
Tabelle- und Fotoverzeichnis
Tabelle 1: Untergliederung der zu interpretierenden
Großbereiche. 18
Tabelle 2: Die verwendeten Werkzeuge 24
Tabelle 3: Konfusionsmatrix der pixelbasierten Klassifikation
in Prozent 28
Tabelle 4: Aufteilung der Gebäude im digitalisierten
Bereich 30
Tabelle 5: Verteilung der Landnutzung 35
Tabelle 6: Statistik der gemessenen Punkte. 36
Foto 1: Schlammspuren (Pfeil) an der Gebäudefassade 25
Foto 2: Besetzung sumpfiger und regelmäßig
überschwemmter Zonen am Rand Fifadji 32
Foto 3: Verstopfung eines Entwässerungskanals durch
Müll in Minontchou (a) und die
Entleerung des Abfalls in einen Gewässerkanal unter
freiem Himmel in Agbondjèdo (b) 33
VII
Abkürzungsverzeichnis
BF Bas-Fond
DGAT Departement de Geographie et de l'Amenagement du
Territoire /Université
d'Abomey-Calavi
DDEHU Direction Départementale de l'Environnement, de
l'Habitat et de l'Urbanisme.
DHM Digitales Höhenmodell
LSSEE Laboratoire des Sciences des Sols, Eau et
Environnement
DOM Digitales Oberflächenmodell (= DGM, Digitales
Geländemodell)
DPDM Direction de la Prospective et du Développement
Municipal
DPPC Direction de la Prévention et de la Protection
Civile
IGN Institut Géographique National
INSAE Institut National de la Statistique et de l'Analyse
Economique l'Urbanisme
LWI Leichtweiß-Instituts für Wasserbau
PDC Plan de Développement Communal
PDM Partenariat pour le Développement Municipal
SERHAU-SA Société d'Etudes Régionales
d'Habitat et d'Aménagement Urbain
SIG Système d'Informations Géographiques
TIN Triangulated Irregular Network
VIII
Zusammenfassung
Cotonou ist eine Küstenstadt in der subäquatorialen
Zone in Süd-Benin. Die Stadt regelmäßig unterliegt
natürlichen, anthropogen verstärkten Überschwemmungen. Diesen
gegenzusteuern fehlen noch geeignete raumdiskrete Daten. Das Ziel der Arbeit
besteht darin, eine GIS-gestützte Analyse zu verwenden, um die
Betroffenheit der Stadt Cotonou durch Überschwemmungen zu erfassen und zu
analysieren. Diese Untersuchung erfolgt in drei Schritte. An ersten Schritt
wurden Daten gesammelt und so wurde eine GIS-Datenbank für das
Untersuchungsgebiet aufgebaut. Dazu gehören hauptsächlich die
Fernerkundungsdaten (Orthofotos und das Satellitenbild Spot5 vom Jahr 2007) und
die RFU-Datenbank der Stadt Cotonou sowie die gemessenen Wasserhöhen der
Überschwemmung von September 2010. An zweiten Schritt wurden die
Fernerkundungsdaten mit der überwachten Klassifizierungsverfahren
verarbeitet. Weiterhin wurden die Bildverarbeitungsergebnisse in GIS bearbeitet
und dargestellt. An dritten Schritt wurde die Betroffenheit analysiert. In
diesem Schritt wurde versucht, die Betroffene abzuschätzen.
Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass zwei
Hauptfaktorengruppen die Überschwemmungen in Cotonou verursachen: die
natürlichen Ursachen (topographische Lage, Bodentypen, Relief,
Niederschlagsmenge und extreme Regenfälle) und die anthropogenen Ursachen
(starke Besiedlung der Küstenregion und unkontrollierte Bebauung der
Stadtperipherien sowie der Sümpfe, Versandung des Nokoue-Sees, Fehlen
eines Abwassersystems). Die überschwemmte Fläche wird auf ca. 867 ha
geschätzt. Davon waren 25 % bereits bebaut. Dies muss unvermeidlich zu
Überschwemmungsschäden bei starken Regenfällen führen.
Bezüglich der Regenereignisse von 2010 könnten ca. 28.200 Menschen
als Überschwemmungsbetroffene in den berücksichtigten Stadtteilen mit
der GIS-gestützten Analyse abgeschätzt werden, 31,64 km Straße
wurden überflutet. Die betroffenen Gebäude wurden insgesamt auf ca.
3695 geschätzt.
1
1. Einleitung
Katastrophen aufgrund von Naturereignissen, so genannten
Naturkatastrophen, ereignen sich weltweit mit negativen Auswirkungen auf die
menschliche Lebensqualität sowie auf die ökologischen und
ökonomischen Bedingungen. Dies gilt auch für Überschwemmungen,
von denen die meisten Länder (vgl. Bui, D.V.et Goïta K. 2007:204) in
Asien (China und Vietnam im Jahre 2002), Europa (Frankreich, Deutschland,
Ungarn und die Tschechische Republik im Jahr 2000), Amerika (Venezuela im Jahr
1999, Kanada 1996, USA 2005.) und die meisten afrikanischen Länder (vgl.
Wade 2009) betroffen sind. Davon betroffen sind in Zentralafrika ca. 2
Millionen und in Ostafrika im Januar 2007 etwa 2,6 Millionen Menschen (vgl.
Scheuren J.M. und al. 2007:28). Jährlich gibt es schwere
Überschwemmungen auch in Benin. Im Jahr 2009 waren 43 der 77 Gemeinden des
Landes überschwemmt und 55 im Jahr 2010 (vgl. OCHA-Bénin 2010:2).
Angesichts der Folgen des Klimawandels ist zu befürchten, dass der
Überschwemmungstrend ansteigend ist und bewältigt werden muss, um
steigende soziale und ökonomische Probleme zu vermeiden.
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