République du
Cameroun ******** Université de Maroua ******** Ecole
Normale Supérieure ******** Département de
Langues Etrangères
********
B.P : 55 Maroua
Republic of Cameroon ******** The University of
Maroua ******** Higher Teachers' Training College
********
Department of Foreign Languages
********
P.O. Box 55 Maroua
PARCOURS: ALLEMAND
INTERFERENZEN BEIM ÜBERSETZEN IM
DaF- UNTERRICHT: EINE EMPIRISCHE ANALYSE VON
SCHÜLERARBEITEN AM LYCEE DE KAKATARE-MAROUA
Mémoire présenté en vue de l'obtention du
Diplôme de Professeur de l'Enseignement Secondaire,
2ème Grade (DI.P.E.S II)
Par
GUIMBANG A DONG Jeanne Cendrar (Licenciée ès
Lettres Germaniques) NGAH LEKINA Christien (Licencié ès
Lettres Germaniques)
Sous la direction de :
Dr. BOUTCHE Jean Pierre (Chargé de cours)
Mai 2019
II
The University of Maroua ******** Higher
Teachers' Training College ******** Department of
Foreign Languages ********
Université de Maroua ******** Ecole
Normale Supérieure ******** Département de
Langues Etrangères
********
B.P : 55 Maroua
III
P.O. Box 55 Maroua
PARCOURS: ALLEMAND
INTERFERENZEN BEIM ÜBERSETZEN IM
DaF- UNTERRICHT: EINE EMPIRISCHE ANALYSE VON
SCHÜLERARBEITEN AM LYCEE DE KAKATARE-MAROUA
Mémoire présenté en vue de l'obtention du
Diplôme de Professeur de l'Enseignement Secondaire,
2ème Grade (DI.P.E.S II)
Par
GUIMBANG A DONG Jeanne Cendrar (Licenciée ès
Lettres Germaniques) NGAH LEKINA Christien (Licencié ès
Lettres Germaniques) Sous la direction de : Dr. BOUTCHE Jean
Pierre (Chargé de cours)
Membres du jury : Président : Dr. Nkouda Romuald
Valentin CC Rapporteur : Dr. Boutché Jean Pierre CC Examinateur :
Dr. Ali Alhadji Mahamat CC Mai 2019
WIDMUNG
iv
Von GUIMBANG Dem Sohn DONG AROGA Jonathan
Emmanuel Und Von NGAH Dem Sohn MENGUE NGAH Gabriel Davy Der
Verlobten MENOUNGA MENGUE Edith Estelle
V
DANKSAGUNG
An dieser Stelle danken wir zu allererst Gott, dessen Gnade
uns bei der Verfassung dieser Arbeit begleitet hat.
Weiters möchten wir uns bei unseren jeweiligen Eltern
Herrn DONG A OUAOUEL P. und Frau BIEN Rachel von GUIMBANG und Herrn LEKINA
Pierre und Frau ELOMO OKALI H. von NGAH LEKINA bedanken, die uns ein
sorgenfreies Studium ermöglicht haben.
Unserem Betreuer Dr. BOUTCHE Jean-Pierre, Dozent an der E.N.S
Maroua ein großer und besonderer Dank gebührt für seine
freundliche kompetente Betreuung, zahlreiche Ratschläge und unentbehrliche
Hilfe, ohne die die Fertigschreibung dieser Arbeit nicht denkbar gewesen
wäre.
Unseren Dank möchten wir auch Dr. MBONGUE Joseph an der
Universität Yaoundé I, Herrn DEMBA EBELE KINGUE an der E.N.S
Yaoundé und Frauen METCHI Nadine Flore und LEUGOUE MOUKAM Carine Joelle
am Lycée de Kakataré-Maroua zum Ausdruck bringen, die uns bei der
Sammlung von Arbeitsmaterialien geholfen haben.
Von GUIMBANG A DONG Jeanne Cendrar.
Ich möchte insbesondere dem Ehepaar DIN LONG für
ihre bedingungslose Unterstützung und Frau MPON Celestine danken.
Ich danke auch meinen Brüdern und Schwester KOUNG L.,
MBASSA A., ATIE C., BIEN F., NWAWEL P. BIDIAS I., BEFOUYACK A., MPON C.,
MATCHA, ZANG, AGNOUNG F., NGAM C. meinen Freunden BEDONDO, RIKAM, BILOUNGA,
ADAH, ATEBA und Herren NGAE Denis, TCHANTCHOU A., ABDOUN N. und BODIO S.
vi
INHALTVERZEICHNIS
WIDMUNG i
DANKSAGUNG v
INHALTVERZEICHNIS vi
RESUME xii
ABSTRACT xii
LISTE DER TABELLEN xiii
LISTE DER ABBILDUNGEN xvi
LISTE DER ABKÜRZUNGEN xvii
KAPITEL 0: EINLEITUNG 1
0.1. Motivation 1
0.2. Problematik 1
0.3. Forschungshypothesen 2
0.4. Forschungsstand 2
0.5. Zielsetzung und Interesse 12
0.6. Methodisches Vorgehen 13
0.7. Aufbau der Arbeit 14
KAPITEL 1: DIE ÜBERSETZUNG IM DaF-UNTERRICHT
15
1.1. Grundsätzliche Aspekte der Übersetzung 15
1.1.1. Begriffsbestimmung: Übersetzen 15
1.1.2. Zur Geschichte der Übersetzung 18
1.2. Übersetzung: Ein wissenschaftliches Fachgebiet 20
1.2.1. Gegenstand 21
1.2.2. Aufgaben und Aufbau 21
1.3. Übersetzungsdidaktik 24
1.3.1. Die Hauptarten des Übersetzens 24
1.3.1.1. Dokumentarisches Übersetzen 25
1.3.1.2. Instrumentales Übersetzen 26
1.3.2. Übersetzung als Profession 27
vii
1.3.2.1. Was ist professionelles Übersetzen? 27
1.3.2.2. Charakteristiken eines professionellen
Übersetzers 27
1.3.3. Didaktisches bzw. pädagogisches Übersetzen
28
1.3.3.1. Das Thema 28
1.3.3.1.1. Grammatisches Thema 29
1.3.3.1.2. Applikationsthema 29
1.3.3.1.3. Literarisches Thema 30
1.3.3.1.4. Nicht-literarisches Thema 30
1.3.3.2. Die Version 30
1.3.3.2.1. Literarischer Aspekt 31
1.3.3.2.2. Kulturelle Dimension 31
1.3.3.3. Klassifizierung und Charakteristik von
Übersetzungsübungen 31
1.3.3.3.1. Mehrfachauswahlübungen 32
1.3.3.3.2. Interaktive Übungen 32
1.3.3.3.3. Kommunikativer Ansatz 33
1.4. Übersetzen Vs Dolmetschen 33
1.4.1. Übersetzungsrad 34
1.4.2. Die Handlung eines Dolmetschers 34
1.5. Übersetzungsprobleme 35
1.5.1. Pragmatische Übersetzungsprobleme 35
1.5.2. Kulturpaarspezifische Übersetzungsprobleme 36
1.5.2.1. Textsortenkonventionen 37
1.5.2.2. Formale Konventionen 37
1.5.3. Sprachenpaarspezifische Übersetzungsprobleme 38
1.5.3.1. Lexik 38
1.5.3.2. Syntax 39
1.5.3.3. Stil 39
1.6. Wichtigkeit des Übersetzens im DaF-Unterricht 39
1.6.1. Die Übersetzung: eine kontrastive Übung 39
1.6.2. Übersetzung als Kontroll- und
Verständnisübung 41
1.6.3. Die Übersetzung als pädagogisches Instrument
41
Fazit 42
VIII
KAPITEL 2: KONTRASTIVE LINGUISTIK 43
2.1. Allgemeiner Überblick der kontrastiven Linguistik
43
2.1.1. Zur Begriffsbestimmung und zum Forschungsgegenstand
43
2.1.1.1. Was ist Kontrastive Linguistik? 43
2.1.1.2. Forschungsgegenstand: Geschichtliche Übersicht
44
2.1.2. Zur konfrontativen vs. kontrastiven Linguistik 45
2.1.3. Ziele und Verfahren der kontrastiven Linguistik 45
2.1.4. Ähnlichkeit der Sprachen: Hilfe oder Fehlerquelle?
47
2.1.5. Kontrastivität nach sprachlichen Bereichen 49
2.1.5.1. Kontrastive Phonetik und kontrastive Phonologie 49
2.1.5.2. Kontrastive Syntax 50
2.1.5.3. Kontrastive Semantik 51
2.1.5.4. Kontrastive Pragmatik 52
2.1.5.5. Kontrastive Lexik 54
2.2. Interferenzerscheinungen innerhalb der kontrastiven
Linguistik 56
2.2.1. Zu Definitionen 57
2.2.1.1. Interferenz vs. Transfer 57
2.2.1.2. Interferenzfehler 58
2.2.2. Ursachen für die Entstehung von Interferenzfehlern
58
2.2.2.1. Strukturelle Faktoren 59
2.2.2.2. Außersprachliche Faktoren 60
2.2.3. Zu Interferenzarten 60
2.2.3.1. Interlinguale Interferenzen 60
2.2.3.2. Intralinguale Interferenzen 62
2.2.4. Zur Klassifizierung der Interferenzerscheinungen nach
sprachsystematischen Ebenen 63
2.2.4.1. Phonetische Interferenzen 65
2.2.4.2. Grammatische Interferenzen 67
2.2.4.3. Lexikalische Interferenzen 68
Fazit 70
KAPITEL 3: FEHLERLINGUISTIK 71
3.1. Bestimmung und Ziele der Fehlerlinguistik 71
3.2. Schritte der Fehleranalyse 73
ix
3.2.1. Erster Schritt: Fehleridentifizierung 74
3.2.2. Zweiter Schritt: Fehlerklassifizierung 74
3.2.3. Dritter Schritt: Fehlererklärung 76
3.2.4. Vierter Schritt: Fehlerkorrektur und Fehlerbewertung
79
3.2.5. Fünfter Schritt: Fehlertherapie und
Fehlerprophylaxe 80
Fazit 83
KAPITEL 4: ZUR PRÄSENTATION DER ERHOBENEN DATEN
84
4.1. Methodisches Verfahren 84
4.2. Forschungsprobanden 85
4.2.1. Die Deutschlernenden 85
4.2.2. Die Deutschlehrenden 85
4.3. Datensammlungsverfahren 87
4.4. Datenerhebungsinstrumente 87
4.4.1. Fragebögen 88
4.4.1.1. Fragebogen an Lehrer 88
4.4.1.2. Fragebogen an Schüler 93
4.4.2. Schülerarbeiten 99
4.5. Schwierigkeiten bei der Datenerhebung 104
Fazit 104
KAPITEL 5: DATENANALYSE UND ERGEBNISSE DER ARBEIT
105
5.1. Analyse der Fragebögen und deren Ergebnisse 105
5.1.1. Fragebogen an die Lernenden 105
5.1.1.1. Identifikation (Alter) 105
5.1.1.2. Frequenz der Übersetzungsübung im DaF-
Unterricht 106
5.1.1.3. Natur der Übersetzungsübung 106
5.1.1.4. Übersetzungsschwierigkeiten 106
5.1.1.5. Der langweiligste Teil der Probe Deutsch« 107
5.1.1.6. Stelle der Übersetzungsübung in der Probe
Deutsch« 107
5.1.1.7. Vorzug von Her- bzw. Hinübersetzung 107
5.1.1.8. Interferenzsprachen Sprachen beim Übersetzen
108
5.1.1.9. Übersetzungsverfahren und -hausaufgabe 109
X
5.1.1.10. Zum Besitz und zur Benutzung des Wörterbuches
110
5.1.1.11. Lehre von Übersetzungsstrategien 110
5.1.1.12. Performanz beim Übersetzen 111
5.1.1.13. Überwindung von
Übersetzungsschwierigkeiten 111
5.1.1.14. Lehrerrolle bei der Korrektur einer
Übersetzungsaufgabe 111
5.1.1.15. Erkenntnisse von Lernenden über existierende
Übersetzungstechniken und -
methoden 112
5.1.1.16. Informationen von Lernenden über
Translationsausbildung 113
5.1.1.17. Vorschläge von Schülern zur Verbesserung
ihrer Übersetzungsperformanz 113
5.1.2. Fragebogen an die Lehrer 113
5.1.2.1. Identifikation 114
5.1.2.2. Nützlichkeit der Übersetzung im
Fremdsprachenunterricht 114
5.1.2.3. Stellenwert und Frequenz der Übersetzung im
DaF-Unterricht 115
5.1.2.4. Lehre der Übersetzungsstrategien und -methoden
im DaF-Unterricht 115
5.1.2.5. Übersetzungsübungen im DaF-Unterricht
115
5.1.2.6. Phase der Übersetzung bei der Unterrichtsstunde
116
5.1.2.7. Übersetzung als Fertigkeit 116
5.1.2.8. Die zu bewertenden Aspekte bei der Übersetzung
117
5.1.2.9. Schülerschwierigkeiten beim Übersetzen
117
5.1.2.10. Interferierende Sprachen beim Übersetzen in
Schülerarbeiten 118
5.1.2.11. Verwendung der Muttersprache beim
Übersetzungsunterricht 119
5.1.2.12. Übersetzungsprobleme der Lernenden 119
5.1.2.13. Hinstellung von Übersetzungsschwierigkeiten
120
5.1.2.14. Lehre der Übersetzungsstrategien während
der Lehrerausbildung 120
5.1.2.15. Vorschläge zur Verminderung von Interferenzen
beim Übersetzen 120
5.2. Analyse bzw. Interpretation der Schülerarbeiten
121
5.2.1. Die Mehrsprachigkeit in der Hin- bzw.
Herübersetzung 121
5.2.2. Quote der Schülerleistungen bei der Hin- und
Herübersetzung 123
5.2.3. Quote der Interferenzfehler und Nicht-Interferenzfehler
bei der Hin- und
Herübersetzung 123
5.2.4. Quote der Fehldeutung und Null - Performanz bei der
Hin- und Herübersetzung 123
5.2.5. Quote der intra- bzw. interlingualen Interferenzen bei
der Hin- und Herübersetzung 124
5.2.6. Globale Quote der Fehler bei der Übersetzung
125
xi
5.3. Darstellung der Resultate der Datenanalyse und Verifizierung
der Forschungshypothesen
126
5.3.1. Ergebnisse der Datenanalyse 126
5.3.2. Verifizierung der Forschungshypothesen 128
5.4. Didaktisch-methodische Vorschläge 128
5.4.1. Vorschläge der Lehrkraft gegenüber 129
5.4.2. Vorschläge den Lernenden gegenüber 130
5.4.3. Vorschläge den Lehrwerken gegenüber 132
Fazit 132
SCHLUSSBEMERKUNG 133
LITERATURVERZEICHNIS 135
ANHANG 140
XII
RESUME
Ce mémoire se propose d'explorer les
phénomènes d'interférences en traduction dans le cours
d'allemand au Cameroun, cas du lycée de Kakataré-Maroua. Ainsi,
ce travail s'articule sur trois questions principales: Quelle est la cause des
fautes en traduction chez les apprenants? Quelle place occupent les
interférences dans les difficultés que rencontrent les apprenants
en traduction? Quelles méthodes et stratégies utilisent ces
élèves pour mieux aborder leurs exercices de traduction? Pour
mener à bien cette investigation, nous avons combiné les
méthodes de questionnements et d'analyse de corpus, dont
l'échantillon constitue 68 copies séquentielles
d'élèves. À la lumière de la littérature
existante, nous avons tenté de redéfinir les concepts de
traduction, analyse contrastive et analyse d'erreurs. Au terme de cette
analyse, nous avons pu noter que le français et l'anglais, langues
officielles au Cameroun sont des variables qui expliquent de nombreuses fautes
et difficultés en traduction. En effet, sur un total de 853 fautes,
elles interfèrent 403 fois, soit 47,24% d'interférences. A cela,
nous proposons des solutions pour réduire le taux de difficultés
et d'interférences en traduction. A la lumière des
résultats obtenus, ce thème apporte un supplément aussi
bien en linguistique, qu'en didactique.
Mots-clés : Traduction,
Interférence, Contrastivité, Méthodes, et
Stratégies.
ABSTRACT
This thesis aims to explore interferences in translation in
German language class in Cameroon, case study of Kakataré-Maroua
government high school. Thus, this study focuses on three main issues: what
causes translation errors among learners? What is the role of interferences in
difficulties students face in translation? Which methods and strategies do
these students use to better approach their translation exercises? To carry out
this investigation, we have been combining methods of questioning and text
analysis. The sample is made of 68 sequential copies of learners. In the light
of review, we achieved the definition of following concepts: translation,
contrastive analysis and errors analysis. We note that, French and English
which are Cameroon official languages act as variables which explain plenty of
errors and difficulties in translation. Indeed, out of 853 errors, they
interfere 403 times meaning 47.24% of interferences. Findings suggest solutions
to reduce difficulties and interferences rate in translation. In the regard of
this research findings, this topic provides supplement both in linguistic and
didactic.
Keys-words: Translation, Interference, Contrast,
Methods and Strategies.
XIII
LISTE DER TABELLEN
Fragebogen an Lehrer
Tabelle 0.a: Lehreanzahl
Tabelle 0.b: Dienstalter
Tabelle 1: Nützlichkeit der
Übersetzung im Fremdsprachenunterricht
Tabelle 2: Stelle der Übersetzung im
DaF-Unterricht
Tabelle 3: Frequenz der Übersetzung im
DaF-Unterricht
Tabelle 4: Lehre der
Übersetzungsstrategien und -methoden im DaF-Unterricht
Tabelle 5: Übersetzungsübungen im
DaF-Unterricht
Tabelle 6: Phase der Übersetzung bei der
Unterrichtsstunde
Tabelle 7: Übersetzung als Fertigkeit
Tabelle 8: Die zu bewertenden Aspekte bei der
Übersetzung
Tabelle 9: Schülerschwierigkeiten beim
Übersetzen
Tabelle 10: Interferenzen beim
Übersetzen in Schülerarbeiten
Tabelle 11: Verwendung der Muttersprache beim
Übersetzungsunterricht
Tabelle 12: Übersetzungsprobleme von
Lernenden
Tabelle 13: Hinstellung von
Übersetzungsschwierigkeiten der Schüler
Tabelle 14: Lehre der
Übersetzungsstrategien während der Lehrerausbildung
Tabelle 15: Vorschläge zur Verminderung
von Interferenzen beim Übersetzen
Fragebogen an Schüler
Tabelle 1: Alter der Lernenden
Tabelle 2: Frequenz der
Übersetzungsübung im DaF-Unterricht
Tabelle 3: Natur der
Übersetzungsübung
Tabelle 4:
Übersetzungsschwierigkeiten
xiv
Tabelle 5: Der langweiligste Teil der
Probe
Tabelle 6: Stelle der
Übersetzungsübung in der Probe
Tabelle 7: Vorzug von Her- bzw.
Hinübersetzung
Tabelle 8: Interferenzsprache beim
Übersetzen
Tabelle 9: Übersetzungsverfahren
Tabelle 10: Übersetzungshausaufgabe
Tabelle 11: Eigenes Wörterbuch
Tabelle 12: Zur Benutzung des
Wörterbuches
Tabelle 13: Lehre von
Übersetzungsstrategien
Tabelle 14: Performanz beim
Übersetzen
Tabelle 15: Überwindung von
Übersetzungsschwierigkeiten
Tabelle 16: Lehrerrolle bei der Korrektur
einer Übersetzungsaufgabe
Tabelle 17: Erkenntnisse von Lernenden
über existierende Übersetzungstechniken und
-methoden
Tabelle 18: Informationen von Lernenden
über Translationsausbildung
Tabelle 19: Vorschläge von Schülern
zur Verbesserung ihrer Übersetzungsperformanz
Schülerarbeiten
Tabelle 1: Liste von Merkmalen
Tabelle 2: Untermerkmale
Tabelle 3: Die Mehrsprachigkeit in der
Hinübersetzung
Tabelle 4: Quote der Schülerleistung bei
der Hinübersetzung
Tabelle 5: Quote der Schülerleistung bei
der Herübersetzung
Tabelle 6: Quote der Interferenzfehler bei
der Hin- bzw. Herübersetzung
Tabelle 7: Quote der Nicht-Interferenzfehler
bei der Hin- bzw. Herübersetzung
Tabelle 8: Quote der Fehlerdeutung bei der
Hin- bzw. Herübersetzung
xv
Tabelle 9: Quote der Nullperformanz bei der Hin-
bzw. Herübersetzung
Tabelle 10: Quote der intralingualen
Interferenzen bei der Hin- bzw. Herübersetzung
Tabelle 11: Quote der interlingualen
Interferenzen bei der Hin- bzw. Herübersetzung
Tabelle 12: Die Mehrsprachigkeit bei der
Herübersetzung
Tabelle 13: Globale Quote der Fehler bei der
Hinübersetzung
Tabelle 14: Globale Quote der Fehler bei der
Herübersetzung
Tabelle 15: Globale Quote der Interferenzfehler
bei der Hin- bzw. Herübersetzung
Tabelle 16: Globale Quote der Fehler bei der
Übersetzungsübung (Hinübersetzung + Herübersetzung)
xvi
LISTE DER ABBILDUNGEN
Fragebogen an die Lernenden 105
Abbildung 1: Natur der
Übersetzungsübung 106
Abbildung 2: Vorzug von Her- bzw.
Hinübersetzung 108
Abbildung 3: Interferenzsprachen beim
Übersetzen 109
Abbildung 4: Übersetzungsverfahren und
-hausaufgabe . 109
Abbildung 5: Erkenntnisse von Lernenden
über existierende Übersetzungstechniken
und -methoden .. 112
Fragebogen an die Lehrer . 112
Abbildung 1: Schülerschwierigkeiten beim
Übersetzen 118
Abbildung 2: Interferierende Sprachen beim
Übersetzen in Schülerarbeiten . 119
Analyse bzw. Interpretation der Schülerarbeiten
121
Abbildung 1: Die Mehrsprachigkeit in der Hin-
bzw. Herübersetzung .. 122
Abbildung 2: Quote der intra- bzw.
interlingualen Interferenzen bei der Hin- bzw.
Herübersetzung 124
Abbildung 3: Globale Quote der Fehler bei der
Übersetzung 126
xvii
LISTE DER ABKÜRZUNGEN
Abb. = Abbildung
AS = Ausgangssprache
AT = Ausgangstext
ZS = Zielsprache
ZT = Zieltext
MS = Muttersprache
FSU = Fremdsprachenunterricht
DaF-Unterricht = Deutsch als Fremdsprachenunterricht
L1 = Erstsprache
L2 = Zweitsprache
xviii
Wir verwenden in dieser Arbeit ausschließlich aus
praktischen Gründen durchgängig das generische Maskulinum der
einschlägigen Bezeichnungen usw., um das schwerfällige Nennen
maskuliner und femininer Formen (Schülerin und Schüler) oder gar das
unschöne Binnen-I (die/der SchülerIn und ihre/seine Arbeit«) zu
vermeiden. Unter Schülern, Lehrern, Übersetzern usw. sind
selbstverständlich auch Schülerinnen, Lehrerinnen,
Übersetzerinnen usw. mitzuverstehen.
1
KAPITEL 0: EINLEITUNG
0.1. Motivation
Als Anregung für die Wahl dieses Themas diente einerseits
unsere Erfahrung als wir Schüler waren, als Studenten und sogar als
Deutschlehrer drei jahrelang, die erkennen ließ, dass die
Übersetzung eine Übung ist, die die meisten Lernenden im Rahmen des
DaF-Unterrichts ärger macht. Bei den Klassenarbeiten behandeln viele
Schüler diese Teilprobe nicht und die wenigsten, die das Übersetzen
zu machen treiben, sind sehr oft mit Schwierigkeiten sowohl im Wortschatz als
auch in der Grammatik konfrontiert. Sie begehen viele Fehler und die
muttersprachliche bzw. die erstsprachliche Interferenz scheint als Hauptquelle
dieser Fehler. Andererseits haben wir festgestellt, dass fast alle Lehrer sich
mit dem Übersetzen beim Unterricht nicht befassen. Dennoch bestimmt das
Programme officiel en allemand au Cameroun« die Übersetzung im
engeren Sinne als eine Teilfertigkeit im DaF-Unterricht der Sekundarschule und
ist natürlich eine Übungstypologie der Prüfungsprobe in allen
Stufen. Das Übersetzen soll also gar nicht vernachlässigt werden.
Unser Thema erhebt ein didaktisches Problem, das im Laufe unserer Arbeit
bearbeitet werden soll.
0.2. Problematik
E. Maike (2013) behauptet: Übersetzungsübungen in
neuphilologischen Fächern an der Hochschule sind häufig bei vielen
Studierenden verhältnismäßig unbeliebt, da sie gemeinhin an
Grammatik- und Stilübungen erinnern« (S. 13). Dieses Zitat ist mit
der Situation in der kamerunischen Sekundarschule zu verwechseln, denn die
Schüler betrachten die Übersetzung als ein richtiges Hindernis beim
Lernprozess, wobei Interferenzen im Mittelpunkt stehen. Also lassen sich
folgende Forschungsfragen stellen:
- Welches sind die Ursachen von Schülerfehlern beim
Übersetzen?
2
- Mit welchen Problemen sind sie konfrontiert und welche Rolle
die Interferenzen dabei spielen?
- Welche Strategien / Methoden eignen sich beim
Übersetzen?
0.3. Forschungshypothesen
Wenn man auf die Interferenz im Bereich des
Fremdsprachenunterrichts eingeht, geht es um den Einfluss der Muttersprache
bzw. der Erstsprache1 beim Lernprozess einer oder weiteren
Fremdsprachen (L2, L3 usw.). Die Tatsache, dass während des Erlernens
einer Fremdsprache eine ständige Interaktion zwischen der L1 und L2
stattfindet, während derer die L1 Eigenschaften auf die L2 (oder auch
umgekehrt) transferiert sind, zeigt welche wichtige Rolle die Interferenz im
Bereich des Fremdsprachenunterrichts spielt. Im Rahmen dieser Arbeit werden
Interferenzerscheinungen von kamerunischen Deutschlernenden am Lycée de
Kakataré-Maroua in allen sprachlichen Bereichen kontrastiv am Beispiel
Deutsch bzw. Englisch-Deutsch beschrieben und analysiert. Die folgenden
Hypothesen werden sozusagen am Ende unserer Arbeit überprüft, ob sie
richtig oder falsch sind:
- Die Lernenden übersetzen mit Fehlern, weil sie
französische bzw. englische mit deutschen Strukturen verwechseln.
- Wenn die Lehrer genug Platz fürs Übersetzen beim
Unterricht geben, dann haben die Lernenden wenige Probleme.
- Wenn das Übersetzen methodisch gelehrt wird,
könnten die Lernenden Interferenzen vermindern.
0.4. Forschungsstand
Das Übersetzen, wie auch die anderen
Fertigkeiten2, ist auch kommunikations- und
kompetenzorientiert. Dieses Erkenntnisbereich ist so veraltet,
dass viele
1 Die erste Sprache, die ein Kind erwirbt. Dieser
Begriff setzt potentielle Mehrsprachigkeit voraus, d.h. die Spezifizierung
einer aus mehreren Sprache als die zuerst gelernte oder in der
½Sprachbiographie½ eines Menschen bedeutsame Sprache.
2 Die Fähigkeit, eine bestimmte Tätigkeit,
Arbeit geschickt und gewandt auszuführen.
3
Wissenschaftler und Studenten ihre Interessen daran gewendet
haben. Darunter zählt man:
Die an der pädagogischen Hochschule von Maroua ehemaligen
angehenden Deutschlehrerinnen Véronique Bong Pagbe Rose Léonie
und Mbehna Nadine, die sich 2012 mit dem Thema Das Übersetzen im
kamerunischen Fremdsprachenunterricht DaF: aufgezeigt am Beispiel von
Lycée de Maroua Domayo« beschäftigt hatten. In ihrer Arbeit,
deren Gegenstand natürlich Das Übersetzen im kamerunischen
Fremdsprachenunterricht DaF« ist, wurden folgende Forschungsfragen
hervorgehoben:
- Was ist Übersetzen?
- Welchen Problemen begegnen die Schüler beim
Übersetzen?
- Welches sind die Ursachen der Übersetzungsprobleme der
kamerunischen
Deutschlernenden?
- Wie übersetzt man einen Text?
- Welche Aspekte sind beim Übersetzen zu
berücksichtigen?
Gibt es geeignete Methoden bzw. Strategien für das
Übersetzen?
- Wie funktioniert das Übersetzen?
Zu diesen Fragestellungen sollten also zwei Hypothesen
verifiziert werden und zwar:
Manche Deutschlehrer bestehen sogar nicht auf der
Übersetzungsartikulation; das
zugelassene Lehrwerk bietet weder Übersetzungsunterricht
noch
Übersetzungsübungen.
Nachdem sie den Begriff Methode« bestimmt hatten,
führte das Verfahren zur Erkenntnis verschiedener Methoden. Im Laufe ihrer
Arbeit hatten sie auf eine deduktive Methode zurückgegriffen: sie gingen
von Feststellungen aus und deduzierten, dass viele Schüler einerseits
keine Ahnung von Übersetzung hatten und andererseits, dass
Übersetzung eine vernachlässigte Artikulation des Deutschunterrichts
ist. Deswegen versuchten sie in ihren Vorführungen die Theorie mit der
Praxis zu verbinden; so benutzten sie Ansätze des theoretischen Teils, um
Probleme im Praxisfeld zu lösen. Dementsprechend schien ihnen die
Grammatik-Übersetzungsmethode für ihr verfolgtes Ziel geeignet zu
sein.
4
Das Hauptanliegen ihrer Arbeit war es, einige im
Fern-Nordkamerun herrschende Übersetzungsprobleme am Beispiel von
Lycée de Maroua-Domayo und deren Ursachen ans Licht zu bringen und dazu
Lösungsvorschläge zu machen, damit Maßnahme im Sinne einer
Verbesserung getroffen werden.
In zwei Teilen wurde ihre Arbeit verfasst: Der theoretische
Teil, der auf theoretische Überlegungen über die Übersetzung
bezog, beinhaltete zwei Kapitel. Im Verlauf des ersten Kapitels hatten sie
Begriffe, die mit dem Übersetzen zusammenhängen, definiert. Theorien
vom Übersetzen wurden außerdem dargestellt. Ausgehend von der
Tatsache, dass das Übersetzen im Fremdsprachenunterricht eine Übung
des Wortschatzes und der Grammatik ist, sollten die Schüler die
Wortschatz-Grammatik-Kompetenzen hinaus wissen, wie sich eine deutschsprachige
Äußerung ins Französische übertragen lässt und
umgekehrt. Im zweiten Kapitel ging es um die Relevanz des Übersetzens als
Fach für den Fremdsprachenunterricht. Eine Typologie von
Übersetzungsübungen und deren Einsatzmöglichkeiten wurden
präsentiert und erklärt. In diesem Sinne wurden die Grundzüge
der Übersetzung erläutert.
Der zweite und praktische Teil hat sich mit der Darstellung
und der Auswertung der empirischen Untersuchung befasst. In dieser Hinsicht
hatten sie eine Fallstudie mit Schülern der Abschlussklasse von
Lycée de Maroua-Domayo gemacht. Mittels der Ergebnisse der Schüler
und Fragebögen an Deutschlernenden und -lehrenden wurden statistische
Daten bekommen, die ihre Arbeitshypothesen bestätigt hatten. Im letzten
Kapitel ihrer Arbeit wurden Lösungen, die die Deutschlernenden verhelfen,
das Übersetzen nicht mehr als Leidensweg zu betrachten. Sie wussten jetzt,
wie sie mit Übersetzung umgehen konnten. Am Ende ihrer Arbeit sind Bong
Pagbe Rose Léonie und Mbehna Nadine Véronique zu Feststellung
gekommen, dass die Übersetzungsweise von den Deutschlernenden in
Lycée de Maroua-Domayo und die in Fern-Nordregion im Allgemeinen
vielmehr von der Umgebung, in der sie gewachsen sind, abhängt.
Tatsächlich ist diese Umgebung unterschiedlichen Problemen zum Opfer
gefallen, nämlich dem Mangel am Übersetzungsunterricht, dem Mangel an
genügenden Übersetzungsübungen und der fehlenden
Übersetzungsstrategien. Diese demotivierenden Arbeitsbedingungen
rechtfertigen die
5
Verweigerung der Schüler, die Übersetzung zu machen
und die Lehrenden zu unterrichten. Erst wenn diese Probleme in Erwägung
gezogen würden, hätten sich andere Fertigkeiten (Lesen, Schreiben
...) leicht verwirklicht.
Eine andere Arbeit in Bezug auf unser Forschungsbereich ist
von dem ehemaligen Studenten Sounkoua Issiyakou an der pädagogischen
Hochschule von Yaoundé im Jahre 2018. In seiner Memoire-Arbeit, deren
Thema Zur Übersetzungsproblematik von FAUX AMIS3« im
DaF-Unterricht in Kamerun: Eine psycholinguistische und didaktische Analyse am
Beispiel der Premiere Klasse von Lycée Général Leclerc
Yaounde« betitelt ist, hat er im Allgemeinen die Problematik des
Einflusses vom Französischen bzw. Englischen auf das Erlernen des
deutschen Sprache bei kamerunischen Deutschlernenden ans Licht gebracht. Daher
die folgenden Leitfragen:
- Welche Typen der Interferenz bzw. des Transfers treten
zwischen Schulsprachen (Französisch und Englisch) und Deutsch als
Fremdsprache in Kamerun ein?
- Warum neigen die Lernenden dazu, ein entsprechendes Wort mit
einem Äquivalent seiner Muttersprache zu übersetzen und laufen somit
Gefahr vollkommen falsche Inhalte zu vermitteln?
- Sind lexikalische Ähnlichkeiten bzw. Kognaten leichter
zu erlernen als Unterschiede bzw. Faux amis«?
Bei der Durchführung seiner Untersuchung stützte
sich Sounkoua auf folgende Hypothesen, um zu prüfen, wie und woher es
kommt, dass die kamerunischen Deutschlernenden in die Versuchung geraten,
Vergleiche zwischen Französischem bzw. Englischem und Deutschem im
DaF-Unterricht zu machen.
- Aspekte der bereits erlernten Amtssprachen (Französisch
und Englisch) im kamerunischen Schulsystem, die beim Übersetzen in der
Ausganssprache bzw. Zielsprache Fehler verursachen, sind falsche Freunde.
3 Auch falsche Freunde oder false friends genannt,
bezeichnet Paare von Wörtern, die in zwei Sprachen (fast) genauso klingen
oder geschrieben werden, allerdings eine andere Bedeutung haben.
6
- Während der Sprachproduktion stützen sich die
kamerunischen Deutschlernenden auf ihre zweiten Fremdsprachen, bevor sie alles
in die Zielsprache übersetzen.
- Beim Erlernen einer neuen Sprache sind Kognaten bzw. echte
Freunde leichter zu identifizieren als Faux amis«.
Um seine Ziele zu erreichen, hat Sounkoua im Laufe seiner
Arbeit nicht nur theoretisch, sondern auch empirisch verfahren. In dem
theoretischen Teil hat er Kernbegriffe seines Themas bestimmt, ihre
Zielsetzungen dargestellt und einige Methoden beim Fremdsprachlernen
erwähnt. In dem empirischen Teil schien es ihm angebracht, auf Fragebogen
und Test als Forschungsinstrumente zurückzugreifen. Die Anwendung dieser
Methoden half ihm dazu, die Meinungen von Lehrenden und Lernenden über das
Thema zu bekommen. Nach der Auswertung und Interpretation der erhobenen Daten
hat er Vorschläge zum Erwerb der Faux amis« im DaF-Unterricht
gemacht.
Die Ergebnisse seiner Untersuchung im Rahmen dieses Themas
haben also gezeigt, dass das Französische und das Englische wirklich einen
Einfluss auf das Deutschlernen haben. In der Tat wollte er im Laufe seiner
Arbeit prüfen, ob die falschen Freunde die Deutschlernenden beeinflussen
konnten. Bei der Analyse der 30 Schülerblätter, die er in der
Premiere Klasse gesammelt hat, lässt sich es feststellen, dass die bereits
erlernten Schulsprachen Französisch und Englisch Wörter enthalten,
die Fehler beim Erlernen des Deutschen bereiten. Deshalb führen die
Unterschiede zwischen diesen Sprachen zu Fehlern. In den folgenden Sätzen
wie zu Beispielen Kind is warm«, das Kind is
could«, das Kind is cold« haben die
Deutschlernenden ihre englischen Sprachkenntnisse ins Deutsche übertragen,
was ihnen nicht gelingt. Sie haben das Deutsche und das Englische in den
Sätzen zusammengestellt, die keinen Sinn haben. In den Sätzen lassen
sich die Lernenden die Hilfsverben haben« und sein« durcheinander
gebrauchen. Das Kind hat could«; das Kind has
cold«.
7
Auf der morphologischen Ebene hat Sounkoua auch
Interferenzfehler wie Conferenz«, Dialogue«,
telephonieren«, Information«, mathematique«, Guitarre«,
kontrolieren«, noböe« notiert.
Nur die Kognaten bzw. echte Freunde haben lexikalische
Gemeinsamkeiten zwischen Sprachen und bilden einen Wert beim
Fremdsprachenunterricht. Solche Lexeme sind zum Beispiel Gallizismen,
Internationalismen und sind leichter zu identifizieren im Gegensatz zu falschen
Freunden. Während die Kognaten das Fremdspracherlernen erleichtern,
komplizieren die falschen Freunde den Wortschatzerwerb.
In manchen Blättern der Deutschlernenden hat er viele
Interferenzen herausgefunden. Es wird hier erwähnt, dass die Kognaten zum
Transfer führen, während die falschen Freunde zur Interferenz
führen. Deshalb werden die echten Freunde beim Fremdsprachlernen als Hilfe
betrachtet. Beispielsweise haben fast alle Lernenden Internationalismen und
Gallizismen wie ,,Präsident«,
,,Zigarette«, ,,Famille« in
folgenden Sätzen sinngemäß übersetzt: ,,Le
président est en voyage pour l'Allemagne.« ,,La cigarette est
nuisible à la santé.« ,,Die Familie von Theoneste ist
groß.« Die Interferenzfehler, die hier vorkommen, sind die
orthographischen Fehler ,,Präsident«, ,,die
familie«, ,,die Famillie«.
In derselben Richtung erforscht Teki Ngninzeko Régine
(2017) in ihrer Memoire-Arbeit zum Thema ,,Nachdenken über
Übersetzungsprobleme im DaF-Unterricht in Kamerun und
Überwindungswege, aufgezeigt am Beispiel einer Studie am Lycée
bilingue d'Etoug-Ebe« die vielfältigen Schwierigkeiten, mit denen die
kamerunischen Deutschlernenden insbesondere am Lycée bilingue
d'Etoug-Ebe konfrontiert sind und schlägt zugleich eventuelle
Lösungen dazu vor. Den folgenden Fragestellungen liegt ihre Arbeit
zugrunde:
- Was liegt diesem Problem zugrunde, anders gesagt, warum
fällt den Lernenden schwer zu übersetzen?
- Wie kann das Problem gelöst werden?
- Welche Kompetenzen gewinnen die Lernenden bei einer wirklich
vom Lehrenden geplanten Übersetzungsübung?
8
Zum Zwecke der Verifizierung bzw. Falsifizierung
stößt Teki die einzige Hypothese aus: Es fällt den Lernenden
schwer zu übersetzen, weil Übersetzung im Unterricht
vernachlässigt ist. Wenn Übersetzungsübungen im Unterricht
gezielt sind, dann ist es möglich, den Lernenden die Praxis des
Übersetzens beizubringen, damit sie mehr Interesse daran finden und
bessere Leistungen haben.
Um die Ergebnisse zu bekommen, hat Teki eine quantitative und
qualitative beschreibende Studie benutzt. Tatsächlich betrachtete sie
Prüfungspapiere, um die Schwierigkeiten der Lernenden hervorzuheben.
Danach richteten Fragebögen an sie und an die Lehrkraft, damit sie
Erklärungen über diese Schwäche geben. Ihr auf
Unterrichtsprinzipien (Lerner-, Handlungs- und Mehrsprachigkeitsorientierung)
und Übersetzungstheorien bzw. -verfahren von Vinay/Darbelnet (1977)
stützend hat sie nach dieser Analyse einige Lösungsvorschläge
gemacht.
Die Arbeit besteht also aus zwei Teilen, nämlich einem
theoretischen Teil mit drei Kapiteln und einem praktischen Teil mit zwei
Kapiteln. Im ersten Kapitel ging es um die Begriffsbestimmung und theoretische
Grundlage; das zweite Kapitel behandelte die Fremdsprachendidaktik und
Übersetzung; das dritte Kapitel hat Übersetzung und DaF-Unterricht in
Kamerun analysiert. Was das vierte Kapitel angeht, betraf es das Allgemeine
über die empirische Studie. Das fünfte und letzte Kapitel bezog sich
auf Datenanalyse und Ergebnisse der Arbeit.
Um ihre Resultaten vollkommen zu erhalten, hat Teki selber
Schülerblätter der vierten Sequenz überprüft und danach
Fragebögen entwickelt. Sie hat nämlich Schülern der Premiere und
Terminale Klassen Fragebögen erteilt sowie Deutschlehrenden aus sieben
Gymnasien von Yaoundé. Nach der Analyse bzw. Interpretation der
gegebenen Fragebögen könnte sie folgende Rückschlüsse
ziehen: Einerseits spielt Übersetzung eine sehr wichtige Rolle im
DaF-Unterricht. Sie dient zum Erwerb bzw. zur Überprüfung von der
Grammatik, dem Wortschatz und dem Verständnis. Als produktive Fertigkeit
ist Übersetzung auch mit dem Aufsatz eng verbunden. Andererseits haben die
DaF-Lernenden vielfältige Schwierigkeiten bei
Übersetzungsübungen, obwohl sie diese Übung nicht hassen. Ihre
Schwierigkeiten sind an mangelnden Kenntnissen in beiden Arbeitssprachen und
mangelnden gezielt
9
geplanten Übungen zurückzuführen. Das
heißt, sowohl Lernende als auch Lehrende sind für die Verbesserung
von Schülerleistungen verantwortlich. Doch haben die Lehrenden schon
anerkannt, dass sie mehr Übersetzungen machen als sie planen. Das
heißt, manche Übersetzungsübungen sind nicht
zielgemäß, was das Lernen nicht erleichtert.
Deshalb hat sie am Anfang der Studie die Hypothese formuliert,
dass eine gezielt geplante und durchgeführte Übersetzungsübung
bessere Leistungen ermöglichen könnte. Diese Hypothese wird
verifiziert, insofern als die befragten Lernenden wegen mangelnder Kenntnisse
und Übungen wenig leisten.
In demselben linguistischen Bereich hat Dr. Mgr. Martina
Imider (2010) an der Masaryk-Universität eine wissenschaftliche Forschung
zur Erlangung ihres Doktorgrades gemacht, in der sie die Problematik von
,,Interferenz und Transfer im DaF- Unterricht von Deutschlernenden Tschechen"
behandelt. In ihrer Arbeit hat sie sich mit den folgenden Fragen gesetzt:
- Sollte jedoch bei Fortgeschritten auf die Muttersprache
möglichst verzichtet werden, um die muttersprachliche Interferenz zu
vermeiden?
- Lässt sich überhaupt die Muttersprache aus dem
Unterricht verbannen?
- Warum die Interferenzen so oft vorkommen und inwieweit dabei
die Muttersprache ihre Rolle spielt?
- Welche Rolle der Sprachvergleich, insbesondere die
Bezugnahme auf die Muttersprache, beim DaF-Erwerb spielt?
Verhältnismäßig zu den hervorgehobenen
Forschungsfragen hat Dr. Mgr. Martina fünf Hypothesen emittiert. Diese
Hypothesen wurden später überprüft und ausgewertet.
1. Hypothese: Der Anteil der
Interferenzfehler an der Anzahl der Gesamtfehler liegt bei 30%. Die Anzahl der
muttersprachlich bedingten Interferenzfehler liegt dabei noch wesentlich
niedriger.
2.
10
Hypothese: Die Mehrheit aller durch die
Interferenz verursachten Fehler geht auf das Konto der Ähnlichkeit beider
zu vergleichenden Sprachen. Somit ist die Minderheit aller Interferenzfehler
der Unterschiedlichkeit zuzuschreiben.
3. Hypothese: Die meisten Fehler
gehören folgenden Sprachbereichen an: dem Artikelgebrauch, der Negation
und dem Präpositionsgebrauch.
4. Hypothese: Eine knappe Hälfte der
Gesamtfehler fällt in den Bereich der Lexiko-Semantik.
5. Hypothese: Bei der Bewertung der
interferenzbedingten Fehler auf ihre kommunikative Wirkung ist im
lexiko-semantischen Bereich mit dem höchsten Grad der
Kommunikationsstörung zu rechnen.
Martina Imider verfährt durch eine kontrastive
Sprachbetrachtung, die es ermöglicht, die Lerner auf Ähnlichkeiten
und Unterschiede zwischen der Ausgangssprache und Zielsprache zu
sensibilisieren. Damit kann auch ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von
Transferfehlern geleitet werden. Somit hat die kontrastive
Interferenz-Fehleranalyse das Ziel verfolgt, die Problembereiche der
Deutschlernenden Tschechen anhand von Beispielen zu skizieren. Hier war ihre
Erforschung so quantitativ, dass sie eine große Menge von
Schülerarbeiten gesammelt hat. Die in der empirischen Studie erworbenen
Erkenntnisse können ebenfalls im Sinne der Fehlerreduzierung für den
DaF-Unterricht vom großen Nutzen sein. Von diesem Gesichtspunkt aus
schien die Erforschung des Phänomens Interferenz nicht nur theoretisch,
sondern vor allem praktisch an Bedeutung zu gewinnen.
Ihre Arbeit besteht sozusagen aus zwei Teilen: einem
theoretischen und einem empirischen Teil. Im ersten Teil wurden theoretische
Grundlagen der Problematik behandelt. Dieser Teil enthält fünf
Kapitel. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der kontrastiven
Linguistik; das zweite Kapitel widmet sich der Fehlerlinguistik und dem
Phänomen Fehler; das dritte Kapitel skizziert das Problem der Norm; das
vierte Kapitel liefert einen Überblick über die zentralen Begriffe
Interferenz und Transfer, wobei deren Arten und Klassifikationen erwähnt
wurden und das fünfte Kapitel äußert sich zur Stellung der
Muttersprache im Zweitspracherwerb.
11
Der empirische Teil umfasst sieben Kapitel: Das sechste
Kapitel begründet die Methode der Untersuchung, die Zielgruppe und
Korpus-wahl. Außerdem bringt es Bemerkungen zur Fehleranalyse, von der
Fehlerkorrektur, über die Fehleridentifizierung bis zur Fehlerbestimmung.
Letztendlich wurden Hypothesen auf Grund der Erkenntnisse der
wissenschaftlichen Literatur formuliert, die verifiziert oder falsifiziert
werden sollten. Anschließend wurde der analysierte Fehlerkorpus den
einzelnen Sprachebenen zugeordnet. Dementsprechend widmet sich das siebte
Kapitel der morpho-syntaktischen Ebene: der Negation, dem Passiv, der
präpositionalen Interferenz, den Genus-, Kongruenzfehlern und den
Wortstellungsverstößen. Dagegen beschäftigt sich das achte
Kapitel mit dem lexiko-semantischen Bereich, wo fehlerhafte Wortbildung,
Phraseologie, falsche Freunde, und durch mangelnde landeskundliche Kenntnisse
verursachte Interferenzfehler behandelt wurden. Das neunte Kapitel liefert
einen Überblick über interkulturelle Aspekte der Interferenzfehler im
Bereich der Modalverben. Das zehnte Kapitel klassifiziert die Interferenzfehler
nach dem Grad der Kommunikationsstörung. Das elfte Kapitel bringt die
Auswertung der zu überprüfenden Hypothesen. Das zwölfte Kapitel
formuliert mögliche Vorschläge zur Fehlertherapie und bringt
didaktische Konsequenzen auf Grund der Analyseergebnisse.
Die erworbenen Ergebnisse lassen uns verstehen, dass bei
tschechischen Studenten 45% lexikalische Fehler mit Einbeziehung der
Wortbildung in die Lexik insgesamt verzeichnet wurden. Dies bedeutet, dass die
Kontaktschwelle zwischen der Muttersprache und der Fremdsprache in
lexikalischer Hinsicht in Übermaß fehlerauslösend ist.
Erwartungsgemäß ist die Lexik im größeren Ausmaß
von der Muttersprache beeinflusst, was für die interlinguale Interferenz
charakteristisch ist. Auch der Anteil der muttersprachlich bedingten
grammatischen Fehler ist bei der Interferenzpotenz (28,8%), der multikausalen
Fehler inbegriffen, nur Interferenzfehler machen, dann 18,8% aller Fehler aus.
Die wichtigsten Verstöße bestanden in falschem Artikelgebrauch,
Genus-, Kongruenz-, Passiv-, Negations- und Syntaxfehlern.
Die Untersuchung zeigte, dass das geschlossene System der
Grammatik trotz seiner Determiniertheit nicht interferenzfrei ist. Die manchmal
fehlende Konsequenz im
12
System (Ausnahmen) lässt Stellen der Unsicherheit
entstehen, die interferenzanfällig sind, da eine Zuordnung zu
häufiger vorkommenden Formen erfolgt.
0.5. Zielsetzung und Interesse
Das Erlernen einer Fremdsprache ist nicht nur dem Lerner,
sondern auch der ganzen Gesellschaft vorteilhaft. Bei bilateralen Beziehungen
gilt die Sprache als nützliches und brauchbares Instrument. In einem
mehrsprachigen Kontext wie in Kamerun ist der Weg zum Erlernen von DaF nicht
wohlhabend: Der Deutschlernende speichert neue Wissen, bearbeitet vorhandene
Wissen und bewertet Verbindungen zwischen diesen Wissenskonstruktionen. Wenn
verschiedene Sprachen in Kontakt miteinander treten, können die
interlingualen Einflüsse vielerlei Ergebnisse hervorbringen. Somit zielt
die vorliegende Arbeit darauf, wie die Muttersprachen bzw. die Amtssprachen
(Französisch und Englisch) einen bedeutenden Einfluss bei kamerunischen
Lernenden auf den Erwerb von Deutsch haben können. Dabei soll eine Analyse
vom Korpus ermittelt werden, um die Interferenzen beim Übersetzen im
syntaktischen, morphologischen und lexikalischen Niveau im DaF- Unterricht
darzustellen. Daraufhin werden wir eigentlich ein didaktisches Verfahren
vorschlagen, damit die Lernenden und Lehrkräfte einen wichtigen Platz zur
Übersetzung im DaF-Unterricht geben. Darüber hinaus scheinen einige
Lösungsvorschläge, die die Deutschlernenden in Betracht ziehen
können, wenn sie das Übersetzen nicht mehr als Hemmnis betrachten
wollen.
Unsere Untersuchung wird mit den folgenden Aspekten zu tun
haben:
? Die Theorie der Interferenzen zu analysieren, um die
unterschiedlichen Interferenzsorten zu identifizieren.
? Den kamerunischen Deutschlernenden und -lehrern praktische
Informationen
über die Aktivität der Übersetzungsübung im
DaF-Unterricht zu stellen.
? Aufzeigen, ob die Interferenz mehr ein Vorteil oder ein
Nachteil für die fern-nordkamerunischen Lernenden bei Übersetzen im
DaF-Unterricht ist.
13
? Schülerschwierigkeiten beim Übersetzen zu
identifizieren und Lösungsvorschläge zu machen.
Das Interesse dieser Arbeit ist also zu zeigen, dass die
kamerunischen, insbesondere die fern-nordkamerunischen Deutschlernenden mit
großen Schwierigkeiten beim Übersetzen im DaF-Unterricht
konfrontiert sind. Diese Schwierigkeiten werden am meisten von den
Spracherfahrungen bzw. Vorerkenntnissen in den beiden Amtssprachen in Kamerun
verursacht. Unsere Arbeit unterscheidet sich von den oben erwähnten
Arbeiten, insofern als sie nicht nur für die Deutschlernenden über
das Problem des Übersetzens im DaF-Unterricht interessiert, sondern auch
für die Lehrkraft, die während der Unterrichtsstunde die
Übersetzung und/oder die Grammatik- Übersetzungsmethode
vernachlässigt.
Auf dieser Tatsache versuchen wir also eine empirische Analyse
im Lycée de Kakataré-Maroua zu führen. Diese Analyse wird
uns erlauben, zu zeigen, welche Schwierigkeiten man eigentlich beim
Übersetzen hat. Die Lösungen, die wir am Ende unserer Arbeit
vorschlagen werden, könnten für die Verbesserung des Aufgabentyps
Übersetzung« sowohl in unseren Gymnasien als auch in unseren
Universitäten bzw. Übersetzungsschulen vom Nutzen sein.
0.6. Methodisches Vorgehen
Die Methode ist hier eine Art der Durchführung, ein Weg,
wie man zu einem angestrebten Ziel gelangen kann. Deswegen werden wir im Laufe
dieser Arbeit theoretisch und empirisch vornehmlich vorgehen, um unsere bereits
erkannten Ziele zu gelangen. Im theoretischen Teil werden im Allgemeinen
Theorien über Übersetzung, kontrastive Linguistik (und dazu
Interferenzen) und Fehleranalyse erforscht. Im empirischen Teil haben wir es
als notwendig gefunden, den Fragebogen einerseits als Forschungsinstrument zu
verwenden, der sich nicht nur an die Deutschlernenden des Gymnasiums
Kakataré-Maroua, sondern auch an die Deutschlehrer aus Gymnasien der
Stadt Maroua richtet, und andererseits die Korpusanalyse für die
Deutschlernenden. Die Verwendung dieser Methoden ermöglicht es uns,
zunächst Meinungen über die Anzahl der Lernenden, die die
Übersetzungsübung bei den Klassenarbeiten machen
14
oder nicht, und dann über die Lehrer, die die
Grammatik-Übersetzungsmethode beim DaF-Unterricht anwenden, zu erhalten.
Schließlich werden wir durch die Korpusanalyse die verschiedenen
häufigsten Interferenzen identifizieren, die während der
Übersetzung der Lernenden auftauchen. Danach kommen unsere didaktischen
Vorschläge nach der Auswertung und Interpretation dieser Informationen
vor. Diese Lösungsvorschläge werden eventuell den Deutschlehrenden
helfen, ihren Unterricht zu verbessern und ihre Lernenden beim Übersetzen
zu unterstützen.
0.7. Aufbau der Arbeit
Die vorliegende Arbeit wird in zwei Teilen gegliedert. Der
erste Teil, der theoretisch ist, besteht aus drei Kapiteln. Das erste Kapitel
stellt die Übersetzung im Allgemeinen und im Besonderen im DaF-Unterricht
dar. Im zweiten Kapitel wird die Kontrastive Linguistik untersucht. Hier wird
eine besondere Betonung auf Interferenzen gesetzt. Das dritte Kapitel bringt
die Fehleranalyse ans Licht.
Der zweite Teil beschäftigt sich im Allgemeinen mit der
Durchführung der empirischen Untersuchung. Dieser empirische Teil, der auf
den theoretischen Grundlagen basiert, umfasst zwei Kapitel. Das vierte Kapitel
begründet die Methoden zur Darstellung und Untersuchung der Datenerhebung.
Was das fünfte Kapitel anbelangt, handelt es sich um die Analyse der
erworbenen Daten. Tatsächlich werden diese Daten ausgewertet und
interpretiert und damit die Ergebnisse dargestellt. Darüber hinaus werden
die formulierten Hypothesen überprüft. Schließlich wendet sich
dieses letzte Kapitel an die didaktischen Beiträge, bei denen auf einige
Therapievorschläge hauptsächlich die Lehrer und Lerner ansprechen
werden.
15
KAPITEL 1: DIE ÜBERSETZUNG IM
DaF-UNTERRICHT
1.1. Grundsätzliche Aspekte der Übersetzung 1.1.1.
Begriffsbestimmung: Übersetzen
Das Wort Übersetzen« kommt aus dem Lateinischen
traducere« oder transferre« vgl. mhd., das heißt auf Deutsch
übersetzen, übermäßig besetzen, besteuern, schriftlich
verfassen. Das bedeutet, aus einer Sprache in eine andere übertragen,
dolmetschen4.
Das Übersetzen ist denn eine Aktivität, die in der
ganzen Welt immer mehr in die Praxis umsetzt. Für die Übersetzer und
die Lernenden der Fremdsprachen ist es unerlässlich, die grundlegenden
Elemente zu erkennen, um eine Übersetzung zu machen. Diese Grundelemente
für das Übersetzen sind nach Christiane Nord (2001): Auftraggeber,
Übersetzer (Translator), Ausgangskultur, Zielkultur, Ausganssprache,
Zielsprache, ausgangssprachlicher Text und zielsprachlicher Text. Daher ist es
wichtig, diese erwähnten Elemente zuerst zu definieren, bevor wir den
Begriff Übersetzen« bestimmen.
Nach dem Glossar Übersetzungsbüros,
versteht man im Rahmen der Übersetzungswissenschaft unter Ausgangssprache
(auch Quellesprache, Ursprungssprache oder im Englischen Source Language
genannt) die Sprache, von der aus in eine andere übersetzt werden soll.
Wenn zum Beispiel eine Übersetzung vom Englischen ins Deutsche angefertigt
werden soll, so ist Englisch die Ausgangssprache. In der Linguistik wird auch
die Ausgangssprache als L1 (Language 1) bezeichnet. Die Ausgangssprache ist
also die Sprache, in der der Originaltext (Ausgangstext) geschrieben wurde.
Nach dem Glossar Übersetzungsbüros,
versteht man in der Übersetzungswissenschaft unter Zielsprache oder
auf Englisch Target Language die Sprache, in die übersetzt werden soll.
Wenn ein Text beispielsweise vom Französischen ins Deutsche zu
übersetzen ist, so ist Deutsch die Zielsprache. Bei Übersetzungen ist
es immer ratsam,
4 Etwas, das was jemanden sagt, mündlich in eine
andere Sprache übersetzen. Hier haben wir Interview, Gespräch.
16
dass der Übersetzer Muttersprachler der Zielsprache ist,
denn der zu übersetzende Text soll in die Zielsprache in einwandfreier
Form zu Papier gebracht werden.
Nach dem Wörterbuch Duden« ist die Zielsprache die
Sprache, die Nichtmuttersprachler zu vermitteln ist, von ihnen zu erlernen ist.
Die Zielsprache ist also die Sprache, in die übersetzt wird.
Was den Ausgangstext anbelangt, versteht Ulrich Kautz ihn in
seinem Handbuch Didaktik des Übersetzens und Dolmetschens (2002)
als der Text, aufgrund dessen der Translator 5seine Übersetzung
anfertigt. Er ist eine von Adressaten als Einheit wahrgenommene
Äußerung mit allgemein kulturellen und speziell sprachlichen
Charakteristika, die in eine spezifische Kommunikationssituation eingebettet
ist und Informationen verschiedenster Art vermittelt«. Es ist also jener
Text, der übersetzt wird und kann in den unterschiedlichsten Formen
vorliegen: Auf Papier als Tonbandaufnahme oder mit der Entwicklung der
Informatik und Technologie in elektronischer Form. Man nennt Ausgangstext auch
Originaltext, das heißt, Text vor der Übersetzung.
Der Zieltext seinerseits ist das Ergebnis der
Neuvertextung6 des Ausgangstextes in der Zielsprache. Auch der
Zieltext ist (wie der Ausgangstext) eine in eine spezifische
Kommunikationssituation eingebettete, vom Adressaten als Einheit wahrgenommene
Äußerung mit allgemein kulturellen und speziell sprachlichen
Charakteristika, die Informationen verschiedenster Art übermittelt. Er
dient jedoch ausschließlich der Kommunikation eines Verfassers mit
Adressaten, die eine andere Sprache und Kultur haben als er selbst. Daher
entspricht er den Anforderungen, die die Adressaten an Texte allgemein und
Texte der betreffenden Textsorte insbesondere stellen, und ist auf deren
Bedürfnisse und Erwartungen zugeschnitten. Entsprechend wird auch von
Ausgangskultur bzw. Zielkultur gesprochen, in der der Text verortet ist und
einsetzbar sein soll. Nun können wir das Wort Übersetzen«
wirkungsvoll bestimmen.
Ulrich Kautz immer in seinem Handbuch Didaktik des
Übersetzens und Dolmetschens (2002, S. 57) definiert das
Übersetzen als eine komplexe, funktional bestimmte,
5 Übersetzer auf Deutsch.
6 Der von der Ausgangsprache übersetzte Text.
17
planmäßige, sowohl rekreative wie auch kreative
Tätigkeit im Rahmen der transkulturellen sprachlichen Kommunikation
zwischen verschiedensprachigen Partnern«. Diese Tätigkeit besteht
darin, dass entsprechend einem Übersetzungsauftrag und unter
Berücksichtigung der Intentionen des Verfassers, die durch Analyse des in
der Regel schriftlich vorliegenden Ausgangstextes ermittelt werden, auf der
Basis dieses Ausgangstextes von einem Übersetzer ein in der Regel
ebenfalls schriftlich vorliegender Zieltext geschaffen wird. Auch A.G.
Oettinger (1960) hat seine eigene Idee über dieses Konzept:
Translating may be defined as the process of transforming
signs or representations into other signs or representations. If the originals
have some significance, we generally require that their images also have the
same significance, or, realistically, as nearly the same significance as we can
get. Keeping significance invariant is the central problem in translating
between natural languages. (S. 104)
A.G. Oettinger charakterisiert in diesem Zitat die
Übersetzung als Umwandlung oder Ersetzung von Zeichen /
Repräsentationen / Elementen in einer Sprache durch Zeichen /
Repräsentationen / Elemente einer anderen Sprache, wobei zwischen AS- und
ZS-Elementen Sinnidentität« oder Äquivalenz7«
bestehen soll. Aufschlussreich ist, dass kein prinzipieller Unterschied gemacht
wird zwischen dem Umsetzungsprozess der Transliteration und der
Übersetzung zwischen natürlichen Sprachen. Die Transliteration stellt
ja nach Auffassung Oettingers ein einfaches Modell für den
Übersetzungsprozess zwischen natürlichen Sprachen dar.
Oettingers statische Übersetzungsdefinition, in der
Faktoren wie Text und Empfänger nicht erscheinen, spiegelt den Optimismus
der Mitarbeiter an Projekten zur automatischen Übersetzung in den 50er und
60er Jahren wider, in denen die linguistischen Probleme der Zuordnung von AS-
zu ZS-Einheiten unterschätzt wurden. G. Jäger (1975) geht auch auf
seine eigene Perzeption der Übersetzung ein. Im Folgenden stipuliert
er:
Das Wesen der Translation besteht darin, die Kommunikation zu
sichern, und zwar auf die spezielle, sie von der heterovalenten Sprachmittlung
abgrenzenden Weise, dass der kommunikative Wert eines Textes z.B. einer Sprache
LA bei der Umkodierung in
7 Der Begriff Äquivalenz im Deutschen bzw.
Equivalence im Englischen beschreibt die Beziehung zwischen Ausgangstext und
Zieltext, aufgrund derer der Zieltext als Übersetzung des Ausgangstextes
betrachtet werden kann. Äquivalenz bzw. equivalence bedeutet dabei nicht
Gleichheit«, sondern Gleichwertigkeit«.
18
beispielsweise eine Sprache LB erhalten bleibt, so dass
LA-Text und LB-Text kommunikativ äquivalent sind. Das Wesen der
Translation - wie der Kommunikation überhaupt - liegt somit im
Extralinguistischen, im linguistischen (sprachlichen) Bereich vollzieht sich
aber die Translation: Sie ist in ihrer Erscheinungsform ein sprachlicher
Prozess, bei dem einem Text einer Sprache LA ein Text einer Sprache LB
zugeordnet wird, der dem Text der Sprache LA kommunikativ äquivalent ist.
(S. 36)
So definiert, ist das Übersetzen wesentlich
kommunikationsorientiert, zugleich aber sehr allgemein gehalten:
Übersetzen besteht in der Herstellung eines zum AS-Text kommunikativ
äquivalenten Textes in der ZS. Das Problem liegt hier, wie bei Oettinger,
beim Begriff der Äquivalenz«. Wie wenig die Definition von
kommunikativ äquivalent« bei Jäger der
Übersetzungssituation gerecht wird, ist oben erörtert worden.
Im Allgemeinen ist festzustellen, die
Übersetzungsdefinitionen sind in keinem Fall rein deskriptiv; sie
enthalten immer ein normatives Element; es wird nicht gesagt, was
Übersetzen ist, sondern immer zugleich, was es sein soll.
1.1.2. Zur Geschichte der Übersetzung
Das Übersetzen ist eine alte Praxis, die seit der
Erfindung der Schrift existiert. In diesem Kontext zitiert Bowen (1998, S. 39):
Übersetzen ist als Tätigkeit so alt wie die Erfindung der Schrift,
während das Dolmetschen noch älter ist.«
Am Anfang hat die Geschichte des Übersetzens viel mit der
Geschichte der Weltreligion bzw. des Christentums zu tun. Bereits im Altertum
war Hieronymus (ca. 331 - 420) ein sehr berühmter und bedeutender
Übersetzer. Er war der erste in dieser Epoche, der das Alte Testament
ursprünglich aus dem Hebräischen ins Lateinische übersetzte. Er
verfasste auf Wunsch des Papstes Damasus I., für den er als Sekretär,
Dolmetscher und theologischer Berater arbeitete, die
Vulgata8, die lateinische Version der Bibel, die gegen
jeden Widerstand von der römisch-katholischen Kirche anerkannt und
jahrhundertlang verwendet wurde. Nachdem er zunächst die Übersetzung
des Alten und Neuen Testaments aus dem Griechischen angefertigt hatte,
übersetzte er das
8 Biblia Sacra Vulgata war seit der Spätantike
die am weitesten verbreitete lateinische Übersetzung der Bibel. Sie wurde
etwa in den Jahren 380 - 400 nach Christus größtenteils vom
Kirchenvater Hieronymus aus dem Griechischen und Hebräischen
übersetzt bzw. revidiert.
19
Alte Testament erneut aus dem Hebräischen, wofür er
bekannt wurde, da er der erste Übersetzer war, der nicht die
Septuaginta9, eine griechische Übersetzung der
hebräischen Bibel, sondern die hebräische Bibel selbst als
Ausgangstext verwendete.
Im Mittelalter bestand die wichtigste Aufgabe des
Übersetzens darin, die Wissen zwischen verschiedenen Zivilisationen zu
erweitern. Als wichtigsten Wissenschaftsdisziplinen gab es Medizin, Mathematik,
Astronomie und Astrologie. Zwischen dem 9. und dem 13. Jahrhundert hatte sich
die Übersetzung verstärkt. In der Tat übersetzte man im 9. und
10. Jahrhundert hauptsächlich aus dem Griechischen ins Arabische. Im 12.
Jahrhundert wurde vielmehr aus dem Arabischen ins Lateinische übersetzt,
während im 13. Jahrhundert die Übersetzung grundsächlich aus dem
Arabischen ins Spanische gemacht wurde. So hatte, wie Woodsworth es
äußert, das Übersetzen bedeutender arabischer Werke in die
europäischen Sprachen die Verbreitung des Wissens und die Entwicklung
eines umfassenden Weltbildes zur Folge. (1998, S.40).
Die Renaissanceepoche entstand im 14. Jahrhundert und wurde
viel im 15. Jahrhundert geprägt. Hier sind neue Ideen, Entdeckungen,
Erfindungen (Drückpresse) zur Welt gekommen, die eine Blütezeit der
Übersetzung bedeuteten. Dieser Wissenhunger, der nicht mehr
ausschließlich von den Gelehrten ausging, konnte nur mithilfe von
Übersetzungen gestellt werden.
Das 16. Jahrhundert charakterisiert sich durch die
Übersetzung der Bibel aus dem Lateinischen in die Volkssprache. Es gab
also eine Übersetzungsproblematik der Bibel, die auf der Basis der
Reformationsbewegung war. In Anlehnung katholischer Kirche war das Lateinische
die einzige Sprache des christlichen Glaubens. Der ehemals katholische Priester
Martin Luther, betrachtet als Vater der Reformation10, hatte die
Bibel (die Vulgata) mit Hilfe einer Gruppe Gelehrter und Spezialisten
der griechischen, lateinischen, hebräischen und deutschen Sprache ins
(klare und einfache) Deutsche übersetzt. Später wurde sein Werk als
Vorbild für Bibelübersetzungen in
9 Altgriechische Übersetzung des
hebräischen Alten Testaments. Sie war die heilige Schrift des antiken
Judentums und der ersten Christen.
10 Mit dem Begriff Reformation (Umgestaltung«)
wird die 1517 durch Martin Luther ausgelöste religiöse Bewegung
bezeichnet.
20
weitere Sprachen, bzw. das Schwedische und das Slowenische.
Ein anderer Reformator namens William Tyndale aus England hatte die Bibel ins
Englische übersetzt und deswegen wurde er ermordet, aber seine
Übersetzung wurde anerkannt. (Woodsworth, 1998, S.41).
In der Goethes Epoche sprach man von verschiedenen Typen von
Übersetzen. Goethe selbst hatte mehrere Formen des Übersetzens
erwähnt und war der Meinung, dass Übersetzen ein bedeutendes Mittel
zur Realisierung der Universalität ist. Auch andere Dichter, wie Novalis,
Schleiermacher und Schlegel waren damit einverstanden.
Im 20. Jahrhundert, nach dem 2. Weltkrieg erlebte die
Übersetzertätigkeit schließlich einen Boom. Es ist ein
Zeitalter, wo das Übersetzen in quantitativer wie in qualitativer Hinsicht
eine Bedeutung zukommt wie nie zuvor. Hier sind Notwendigkeit, Wert und
Funktion des Übersetzens, die Wichtigkeit des Übersetzerberufs und
die Rolle der Übersetzung in Wissenschaft, Technik, Handel, Diplomatie,
Literatur, usw. erkannt und anerkannt; so zeigt die Geschichte der
Übersetzung, dass Übersetzen bzw. Dolmetschen menschliche
Tätigkeiten sind, denen man in alle Menschheitsepoche begegnet. (Werner
Koller, 1979, S.15). Also braucht man bis heute das Übersetzen
überall, wo Menschen verschiedener Sprachen miteinander zu tun haben.
1.2. Übersetzung: Ein wissenschaftliches Fachgebiet
Das Übersetzen wird als ein spannendes Feld für
kreative, aber disziplinierte Sprach-und Kulturmittel betrachtet, und als jede
wissenschaftliche Disziplin zielt es darauf, Theorien zu studieren. Die
Übersetzungswissenschaft ist die Studie von der Translatologie und
bemüht sich, die Übersetzungsprozessen zu beschreiben, zu analysieren
und zu erklären. Die manchen Historiker meinen, dass das Übersetzen
bzw. das Dolmetschen in sprachlicher und kultureller Hinsicht als Motor der
Entwicklung der Menschheit betrachtet werden kann. Es nimmt daher nicht wunder,
dass die Translation, die sich entwickelt hat, sich einem bestimmten
Gegenstand, Aufbau und bestimmten Aufgaben geeignet hat.
21
1.2.1. Gegenstand
Worum geht es genau, wenn man von der Translatologie spricht?
Man braucht keinen eigenen Gegenstand für eine Disziplin. Das bedeutet,
der Gegenstand ist einer Disziplin an sich besonders nicht wichtig, sondern der
Blickwinkel und das Forschungsinteresse darauf. Der Gegenstand der
Übersetzungswissenschaft spaltet die Übersetzungstätigkeiten und
ihre Produkte (Übersetzungen). Es ist das Übersetzen als Prozess der
schriftlichen Reproduktion eines schriftlich vorliegenden Textes in einer
anderen Sprache. Die Übersetzungen scheinen als Ergebnisse dieses
Vorgangs.
Es geht zu andererseits um die Übersetzung als Produkt,
das heißt, zielsprachlicher Text, der auf der Basis eines
ausgangssprachlichen Textes entstanden ist. Durch dieses Produkt können
wir einerseits Vergleiche zwischen den jeweiligen Ausgangs- und Zielsprache
machen. Andererseits verwendet man dieses Produkt als Grundlage für
übersetzungskritische Wertungen. Also werden Kriterien entwickelt, an
denen die Qualität einer Übersetzung gemessen werden kann. Die zu
entwickelnden Kriterien sind von großer praktischer Bedeutung sowohl
für die Produzenten als auch für die Konsumenten des Übersetzens
(des Produkts).
Das Übersetzen ist sozusagen ein Vorgang, der versucht,
Äquivalenzen zwischen zwei in verschiedenen Sprachen geäußerten
Texten zu etablieren. Diese Äquivalenzen hängen immer und
notwendigerweise von der Natur der beiden Texte, ihrem Zielort, den bestehenden
Verhältnissen zwischen den beiden Kulturen, ihrer moralischen,
intellektuellen und affektiven Stimmung ab. Das Übersetzen errichtet dabei
einen Zusammenhang zwischen der Zivilisation der Ausgangssprache und der der
Zielsprache. Es besteht auch darin, die verwendeten Methoden, Strategien und
Techniken aufzudecken, ohne die Originalität bzw. den Inhalt des Textes zu
verändern.
1.2.2. Aufgaben und Aufbau
Die Aufgaben und der Aufbau der Übersetzungswissenschaft
sind miteinander eng verbunden, dass sie ganz einfach vermischt werden.
Grundgenommen sehen die
22
Aufgabenstellungen der Übersetzungswissenschaft auf zwei
Seiten aus: Auf der einen Seite scheint die Übersetzungswissenschaft als
Translationslinguistik mit ihrer Beschränkung auf die sprachenpaarbezogene
Beschreibung von Äquivalenzbeziehungen im Bereich
wissenschaftlich-technischer Texte. Auf der anderen Seite scheint sie als
Kommunikationswissenschaft (W. Koller 1979, S. 96). Bei diesem zweiten Aspekt
wird das Übersetzen als interlingualer Kommunikationsakt aufgefasst, der
derselbe mit intralingualem Kommunizieren ist. Dabei ist zwischen zentralen und
sekundären Aufgabenstellungen der Übersetzungswissenschaft zu
unterscheiden. Eine solche Gewichtung der Aufgaben hängt aber von zwei
Gesichtspunkten ab: Den wissenschaftlichen Interessen vom Linguisten, für
den die Beschreibung der Äquivalenzbeziehungen zwischen zwei Sprachen im
Vordergrund steht, und dem wissenschaftlichen Ausgangspunkt vom
Literaturwissenschaftler, der eher für die stilistisch-ästhetischen
und rezeptionsbezogenen Aspekte interessiert.
Beim heutigen Stand der Übersetzungswissenschaft kann nur
sehr allgemein als Aufgabe formuliert werden, dass Übersetzen als Prozess
und Übersetzungen als Produkte mit den Methoden der Disziplinen analysiert
werden, erklärt und beschrieben. Diese Methoden haben ein bezogenes
Erkenntnisinteresse auf das Übersetzen. Sie haben also bestimmte Fragen in
Bezug auf Übersetzen bzw. Übersetzungen. Anders gesagt, sie
können bestimmte Aspekte der Übersetzungsproblematik analysieren. Ein
bestimmbares und zentrales Interesse an der Übersetzungswissenschaft
findet man auch bei der Übersetzungspraxis. Sie stellt der
Übersetzungswissenschaft folgende Aufgaben:
-Die Probleme, die sich in der Übersetzungspraxis
stellen, zu analysieren und die sprachenpaarbezogenen
Übersetzungsschwierigkeiten in einem systematischen Zusammenhang zu
präsentieren.
-Sprachphilosophische, hermeneutische, sprach- und
literaturwissenschaftliche und - theoretische Erkenntnisse auf das
Übersetzen zu beziehen und die Übersetzungsproblematik im Lichte
dieser Erkenntnisse zu untersuchen.
23
-Lösungsmöglichkeiten und Lösungshilfen bei
Übersetzungsschwierigkeiten, die sich dem Übersetzer bei der
Wiedergabe sprachlicher Erscheinungen von Texten stellen, in Form von
Übersetzungswörterbüchern, Übersetzerhandbüchern,
terminologischen Listen etc. zu erarbeiten. (W. Koller 1979, S. 97)
Die Übersetzungswissenschaft enthält zusätzlich
andere Komplexe:
Die Übersetzungstheorie: Der
Übersetzungsprozess und die Bedingungen und Faktoren dieses Prozesses
liegen der Aufgabe der Übersetzungstheorie zugrunde. Die
Übersetzungstheorie abstrahiert von einzelnen
Übersetzungsschwierigkeiten, die von dem Übersetzer zu lösen
sind. Dabei thematisiert sie die Hauptprobleme. Sie reflektiert das
Selbstverständliche, das sich in der Praxis befindet und befasst sich mit
der Klärung wesentlicher Fragen. Einige davon sind: Was macht
Übersetzen möglich? Welche Methoden und Verfahren kommen bei der
Lösung unterschiedlicher Übersetzungsschwierigkeiten zur Anwendung?
Was ist das Wesen und welches sind die Bedingungen von Äquivalenz? (W.
Koller 1979, S. 98)
Die textbezogene Übersetzungswissenschaft:
Ihre Teilaufgaben bestehen darin, -Einzelne Übersetzungen, deren
Ziel die Herausarbeitung und der Vergleich sprach-stilistischer und
ästhetischer Merkmale ist, zu analysieren.
-Sprach-, stil- und Textnormen in verschiedenen Sprachen
ausgehend von Übersetzungen und Originaltexten zu beschreiben und zu
kontrastieren. -Zusammenhängende Texte zu analysieren, deren Ziel die
Herausarbeitung, Systematisierung und Korrelierung von AS- und ZS-Sprachstil
und Textmerkmalen ist.
-Rezeptionsbedingungen von Textgattungen in verschiedenen
Sprachen bzw. Rezeptionsgemeinschaften übersetzungsrelevant zu beschreiben
und zu analysieren. Übersetzungstheorien einzelner Textgattungen zu
erarbeiten.
-Eine übersetzungsrelevante Textanalyse und Texttypologie zu
erarbeiten.
Die wissenschaftliche Übersetzungskritik:
Kriterien und Methodik einer wissenschaftlichen
Übersetzungskritik werden abgeleitet. Hier setzt die
Übersetzungswissenschaft insbesondere voraus, dass das Wort
Äquivalenz« explizit
24
erklärt wird. Zentrales Problem ist die
Objektivierbarkeit der Bewertungskriterien bei der Beurteilung von
Übersetzungen. (W. Koller 1979, S. 100)
Die angewandte Übersetzungswissenschaft:
Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Hilfsmittel für den
Übersetzer zu verbessern. Zu diesen Hilfsmitteln zählt man
Fachwörterbücher, Wörterbücher, Handbücher
verschiedenster Art. Dabei kommt das Ziel der angewandten
Übersetzungswissenschaft vor: Die Herstellung von eigentlichen
Übersetzungswörterbüchern.
Die Didaktik des Übersetzens: Die
Forschung am Übersetzungsunterricht befindet sich noch in ihren
Anfängen. Auf diesem Grund meint W. Wilss (1977):
Was an übersetzungsdidaktischen Veröffentlichungen
vorliegt, trägt unverkennbar den Zug von Do-it-yourself versuchen. Sie
basieren weitgehend auf individuellen Lehrerfahrungen, die sich bisher noch
nicht zu einer tragfähigen übersetzungsdidaktischen Konzeption
entwickelt haben, aus der generelle didaktische und methodische Einsichten
ableitbar wären. (S. 224)
Hier arbeitet die Übersetzungswissenschaft zusammen mit
der Sprachlehr- und - lernforschung, der Psycholinguistik und der angewandten
Sprachwissenschaft, um ihre Aufgaben zu vollziehen. Was den Inhalt und die
Methodik angeht, überschneidet sich die Übersetzungswissenschaft aber
mit anderen Wissenschaften und Wissenschaftszweigen wie die Kontrastive
Linguistik und die Fehlerlinguistik; etwas, das ihren interdisziplinären
Charakter deutlich macht.
1.3. Übersetzungsdidaktik
In diesem Teil des Kapitels beschäftigen wir uns im
Allgemeinen mit der Frage, wie charakterisiert sich die
Übersetzungsdidaktik? Anders gesagt, welche Rolle spielt sie beim
Übersetzungsprozess?
1.3.1. Die Hauptarten des Übersetzens
Der Amateur zerfällt das Übersetzen in
wörtliches Übersetzen« einerseits und in
sinngemäß« oder auch freies Übersetzen« andererseits.
Als andere Trennungen,
25
denen man unter Spezialisten begegnet, gibt es Substitution
und Interpretation, Translation und Adaptation bzw. transferierende
Übersetzung« und adaptierende Übersetzung«, retrospektive
und prospektive Übersetzung«, overt Translation« und covert
Translation«, Textübersetzung (Übersetzung im engeren
Sinne« und Umfeldübersetzung (Übersetzung im weiteren
Sinne)« usw. Hier ist das gemeinsame Unterscheidungskriterium dieser
Begriffspaare die Beziehung zwischen Ausgangs-und Zieltext. Christiane Nord
(1993) unterscheidet zwei Hauptarten des Übersetzens, nämlich das
dokumentarische und das instrumentale Übersetzen.
1.3.1.1. Dokumentarisches Übersetzen
Die dokumentarische Übersetzung betrifft alle
Übersetzungsarten, bei denen die Kommunikation zwischen AT-Sender und
ZT-Empfänger nur indirekt ist. Es geht auch um die Übersetzung, wo
eine Kommunikationshandlung, die zwischen ausgangskulturellen Partnern
abläuft oder abgelaufen ist«. Hier wird der ZT-Empfänger
über die Funktionen des AT-Senders informiert. Das heißt, dass nicht
nur der Inhalt, sondern auch die Form des Ausgangstextes (Wörter,
Syntagmen, Sätze) in die ZS transferiert wird. Es ist auch wichtig zu
bestimmen, dass die wörtliche Übersetzung« und die philologische
Übersetzung« zur dokumentarischen Übersetzung gehören.
Innerhalb dieser beiden Arten gibt es noch verschiedene Unterarten.
Im wörtlichen Übersetzen werden
zielsprachenadäquate wörtliche Übersetzungen
vernachlässigt. ZT ist zwar sprachlich verständlich, nicht aber Sinn
und Funktion. Ein Beispiel einer wörtlichen Übersetzung nach Kautz
liest man folgendes:
Je dois aider ma maman ce soir.
Ich muss helfen meine Mutter diese Abend. Richtig:
Heute Abend muss ich meiner Mutter helfen.
26
Diese Übersetzung spielte eine besondere Rolle in der
Geschichte der Übersetzung, beispielsweise mit der Bibelübersetzung
von Martin Luther. Heute bei der Übersetzung von Lyrik liefert das
Rohmaterial für diese eigentliche Übertragung«, wenn der
Übersetzer dem Nachdichter die Sprache des Autors nicht spricht.
Die philologische Übersetzung ist die
Übertragung, bei der die vollständige Erklärung des Sinns des
Textes ohne Rücksicht auf zielsprachliche Äquivalenz ist. Es geht
darum, die Semantik, die Syntax und die Pragmatik des Ausgangstextes
möglichst zu explizieren. Hier wird bei der Übersetzung einen
korrekten und verständlichen Text in ZS hergestellt.
1.3.1.2. Instrumentales Übersetzen
Bei instrumentalem Übersetzen« bezeichnen wir alle
Übersetzungsarten, bei denen der ZT Instrument einer neuen
Kommunikationshandlung in der zielsprachigen Kultur- und Sprachgemeinschaft
nämlich ist. (Kautz, 2002). Dabei können wir sagen, dass es zwei
Funktionsrelationen zwischen ZT und AT gibt. Der ZT scheint als Dokument einer
vorangegangenen Kommunikationshandlung oder einem Kommunikationsinstrument.
Bei der instrumentalen Übersetzung dient das Translat
(...) als Instrument zur Erreichung eines kommunikativen Ziels, ohne dass der
Zielempfänger sich bewusst sein muss, dass er es mit einem Text zu tun
hat, der bereits in anderer Form in einer anderen Kommunikationshandlung als
Instrument gedient hat. (Nord, 1995, S. 83)
Daher unterteilt Nord die instrumentale Übersetzung in
funktionskonstante, funktionsvariierende und korrespondierende
Übersetzung.
Also soll man behalten, dass die Übersetzung aus zwei
wichtigen Hauptarten nämlich die dokumentarische und die instrumentelle
Übersetzung besteht.
27
1.3.2. Übersetzung als Profession
In diesem Unterteil des Kapitels definieren wir zuerst, was
man unter professionelles Übersetzen« versteht, dann charakterisieren
wir einen guten professionellen Übersetzer.
1.3.2.1. Was ist professionelles Übersetzen?
Das professionelle Übersetzen ist mehr als die
Beherrschung einer Fremdsprache. Zuerst besteht es darin, die grammatikalische,
stilistische und kulturelle Eleganz in allen Bereichen einer ZS zu verstehen.
Zweitens geht es um den zu übersetzenden Text verständlich und
adaptiert zu einem neuen Empfänger oder zu einem neuen Publikum
abzuliefern. Das professionelle Übersetzen beruht sich auch auf ein Wissen
in einem spezifischen Thema, eine vollständige Beherrschung der
Muttersprache und Erkenntnisse über die Kultur vom Quellepublikum und
Zielpublikum. Professionell heißt auch beruflich, das bedeutet, eine
Arbeit, eine Spezialität oder ein Beruf.
Professionelles Übersetzen kann also als Übersetzung
eines professionellen Übersetzers betrachten werden. Hier ist das
Übersetzen ein Beruf.
Wir können doch das professionelle Übersetzen
definieren als ein Übersetzen, das adäquat oder äquivalent zur
Zielsprache und -kultur ist. Das heißt, der Übersetzer zieht die
Qualität von Texten (Medizin, Wirtschaft, Handeln, usw.). Auf diese Weise
können wir einen Übersetzungsprofi identifizieren.
1.3.2.2. Charakteristiken eines professionellen
Übersetzers
Die Fähigkeiten eines professionellen Übersetzers
werden in vier Bereichen klassifiziert: linguistisch, kognitiv,
übersetzungsbezogen und in Bezug auf spezielle Inhalte. Professionelle
Übersetzer verfügen bestimmte Fähigkeiten in den Bereichen der
Kreativität, der Analyse und des Gedächtnisses, sowie der Entwicklung
und des Erwerbs unterschiedlicher Wissen. Sie sind in der Lage, einen
Quelletext zu analysieren und mit bestimmten Übersetzungsmethoden in die
ZS genau zu
28
übersetzen. Sie beherrschen auch Terminologie, Stil und
Inhalt bestimmter Themen und Bereiche.
Ein professioneller Übersetzer hat eine adäquate
Ausbildung gemacht. Er kennt das betreffende Fachgebiet, die Kultur des
Zielpublikums. Er stellt Fragen über den AT, das Zielpublikum, den Kontext
und weist die Irrtümer im AT hin. Man kann also feststellen, dass ein
professioneller Übersetzer zu einem bestimmten und professionellen Beruf
gehört.
1.3.3. Didaktisches bzw. pädagogisches
Übersetzen
Das didaktische oder pädagogische Übersetzen ist ein
Teil der Übersetzungswissenschaft, der sich mit dem Übersetzen im
Fremdsprachenunterricht beschäftigt. Der traditionellen Methodik nach, ist
das Übersetzen die Basis von dem Sprachenunterricht. Es verschwägert
sich mit der sogenannten Grammatik-Übersetzungsmethode. Heutzutage ist
diese Methodik unter dem Namen Version und Thema (Hinübersetzung und
Herübersetzung) bekannt. Ihr Ursprung stammt aus Sprachenunterricht.
Einige Autoren haben bei ihren Arbeiten in der
Fremdsprachendidaktik interessante Bemerkungen gemacht. In diesem Sinn sagte
Lavault (1985, S.16) « Le thème et la version constituent les deux
exercices de traduction fondamentaux à l'université. La version
est la première forme naturelle de traduction, celle qui consiste
à rapporter un discours étranger à un discours familier
». In derselben Richtung denkt Ladmiral (1994, S. 26, 41- 42), « Le
thème et la version définissent un autre type particulier de
traduction, la traduction comme exercice pédagogique ».
1.3.3.1. Das Thema
Das Thema oder die Hinübersetzung ist eine
Übersetzungsübung, deren Ziel die Lehre der Fremdsprachen ist. Es
besteht aus der Übersetzung eines schriftlichen Textes in der
Muttersprache zu der ZS. In Kamerun ist das Französische bzw. das
Englische als Muttersprache beim DaF-Unterricht betrachtet. Das heißt,
wir treffen immer in der
29
Schülerarbeiten die Hinübersetzung: Übersetzen
Sie ins Deutsche...! Hier ist der AT auf Französische oder Englische
geschrieben und ins Deutsche übersetzt. Deutsch ist die ZS.
Nach Ladmiral (1994) unterscheidet man drei Themen
nämlich grammatisches Thema, Applikationsthema und literarisches Thema.
1.3.3.1.1. Grammatisches Thema
Diese Übung fokussiert auf die grammatischen Regeln. Man
macht diese Übung durch bestimmte Sätze, die von dem Lehrer
vorgeschlagen sind. Das Ziel hier ist die grammatischen Erkenntnisse der
Lernenden in der Fremdsprache zu kontrollieren und zu festigen. Anders gesagt,
ist das pädagogische Prinzip, dass durch diese Übungen man eine
Kompetenz bei den Lernenden zu entwickeln versucht. Die französischen bzw.
englischen Sprechakte sollen mit der deutschen Sprache eine Beziehung haben.
Diese Übung erlaubt dem Lehrer, die Fähigkeiten und Performanz der
Lernenden in der Grammatik und Lexik anzupassen. Das grammatikalische Thema
engagiert also die Lehre durch eine kontrastive Methode. Der Schüler macht
zwangsläufig einen Vergleich zwischen seiner Muttersprache und der
deutschen Sprache, um das Übersetzen zu machen. Die benutzende Methode im
Grammatischen gilt auch in Praxis des Applikationsthemas.
1.3.3.1.2. Applikationsthema
Applikationsthema oder Nachahmung ist auch eine grammatische
Übung. Es « vise au réemploi immédiat des
éléments linguistiques qui sont présents dans les
syntagmes d'un texte de base proposé aux élèves et qui
fait figure des réalisations des compétences cibles »
suggeriert Ladmiral (1995, S. 51). Applikationsthema ist ein Erwerbswerkzeug
der Fremdsprache durch die Untersuchung von Beziehungen zwischen
Ausdrücken aus AS und seiner Applikation in der Fremdzielsprache. Es ist
wichtig im Fremdsprachenunterricht, denn seine didaktische Intention ist nicht
professionell, sondern den Spracherwerb zu können. Im Allgemeinen
unterscheidet sich das Applikationsthema vom grammatischen Thema, insofern als
es die
30
lexikalische Dimension in Betracht zieht. Dabei geht es immer
um eine Lernmethode von Vergleich. Die Lernenden haben sowohl die Strukturen
als auch die ganzen Texte zu vergleichen. In einem Hauptniveau kann das Thema
eine Übersetzungsübung für den literarischen Text werden.
1.3.3.1.3. Literarisches Thema
Das literarische Thema verfolgt ein pädagogisches Ziel.
Es beruht auf literarischen Texten (der klassischen und zeitgenössischen
Epoche). Diese Texte dienen zum pädagogischen Diskurs und können vom
Lehrer im Rahmen des Fremdspracherwerbs vorgeschlagen werden. Das literarische
Thema hilft dazu, die Gemeinsamkeiten und Unterschieden von jeder Sprache zu
verstehen. Guinards Auffassung (1990, S. 6, zitiert nach L. Okome) beruht das
literarische Thema auf einer Analyse der Textcharakteristiken und einer
Transposition der Fremdsprache.
1.3.3.1.4. Nicht-literarisches Thema
Wie das literarische Thema scheint auch das nicht-literarische
Thema als pädagogische Übung. Aber es unterscheidet sich vom
literarischen Thema insofern als es sich vornehmlich auf pragmatische oder
technische Texte (Gebrauchtexte) konzentriert. Es geht also um eine
spezialisierte Übersetzungsarbeit auf juristische, technische,
wissenschaftliche, wirtschaftliche, informatische usw. Texte oder Texte in
Bezug auf die Aktualität.
1.3.3.2. Die Version
Es ist die Übersetzung eines Textes der ZS (Fremdsprache
Deutsch) in die AS (Französisch, Englisch). Dennoch der erste Unterschied
zwischen der Version und dem Thema ist es, es gibt keine grammatikalische
Version und Nachahmungsversion. Man braucht authentische Texte (nicht wie die
Texte vom grammatischen Thema, die nicht authentisch sind). Diese Übung
betrachtet zwei Dimensionen im Text: Literarischen und kulturellen Aspekt.
31
1.3.3.2.1. Literarischer Aspekt
Der literarische Aspekt der Version findet im Text die
Performanz in Fremdsprachen und das Thema produziert diese Performanz. Die
Quellesprache, die die Fremdsprache und thematische Sprache ist, wird als
Kommunikationsmittel betrachtet. Die Performanz beruht sich auf zwei
Dimensionen: Das Verstehen der Fremdsprache (Deutsch) und die Fähigkeit
der Lernenden, ihre ganzen Erkenntnisse (Grammatik und Lexik) zu sammeln und
besser zu benutzen. Die thematische Sprache gibt der Version eine Öffnung
in der kulturellen Dimension des Textes, die man kennen muss.
1.3.3.2.2. Kulturelle Dimension
Die Versionsübung erlaubt den Lernenden, Texte zu
verstehen. Die kulturelle Dimension beschäftigt sich mit der Versammlung
der Persönlichkeit, das heißt, es ist je nach Ladmiral (1972, S. 27)
ein «Procédure docimopédagogique qui reproduit tout un
ensemble de clivages socioculturels ». Die Version ist wichtig für
das Verstehen der Fremdausgangssprache. Man muss auch erkennen, dass die
Version die Lernenden mit der Bestimmung, Ordnung und Kohärenz zur Arbeit
führt. Auf diese Weise erlaubt sie die Performanz der Lernenden zum
Schreiben der Muttersprache (Französisch bzw. Englisch) zu verbessern.
Nach dieser Erklärung und Analyse des Themas und der
Version, ist es wichtig für uns einige Übersetzungsübungen
vorzustellen.
1.3.3.3. Klassifizierung und Charakteristik von
Übersetzungsübungen
In der Didaktik erfüllt die Übung eine
Doppelfunktion nämlich die Verbesserung des Lernens und die Prüfung.
Die Übungen sichern und verstärken den Erwerb der Elemente, die die
Lernenden schon kennen und die auch in der Klasse schon vorgestellt worden
sind. Diese können grammatikalische Beschreibung sein. Man klassifiziert
drei Typen von Übersetzungsübungen und zwar
Mehrfachauswahlübungen, interaktive Übungen und kommunikativen
Ansatz.
32
1.3.3.3.1. Mehrfachauswahlübungen
Sie werden sehr oft für die soziologischen Arbeiten
verwendet, aber diese Art Übung kann auch von Nutzen im Rahmen des
Fremdsprachenunterrichts sein. Der Lehrer gibt den Lernenden eine Varietät
von Sätzen auf Französisch oder auf Deutsch; schlägt er ihm eine
Liste von Übersetzungen vor, die semantische und syntaktische Fehler
enthält. Dabei gibt es natürlich gute, akzeptable und schlechte
Antworten.
Nachdem der Lernende die vorgeschlagene Liste untersucht hat,
besteht seine Aufgabe darin, die entsprechenden Antworten zu wählen.
Einige Beispiele dafür sind wie folgt (ein R (richtig) wird vor richtigen
Antworten gesetzt):
? Si j'avais de l'argent, je voyagerais pour l'Allemagne.
1) Wenn ich Geld habe, fliege ich nach Deutschland.
2) ® Wenn ich Geld hätte, flöge ich nach
Deutschland.
3) Wenn ich Geld hatte, wurde ich nach Deutschland geflogen. ?
Hier, nous avons rencontré une gentille femme.
1) ® Gestern haben wir eine nette Frau getroffen.
2) Gestern, wir haben eine nette Frau getroffen.
3) Wir haben getroffen eine nette Frau gestern.
Durch diesen Übungstyp ist der Lernende dazu gezwungen,
über die richtige bzw. entsprechende Antwort zu überlegen.
Gleichzeitig soll er die Unterschiede zwischen den beiden Sprachen anerkennen.
Er kann also feststellen, dass das Wort-für-Wort-Übersetzen oft
problematisch zum Vergleich zwischen der richtigen Lösung und der falschen
Lösung ist.
1.3.3.3.2. Interaktive Übungen
Eine interaktive Übung ist eine Übung, die den
Austausch (die Interaktion) zwischen dem Lehrer und dem Lernenden ermutigt. Im
Rahmen der Übersetzung schlägt der Lehrer dem Schüler eine
Übung beim Unterricht oder zu Hause vor. Der Lernende vollzieht also die
Aufgabe und gibt Antworten, indem er seine Auswahl rechtfertigt, bevor der
Lehrer die Arbeit begutachtet. Wichtig ist zu erwähnen, dass diese
33
Übungsart gezielt wird, das heißt, sie stellt eine
besondere Schwierigkeit der ZS vor. Es geht hier um die Art und Weise, wie der
Lernende den in der AS sprachlichen Hindernis überwindet, um einen
akzeptablen ZT zu bekommen.
1.3.3.3.3. Kommunikativer Ansatz
In ihrem Werk Fonction de la traduction en didactique de
langue schlägt Lavault neue didaktische Ansätze vor, darunter
den kommunikativen Ansatz des Übersetzens. Das ist eine methodologische
Erneuerung, deren Ziel die Unterbrechung mit traditionellen Verfahren der
Sprachlehre ist. Lavault (1998, S. 87-90) meint, dass das Ziel bei der
Sprachlehre die kommunikative Kompetenz ist. Da Übersetzung als ein
Kommunikationsinstrument betrachtet ist, setzt sich ein voriges
Verständnis des zu übersetzenden Textes durch.
Zusätzlich fügt E. Lavault (1998, S. 74) hinzu, dass
« même si la priorité reste donneé à
l'enseignement de la langue étrangère, l'enseignement de la
traduction peut être à long terme (...) Il est donc important de
montrer à ces élèves ce qu'est une bonne traduction, quels
sont les pièges à éviter et où se situe le sens
à traduire ». Das ist also ein nützlicher Weg für den
Schüler, der nun die Aufgaben des Übersetzens erkennt. In derselben
Richtung schlägt Grellet (1991, S. 12-17) vielfältige
Übungstypen mit den folgenden Zielen vor: Den Lernenden authentische
Aktivitäten zu geben; ihnen ein variiertes, strukturiertes und
methodisches Lehren anzubieten und einen kommunikativen Ansatz der
Übersetzung zu begünstigen. Mit einer solchen Pädagogik erwirbt
der Schüler gute Methoden zur Arbeit.
1.4. Übersetzen Vs Dolmetschen
Bei der Frage zu wissen, ob es einen Unterschied zwischen
Übersetzen und Dolmetschen gibt, meinen viele Leute, es ist dasselbe. Aber
das Übersetzen lässt sich klar vom Dolmetschen unterscheiden.
34
1.4.1. Übersetzungsrad
Beim Übersetzen arbeitet man mit einem Text, welcher in
der Regel das Zeug einer schriftlichen Übersetzung ist. Der
Übersetzer arbeitet immer in seiner Muttersprache bzw. Erstsprache und
übersetzt verschiedenste Texte, nämlich Werbetexte, Briefe,
Gebrauchsanweisungen oder amtliche Dokumente. Seine Arbeit, wie gesagt, ist
vornehmlich schriftlich.
Während der Übersetzerausbildung wird sich die
Fähigkeit geeignet, einen schriftlichen Text zu analysieren und in einer
anderen Sprache so zu formulieren, dass der Übersetzer für den
betreffenden Kulturbereich verständlich ist. Hier werden sowohl die
Wörter als auch den ganzen Textaufbau oder die Gestaltung des Textes in
Betracht gezogen. Die Arbeit des Übersetzers erfordert ja genau viele
Anstrengungen, wobei Details gepflegt werden können.
1.4.2. Die Handlung eines Dolmetschers
Beim Dolmetschen hingegen überträgt man in der Tat
mündlich einen gehörten Text von einer AS in eine ZS. Der Dolmetscher
arbeitet sozusagen in den allermeisten Fällen aus der Fremdsprache in
seine Muttersprache, und selten in die andere Richtung. Seine Arbeit
ermöglicht also die Kommunikation zwischen Menschen verschiedener Sprachen
und Zivilisationen. Man unterscheidet dabei zwei Hauptsorten von Dolmetschen
und zwar das Simultandolmetschen, wo die direkte und unmittelbare
Übertragung von Gesprochenem vorhanden ist und das Konsekutivdolmetschen,
bei dem die Inhalte vom Dolmetscher zuerst aufgenommen und zu einem
späteren Zeitpunkt wiedergegeben werden. Nicht zu vergessen ist, dass es
weitere spezielle Einsatzformen bzw. Ausbildungen auf dem Gebiet des
Dolmetschens gibt.
Der Dolmetscher entwickelt die Fähigkeit, gesprochene
Texte schnell zu verstehen, zu analysieren, ihren Inhalt nach Wichtigkeit zu
ordnen und dann sicher in der ZS mündlich zu restituieren. Es werden
Strategien wie vorauseilendes Verstehen, Erkennen und Strukturieren von
Aussagen und Kontrollieren des eigenen Vortrags eingeübt. Der Dolmetscher
muss spontan und schnell entscheiden und sehr gut unter Druck arbeiten.
35
1.5. Übersetzungsprobleme
Übersetzungsprobleme zeigen sich immer dann, wenn wir
Einheiten des Ausgangstextes nicht völlig automatisch durch die
Umkodierung in die Zielsprache übersetzen können, sondern
lexikalische, grammatikalische, funktionalstilistische, ja sogar semantische
Veränderungen planen müssen. Wir unterscheiden drei verschiedene
Kategorien der Übersetzungsprobleme, nämlich pragmatische,
kulturpaarspezifische und sprachenspezifische Übersetzungsprobleme. Wegen
ihrer bedeutenden Anzahl werden nur drückende Übersetzungsprobleme
dargestellt.
1.5.1. Pragmatische Übersetzungsprobleme
Als pragmatische Übersetzungsprobleme werden all die
Probleme zusammengefasst, die sich aus dem Kommunikationsverhältnis mit
seinen verschiedenen Mitspieler und Faktoren in der Ausgangs- und in der
Zielsprache produzieren. ,,Während sich die Textfunktion aus dem
Übersetzungsauftrag und Lektüre des gesamten Ausgangstextes ermitteln
lässt, werden die weiteren pragmatischen Übersetzungsprobleme im
Wesentlichen durch Analyse der Textinternen, Faktoren erschlossen ". Ulrich
Kautz (2002, S. 120). Nachfolgend werden einige Arten pragmatischer
Übersetzungsprobleme angegeben.
? Funktion des Ausgangs- und Zieltextes
Die Makrostrategie fürs Schreiben des Zieltextes
resultiert sich aus der Funktion, die dem ZT zugedacht ist. Diese Funktion kann
gleich mit der Funktion des Ausgangstextes sein, das bedeutet, dass der
Ausgangstext eine Funktionskonstanz oder Funktionsvarianz in dieser Situation
erfüllt.
? Verfasserbezug und Verfasserintention
Im Verfasserbezug soll man einige persönliche
Informationen über den Verfasser in Betracht ziehen. Das bedeutet, man
muss wissen, ob der Verfasser im Text genannt oder sonst wie bekannt ist. Wenn
ja, kann der Zieltextleser den Verfasser erkennen. Es
36
ist auch wichtig zu wissen, ob der Verfasser einen
ausgeprägten Idiolekt11 spricht bzw. schreibt und wie es mit
der Textkompetenz des Verfassers steht.
Als Verfasserintention handelt es sich von der Intention des
Verfassers im Text. Was meint er und was will er sagen?
? Adressatenbezug
? Art des Mediums: Hier geht es um den Typ des Mediums, der
den Übersetzer erkennen muss. Es gibt Wörter, die nicht in der ZS
unverändert bleiben sollen, so stellt das für den Übersetzer und
die Übersetzung ein Problem dar.
? Ortsbezug: Manche Informationen des Ausgangstextes sind nur
in der Ausgangskultur -dort, wo der Ausgangstext entstand - Sinn, müssen
also im ZT entsprechend behandelt werden. Auch die Stelle, wo der ZT bekommen
wird, kann Übersetzungsprobleme mit sich bringen.
? Zeitbezug: Der Übersetzer muss den Moment kennen, in
dem der AT gebunden ist. So muss er bei der Neuvertextung und bestimmte
Adaptationen vornehmen, falls wichtige zeitliche Unterschiede zwischen dem
Abfassen des Ausgangstextes und des Zieltextes bestehen.
? Anlassbezug: Auch der Anlass für die Abfassung eines
Textes kann mitunter zu Übersetzungsproblemen führen.
1.5.2. Kulturpaarspezifische Übersetzungsprobleme
Kulturpaarspezifische Übersetzungsprobleme oder noch
konventionsbedingte Übersetzungsprobleme entstehen aus dem Unterschied
zwischen ausgang- und zielkulturellen Konventionen. Nach Christiane Nord (1995,
S. 182) ,,Solche Übersetzungsprobleme resultieren vor allem aus
kulturbedingt unterschiedlichen
Gewohnheiten, Erwartungen, Normen und Konventionen
für Kommunikationshandlungen(zB: Textsortenkonventionen) usw.«
11 Mit der Eigensprache (Idiolekt) ist die
Gesamtheit der individuellen Sprache des einzelnen Menschen gemeint. Sie setzt
sich zusammen aus Wortwahl, Aussprache, Ausdrucksweise, Sprachverhalten usw.
37
Bei der ersten Lektüre des Textes erkennt schon der
geübte Übersetzer generelle
Textsortenspezifika und -konventionen. Man unterscheidet
also Textsortenkonventionen und formale Konventionen.
1.5.2.1. Textsortenkonventionen
Textsortenkonventionen der ZS können sich von denen der
AS mehr oder minder stark differenzieren. Jedoch ist der Übersetzer gut
bereit, Kritik zu machen:
So, wie fast jeder Ausgangstext, ganz allgemein gesagt, in
irgendeinem Punkt ,, Defekte« aufweist (seien es sachliche oder logische,
seien es grammatische oder lexikalische), die der Übersetzer sozusagen
stillschweigend korrigiert, kommt es auch häufig vor, dass gegen die
Textsortenkonventionen schon im Ausgangstext verstoßen wird. (Kautz,
2002, S. 123)
Wichtig zu unterstreichen ist also, dass ein erfahrener
Übersetzer häufig größer als die Textsortenkonventionen
des Ausgangstextverfassers ist. Das heißt, der Übersetzer muss nicht
nur die Textsortenkonventionen der AS passiv erkennen, sondern auch diese der
ZS aktiv beherrschen. Die Rolle der Textsortenkonventionen ist natürlich
bei schrecklich konventionalisierten wichtiger als bei weniger stark
konventionalisierten Textsorten.
1.5.2.2. Formale Konventionen
Als formale Probleme, die bei der Übersetzung eine Rolle
spielen können, und die in verschiedenen Sprachen unterschiedlich
gelöst werden, unterscheiden wir elf formale Konventionen und zwar:
? Die Behandlung und/ oder Kennzeichnung von direkter bzw.
indirekter Rede. ? Die Behandlung von Zitaten,
? Die Behandlung von bibliographischen Angaben,
? Die Interpunktion, hier die Regeln, wenn überhaupt
vorhanden, unterscheiden sich von Sprache zu Sprache.
·
38
Die Gliederung und andere suprasegmentale Merkmale des Textes
· Die Behandlung von Namen bei der Übersetzung
· Die Transkription12 bzw.
Transliteration13 von Namen
· Die Behandlung von Anredeformen
· Die Behandlung von Maßeinheiten
· Das Zitieren von Buchtitel oder Titeln von
Bühnenstücken
· Höflichkeitskonventionen.
1.5.3. Sprachenpaarspezifische
Übersetzungsprobleme
Das Resultat der strukturellen Unterschiede zwischen den
Systemen der Ausgangs-und der Zielsprache kommt aus den
sprachenpaarspezifischen Übersetzungsproblemen. ,,Sie äußern
sich im unterschiedlichen häufigen Auftreten bestimmter lexikalischer und
grammatischer sowie allgemeinstilistischer Phänomene in (bestimmten Texten
der) beiden Sprachen.« Kautz (2002, S. 124)
1.5.3.1. Lexik
Als lexikalische Probleme der Übersetzung gehören die
Folgenden:
· Probleme, die in Beziehung mit der relativen
Häufigkeit von Wortarten stehen.
· Interlinguale faux Amis, das heißt,
Scheinentsprechungen im Wortschatz, eine häufige
Interferenzerscheinung.
· Die Behandlung von Substandardismen,
Regiolekt14-, Dialekt15-, Soziolekt16-, und
Idiolekt-Wörtern.
· Die Übersetzung von Realien- Bezeichnungen und
fehlenden Wörtern.
12 Wiedergabe der Aussprache von lexikalischen
Einheiten oder Texten bzw. tatsächlich vorliegender lautsprachlicher
Äußerungen spezieller phonetischer Lautschrift.
13 Umsetzen eines Textes aus einer Schriftart in
eine andere, z.B. von japanischen (silbischen) Schriftzeichen in eine
lateinische (alphabetische) Buchstabenfolge.
14 Auch Regionalsprache oder regionale Umgangssprache
genannt.
15 Lokale oder regionale Sprachvarietät.
16 Als Soziolekt oder Gruppensprache werden in der
Soziolinguistik diejenigen Varietäten bezeichnet, die durch eine bestimmte
Gruppe hervorgebracht sind bzw. allgemein auf gesellschaftlichen Faktoren
beruhen.
39
1.5.3.2. Syntax
Bei der Syntax geht es im Allgemeinen um Probleme, die mit der
relativen Häufigkeit von Satzmustern zusammenhängen.
1.5.3.3. Stil
Dieses Übersetzungsproblem betrifft die Stilmittel, die
zwar in der Regel sowohl in der Ausgangs- als auch in der Zielsprache
existieren, aber sie haben einen unterschiedlichen Effekt.
1.6. Wichtigkeit des Übersetzens im DaF-Unterricht
Die Analyse und Erklärung des Begriffs
,,Übersetzen« im didaktischen Bereich lässt uns sehen, dass er
eine wichtige Rolle im DaF-Unterricht spielt. Im Hinblick auf was voranging,
zeigen wir die Wichtigkeit bzw. die Funktion der Übersetzung nicht nur im
Fremdsprachenunterricht, sondern auch im DaF-Unterricht. Also erfüllt die
Übersetzung eine dreifache Funktion: Sie wird als kontrastive Übung,
als Kontroll-und Verständnisübung und als pädagogisches
Instrument betrachtet.
1.6.1. Die Übersetzung: eine kontrastive
Übung
Der praktische Unterricht der grammatischen Übersetzung
trägt zu dem Verständnis der Sprache bei. Hier wichtig ist die
vergleichende Stilistik. Auf diese Weise werden die Strukturen analysiert. Wie
Vinay und Darbelnet es erklären (1998), zwei berühmte
Hauptbegründer der vergleichenden Stilistik, kommt die heuristische
Funktion der Übersetzung aus manchen Vorgehen:
La comparaison du français et de l'anglais nous a
permis de dégager du français, et par voie de contraste, de
l'anglais des caractères qui resteraient invisibles au linguiste
travaillant sur une seule langue. Il semble donc que la traduction, non pour
comprendre, mais pour observer le fonctionnement d'une langue par rapport
à l'autre, soit un procédé d'investigation. Elle permet
d'éclaircir certains phénomènes qui sans elle, resteraient
ignorés. (S. 25)
40
Denart beruht die Übersetzung auf der linguistischen
Fortbildung. Man beobachtet und versteht besser die Art und Weise, wie die
Sprachen durch die Übersetzung funktionieren. Bei der Analyse der
linguistischen Strukturen identifizieren Lehrer und Lernende die Analogien und
Unterschiede, die jede Sprache charakterisieren.
Die kontrastive Analyse erlaubt also die Verwendungen der
Phraseologie von jeder Sprache zu verstehen. Sie hilft auch dazu, linguistische
Interferenzprobleme und das Wort für Wort zu lösen.
Ein Beispiel :
Paul veut partir* à la capital.
Paul will in die Hauptstadt fahren *
Hier ist das Äquivalent von dem Wort ,,partir« ins
Deutsche, aber jetzt die Bedeutung hängt von dem Kontext ab. Durch diese
Tabelle lässt sich eine kleine Illustration des Wortes ,, partir"
machen.
Französisch
|
Deutsch
|
partir
|
gehen
|
partir à pied
|
gehen (beim Fuß)
|
partir en véhicule
|
fahren
|
partir par vol (avion)
|
fliegen
|
Die Übersetzung in dieser Sicht ist eine Übung, die
uns an die kontrastive Phraseologie17 führt. Sie beruht sich
allgemein auf die Ähnlichkeiten und Unterschiede, die im sprachlichen
System von zwei oder mehreren Sprachen existieren. In diesem Kontext ist die
vergleichende Übersetzung sehr interessant, weil sie das gute Verstehen
des Mechanismus von der Funktion der linguistischen Elemente bevorzugt. Diese
vergleichende Übung ist eine Methode, die uns eine Fremdsprache zu lernen
erlaubt.
17 Auch Idiomatik genannt.
41
1.6.2. Übersetzung als Kontroll- und
Verständnisübung
Ladmirals Meinung nach (1972, S. 41) wird die Übersetzung
im Rahmen der Lehre der Sprachen unterrichtet und scheint als einen
Kompetenzentest. Die Prüfung besteht aus dem grammatischen Wissen und dem
Verstehen der unterrichteten Fremdsprache. Lavault (1998) à propos
unterscheidet zwei wichtige Etappen der Prüfung von der
Schulübersetzung:
Premièrement, il est question de contrôle du
niveau de compréhension en langue étrangère: Le premier
niveau de la traduction a permis de contrôler la compréhension des
significations pertinentes de mots nouveaux ou présentant des
difficultés, et la compréhension des idées du texte, de
leur logique (...) Le perfectionnement de la langue au niveau lexical, et au
niveau grammatical. Deuxièmement, la traduction pédagogique
fournit de riches informations sur le fonctionnement des deux structures
linguistiques, et sur les problèmes des interférences, et le
processus de traduction. (S. 37)
Das bedeutet, die Übersetzung hilft den Lernenden zu
einer formellen und diskursiven Analyse des Textes, um ihn besser zu verstehen.
Durch den Vergleich der linguistischen Strukturen können wir die
Interferenzprobleme setzen. Die Interferenzprobleme in der
Übersetzungsdidaktik kommen auf der Tatsache, dass die Lernenden nicht
genügend die Ausgangs- und Zielsprache beherrschen, das heißt, sie
vermischen alle in den Strukturen der Mutter- oder Erstsprache mit denjenigen
der Fremdsprache. Die Übersetzungsdidaktik bietet den Schülern
wichtige Instrumente an, um das Funktionieren der Fremdsprache und der
Muttersprache zu verstehen.
1.6.3. Die Übersetzung als pädagogisches
Instrument
Festzustellen ist, dass die Übersetzung ein Instrument
für die Didaktik der Fremdsprachenunterricht ist. Das bedeutet, sie ist
wichtig für das Verstehen einer Fremdsprache. Als Illustration können
wir noch einmal die Übersetzungsdidaktik (Siehe 1.3.) wiederlesen.
Es ist also wichtig zu behalten, dass die Übersetzung in
der Schule einen Platz in der Ausbildung und der Entwicklung der kritischen und
analytischen Seele des Schülers haben soll. Die pädagogischen
Methoden helfen den Lernenden, den Text in seiner
42
Ganzheit zu analysieren. Als Instrument, die Übersetzung
erlaubt den Erwerb einer Fremdsprache und die Assimilation der Strukturen, wie
Nto (2007, S. 88) sagt :,, assimiler les différents niveaux
conventionnels que constituent les mots, les figures, les tournures
syntaxiques, qui sont caractéristiques de divers genres dans lesquels
s'organise l'expression écrite ".
Die Übersetzung ist auch wichtig im DaF-Unterricht
insofern, als sie ein Trumpf für die linguistische Entwicklung der
Schüler ist. Vor allem schreibt sich die Übersetzung im Rahmen des
Lernens und der Lehre von der Fremdsprache und auch der Muttersprache ein. In
diesem Fall analysiert sie die Operationen der Syntax, der Lexik und des Stils.
Die verschiedenen Übungstypen sind also verarbeitet worden, um die Lehrer
und Lernenden entlang der Ausbildung zu begleiten.
Fazit
Der Zweck dieses Kapitels bestand darin, den Wert des
Übersetzens als linguistische Teildisziplin, im Fremdsprachenunterricht
und besonders im DaF-Unterricht hervorzuheben. Daraus ergibt sich, dass die
Übersetzungsdidaktik eine bedeutende Rolle im DaF-Unterricht spielt. Was
das pädagogische bzw. didaktische Übersetzen anbelangt (was uns
besonders hier interessiert), wurden übersetzungsspezifische Übungen
nämlich Mehrfachauswahlübungen, interaktive Übungen und
kommunikativer Ansatz aufgelistet (sei es für das Thema, sei es für
die Version). Dabei kommt vor, dass das Übersetzen eine zentrale Stelle im
DaF-Unterricht hat, insofern als es als eine kontrastive Übung, als eine
Kontroll- und Verständnisübung und als ein pädagogisches
Instrument betrachtet werden soll. Jedoch müssen sich die Lernenden bzw.
die Übersetzer bestimmte Regeln, Strategien und sogar Wissen aneignen,
wenn sie pragmatische, kulturpaarspezifische und sprachenspezifische
Übersetzungsprobleme vermindern wollen.
43
KAPITEL 2: KONTRASTIVE LINGUISTIK
2.1. Allgemeiner Überblick der kontrastiven
Linguistik
Die zu untersuchenden Fehler aus Schülerarbeiten werden
eventuell von ganz unterschiedlicher Natur, nämlich in der Wortbildung
(Morphologie), im Satzbau (Syntax), im Lautinventar (Phonologie) und im
lexikalischen Aspekt sein. Dabei helfen sicherlich Erkenntnisse der
kontrastiven Analyse, die das Instrumentarium des kontrastiven Sprachvergleichs
entfaltet hat, eine sinnvolle Klassifizierung zu erstellen. Deswegen ist es
nützlich, wichtige Informationen über die kontrastive Linguistik (KL)
zumindest in Kürze näher zu beschreiben.
2.1.1. Zur Begriffsbestimmung und zum
Forschungsgegenstand
2.1.1.1. Was ist Kontrastive Linguistik?
In erster Linie ist die KL ein Teilbereich der
Sprachwissenschaft, in dem zwei oder mehrere Sprachsysteme verglichen werden,
um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu beschreiben.
Lados Ansicht nach (1957, S. 2) wird die KL als ein
Sprachvergleich betrachtet, der sich gleichermaßen sowohl Kontrasten als
auch Analogien zwischen Einzelsprachen widmet.
Nickel (1980, S. 633) seinerseits definiert die KL als eine
synchron vergleichende Beschreibungsmethode, der es um systematische Aufdeckung
von Unterschieden und Gemeinsamkeiten in der Struktur der zu vergleichenden
Sprachen auf allen sprachlichen Ebenen geht. Seiner Auffassung nach, liegt
deren Hauptinteresse jedoch vornehmlich in Kontrasten, auch wenn dabei die
Ähnlichkeiten berücksichtigt werden sollen.
Für eine vergleichende Gegenüberstellung beider
Sprachen in ihrer Gesamtheit, indem man Unterschiede und Ähnlichkeiten
einschließt, sprach sich auch Helbig (1986) aus:
44
Deshalb wurde die Forderung nach einer umfassenderen
konfrontativen Grammatik erhoben, die - im Unterschied zu bisherigen
kontrastiven Grammatik - eine theoretische linguistische Disziplin sein sollte,
die nicht nur Unterschiede, sondern auch Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen
Sprachen aufdeckt. (S. 273)
2.1.1.2. Forschungsgegenstand: Geschichtliche
Übersicht
Zahlreiche terminologische Unterschiede werden durch die
linguistische Fachliteratur hinsichtlich der kontrastiven Sprachwissenschaft
aufgewiesen. Dem Konzept KL, das Nickel als Sammelbegriff betrachtet, stehen
auch andere Bezeichnungen in der einschlägigen Literatur gegenüber.
Sehr oft entsprechen diesem Terminus synonyme Benennungen, wie zum Beispiel
Kontrastive Analyse, Sprachvergleich, Kontrastive Sprachwissenschaft,
Kontrastive oder konfrontative Grammatik, Konfrontative Linguistik und
Komparatistik. Die gebräuchlichste Bezeichnung scheint wohl die KL zu
sein, deshalb werden wir sie größtenteils benutzen.
Die KL hat ihren Ursprung in den 60er und
70er Jahren im 20. Jahrhundert. Sie wurde am Anfang als neue Basis
für einen effektiveren Fremdsprachenunterricht. Der Ausgangspunkt war die
Erkenntnis, dass ein Fremdsprachenlehrbuch effektiver ist, das auf die
Differenzen und Ähnlichkeiten der Fremdsprache mit der Muttersprache der
Lernenden hinweist. Man brauchte zuerst zu diesem Ziel theoretische
Erkenntnisse, die den Kern der KL liefern sollten.
In kurzer Zeit gelangte die KL zufällig in die Kritik,
denn sie vernachlässigte zu viele andere Aspekte außer dem Kontrast
zwischen Sprachen. Jene Aspekte spielen beim Spracherwerb eine wichtige Rolle
(sei es eine Erst-, Zweit- oder Fremdspracherwerb). Ferner wurde der
Spracherwerb auch durch das Alter des Lerners und sein Wissen beeinflusst.
Obwohl einige umfassende kontrastive Analysen verschiedener Sprachen in den
70er und 80er Jahren veröffentlicht wurden, hatte
sich die KL nicht viel mehr entwickelt. Ein kleiner Impuls ging in ab den
90er Jahren durch die Entstehung von Lernerkorpora18 und
Parallelkorpora19 aus, aufgrund dessen einige kontrastive Studien
18 Lernerkorpora finden in der
Fremdsprachendidaktik Verwendung, um beispielweise Fehlertypologien bestimmter
Sprachlernergruppen zu erstellen, auszuwerten und die Lehrmethoden danach
auszurichten.
19 Es sind Archive von Übersetzungseinheiten und
ihre Äquivalenten.
45
entstanden wurden. Also kann man ja von einem Revival von der
KL sprechen, was unter anderem auch durch die Gründung der Zeitschrift
Languages in contrast im Jahr 1999 reflektiert wird. Aber die
Entwicklung der KL wird wirklich erst in den 2000er Jahren
verstärkt. Daraus ergibt sich eine richtige Auseinandersetzung mit
kontrastiven Analysen von sprachlichen Phänomenen.
2.1.2. Zur konfrontativen vs. kontrastiven Linguistik
Die konfrontative Linguistik ist eine Bezeichnung insbesondere
in Osteuropa, die auch als KL genannt werden kann. Während sich die KL nur
der Ermittlung und Beschreibung interlingualer Unterschiede widmet, ermittelt
die konfrontative Linguistik zusätzlich auch die Gemeinsamkeiten. Auf
diese Weise kann man unterstreichen, dass die KL als Teilbereich der
konfrontativen Linguistik betrachtet werden kann. Interferenzfehler erscheinen
also als Ergebnis der Verschiedenheiten bei den Sprachen, und der Gegenstand
der Darstellung der konfrontativen Linguistik ist die Fremdsprache.
Zabrocki neben den bilateralen Untersuchungen hat zum ersten
Mal im 1970 die multilaterale Kontrastierung eingeschlagen. Die konfrontative
Linguistik beschränkt sich auf die Vergleichbarkeit und die
Synchronität20, das heißt, eine systematische Erforschung
der Gegenwartssprache hervorzuheben. Nickels Meinung nach soll die
Vergleichbarkeit nicht nur im phonologischen Bereich sowie Lexik und Semantik,
sondern auch stilistische, textuelle und kulturelle Aspekte kommen noch
hinzu.
2.1.3. Ziele und Verfahren der kontrastiven Linguistik
Wie bereits erwähnt, beschäftigt sich die KL mit der
Vergleichbarkeit der Strukturen von zwei oder mehreren Sprachen. Wichtig ist zu
wissen, dass der Zweck dieser Konfrontation jener sprachlichen Strukturen
unterschiedlich ist. Es fällt also eine Frage auf, ob es auch praktische
Anwendungsgebiete gibt. Dafür gibt es in der entsprechenden Literatur
Meinungsunterschiede. Nickel legt KL an die Grenze
20 Zum linguistischen Begriff Synchronität findet
sich die Synchronie.
46
zwischen der theoretischen und angewandten Linguistik fest,
wobei sie früher der theoretischen angehört. Das bedeutet, die KL
zielt darauf, die praxisbezogene Umsetzung ihrer gewonnenen Ergebnisse
darzustellen, welche in der theoretischen Analyse abstammen. Laut Nickel werden
zwei oder mehrere Sprachen aus dem Fundament eines Vergleichspunkts
(Tertium comparationis21) systematisch miteinander durch
die KL verglichen. Dabei geht es nicht um das gesamte System, sondern nur
bestimmte Teilbereiche der Sprache zu vergleichen. Im Gegensatz meint
König, dass eine Zielverschiebung bei der KL in letzter Zeit von der
Praxis zur Theorie beobachtet werden soll. Die Kombination von Theorie und
Praxis der KL kann zweifelsohne für die Wissenschaft von Nutzen sein.
Die Frage nach dem Verfahren der Kontrastierung hat auch mit
der Frage nach dem Tertium comparationis zu tun. Laut Coseriu (1981,
S. 188) dient als Tertium comparationis ein universelles
Kategorialsystem, beispielsweise ein Ensemble von entsprechenden Paradigmen
oder ein unabhängiges Bezeichnungssystem, das durch Sprachen zu
vergleichen ist.
Die Kritik an der KL erhebt die Frage, ob zwei Sprachen
überhaupt zu vergleichen sind. Beim Sprachvergleich stellt man
Ähnlichkeiten (Äquivalente) und Unterschiede (Kontraste bzw.
Interferenzen) fest. Dies war auch jener Streitpunkt - das
Äquivalenzproblem, denn mit Hilfe von Äquivalenten kommt es zum
Sprachvergleich. Es muss dennoch dabei ein Unterschied zwischen den
Übereinstimmungen (Äquivalenzen) und Ähnlichkeiten
(Teiläquivalenten) gemacht werden. Im Übrigen sind direkte
Entsprechungen nicht immer aufzufinden, so greift man auf das semantische
Konzept zurück. Daher wurde auch das Konzept tertium comparationis
in Frage gestellt. Für viele Sprachwissenschaftler herrscht zwar
Einigkeit darüber, dass tertium im Sprachinhalt beruht, das
heißt in der Bedeutung. Für Coseriu ist davon jedoch abzuraten, dass
die Denkinhalte nicht immer unbeschränkt gleich sind. Munske (1973, S.
486) seinerseits weist ferner daraufhin, die Erkenntnisse der KL erst mithilfe
der Fehleranalyse nachgeprüft werden. Damit ist er einverstanden, dass die
Aufgabe
21 Das Gemeinsame, in dem zwei verschiedene
Gegenstände oder Sachverhalte übereinstimmen. Hier: Es geht um den
Vergleich zwischen zwei Sprachen.
47
der KL in der theoretischen Sprachkonfrontation liegt,
während die Fehleranalyse sich mit der Interferenzuntersuchung im
Fremdsprachenunterricht befasst.
Nickel (1973, S. 466) weist auch darauf hin, dass es
gefährlich sei, wenn man keinen Unterschied zwischen der KL und der
Fehleranalyse macht. Er verknüpft die Fehleranalyse zur Kontrastanalyse
und erfasst die Interferenztheorie als Hilfsmittel für die Falsifizierung
bzw. Verifizierung von Hypothesen der KL.
Vertreter der KL gehen von dem Einfluss der Muttersprache auf
den Fremdsprachenerwerb aus, der sich in der Form vom negativen und positiven
Transfer bemerkbar macht. Nach der starken« Variante der
Kontrastiv-Hypothese sind Fehler durch die strukturelle Entfernung beider
Sprachen bestimmt und lassen sich zuvor vorhersagen. Die schwäche«
Variante geht klüger vor, indem sie ein potentielles Verhältnis
zwischen muttersprachlichen Interferenzen und Fehlern akzeptiert.
2.1.4. Ähnlichkeit der Sprachen: Hilfe oder
Fehlerquelle?
In der Diskussion unter Forschern über die kontrastive
Analyse beobachtet man das Problem der Ähnlichkeit der zu vergleichenden
Sprachen. Es lässt sich die Frage stellen, ob die Ähnlichkeit der
Fremdsprache mit seiner Muttersprache für den Lerner eher eine Hilfe oder
eine potentielle Fehlerquelle ist? Sind Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den
Sprachstrukturen für den Fremdsprachenerwerb relevant?
Hier ist es wichtig zu unterstreichen, dass drei
Hauptrichtungen in der Fachliteratur auf der Suche nach der Antwort zu
beobachten sind. Die erste Richtung wendet sich an Linguisten, die davon
überzeugt sind, dass wesentlich Unterschiede zwischen Sprachen für
die Schwierigkeiten verantwortlich sind. So haben wir zum Beispiel Rieck (1980,
S. 53), der meint, dass der Transfer22 aus einer stark abweichenden
Sprache ins Deutsche wesentlich auffälliger als im Fall einer
ähnlichen Sprachstruktur ist. Spillner (1991, S.12) hält den Fehler
in der zu erlernenden Sprache für ein Indiz der sprachlichen Kontraste und
der damit zusammenhängenden Lernschwierigkeiten.
22 Bezeichnet eine Übertragung von Elementen
(Wörtern) von einer Sprache in eine andere, die zu positiver Interferenz
führt, d.h. keinem Fehler.
48
Neben diesen beiden Linguisten haben wir auch Doherty (1992,
S. 10), der die Übersetzung als Hauptschlüssel bei der Entdeckung
solcher Fehler gilt.
Zur zweiten Richtlinie hingegen gehören Linguisten, die
die Gleichartigkeiten bzw. Teilübereinstimmungen als Ursache aller
Schwierigkeiten betrachten. Hellinger (1981, S. 143) sieht in den
Gemeinsamkeiten beider Sprachen ein relevantes Lernproblem. Fluck (1992, S. 13)
befürchtet, die Ursache aller Fehler liegt nur ausdrücklich in
Sprachunterschieden. Für Ernst (1975, S. 93) und Kühlwein (1975, S.
87) liegt das größte Hindernis in Teilübereinstimmungen. Sie
finden heraus, dass semantische Bestimmungen in unterschiedlichen Sprachen
nicht gleich, sondern nur ähnlich sind, was häufig lexikalische
Fehler zur Folge hat.
Die dritte und letzte Richtung der Sprachwissenschaftler ist
der Meinung, dass sich die Ursache potentieller Lernprobleme sowohl in
Unterschieden als auch in Ähnlichkeiten beider Sprachen befindet. Fluck
weist darauf hin, dass die Problemgebiete nicht nur bestehende, sondern auch
fehlende Kontraste verursachen. Bernstein (1975) findet diese Problematik viel
differenzierter und komplexer. Dabei formuliert er:
Die größten Schwierigkeiten resultieren aus den
Ähnlichkeiten der zu vergleichenden Sprachen. Die Strukturunterschiede
sind viel leichter zu erwerben als ähnliche Erscheinungen beider Sprachen.
Übereinstimmende Elemente der Muttersprache mit der zu erlernenden
Fremdsprache sind am einfachsten anzueignen. (S. 19)
Durch diese drei Richtungslinien der kontrastiven
Sprachforschung stellen wir fest, dass die Ähnlichkeit der Fremdsprache
mit der Muttersprache für die Lernenden eine Hilfe und Fehlerquelle sein
kann. Das heißt, die Ähnlichkeiten bzw. Gemeinsamkeiten und
Unterschiede zwischen Fremdsprache und Muttersprache könnten für die
Schwierigkeiten beim Fremdsprachenerwerb verantwortlich sein.
49
2.1.5. Kontrastivität nach sprachlichen Bereichen
2.1.5.1. Kontrastive Phonetik und kontrastive
Phonologie
Die Phonetik behandelt die physikalischen Aspekte und
Sprachlaute. Ihre Aufgabe ist die materielle Analyse sprachlicher
Äußerungen. Man unterscheidet drei Bereiche der Phonetik, die sich
jeweils mit verschiedenen Aspekten beschäftigen, nämlich:
- Artikulatorische Phonetik, die sich mit der Erzeugung von
Sprachlauten durch die Sprechorgane beschäftigt.
- Akustische Phonetik beschreibt und klassifiziert Sprachlaute
nach ihren physikalischen Eigenschaften: Dauer, Frequenz und
Intensität.
- Auditive Phonetik untersucht die Analyse der physiologischen
Prozesse, die beim Hören einer Äußerung im Ohr, als Modellen
der Wahrnehmung stattfinden.
Im Gegensatz zur Phonetik, beschäftigt sich die
Phonologie mit der Beschreibung der Einheiten und Strukturen der
lautsprachlichen Äußerungen, die sprachliche Zeichen unterscheiden.
Durch die Kontrastivität in der Phonetik und Phonologie wird ein Vergleich
zwischen zwei Phoneminventaren miteinander realisiert. Hier können wir
eine Sprache als Basis nehmen und die anderen Sprachen mit der Basissprache
vergleichen. Kontrastive Phonetik differenziert zwischen drei Ansätzen:
Beim ersten Ansatz analysiert sie die detaillierte Beschreibung von Lauten, den
Vergleich von Lauten der L1 und der L2 mit artikulatorischer Basis (zB: IPA
Norm23). Nehmen wir das Paar /b/ und /p/; diese beiden Phoneme
werden gebildet, indem die beiden Lippen aufeinander treffen und plötzlich
geöffnet werden. Hier ist der Artikulationsort24 von /b/ und
/p/ bilabial und ihre Artikulationsart 25ist plosiv, aber die Phonem
/b/ ist stimmhaft und /p/ stimmlos.
Der zweite Ansatz beschäftigt sich mit der Analyse der
akustischen Eigenschaften von Lauten zwischen zwei Sprachen.
23 Internationales Phonetisches Alphabet. Eine
universale Norm für phonetische Transkription.
24 Auch Artikulationsstelle: Ort an dem bei
Konsonanten durch das artikulierende Organe im Ansatzrohr je nach
Artikulationsmodus Verschluss oder Enge gebildet wird.
25Auch Artikulationsmodus: Art und Weise der durch die
Stellung der Artikulatoren bedingten Luftstrom- bzw. Schallöodifikation im
Ansatzrohr.
Der dritte und letzte Ansatz bezieht sich auf der Botschaft,
dass die Ohren vermitteln. Er beschäftigt sich auch mit der Analyse von
Audition.
Kontrastive Phonologie befasst sich mit der Art und Weise,
dessen Wortes und Satzes betont sind. So oft ist es verwechselt, aber in einem
kontrastiven Vergleich wird man feststellen, dass wenige Sprache den Initial-
und Wurzelakzent wie das Deutsche haben. Zum Beispiel mit gehen«:
Deutschlernende betonen beide Silben gleich stark und die deutschen
Muttersprachler verschleifen die zweite Silbe. Satzbetonung und Intonation
spielen eine bedeutungsunterscheidende Funktion, d.h. die Satzintonation hat
eine pragmatische Funktion.
2.1.5.2. Kontrastive Syntax
Ebenso, wie in der Kontrastivität in der Phonologie und
Phonetik stellt auch die kontrastive Syntax einen Vergleich von zwei Sprachen.
Hier werden Satzstrukturen verglichen, die in den beiden Sprachen L1
(Muttersprache) und DaF gleich sind (Hufeisen und Neuner, 1999, S. 30). Man
kann auch Unterschied deutlich machen und die Fehler können mithilfe der
kontrastiven Analyse besser erkannt und erklärt werden. Kontrastive Syntax
zeigt zB., wie in verschiedenen Sprachen die Verneinung in Nebensätzen
realisiert wird.
Beispiel: ..., dass du das Buch nicht nehmen
kannst.
... that you cannot take the book.
... que tu ne peux pas prendre le livre.
Man bemerkt hier, dass während im Deutschen das
flektierte Verb an das Ende des Satzes gestellt wird, bleibt die
Hauptsatzstellung sowohl im Englischen als auch im Französischen erhalten.
Wichtig ist auch zu wissen, dass im Deutschen die Negationspartikeln vor dem
Hauptverb stehen, während im Englischen und Französischen das
Hilfsverb verneint wird. wir können auch von der Wertigkeit eines Verbs
sprechen. Ein weiteres Beispiel ist von Hufeisen und Neuner (1999, S. 31):
Ich schreibe dir einen Brief.«
50
Im Englischen müssten wir hier verschiedene Aspekte
berücksichtigen:
51
1 - Das Tempus: Da es eine Verlaufshandlung ist, müssen wir
die continuous form benutzen: am writing.
2 - Den Kasus: Englisch hat keine Form für den Dativ und
muss folglich die Semantik über ausgeprägtere Satzstellungsregeln
oder z.B. Präpositionen verdeutlichen: to you.
3 - Die Satzstellung: Im Englischen hat die Folge Subjekt
- Prädikat - direktes Objekt Vorrang; andere Satzglieder werden
vor- oder nachgestellt, d.h. Dir/to you wird ein direktes Objekt gehängt:
J am writing a letter to you.
Tm Französischen: Je t'écris une lettre. Tm
Wort-für-Wort-Übersetzen: Ich dir schreibe
eine Brief.
2.1.5.3. Kontrastive Semantik
Die Semantik ist der Teilbereich der Linguistik, die sich mit
der Bedeutung von Zeichen beschäftigt. Sie befasst sich zusätzlich
mit den Beziehungen zwischen Zeichen und Bedeutungen jener Zeichen. Sie ist ein
Teilbereich der Semiotik (auch Zeichentheorie genannt). In dieser Tat
können wir sagen, dass kontrastive Semantik sich mit den strukturellen
Prinzipien (Diachronie26/Synchronie, Paradigma/Syntagma,
Langue27/Parole28) beschäftigt. Wir können also
kontrastive Lexeme miteinander vergleichen. Sie erlaubt, sich Kategorien und
Methoden zu entwickeln, um Wortfelder aus zwei verschiedenen Sprachen
miteinander zu vergleichen. Durch die kontrastive Semantik können wir
bestimmen, ob zwei Lexeme sich semantisch ähneln. Auf diese Weise erkennt
man, ob die Lexeme ein oder mehrere gemeinsame semantische Merkmale haben. ZB.
bei der Phonologie kann ein Phonem stimmlos und plosiv sein, und wird bilabial
gebildet, also ein /p/. Wir können auch das Beispiel von Hellinger (1977,
S. 66 - 69) mit dem Wortfeld für Gewässerbezeichnungen nehmen:
/See/ unterscheidet sich von /Fluss/ durch das Merkmal
+/-fließend, /Fluss/ von /Bach/ durch +/-groß
26Entwicklungsphase einer Sprache, d.h.
Aufeinanderfolge verschiedener Sprachzustände. Sie steht begrifflich der
Synchronie gegenüber.
27 Es verweist auf eine Sprache im Sinne einer
bestimmten Einzelsprache, als abstraktes System von Regeln, aber auch auf
innersprachliche Systeme.
28 Es ist das Sprechen, also der konkrete Akt des
Sprachbenutzers.
52
/Fluss/ von /Kanal/ durch +/-natürlich
Hier ist ein Vergleich zwischen Deutsch und Englisch
Grölle Deutsch Englisch
sehr groß Strom river
groß Fluss river/stream
klein Bach stream/brook
sehr klein Rinnsal brook
2.1.5.4. Kontrastive Pragmatik
Die Pragmatik ist der Teilbereich der Linguistik, die das
Phänomen der Sprachverwendung in der Rede und Kommunikation untersucht.
Ihr Ziel ist es, die Interaktion zwischen linguistischen und
extralinguistischen Kenntnisse zu beschreiben. Sie untersucht die
Voraussetzungen für die Realisierung kommunikativer Akte bzw. Sprechakte.
Also beschäftigt sich die kontrastive Pragmatik mit der Intention (Was
will die sprechende Person aussagen und erreichen?) und mit der Konstellation
der Gesprächsbeteiligten (Hufeisen und Neuner, 1999, S. 32). Kontrastive
Pragmatik zeigt, wie die Menschen unterschiedliche Sprachorten sich verhalten.
Wie man in welcher Umgebung grüßt, verabschiedet oder noch einen
Wunsch ausdrückt. Beispielsweise, mit dem Sprachhandeln
,,verabschieden«.
Im Bereich des Schriftlichen können wir mehr
Ausdrücke im Deutschen, Französischen und Englischen haben. Im
Deutschen ist die gebräuchlichste Verabschiedungsformel ,,Auf
Wiedersehen« oder nur ,,Wiedersehen«. Diese Form ist gleichzeitig
formell und informell, weil man sie mit bekannten und unbekannten Personen
benutzen kann. Tm Englischen haben wir ,,good bye« und im
Französischen ,,au revoir«. Man bemerkt, diese Verabschiedungsformeln
sind im Deutschen, Französischen und Englischen formell und informell. Bei
Handykonversation sagt man ,,Auf Wiederhören«; bei Nachricht oder
Mail sagt man ,,Auf Wiederlesen«. Nach dieser Form haben wir weitere
Verabschiedungsformeln, die die jüngeren Leute am meisten verwenden. Zum
Beispiel: Tschüss/Ade, Bis bald, Bis Morgen, Tschau, Leb wohl, Lass es dir
gut gehen usw. Hier werden wir einen Vergleich zwischen Deutsch
53
und Englisch machen, d.h. eine hierarchische Beziehung
zwischen den Verabschiedenden zu zeigen und eine Notation darzustellen. Durch
ein Beispiel von (Hufeisen und Neuner, 1999 S. 33-34)
- Ist die Situation, in der ...« benutzt wird, formell? Ja =
+, nein = - (also informell)
- Ist eine Person älter? Ja = +, nein = - (also
jünger)
- Sind die Sprechenden gleich alt? Ja = +, Nein = - (also
unterschiedlich alt)
- Besteht zwischen den Sprechenden ein hierarchisches
Gefälle? Ja = +, Nein = - - Ist die Formel modern? Ja = + , Nein = - (also
eher veraltet)
Deutsch Formell Älter Gleich alt hierarchisch modern
Auf Wiedersehen +/- +/- +/- +
Tschüss/Ade - - + +
Mach's gut - +/- +/- +
Bis bald - +/- +/- +
Lass es dir gut gehen - + + -
Tschau - - + + +
Leb wohl - + + + -
Beispiel im Englischen
Englisch Formell Älter Gleich alt hierarchisch Modern
Good-bye +/- + + +
Bye-bye - +
Bye +/-
54
See you - +
Cheers - + +
Cherio - +
Take care - +
2.1.5.5. Kontrastive Lexik
Unter dem Wort Lexik versteht man Wortschatz einer Sprache.
Synonyme dafür sind Lexikon, Wortschatz, Vokabular. Hier wird eine kurze
Beschreibung von Internationalismen, semantischer Divergenz und Konvergenz,
Nominationsverfahren, falschen Freunden ins Licht gebracht.
1 - Internationalismen: Es sind Wörter,
die in mehreren Sprachen mit gleichen oder zumindest sehr ähnlichen
Bedeutungen und Herkunft vorhanden sind. Das Wort wird dabei in verschiedenen
Sprachen gleich geschrieben und verstanden. Beispiele dafür sind:
Deutsch Englisch Französisch
Funktion Function Fonction
Nation Nation Nation
Organisation Organization Organisation
Korruption corruption corruption
Man versteht die Bedeutung dieser Wörter, deren Ursprung
aus Lateinischen kommt, in drei verschiedenen Sprachen ohne Bemühung.
2 - Semantische Divergenz und Konvergenz:
Hier brauchen wir zuerst das Wort Äquivalenz« zu bestimmen.
Äquivalenz ist Gleichwertigkeit, d.h. die Übereinstimmung der
Bedeutung sprachlicher Zeichen bzw. Zeichenkombination zweier oder mehreren
Sprachen. Sie ist jeweilige Entsprechungen einer Lexik in einer anderen
Sprache. Hausmann unterscheidet zwischen Divergenz und Konvergenz als
unterschiedliche Äquivalenzbeziehungen.
55
- Divergenz: Sachverhalt, dass ein ausgangssprachliches Wort
zwei oder mehreren Äquivalenzen in der ZS entspricht.
- Konvergenz: Umgekehrter Fall - Situation, dass ein
zielsprachliches Wort zwei oder mehreren Äquivalenzen in der AS
entspricht.
Schließlich sind zwei Äquivalenztypen nämlich
die Eins-zu-viele Entsprechung oder die Diversifikation und die Viele-zu-eins
Entsprechung auch Neutralisation genannt, zu unterscheiden. Hier haben wir
fünf Entsprechungstypen:
-Die Eins-zu-eins-Entsprechung: AS-Ausdruck ? ZS-Ausdruck
Z.B: dt. Wasser ? frz. eau
ZS dt. Der Gast
-Die Eins-zu-viele-Entsprechung: AS-Ausdruck ZS dt. Der
Ausländer
frz. L'étranger ZS dt. Der Fremde
AS dt. Korruption
-Die Viele-zu-eins-Entsprechung: AS dt. Verderbtheit ZS frz.
corruption
AS dt. Bestechung
-Die Eins-zu-Null-Entsprechung: AS-Ausdruck ? ZS-Fehlstelle
dt. Staatsanwaltschaft ? engl.?
-Die Eins-zu-Teil-Entsprechung: AS-Ausdruck ? ZS-Ausdruck
dt. Stimmung ? frz. Ambiance dt. Geist ? engl. mind
3 - Nominationsverfahren: Es fällt in
dem Bereich der Wortbildung bzw. der Lexikologie. Sie ist eine Sprachhandlung
des Benennens. Der Sprecher macht einen von ihm gemeinten Sachverhalt durch
eine Benennung für die Kommunikation
56
verfügbar. Er muss bei dieser Benennung den Wandel ihrer
umgebenden Welt in Betracht ziehen.
4 - Falsche Freunde: Die sogenannten Faux
amis« sind die Wörter, die zu zwei verschiedenen Sprachen
gehören, und die eine große Gemeinsamkeit in der Form haben, aber in
der Bedeutung sind unterschiedlich. Man differenziert zwischen interlingualen
und intralingualen falschen Freunden. Interlinguale falsche Freunde sind Paare
von Wörtern oder Ausdrücken aus zwei Sprachen, die orthographisch
oder phonetisch ähnlich sind, jedoch unterschiedliche Bedeutungen haben.
Intralinguale falsche Freunde oder Paronyme bezeichnen diachronische und
synchronische falsche Freunde.
Einige Beispiele aus Englischen findet man in dem
Folgenden.
Englischer Wortschatz Falsche Bedeutung (dt.) Richtige
Bedeutung (dt.)
also also auch
become bekommen werden
cream creme Sahne
genial genial freundlich
principally prinzipiell hauptsächlich
sensible sensibel vernünftig
2.2. Interferenzerscheinungen innerhalb der kontrastiven
Linguistik
Im Allgemeinen gehen die Muttersprachler beim Lernprozess
einer Fremdsprache mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen ihrer
Muttersprache und der Fremdsprache um. Diesen Vergleich von zwei bzw. mehreren
Sprachen nennt man, wie schon erwähnt, die kontrastive Analyse. Jedoch
kommt es unvermeidlich beim Fremdsprachenerwerb vor, dass störende
Normabweichungen meistens als inoffizielle« Lehnwörter, als
Strukturfehler oder als Mischung der Bereiche von zwei
57
Sprachen auftauchen, was mit Interferenzen zu tun hat. Auf
diese Weise gehen KL und Interferenz übereinander.
2.2.1. Zu Definitionen
Angesehen als negative Beeinflussung ist der Fehler auf der
Basis der Interferenz. Deshalb ist die Begriffsbestimmung der Interferenz und
des Interferenzfehlers hier nützlich.
2.2.1.1. Interferenz vs. Transfer
Als Grund für einen fehlhaften Gerbrauch einer
Fremdsprache wird unter anderem die Beeinflussung der Muttersprache
erwähnt. Dieses Phänomen wird als Interferenz bezeichnet. Bei der
Begriffsbestimmung der Interferenz sind Sprachwissenschaftler nicht
einverstanden. Es gibt sozusagen inhaltliche Meinungsverschiedenheit. Bussmanns
Lexikon der Sprachwissenschaft (1977, S. 349) definiert die Interferenz als
Beeinflussung eines Sprachsystems durch ein anderes (a) im Individuum
(Transfer) oder (b) in der Sprachgemeinschaft (Entlehnung, Sprachkontakt). In
dieser Definition unterscheidet Bussmann zwischen zwei Bereichen, bei denen
Interferenz einerseits als Fehlerquelle und andererseits als Ursache von
Sprachwandel bezeichnet wird. Weinreich (1977, S. 5) versteht unter
Interferenz, eine generelle Abweichung von der sprachlichen Norm. Dabei spielt
es für ihn keine Rolle, ob es um Interferenz der Mutter- oder Fremdsprache
geht. Juhàsz dagegen benutzt diesen Begriff in einem engeren Sinne.
Für ihn, ist die Interferenz eine Normverletzung, die nur die Rede von der
ZS und nicht von der AS ist. Die Beeinflussung einer Fremdsprache durch
Elemente der Muttersprache - ohne die Verletzung einer Norm - wird seiner
Auffassung nach als Transfer bezeichnet. Lado (1967, S. 299) bestimmt den
Begriff Transfer als ... bewusste oder unbewusste Übernahme
muttersprachlicher Gewohnheiten in die Zielsprache«. Während hier
Transfer als Überbegriff jeglicher Art der Übertragung
muttersprachlicher Elemente auf die Fremdsprache gilt, ist Juhàsz
anderer Meinung. Er begreift den Transfer nur als jene
Übertragungsphänomene, bei
58
denen ... der bewusste Vergleich oder der spontane Einfluss
des muttersprachlichen Zeichens in der Richtung wirkt, dass der
Sprachausübende nicht gegen die Norm verstößt«. Das
heißt, er versteht den Transferbegriff nur als positives Ergebnis
zwischensprachlicher Übertragung. Eine andere Auffassung dabei ist von
Wode, der keinen Unterschied hinsichtlich der Qualität der entstandenen
Interferenzen macht. In diesem Sinne besagt er, Lerner übertragen ihr
sprachliches Wissen aus zuvor gelernten Sprachen in die neue Zielsprache.
Dieser Vorgang heißt Transfer, sein Produkt Interferenz« (Wode,
1993, S. 97).
2.2.1.2. Interferenzfehler
Interferenzfehler bezeichnen jene Fehler, die durch den
Einfluss der Muttersprache auf die ZS vorkommen. Sie erscheinen meistens im
Entwicklungsstand des Sprachkönnens beim Fremdsprachenerwerb, bei dem die
Beherrschung der neuen Sprache noch nicht erreicht ist (Interimssprache).
Bernstein (1975, S. 19) schließt, nachdem er wissenschaftliche
Untersuchungen gemacht hatte, dass 85% der Gesamtfehler sich auf die
Interferenz der Muttersprache zurückzuführen lassen. Die
häufigsten Interferenzfehler kann man im Bereich der Grammatik, der
Aussprache und des Wortschatzes beobachten. Also im Fall Kameruns z.B,
während der deutsche DaF-Lehrer sich schwierig orientiert, was der Lerner
ausdrücken wollte und die umschreibende Erklärung verlangt, dekodiert
der kamerunische Deutschlehrer auf Grund seiner Kenntnis der Sprachstrukturen
im Französischen bzw. im Englischen schnell die Bedeutung der inkorrekten
Aussage des Lerners.
2.2.2. Ursachen für die Entstehung von
Interferenzfehlern
Für die Entstehung von Interferenzen spielen nicht nur
außersprachliche, sondern auch strukturelle Faktoren eine große
Rolle.
59
2.2.2.1. Strukturelle Faktoren
Das Erscheinen von Interferenzen begünstigt sprachliche
Voraussetzungen. Die Hervorhebung dieser linguistischen Voraussetzungen scheint
also auf Grund der Zielsetzung unserer Arbeit in Bezug auf die
nachträgliche Interferenzanalyse sinnvoll zu sein. Deswegen wird nun der
Frage nach der Relevanz struktureller Anordnungen für das Zustandekommen
von Interferenzerscheinungen nachgegangen. Weinreich (1976) bringt die folgende
These zum Ausdruck:
Je größer die Unterschiedlichkeit der Systeme ist,
das heißt je zahlreicher die sich gegenseitig ausschließenden
Formen und Strukturschemata in jedem sind, umso größer ist das
Lernproblem und umso zahlreicher sind die potentiellen Ansatzpunkte für
Interferenzen. (S. 16)
Diese ausgedrückte These besagt, dass das Auftreten von
Interferenzen direkt proportional von der Verschiedenheit zweier Sprachsysteme
abhängt. Auch Juhàsz (1970, S. 15) kommt zum Ausdruck, indem er
behauptet, dass ähnliche Sprachen zwar anfänglich leichter zu lernen
seien, dass ihre vollständige Beherrschung durch diese Ähnlichkeit
dennoch erheblich erschwert werde.
Laut Wode (1993, S. 99) müssen die beteiligten
linguistischen Strukturen einander hinreichend ähnlich sein«, damit
der Transferprozess überhaupt verlaufen kann. Ob dieser Prozess zu
Interferenz oder zum positiven Transfer führt, hängt vornehmlich von
der Beschaffenheit der beteiligten mutter- bzw. fremdsprachlichen Strukturen
ab. Wenn die Strukturelemente beider Sprachen, die in den Transferprozess
involviert werden, ähnlich sind, führt es zum positiven Transfer und
somit zu einer Lernerleichterung. Unterschiede zwischen beiden Sprachen lassen
hingegen Interferenzen und damit Lernschwierigkeiten entstehen (Vgl. Vogel,
1990, S. 212). Czochralski (1971, S. 21) nennt ein weiteres kulturelles
Phänomen, das sowohl intralinguale als auch interlinguale Interferenzen
verursachen kann: Die eine, die Ausgangssprache, hat eine Kategorie oder
Struktur in der Systemstelle, wo die andere Sprache eine Leerstelle
aufweist«. Diesbezüglich unterscheidet Uhlisch (1992, S. 43) zwischen
dem Vorhandensein einer Nullstelle in der Fremdsprache einerseits und in der AS
andererseits, da die Leerstelle zum Auslöser für den Transfer und
somit die
60
Interferenzerscheinungen sein kann. Auch die Mangel einer
Kategorie in der Muttersprache, die man dennoch in der ZS zum Ausdruck bringt,
kommt auch mit Interferenzrisiko vor. Für diese Nullstelle müssen
sich die Lernenden eine neue Kategorie der Fremdsprache aneignen. Uhlisch weist
darauf hin, dass es zum interlingualen Transfer führt, wenn es zur
Nicht-Realisierung der betreffenden Kategorie in der Fremdsprache kommt. Dies
ist jedoch für die Phase der Anfänger, bei der im späteren
Lernverlauf intralinguale Interferenzen beherrschen.
2.2.2.2. Außersprachliche Faktoren
Die außersprachlichen Faktoren sind vorhanden besonders
beim Erscheinen der zwischensprachlichen (interlingualen) Interferenzen, wobei
sie eine bedeutende Rolle spielen. Also ist es wegen ihres individuellen
Charakters festzustellen, dass außersprachliche Faktoren, die
natürlich nicht-sprachliche Gegebenheiten sind, schwierig zu ermitteln
sind und in der Praxis fast unmöglich von den linguistischen Faktoren zu
scheiden. Juhàsz (1970, S. 15) betont dabei, Ein vollständiges Bild
der Interferenz - wie überhaupt jeder parole-Erscheinung - erhält man
nur dann, wenn man die relevanten extralinguistischen Faktoren
berücksichtigt«. Das bedeutet, man spricht von
außersprachlichen Faktoren in Bezug auf beispielsweise den Erwerbskontext
und die Verwendungssituationen, auf die Einstellungen der Sprachbenutzer
gegenüber der jeweiligen Sprache oder auf individuelle Fähigkeiten
der Lernenden usw.
2.2.3. Zu Interferenzarten
Grundsächlich lassen sich Interferenzen in zwei
Großarten unterscheiden: Es sind
interlinguale und intralinguale Interferenzen.
2.2.3.1. Interlinguale Interferenzen
Interlinguale oder zwischensprachliche Interferenz (also
zwischen zwei Sprachen) bezeichnet jene Interferenz, bei der der Lernende unter
dem Einfluss des muttersprachlichen Systems nicht korrekte Strukturen in der
Zielsprache bildet. Unter
61
interlinguale Interferenz versteht Klepinn (1997) eine
Beeinflussung von Elementen aus der MS auf die ZS, die ein negatives Ergebnis
herbeiführen. Uhlisch (1992, S. 4243) ist davon überzeugt, dass im
Bereich der Semantik inhaltliche Ähnlichkeit zwischen Sprachen zu
Interferenzen führt. Besonders anfällig für
Interferenzerscheinungen sind die Teilbereiche der Grammatik, die in beiden
Sprachsystemen existieren, aber nicht gleich verteilt sind. Die
zwischensprachlichen Verhältnisse zwischen L1 und L2 können mit dem
Begriff Kontrast verwechselt werden, zu dem zwei Formen zählen: Scharfer
Kontrast entsteht, wenn eine Struktur von L1 keine formelle Entsprechung in L2
findet. Unscharfer Kontrast verweist seinerseits auf die partielle
Ähnlichkeit zwischen Elementen aus L1 und L2 (Uhlisch, S. 1992). Die
Polysemie 29der L1 ruft nicht automatisch in der L2 die
entsprechende Polysemie hervor. Beispielsweise für das französische
Wort boisson hätte man im Deutschen Trank, Trunk, Getränk
oder Drink zur Verfügung. Hier sind zwei Relationen hervorzuheben:
Konvergenz und Divergenz. Es geht um die Konvergenz, wenn mehreren
Äquivalenten der Muttersprache nur ein Element in der Fremdsprache
gegenüber steht, während man von der Divergenz spricht, wenn es
für eine Struktur von L1 in L2 mehrere Entsprechungen gibt.
Bei interlingualer Interferenz differenzieren Hufeisen und
Neuner (1999, S. 26) zwischen Substitution, Über-/Unterdifferenzierung und
Über-/Unterpräsentation.
? Substitution: Eine Form der eigenen Sprache
wird für eine unbekannte der zweiten Sprache eingesetzt. z.B: dt. /s/
für engl. /0/ im folgenden Satz He thinks about it. Hier wird ein
/s/ für ein dem Deutschen unbekanntes /0/.
? Überdifferenzierung: Eine sprachliche
Differenzierung der L1 wird in der L2 fälscherweise realisiert, wo eine
solche Differenzierung redundant ist, so spricht man von
Überdifferenzierung. z.B: Nach Hause gehen/fahren ? engl.
?drive home vs go home (?'= falsche Form).
Im Deutschen wird, je nach Bewegungsart, unterschieden
zwischen gehen und fahren, während im Englischen
drive nur benutzt wird, wenn man selbst am
29 Mehrdeutigkeit eines Wortes, das mehre, aber
untereinander ähnliche Bedeutungen hat.
62
Lenkrad sitzt. Mit dem Bus fahren heißt also
to go by bus und nicht ?to drive by bus.
Unterdifferenzierung hingegen liegt vor, wenn
eine sprachliche Unterscheidung der Fremdsprache aufgrund muttersprachlicher
Verhältnisse als redundant interpretiert und deshalb nicht realisiert
wird. z.B: Viele deutsche Englischlernende verwenden für dt. schwimmen
fast immer engl. swim, nur selten float und
differenzieren nicht genügend zwischen den beiden vorhandenen Formen.
? Über-/Unterpräsentation: Wenn in
der Fremdsprache bekannte und unbekannte Strukturen vorhanden sind, tendieren
die Lerner dazu, die bekannte bevorzugt zu verwenden und die unbekannte zu
vermeiden. z.B: Der Lerner benutzt stets im Englischen das Relativpronomen
The man who/I saw und vermeidet The man I saw.
2.2.3.2. Intralinguale Interferenzen
Es kann auch vorkommen, dass Unterschiede bzw. Kontraste
innerhalb einer Sprache liegen. Solche Fehler nennt man intralinguale oder
innersprachliche Interferenzen. Außerdem kann die partielle
Ähnlichkeit nicht nur zwischen Elementen beider Sprachsysteme, sondern
auch innerhalb einer Sprache bzw. einer Fremdsprache auftauchen. So provoziert
z.B. in der deutschen Sprache der Kontrastmangel zwischen semantischen
Ähnlichkeiten Fehler wie: bieten/bitten, setzen/sitzen, liegen/legen.
Uhlisch (1992, S. 45) erklärt, dass auch die phonetische
Ähnlichkeit oft falsche Assoziationen bewirken kann und dadurch
Paronymie30 zur Folge haben. Hier haben wir die Verwechslung formal
ähnlich, aber semantisch unterschiedlicher Wörter wie:
Ergebnis/Erlebnis, gelingen/gelangen.
Zu innersprachlichen Interferenzen zählen die
Übergeneralisierung und Hyperkorrektheit (Hufeisen und Neuner, 1999, S.
26).
30 Ein Wort, das morphologisch teilweise mit einem
anderen übereinstimmt, aber eine andere Bedeutung hat.
63
? Übergeneralisierung: Sie erscheint,
wenn der Lerner die Übertragung von Regularitäten innerhalb einer
Fremdsprache macht. Dies bildet sozusagen die häufigste Fehlerquelle.
Tatsächlich bildet der Lernende aufgrund seiner Erfahrung mit schon
bekannten Strukturen in der Fremdsprache eine falsche Struktur. Der
Schüler greift nicht mehr auf seine Muttersprache zurück, aber
versucht losgelöst von ihr die Regeln der Fremdsprache anzuwenden. Es hat
sich herausgestellt, dass gerade auf dem Bereich der Morphologie fehlerhafte
Analogiebildungen gehäuft auftreten. So kann z.B. der kamerunische
Deutschlernende falsche Analogiebildungen machen wie:
?Büsse
(analog zur Pluralbildung von Kuss ? Küsse).
?Ich habe gerennt
(analog zu Ich habe gelegt).
? Hyperkorrektheit: Manche Sprecher einer
Fremdsprache artikulieren sämtliche Endungen, die von
Muttersprache-Sprechenden eher verschliffen werden. z.B: /w d n/ statt /w
dn/.
2.2.4. Zur Klassifizierung der Interferenzerscheinungen
nach sprachsystematischen Ebenen
Wie bei der Begriffsbestimmung gibt es auch in der
einschlägigen Fachliteratur unterschiedliche Auffassungen, was die
Klassifikation der Interferenzen nach sprachsystematischen bzw. sprachlichen
Ebenen betrifft. Auf Grund ihrer Vielzahl heben wir nur einige davon hervor.
Jorger (1987, S. 37) nimmt sprachsystematisch gesehen, eine Dreiteilung vor.
Innerhalb der Sekundärsprache differenziert er zu allererst zwischen
interlingualen und intralingualen Interferenzen. Er übernimmt dann
hinsichtlich der Verteilung nach Sprachbereichen die Klassifizierung der
Interferenzerscheinungen nach der üblichen Aufteilung linguistischer
Systeme in den Bereich Orthographie, Lexik, Phonetik und Grammatik (Morphologie
und Syntax). Juhàsz (1980, S. 647) geht auch in dieselbe Richtung, indem
er drei Erscheinungsformen von Interferenz (grammatische, phonetische und
lexikalisch-semantische) unterscheidet.
64
Weinreich (1977) differenziert seinerseits zwischen
phonetischen, grammatischen und lexikalischen Interferenzen. In Bezug auf die
absoluten Grenzen zwischen den erwähnten sprachlichen Ebenen, in denen
Interferenzerscheinungen vorhanden sind, konstatiert er:
Bis auf den heutigen Tag gibt es wenig Einheitlichkeit darin,
wo die Grenzen zwischen Morphologie und Syntax, zwischen Grammatik und Lexikon
zu ziehen sind. Doch muss dies kein Hindernis sein. Darüber hinaus ist es
möglich, das Problem der nicht festliegenden und kontroversen Grenzziehung
zwischen Wort und Nicht-Wort, Syntax und Morphologie usw. dadurch zu umgehen,
dass man diese Unterscheidungen nicht strikt kategorisch nimmt, sondern sie zum
Zwecke des Vergleichs als graduierbar ansieht [...] demgemäß kann es
dann vermieden werden, sich auf eine bestimmte Annahme bezüglich der
absoluten Grenzen zwischen Morphologie, Wortbildung, Syntax und Idiomatik
festlegen zu müssen. (S. 49)
Kohler (1975) versucht die Problematik der Abgrenzung zwischen
Phonetik, Semantik und Grammatik zu umgehen. Dabei nimmt er eine andere
Einteilung in Bezug auf die Interferenzfehler vor, wobei sich drei Typen
unterscheiden lassen:
- Der erste Typ betrifft die Ersetzung einer
lexikalischen oder grammatischen Einheit von L1 durch eine nicht entsprechende
Einheit in L2.
- Der zweite Typ verweist auf die
Überschneidung der Einheiten von L1 und L2, d.h. bei einer grammatischen
oder lexikalischen Einheit von L1 treten teilweise in L2 andere Elemente
auf.
- Der dritte Typ wendet sich an die Divergenz
der Einheiten von L1 und L2, d.h. einer Einheit von L1 entsprechen zwei oder
mehrere Einheiten in L2.
Czochralski (1971, S. 11) stellt fest, dass kein Teilsystem
der Sprache gegen die Interferenz immun [ist]. Die Interferenz findet in der
ganzen Sprache, in deren Gesamtsystem statt«. Hier werden typische
Interferenzfälle in unterschiedlichen Teilsystemen der Sprache
beschrieben. Für ihn sind folgende Interferenzen zu klassifizieren:
- Interferenzen grammatischer Kategorien - Syntaktische
Interferenzen
- Morphologische Interferenzen
- Morpho-syntaktische Interferenzen
65
- Lexikalisch-semantische Interferenzen
- Interferenzen auf phonetisch-phonemischem Gebiet
Obwohl es eine Uneinigkeit zur Klassifikation der
Interferenzen gibt, wird es deutlich, dass sich in der erwähnten
Fachliteratur eine Dreiteilung (nach phonetischen, grammatischen und
lexikalisch-semantischen Ebenen) durchgesetzt hat, was auch in unserer Arbeit
sowohl für interlinguale als auch für intralinguale Interferenzen
wahrgenommen wird.
2.2.4.1. Phonetische Interferenzen
Weinreich (1976 zitiert nach M. Imider ) beschreibt das
Erscheinen der phonetischen (lautlichen) Interferenz wie folgt:
Bei dem Problem der lautlichen Interferenz geht es um die Art
und Weise, wie ein Sprecher die Laute der einen Sprache, die als
Sekundärsprache bezeichnet werden kann, nach dem Muster der anderen
wahrnimmt und reproduziert, die die Primärsprache heißen soll.
Interferenz tritt ein, wenn ein Zweisprachiger ein Phonem des
Sekundärsystems mit einem des Primärsystems identifiziert und es bei
seiner Hervorbringung als Laut den phonetischen Regeln der Primärsprache
unterwirft. (S. 30)
Da die vorliegende Arbeit auf der Analyse schriftlichen
Übersetzens basiert, können Interferenzerscheinungen auf phonetischer
Ebene - wie sie in der oben formulierten Bestimmung Weinreichs beschrieben
werden - in die Auswertung der Daten nicht einbezogen werden. Festzustellen
ist, dass in der geschriebenen Sprache phonetische Interferenzerscheinungen mit
Orthographiefehler zu verwechseln sind. Interferenzerscheinungen, die in der
schriftlichen Realisierung deutscher Wörter auftreten, sind im Fall von
kamerunischen Deutschlernenden beispielsweise, vielmehr auf
Übertragungsprozesse zwischen schon gelernten Sprachen bzw.
Französischen oder Englischen und der neuen ZS Deutsch
zurückzuführen. Der Bereich der lautlichen Interferenz wurde
vornehmlich durch die Einteilung von Weinreich (1976, S. 36 zitiert nach M.
Imider) beeinflusst. Er hat dabei vier Grundtypen der phonetischen Interferenz
aufgeführt:
66
- Der erste Typ ist die Unterdifferenzierung von
Phonemen«. Hier werden zwei Laute, die in der ZS differenziert werden, in
der AS dennoch nicht, auch in der ZS wie ein einziges Phonem behandelt. Dies
führt dann dementsprechend oft zu der zielsprachlich aber nicht richtigen
Benutzung der beiden Laute. Für das Französische, das
hauptsächlich als AS der kamerunischen Deutschlernenden betrachtet werden
kann, stellen die Laute /i/ und /y/ allgemein zwei Varianten ein und desselben
Vokals dar, was bei der korrekten Verwendung der beiden Vokale im Deutschen, wo
diese zwei Laute sehr wohl voneinander differenziert werden, zu Schwierigkeiten
führen kann.
- Die Überdifferenzierung von Phonemen« führt
Weinreich als zweiten Typ an. Es geht mehr oder weniger um den umgekehrten
Prozess der Unterdifferenzierung: Hier werden hingegen Laute, die in der ZS nur
als Varianten eines Phonems existieren, aber in der AS als zwei verschiedene
Phoneme gebraucht werden. Interferenzen, die durch diese
Überdifferenzierung erscheinen, sind in der Regel jedoch nicht
verständnisstörend.
- Der dritte Typ der lautlichen Interferenz, den Weinreich ins
Licht gebracht hat, ist die Uminterpretation von Distinktionen«. Dabei
hält der Lerner Charakteristiken, aufgrund derer in seiner AS zwischen
zwei Phonemen unterschieden werden.
- Die tatsächliche Lautersetzung« führt
Weinreich als vierter Typ der lautlichen Interferenz an. Wenn Phoneme in beiden
beteiligten Sprachsystemen gleich bestimmt, dennoch ausgesprochen werden, dann
entsteht die so genannte tatsächliche Lautersetzung«. Von allen
bisher genannten Phänomenen lautlicher Interferenz führt diese
tatsächliche Lautersetzung« je nach Weinreich am allerwenigsten zu
Verständnisstörungen. Wichtig ist dennoch zu betonen, dass diese
Auflistung Weinreichs keinen Anspruch auf Vollständigkeit bringt. Andere
Autoren wie Czochralski (1971) führen wieder andere Klassifikationen
phonetischer Transferprozesse durch. Diesbezüglich ist Weinreich dessen
bewusst, dass manche konkreten Fälle lautlicher Interferenz sicherlich zu
komplex seien. Deswegen können sie durch einen der vier erwähnten
Übertragungsprozesse beschrieben werden.
67
2.2.4.2. Grammatische Interferenzen
Es muss darauf hingewiesen werden, dass eine gültige
Zuteilung konkreter linguistischer Phänomene in unterschiedliche
theoretische Sprachebenen wie Lexik, Phonetik oder Grammatik schwierig
vorzunehmen ist. Laut Weinreich (1976) existiert nicht bis heute vor allem eine
Einigkeit zur terminologischen Abgrenzung von Morphologie und Syntax einerseits
und von Grammatik und Lexik andererseits. Schottmann (1977, S. 15) geht in
dieselbe Richtung, wenn er behauptet: Da es nicht möglich ist, allgemein
verbindlich Morphologie und Syntax, Lexik und Grammatik zu trennen oder zu
definieren, was ein Wort ist, bleibt ungeklärt, für wie viele Ebenen
der Sprache man Interferenzbeschreibungen ansetzen und welche Einheiten man
differenzieren soll«. Diese Meinungsverschiedenheit in der Terminologie
macht Weinreich mit verantwortlich dafür, dass in der Forschung zum Teil
vollständig gegensätzliche Meinungen in der Frage der grammatischen
Interferenz vertreten werden. Diesbezüglich zitiert Weinreich verschiedene
Ansichten, die von einer vollständigen Negierung des Vorhandenseins
grammatischer oder zumindest morphologischer Interferenzerscheinungen bis hin
zur Behauptung reichen.
Um dieses Problem der terminologischen Abgrenzung von
Morphologie, Syntax, Grammatik und Lexik wirklich zu umgehen, erreicht
Weinreich (1976, S. 50) eine Einteilung der einzelnen Elemente aller genannten
Ebenen nach folgenden Kriterien: Er differenziert grundlegend einmal zwischen
grammatischen Beziehungen einerseits und Morphemen andererseits. Zu den
grammatischen Verhältnissen zählt er (1) Abfolgeordnungen, (2)
Kongruenz, Abhängigkeit und ähnliche Relationen zwischen
grammatischen Einheiten und (3) Betonungsverhältnisse. Eine weitere
Charakteristik der Unterscheidung präsentiert für Weinreich die
Notwendigkeit einzelner Kategorien in den verschiedenen Sprachen. Er verweist
darauf, dass die Notwendigkeit, gewisse Kategorien zum Ausdruck zu bringen, in
den einzelnen Sprachen häufig verschieden groß ist. Dies gilt
für grammatische Funktionen, die durch Morpheme ausgedrückt werden,
genauso wie für grammatische Verhältnisse. An letzter Stelle ist
Weinreich davon überzeugt, dass auch der Grad der syntagmatischen
Gebundenheit der Morpheme, wodurch einzelne Kategorien ausgedrückt werden,
eine bedeutende Rolle
68
spielt. Für den Transfer als gut integrierte Morpheme mit
komplexen grammatischen Funktionen seien dabei ungebundene Morpheme
anfälliger.
Weinreich (1976) stützt sich also auf diese
Unterscheidungskriterien, um folgende drei Grundtypen grammatischer
Interferenzerscheinungen, die durch Transferprozesse zwischen zwei Sprachen A
und B auftreten können, zu beschreiben: ,,(1) Der Gebrauch von A-Morphemen
beim Reden (oder Schreiben) in der Sprache B« (S. 51). Dabei werden freie
Morpheme - also einzelne Wörter - und vereinzelt auch gebundene Morpheme
wie etwa Flexionsendungen von der AS in die ZS übertragen. Weinreich weist
darauf hin, dass der Transfer ausgangssprachlicher Flexionsmorpheme in die ZS
jedoch extrem rar ist. Die Ursache dafür liegt sicherlich in der
Verschiedenheit beider Sprachsysteme. ,,(2) Die Anwendung einer grammatischen
Relation der Sprache A auf B-Morpheme in B-Rede, oder die Vernachlässigung
einer Relation von B, die in A kein Vorbild hat« (S. 51). Hier fallen z.B.
Übertragungen ausgangssprachlicher Wortstellungs- oder Kongruenzregeln auf
die ZS. In diesem Zusammenhang verweist Weinreich außerdem darauf, dass
Interferenz auch dadurch verursacht werden kann, dass Funktionen in der AS
durch Morpheme, in der ZS dennoch durch grammatische Verhältnisse oder
umgekehrt ausgedrückt werden. ,,(3) Durch Identifikation eines bestimmten
B-Morphems mit einem bestimmten A-Morphem bewirkte Änderung (Ausdehnung,
Reduktion) des B-Morphems nach dem Vorbild der Grammatik der Sprache A«
(S. 51). Aufgrund formaler und funktionaler Ähnlichkeiten werden die
Morpheme oder Kategorien der einen Sprache mit jenen der anderen
fälscherweise identifiziert. Dies kann beispielsweise zur Umformung einer
Kategorie der AS nach dem Vorbild der entsprechenden zielsprachlichen Form
führen.
2.2.4.3. Lexikalische Interferenzen
Auch innerhalb der Lexik-Ebene sind Fehler wie im Bereich der
Grammatik schwer zu klassifizieren. Der Grund dafür ist laut Uhlisch
(1995) vor allem, dass semantische Kategorien nicht in dem Ausmaß zur
Verfügung stehen wie etwa grammatische Kategorien. Weinreich (1976)
differenziert in interlingualer lexikalischer Interferenz
69
hauptsächlich zwischen Übertragungsprozessen, die
bei einfachen Wörtern zum Tragen kommen können und solchen, die
zusammengesetzte lexikalische Elemente betreffen. Dabei konstatiert er,
dass:
...ein zu entlehnendes einfaches Wort transferiert oder aber
durch Bedeutungserweiterung eines angestammten Wortes wiedergegeben werden
[kann]; eine Zusammensetzung kann in analysierter Form transferiert oder aber
als Lehnübersetzung oder hybride Zusammensetzung wiedergegeben werden. (S.
85)
Weinreich konzentriert sich bei dieser Einteilung mehr auf die
Interpretation lexikalischer Interferenzerscheinungen in die ZS. Uhlisch (1995)
unterscheidet mögliche Transferursachen auf dem Bereich lexikalischer
Interferenzerscheinungen.
Auf dem Bereich des zwischensprachlichen Transfers macht
Uhlisch drei mögliche Transferursachen ausfindig und zwar:
? Formalen Kontrastmangel. Es geht um die mögliche
Entstehung der falschen Freunde (faux amis), zu denen auch Fremdwörter
bzw. Internationalismen zählen,
? Inhaltlichen Kontrastmangel und damit Divergenzen (einem
Lexem der AS entsprechen mehrere Lexeme der ZS),
? Kontrast entweder im Sinn einer Nullstelle« oder einer
anderen Struktur in der ZS.
Auf dem Gebiet des intralingualen Transfers differenziert
Uhlisch ebenfalls:
? Formalen Kontrastmangel, der in geringer
Systematisierbarkeit in der Wortbildung oder auch in lautlicher
Ähnlichkeit sichtbar wird,
? Inhaltlichen Kontrastmangel, auf dem sogenannte Quasi-Synonyme
entstehen. Es stellt sich also heraus, dass Uhlisch die Lexik in einen
lexikalisch-semantischen Bereich und in den Wortbildungsbereich unterteilt,
dass die von ihm angeführten lexikalisch-semantischen
Übertragungsprozesse für zwei relativ ähnliche Sprachen
relevanter als für zwei unterschiedliche Sprachsysteme sind.
70
Fazit
Das oben behandelte Kapitel hat sich mit der KL
beschäftigt. Seitdem die KL entstand, taucht der Begriff Interferenz in
der linguistischen Literatur auf. Zusammenfassend lässt sich feststellen,
dass die KL und die Interferenz übereinander gehen, insofern als die erste
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Sprachen beschreibt und die zweite
die Beeinflussung eines Sprachsystems über ein anderes bezeichnet.
Außerdem helfen die Erkenntnisse der KL sicherlich bei der
Klassifizierung der Interferenzfehler auf allen sprachlichen Bereichen
(Phonetik, Grammatik, Lexik...). Es folgt grundsätzlich daraus, dass
Unterschiede zwischen der MS und der ZS nach der kontrastiven Analyse zu
Fehlern (Interferenzfehlern) und somit zu Lernschwierigkeiten führen. Wenn
hingegen zwischen der AS und der ZS in einer sprachlichen bestimmten Ebene die
Gemeinsamkeit besteht, dann liegt eine Lernerleichterung vor und damit ein
positiver Transfer.
Es fällt also eine Frage auf, ob man wirklich die
Erkenntnisse der KL bzw. Interferenzen ohne die Hilfe der Fehleranalyse
nachprüfen kann, wenn es klar etabliert wird, dass die Fehleranalyse sich
mit der Interferenzanalyse im Fremdsprachenunterricht befasst?
71
KAPITEL 3: FEHLERLINGUISTIK
3.1. Bestimmung und Ziele der Fehlerlinguistik
Es ist wirklich erstaunlich, dass die einschlägige
Fachliteratur zur Fehlerlinguistik nur so wenig Platz für ihre Definition
legt. Jedoch werden die einigen gefundenen Definitionen im Folgenden
hervorgehoben. Das deutsche Universalwörterbuch Duden (2007)
definiert die Fehlerlinguistik als eine Forschungsrichtung der Linguistik, die
Arten und Ursachen der beim Spracherwerb und beim Erlernen der Fremdsprachen
entstandenen Fehler untersucht«. Von diesem Gesichtspunkt aus ist die
Fehlerlinguistik mit der Fehleranalyse zu verwechseln. Unter Fehlerlinguistik
versteht Lavric (1994, S. 71) jede systematische sprachwissenschaftliche
Beschäftigung mit negativ bewerteten sprachlichen Abweichungen. Bei dieser
Bestimmung wird der Fehler zwar als sprachliche Abweichung, aber es fehlt
Angaben über Ziele dieses Fachbereichs. Eine andere Auffassung zur
Bestimmung der Fehlerlinguistik kommt von Hellinger (1976, S. 89). Für ihn
kann die Fehleranalyse auch der Verwirklichung konkreter praktischer Ziele
dienen, wie der Erstellung von Lehrmaterialien oder Therapie-Programmen. Bei
Kühlwein (1980, S. 565) geht es um eine unterschiedliche Terminologie. Bei
ihm gilt die Fehlerlinguistik hingegen als übergreifender Terminus,
der insgesamt drei Bereiche umfasst: Fehleranalyse,
Fehlerevaluation und Fehlertherapie. Für ihn präsentiert die
Fehlerlinguistik also einen Oberbegriff, innerhalb dessen er noch zwischen
einer empirischen und nicht-empirischen Fehleranalyse differenziert. Die
Fehleranalyse begreift er im breiteren Sinne. Dabei lassen sich auch
Feststellungen der kontrastiven Grammatik resümieren. Grundgenommen
scheint die Fehlerlinguistik der Fehleranalyse oft terminologisch gleichgesetzt
zu werden. Diese beiden Begriffe kommen inhaltlich als Synonyme vor.
Im Vorwort seines Sammelbandes Fehlerlinguistik
erläuterte Cherubim (1980b), man beabsichtige keine neue
linguistische Teildisziplin zu begründen« und greife dabei auf den
von Bierwisch (1970, S. 397-414, zitiert nach Cherubim) verwendeten Ausdruck
Fehlerlinguistik zurück. Das Wort Fehlerlinguistik scheint also als
Sammelbegriff für alle fehlerorientierten Problematiken im Rahmen der
72
Sprachwissenschaft. Eine Bestimmung bzw. Verständigung
der Fehlerlinguistik kann sozusagen indirekt vom Kontext deduziert werden.
Daraus kann man schließen, dass die Fehlerlinguistik in der Tat nichts
Neues sei, obwohl die Bezeichnung neu klingen mag, weil sie sich im Rahmen
einer zunehmenden Problemorientierung der praxisbezogenen Sprachwissenschaft
einem Thema widmet. Auch präzisiert Munske (1973, S. 486) in diesem Sinne,
dass die KL, von der es die Rede in dem zweiten Kapitel war, mithilfe von
Erkenntnissen der Fehleranalyse ergänzt und dadurch erst vollständig
werden kann. Seiner Meinung nach liegt die Aufgabe der KL im theoretischen
Sprachvergleich. Dagegen führt er auf die Fehleranalyse die Rolle der
Erforschung von Interferenzen im Fremdsprachenunterricht zurück.
Außerdem erwähnt er das Konzept der Kontaktlinguistik, deren Ziel
ist es, Interferenzen im Sprachkontakt nachzugehen.
Auch Nickel (1973, S. 466- 467) ist damit einverstanden, dass
ein Unterschied zwischen kontrastiver Linguistik und Fehleranalyse
grundsätzlich gemacht werden soll. Er warnt dennoch auch davor, Resultate
der Kontrastlinguistik für besser zu halten, indem er vielfältige
Gegenargumente nennt. Allerdings leugnet er ihre Wichtigkeit bei der
systematischen Betrachtung der Fremdsprachen in Verbindung mit der
theoretischen Sprachwissenschaft nicht.
Rieck (1980, S. 43) meint, dass die frühere Stellung der
KL als prognostische Disziplin, die Lernschwierigkeiten auf Grund des
Sprachvergleichs vorhersagen kann, nicht mehr haltbar sei. Er meint, die
kontrastive Analyse wird vielmehr als prognostische Disziplin angesehen, die
Ergebnisse der Fehleranalyse ergänzt und erklärt. Die konfrontative
Sprachbeschreibung erscheint also als ein unerlässliches Instrument
für eine gültige Fehleranalyse zu sein. Die Fehleranalyse wird in
diesem Sinne an Material aus dem Fremdsprachenunterricht realisiert und zeigt
uns zuerst diejenigen Teilgebiete der Sprache auf, die den Lernern
Schwierigkeiten bereiten. Sie versucht diejenigen Fehler in
Lerner-Äußerungen zu quantifizieren und zu klassifizieren, um
nötige Folgen für den Unterricht herauszuziehen. Dann mit Hilfe des
konfrontativen Sprachvergleichs versteht man, warum sich gerade diese Aspekte
als problematisch erweisen.
73
Das Hauptziel der Fehlerlinguistik ist also klar, obwohl es
eine Meinungsverschiedenheit in der einschlägigen wissenschaftlichen
Literatur herrscht. Die meisten Forscher im Bereich der Fehlerlinguistik
meinen, dass ihr prioritäres Ziel auf der Fehlervermeidung bzw.
-bekämpfung oder -vorbeugung und somit im möglichst effektiven
Unterrichtsprozess beruht.
3.2. Schritte der Fehleranalyse
Hufeisen und Neuner (1999) stellen uns die Schritte der
Fehleranalyse durch eine Aufgabe u.a Aufgabe 70, Seite 67 dar. Die Aufgabe
setzt sich so weiter vor:
Fangen Sie damit an, dass sie sich die folgenden Sätze
ansehen: Welche Fehler stellen Sie fest? Versuchen Sie, die Fehler zu
beschreiben und ihre Ursachen zu benennen.
1. Es tut mir Leid, dass ich spät komme. Ich habe den Bus
vermisst.
2. Das Pony kommte angerannt.
3. Zurück in Deutschland, habe ich studiert.
4. Gestern wir gingen ins Kino.
5. Ich tannze gerne.
6. Bis du Frau Müller?
Durch diese Aufgabe zeigen Sie uns den ersten Schritt der
Fehleranalyse: Es geht um die Fehleridentifizierung oder -lokalisierung. Soweit
identifizieren Sie den zweiten Schritt der Fehleranalyse, die die
Fehlerklassifizierung ist. Zuletzt stellen Sie die Fehlererklärung als
dritter Schritt der Fehleranalyse vor. Auf diese Weise unterscheiden wir
insgesamt fünf Schritte der Fehleranalyse nämlich:
Fehleridentifizierung, Fehlerklassifizierung, Fehlererklärung,
Fehlerkorrektur und Fehlerbewertung, Fehlertherapie und Fehlerprophylaxe. Durch
die Analyse der Aufgabe 70, von Hufeisen und Neuner (1999, S. 67) erklären
und beschreiben wir, was diese unterschiedlichen Schritte der Fehleranalyse
bedeutet und kennzeichnet.
74
3.2.1. Erster Schritt: Fehleridentifizierung
Es geht um die Lokalisierung von Fehlern.
Fehleridentifizierung erkennt die Fehler auch als Abweichung. Sie
überprüft nicht nur die Ausdrücke auf ihre grammatische
Richtigkeit, aber sie stellt auch fest, ob die Äußerung inhaltlich
richtig ist. Dieser erste Schritt der Fehleranalyse befasst sich mit der
Entsprechung von zielsprachlichem System, linguistischer Norm und der
Kommunikationssituation oder pragmatischer Norm.
In der Entsprechung des zielsprachlichen Systems
überprüft man, ob die Äußerungen grammatisch korrekt sind,
z.B. mit dem Satz 4, der nur falsch grammatisch festgestellt werden kann.
Mit der Entsprechung der linguistischen Norm
überprüft man, ob die Äußerungen akzeptabel sind, d.h. man
kann solche Fehler akzeptieren, weil ihre grammatische Struktur korrekt
formuliert ist, aber es liegt hier inhaltlicher Verstoß vor. Ein Beispiel
mit dem Satz 1 ,,...Ich habe den Bus vermisst« ist ein grammatisch
,,korrekt formulierter« deutscher Satz. Aber hier ist die Semantik etwas
Anderes als ,,vermissen« gemeint, nämlich ,,verpassen«. Hufeisen
und Neuner (1999) zeigen, dass die Ursache dafür vielleicht in der
Verwechslung mit Englisch ,,miss« liegt: ,,I missed the bus«.
Die letzte Entsprechung, die auf die pragmatische Norm
verweist, überprüft, ob die Äußerungen angemessen sind.
Durch den Satz 6 demonstrieren Hufeisen und Neuner eine kommunikative Situation
zwischen dem Schüler und der Lehrerin, in der der Schüler die
Lehrerin nicht siezte. Diese Kommunikationssituation LEHRER-SCHÜLER passt
nicht.
3.2.2. Zweiter Schritt: Fehlerklassifizierung
Es handelt sich von der Klassifizierung von Fehlern, d.h. die
Beschreibung des Fehlers oder der Abweichung. Durch die Beispielsätze der
Aufgabe 70 auf der Seite 67 von Hufeisen und Neuner (1999) unterscheidet man
zwei Fehlertypen. Das bedeutet, in der Fehlerklassifizierung findet man die
Fehler, die auf orthographischer und
75
grammatischer Ebene sind. Im fünften Satz gibt es einen
Rechtschreibfehler. Hier wird ,,tanzen« mit einem ,,n« und nicht
doppelt ,,n« geschrieben. Auch der vierte Satz: ,,Gestern wir gingen ins
...« hat ein grammatisches Problem, d.h. die Stellung von einem Satz. Hier
handelt es sich also um einen Satzbau- oder Syntaxfehler. Dennoch ist es
besser, diese beiden Fehler zu präzisieren und dann zu erklären.
Hufeisen und Neuner (1999, S. 69) bestimmen ,,Die Fehler unterscheiden sich
nicht nur in ihrer Art, sondern vor allem auch in ihrem Umfang«. Das
bedeutet gang einfach, wir unterscheiden einerseits die Arten der Fehler und
andererseits den Umfang jener Fehler. Als Arten der Fehler können wir
Syntaktik-, Semantik- und Pragmatikfehler haben. Beim Umfang der Fehler haben
wir Graphem/Phonem, Monem/Lexem, Syntagma/Satzglied, Satz und Text. Wir
bestimmen hier was zu grammatischen und orthographischen Fehlern gehören.
Die grammatischen Fehler bezeichnen Grammatik-Satzbau-Fehler (Satz 4),
Grammatik-Tempusbildungs-Fehler oder morphologische Fehler (Satz 2) oder
Grammatik-Satzbildungs-Fehler (Satz 3). Wir haben außerdem
lexikalisch-semantische Fehler im Satz 1, wegen der Auswahl eines falschen
Wortes ,,vermissen« anstatt ,,verpassen«. Diese können mit der
Einteilung phonetisch, phonologisch/orthographisch, grammatisch (morphologisch
und syntaktisch) und lexikalisch-semantisch nicht registriert werden und werden
selten als Ausdruck oder Stilfehler beschrieben.
Nach dieser Analyse des Systems von Fehlern kommen wir zu dem
Raster der Fehlerbeschreibung wieder. Bereits haben wir gesagt, dass die
Fehlerbeschreibung in zweifach differenziert wird. Erstens nach ihrem Umfang:
So haben wir die Ergebnisse von Einheiten Buchstabe/Laut, Monem/Lexem (Wort),
Satzglied/Syntagma, Satz und Text. Eine weitere Möglichkeit, Fehler zu
beschreiben, ist, sie nach ihren semiotischen Beziehungen zu kennzeichnen:
syntaktisch, semantisch, pragmatisch. Hier liegt ein inhaltlicher Mangel vor
oder ist eine falsche Stilebene gewählt worden. Auf diese Weise handelt es
sich um einen grammatisch-syntaktischen Fehler. Also können die
Beschreibung und die Zuordnung von Fehlern Fehlerschwerpunkte feststellen.
Welches sind also diese Schwerpunkte?
76
Fehlerschwerpunkte definieren die Schwierigkeiten in der
Beschreibung der Fehleranalyse. Fehlerschwerpunkte können erscheinen, wenn
die Beschreibung und Zuordnung der einzelnen Kategorien analysiert worden sind.
Hufeisen und Neuner (1999, S. 70) weisen darauf hin, dass es nützlich zu
wissen ist, warum der Fehler begangen wurde, um die Fehler besser erklären
zu können. So können jene Fehler ihre Ursache in mehreren Bereichen
haben. Im Falle vom Satz 1 ist es sinnvoll, die Muttersprache von den Lernenden
zu kennen. Hier können wir sagen, dass Englisch die Muttersprache der
Lernenden ist. Also ist eine kleine Übersetzung aus Englischem ins
Deutsche nicht richtig. In dieser Tat sagen wir, das Erkennen eines Fehlers ist
wichtig für die Fehlererklärung.
3.2.3. Dritter Schritt: Fehlererklärung
Die Fehler, die die Lernenden begehen, können als Fehler
ihres momentanen Lernentwicklungsstandes betrachtet werden. Bei Satz 2 Das Pony
kommte angerannt« handelt es sich um einen Fehler von der Person, die
entweder noch nicht wusste, dass das Verb kommen« nicht
regelmäßig ist, oder die richtige Formbildung vergessen hatte. Dabei
können wir von den Flüchtigkeitsfehlern (z.B: letzter Buchstabe
vergessen), der Orthografie oder Fehlstart sprechen. Aber diese Fehler im
Mündlichen sind nicht so wichtig, weil sie meist einmalig von den
Lernenden oft selbst sofort erkannt und verbessert worden sind. In dieser Tat
sprechen wir von unsystematischen Performanzfehlern, im Englischen
mistake«, im Deutschen noch von der Fehlerleistung oder dem Irrtum.
Außer den unsystematischen Performanzfehlern haben wir systematische
Kompetenzfehler (auch error«, Fehler oder Ignoranz genannt). Systematische
Kompetenzfehler scheinen jedoch, wenn die Lernenden noch nicht oder mehr
wissen, wie sie es richtig machen sollen. Also gibt es mehrere Ursachen des
Fehlers. Um diese Ursache des Fehlers zu dechiffrieren, können wir neben
dem linguistischen Wissen auch psychologische, soziologische und didaktische
Vermutungen als Ursache des Fehlers erwähnen. So durch den Satz 1 (Es tut
mir leid, dass ich zu spät komme. Ich habe den Bus vermisst.) können
wir sagen, dass die Person das englische Wort miss« auf das Deutsche
überträgt und mit der deutschen
77
Morphologie ausgeübt hat. Das heißt die Person kann
ein Englischer sein und somit das Resultat des Phänomens der ,,falschen
Freunde«. Hufeisen und Neuner (1999) zeigen auch dieses Problem des
Fehlers durch den Satz 3( zurück in Deutschland, habe ich studiert). Hier
bestimmen sie, dass es sich um eine französische Studentin, die den Satz 3
produziert hat, und dass sie auch im England studierte. Diese Studentin nach
eigenen Aussagen denkt, dass die Strukturen im Französischen und im
Englischen ähnlich mit Deutschen sind. Also bemerken wir, dass der Fehler
dieser Studentin von Interferenzen verursacht wird. So ist es wichtig
natürlich, die Sprachen der Lernenden zu erkennen, das bedeutet die
Sprachen, die die Lernenden können (Mutter- und andere Fremdsprachen) auch
kennen. In dieser Tat können auch die Erkenntnisse der kontrastiven
Linguistik (ggf. Kapitel 2) hier helfen.
In dieser Analyse der Fehlerursachen können wir sagen,
dass es sich um intersprachliche/zwischensprachliche Fehler handelt. Das
heißt die Fehler, die aus einer Vermischung von zwei oder mehreren
Sprachen kommen. (Fehlererklärung der Sätzen 1, 2 & 4) . Im Satz
2 (Das Pony kommte angerannt) ist die Ursache dieses Fehlers wegen der
Verwendung der Regel der Fremdsprache (regelmäßige
Präteritumsbildung) auch auf starken Verben intrasprachlich. Diese Art der
Fehler wird nur von Fremdsprachenlernenden produziert oder kleinen Kindern, die
noch ihre Muttersprache lernen. Dieses Phänomen nennt man
Übergeneralisierung. Als andere Sorte intralingualer Fehler haben wir die
Überdifferenzierung. Man spricht von der Überdifferenzierung, ,,wenn
jemand z.B die Auslautverhärtung nicht beachtet und Rad und Rat
unterschiedlich ausspricht, nämlich Rad fälschlicherweise stimmhaft
und Rat stimmlos.« (Hufeisen und Neuner, 1999, S. 71). Nach diesem Zitat
können wir sagen, dass die Aussprache eines Lautes von einer Sprache zu
einer anderen abhängt. Der Laut scheint als ähnlich, aber man
schreibt unter der Berücksichtigung von seiner Sprache.
Satz 6 (Bist du Frau Müller?) erklärt vielleicht die
Übertragung aus einer Sprache, in der es keine Unterscheidung zwischen
,,du« und ,,Sie« gibt. Das heißt, es gibt keine Unterscheidung
zwischen der einfachen Form und der Höflichkeitsform. Beispiel mit
78
Englischem ,,you«(du) und ,,you« (ihr/Sie) oder die
Person kennt noch nicht Höflichkeitsform im Deutschen.
Henn (1977 zitiert nach M. Imider) hat in Rahmen der
kontrastiven Linguistik eine
Fehlertypologie vorgestellt, nämlich die
Kontrastnivellierung, die Kontrastverschiebung und die
Kontrastübertreibung.
? Kontrastnivellierung ist die Tatsache, dass einzelne
Merkmale und/oder Regeln von einer Sprache (=L1) auf zweite Sprache (=L2)
übertragen werden. Henn (1977) unterscheidet zwei Typen der
Kontrastnivellierung:
? False Friends: ,,er vermisst den Bus« (= he misses the
bus). Man glaubt manchmal, dass die Wörter, die sich in beiden Sprachen
ähnlich anhören oder ähnlich geschrieben werden, haben die
gleiche Bedeutung. Es ist möglich, dass manchmal das stimmt oder nicht.
? Divergenz: ,,sie kennt, was zu tun ist« (=He knows what
to do). Hier steht eine englische Form ,,know« und zwei Formen im
Deutschen ,,wissen« und ,,kennen« gegenüber und es ist schwierig
für die
Fremdsprachenlernenden, besonders die
englischen Fremdsprachenlernenden zu wissen, wann sie welche der beiden
Formen benutzen müssen. Als Gegenteil zur Divergenz haben wir
,,Konvergenz«: Hier hat der Deutschlernende keine Schwierigkeit, um die
Wörter ,,kennen« und ,,wissen« in der englischen Form
,,know« zu lernen.
? Kontrastverschiebung: Hier geht es um keine L1-L2
Übertragung, sondern eine falsche Regel innerhalb der L2
(intrasprachlich): ,,er kommte« (=er kam), ,,er kennte« (=er kannte).
Hier wurde immer die regelmäßige Präteritumsbildung auf ein
starkes Verb angewendet.
? Kontrastübertreibung: Eine unpassende L2-Regel wird
angewendet, wo kein Kontrast zwischen der L1 und der L2 vorhanden ist, nach
Henn (1977). Diese Meinung von Henn bedeutet, dass eine Regel in der L2 in der
L1 zulässig sein kann.
79
Nicht alle intrasprachlichen Fehler können mit der
Fehlertypologie von Henn (1977) abgedeckt werden, aber ein großer Teil.
Also wie können wir die Fehler klar und leicht verbessern und bewerten?
3.2.4. Vierter Schritt: Fehlerkorrektur und
Fehlerbewertung
Die Fehlerkorrektur kennzeichnet nicht nur den Fehler, aber
verbessert ihn. Hier handelt es sich um die richtige Form von Fehlern
anzugeben. Bei einfachen Fehlern wie grammatischen Fehlern, orthografischen
Fehlern kann man sie einfach anstreichen und die richtige Form der Regel geben.
Gegensätzlich in den pragmatischen Fehlern ist es wichtig, richtige oder
bessere Alternativen zu bieten. Dabei sollten die Lernenden deutlich kennen, um
welche Art von Fehlern es geht. Auf diese Weise können sie ihre
Schwäche besser erkennen und sich selbst üben. Also illustrieren
Hufeisen und Neuner (1999, S. 72) eine Verbesserung für die
Beispielsätze wie folgt:
1. Ich habe den Bus verpasst.
2. Das Pony kam angerannt. Oder: Das Pony ist angerannt
gekommen.
3. Nachdem ich wieder nach Deutschland zurückgekehrt war,
habe ich studiert.
4. Gestern gingen wir ins Kino. Oder: Gestern sind wir ins Kino
gegangen.
5. Ich tanze gerne.
6. Sind Sie Frau Müller?
Fehlerkorrektur bedarf auch Korrekturtechniken, d.h. es ist
wichtig für jede Situation bzw. jeden Fehler, eine Korrekturtechnik zu
benutzen. Wir können ua. die unmittelbare Korrektur machen (grammatische
Frage, Satzstellung, Inversion), die Echo-Technik (der Lernende spricht die
richtige Form nach) oder die Anfertigung von Korrekturprotokollen durch andere
Kursteilnehmer verwenden. Also wie bewertet man diese Fehler? Durch die Analyse
der Fehlerbewertung können wir etwas auf dieser Frage sagen.
Nach Legenhausen (1975) ist bei der Bewertung von
Sprachverstößen drei Parametern Rechnung zu tragen: einem
linguistischen, einem pädagogischen und einem lernpsychologischen
Parameter. Fehlerbewertung hängt von vielen Faktoren bzw.
80
Kriterien ab. Diese Faktoren können wir hier nicht alle
erläutern. Also werden folgende Faktoren der Bewertung von Fehlern
zitiert: Der grammatische Akzeptabilitätsgrad, der Grad der Kommunikativen
Beeinträchtigung, der Grad des Stellenwertes im Lehr- und Lernprozess und
der Lernschwierigkeitsgrad.
3.2.5. Fünfter Schritt: Fehlertherapie und
Fehlerprophylaxe
Nachdem die Fehler identifiziert, klassifiziert, erklärt
und bewertet worden sind, besteht der letzte Schritt einer Fehleranalyse darin,
die Ergebnisse dem Anwendungsfeld Unterricht brauchbar zu machen. Jene konkrete
Anwendung der Analyseergebnisse zur Behebung bzw. zur künftigen Vermeidung
der beschriebenen Fehler ist die Aufgabe der Fehlertherapie bzw.
Fehlerprophylaxe.
Wenn wir eine Retrospektive dürfen, glaubte man am Anfang
der fehleranalytischen Forschung, dass man wie bei der KL in dem zweiten
Kapitel, Sprachen miteinander vergleichen könne und dort, wo Unterschiede
zwischen jenen Sprachen bestehen, vorhersagen, dass die Lernenden hier
Schwierigkeiten haben würden. Daraus wurden Regeln abgeleitet, die vom
großen Nutzen zur Vermeidung von vermuteten Fehlern waren. Jedoch zeigte
die Praxis, manche Fehler wurden trotzdem begangen, beispielsweise die
entwicklungsbedingten Fehler. Solche Fehler zeigen, dass jemand gerade ein
bestimmtes Sprachlernstadium durchläuft und über den entsprechenden
Fehler erst zur richtigen Form kommt« (Hufeisen und Neuner, 1999, S. 73).
Einen solchen typisch entwicklungsbedingten Fehler hat man z.B im Satz 2
unserer in der Einführung der fehleranalytischen Schritte gebildeten
Mustersätze. Auf diesem Grund verzichte man auf solche Vergleiche, um
Fehler zu erklären.
Außerdem sind viele Sprachwissenschaftler inzwischen
einverstanden, dass pragmatische Fehler mehr wichtig als Formfehler sind: Einen
Fremden auf der Straße zu duzen, wird sicher als beleidigender empfunden,
als wenn die Satzstellung nicht total richtig ist. Die Lerner sollen in der
Lage sein, in einer Situation angemessen zu reagieren, auch wenn sie vielleicht
bestimmte sprachliche Elemente wie Konjunktionen noch nicht beherrschen.
Es gibt also mehrere Möglichkeiten, durch die man
verfahren kann, um Fehler zwischen zwei Sprachen zu bewältigen.
Überlegen wir uns z.B wie man mit den Faux amis« umgehen kann. Eine
Möglichkeit dazu ist es, Listen zu erstellen und sie im Klassenzimmer
auszuhängen oder die Schüler ein Faux amis-Buch« anlegen zu
lassen. Also lassen die Schüler Falsche Freunde« auf die Listen
schreiben immer, wenn sie diese produzieren. Bei diesem Ansatz ist es sichtbar,
dass die interferierende Muttersprache oder eine schon bekannte andere
Fremdsprache, die meistens aufgrund bestimmter lerntheoretischer Prämissen
nicht berücksichtigt wird, hier in Betracht gezogen werden muss. Wie aber
oben gesehen, schleichen sich oft Fehler ein, welche auf den Einfluss der
anderen Sprachen zurückzuführen sind. Auf diesem Grund halten
Hufeisen und Neuner (1999, S. 73) es für sinnvoller, diese Sprachen ganz
konstruktiv und offensiv im DaF-Unterricht zu thematisieren und
miteinzubeziehen. Ihrer Erfahrung nach ist die Verdeutlichung und
Bewusstmachung sehr sinnvoll. Genauso schlagen sie vor, bei pragmatischen
Fragestellungen auf andere Sprachen zurückzugreifen und Vergleiche
zwischen den verschiedenen Sprachen anstellen zu lassen, beispielsweise, wie
die Anrede geregelt ist.
Was die deutsche Sprache anbelangt, gibt es dabei zwei Fragen,
die man sich sehr oft stellt: 1. Handelt es sich um eine mir fremde oder
bekannte Person? 2. Ist diese Person ein Kind, ein Jugendlicher oder ein
Erwachsener? Danach wird entschieden, ob die betroffene Person geduzt oder
gesiezt werden kann. Die zu duzenden Personen sind Kinder und Jugendliche bis
etwa vierzehn Jahre und vertraute bekannte Erwachsene. Sie werden
außerdem mit dem Vornamen angesprochen. Hingegen werden ältere
Schüler oder Auszubildende gesiezt. Auch nicht vertraute und fremde
Personen werden gesiezt und ihre Nachnamen zusammen mit der Anrede Frau
oder Herr, wenn bekannt, werden verwendet. Das gilt
selbstverständlich auch mit vorgesetzten Personen wie z.B Postbeamten.
Unter diesen Gesichtspunkten kann ein Tafelbild bzw. eine Tabelle entworfen
werden und wir können zugleich die unterschiedlichen Kriterien
zusammenstellen. Anschließend können wir dazu verschiedene
Situationen in Rollenspielen üben und die differenzierten Formen der
Anrede versuchen.
81
Duzen oder Siezen? Vornamen oder Nachnamen?
82
|
fremd
|
bekannt
|
Vertraut
|
Kind
|
d
|
dV
|
dV
|
Jugendliche/r
|
d/s
|
d/s V/N
|
dV
|
Erwachsene/r
|
s
|
S N
|
dV
|
(duzen = d, siezen = s ; Vorname = V, Nachname = N)
Um solche Fehler zu vermeiden, kann man bei einer Lerngruppe
aus verschiedenen Ländern eine Gesprächsrunde führen, in der die
Lerner berichten, ob es das Duzen und Siezen in ihrer Sprache gibt und wie es
gehandhabt wird. Die Lernenden können also über die Konsequenzen
sprechen, die es haben kann, wenn man die Regeln nicht respektiert. ZB im
Englischen gibt es keine lexikalische Du-Sie-Differenzierung und man spricht
sich schneller mit dem Vornamen an, als dies im Deutschen üblich ist.
Man wird schließlich, wie bei den oben gegebenen
Beispielen, immer wieder feststellen, dass man bei der Fehlerbehandlung
häufiger auf die Muttersprache oder eine andere schon beherrschte
Fremdsprache stoßen. So kann der Lehrer oft Fehler als Interferenzen aus
dem Französischen identifizieren, wenn er weiß, dass seine
Schüler (wie die kamerunischen Deutschlernenden) vor Deutsch
Französisch gelernt haben. In diesem Zusammenhang ist es von Nutzen,
über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zweier oder mehrerer Sprachen etwas
zu wissen (siehe Kapitel 2 zur KL).
83
Fazit
In diesem Kapitel war es die Rede, auf das Gebiet der
Fehlerlinguistik einzugehen. Es stellt sich heraus, dass wir die Fehleranalyse
in der Unterrichtsplanung und - nachbereitung, in der Verbesserung von
Klassenarbeiten und der Methodik verwenden: Zuerst müssen wir einen Fehler
identifizieren, bevor wir ihn beschreiben können. Anschließend
müssen wir ihn normalerweise verbessern und, wenn dies möglich ist,
erklären. Meist ist es auch ein Zwang für uns, diesen Fehler zu
bewerten. Für den weiteren Unterricht müssen wir also uns
überlegen, wie wir auf den entsprechenden Fehler im Unterricht eingehen,
damit er dauerhaft korrigiert bzw. zukünftig vermieden wird. wir
können uns zugleich auch Möglichkeiten überlegen, wie wir das
Sprachmaterial dem nächsten Kurs präsentieren können, damit der
Fehler gar nicht erst gemacht wird (Fehlertherapie und Fehlerprophylaxe).
84
KAPITEL 4: ZUR PRÄSENTATION DER ERHOBENEN
DATEN
Dieses Kapitel unserer Arbeit widmet sich vornehmlich der
Darstellung von den erhobenen Daten. Hier ist die Ausgangsbasis unserer
empirischen Untersuchung. Es handelt sich nämlich um methodisches
Verfahren, Forschungsprobanden, Datenerhebungsinstrumente, ins Licht zu
bringen. Also ist das Ziel dieser Untersuchung, sowohl intralinguale als auch
interlinguale Interferenzen beim Übersetzen der Deutschlernenden am
Lycéé de Kakataré-Maroua (Kamerun) im DaF-Unterricht
herauszufinden. Dies wird uns gleichzeitig erlauben, interferierende Sprachen
dazu zu identifizieren.
4.1. Methodisches Verfahren
Unter den verschiedenen Methoden, die bei einer empirischen
Studie verwendet werden können, zählen unter anderen die
(schriftliche) Befragung bzw. der Fragebogen und die Korpusanalyse in Bezug auf
die Schülerarbeiten. Unter Befragung versteht Goel zitiert nach Madjio
(2006, S.36) eine mehr oder wenige standardisierte Zusammenstellung von Fragen,
welche Personen zur Beantwortung vorgelegt werden, mit dem Ziel, deren
Antworten zur Überprüfung der den Fragen zugrunde liegende
theoretischen Konzepte und Zusammenhänge zu verwenden«. Aus diesem
Zitat taucht klar auf, dass die Befragung bzw. der Fragebogen das Instrument
der Datenerhebung ist, das standardisiert und nicht flexibel ist. Man kann
damit schnell eine große Anzahl von Versuchspersonen für statistisch
zuverlässige und wahr quantifizierbare Daten untersuchen und erfassen.
Auch kann der Forscher seine Subjektivität möglichst kontrollieren
und nicht als Richter vor dem Befragten erscheinen (vgl. Mbia, 1998). Auf
diesem Grund wählen wir die Befragung als angepasstes Verfahren, um unsere
Untersuchung gültig zu führen. Andererseits finden wir auch die
Korpusanalyse adäquat für eine ganz objektive Bewertung von
Interferenzfehlern der Schüler beim Übersetzen im DaF-Unterricht.
Außerdem lässt es sich bei diesen beiden Methoden feststellen, dass
unsere Analyse sowohl quantitativ als auch qualitativ geführt werden
soll.
85
4.2. Forschungsprobanden
Als Forschungsprobanden haben wir zwei Zielgruppen,
nämlich die Deutschlernenden am Lycée de Kakataré-Maroua und
Deutschlehrenden, die zum größten Teil an Gymnasien Maroua
tätig sind.
4.2.1. Die Deutschlernenden
An diesem Fragebogen haben 50 Schüler (Probanden) der
Premiere und Terminale Klassen von Lycée de Kakataré-Maroua
teilgenommen, deren Alter zwischen 15 und 26 Jahren schwankt. Unter denen
zählen 15 Lernenden der Premiere Klasse und 35 Lernenden der Terminale
Klasse. Die Rechtfertigung für die Auswahl dieses Gymnasiums einerseits
und dieser beiden Klassen andererseits liegt auf der Tatsache, dass wir unser
Praktikum dort gemacht haben, dass diese Lernenden normalerweise die deutsche
Sprache besser als ihre Kameraden der anderen Klassen beherrschen können,
dass das Übersetzen schon einen bedeutenden Platz bei ihnen hat (hier ist
sogar eine Gelegenheit, ihnen die Übersetzung als Beruf zu
erläutern). Alle haben als Erstsprache Französisch, obwohl sie auch
im Kontakt jeden Tag mit Englisch und Fulfulde (Muttersprache) sind. Wichtig
ist hier zu präzisieren auch, dass das Geschlecht keine Rolle bei unserer
Untersuchung spielt, dass die Unterscheidung zwischen Lernenden der Premiere
Klasse und Lernenden der Terminale Klasse unnötig ist, denn alle haben
fast dasselbe Sprachniveau. Außerdem lernen diese Lerner Deutsch als
Fremdsprache (DaF) seit der Quatrième Klasse. Was die
Schülerarbeiten angeht, sind auch 68 Schüler desselben Gymnasiums
bzw. derselben Klassen die betroffenen Versuchspersonen.
4.2.2. Die Deutschlehrenden
Angesichts der Tatsache, dass wir schon mit dem Praktikum
beschäftigt waren, konnten wir nur hauptsächlich mit Deutschlehrenden
der Stadt Maroua arbeiten. Mit Mühe und Not haben wir insgesamt 21
Deutschlehrer aus 12 Schulen gezählt, die gerne angenommen haben, auf
unsere Fragen zu antworten. Wichtig ist
86
hervorzuheben, dass alle Deutschlehrer, denen der Fragebogen
anvertraut wurde, an einer pädagogischen Hochschule ausgebildet waren. Das
Geschlecht und das Alter spielen hier keine Rolle, denn das Wichtigste für
uns ist die Art und Weise, wie die Lehrkraft sich ihrer Ausbildung und
Unterrichtspraxis zur Überwindung von Schwierigkeiten beim Übersetzen
bedient. Hingegen brauchen wir das Dienstalter jedes Lehrers, um zu verstehen,
ob es von der Rede der Erfahrung in der Bewältigung von
Übersetzungsproblemen ist oder nicht. Also können wir ganz objektive
Daten in Bezug auf unsere Arbeit erhalten. Die folgenden Tabellen stellen die
Informationen sowohl über die betroffenen Deutschlehrer als auch über
das Dienstalter jener Deutschlehrer dar.
Tabelle 0.a: Lehreranzahl
Schulen
|
Lehreranzahl
|
Lycée de Balaza-Alcali
|
01
|
Lycée bilingue de Maroua
|
02
|
Lycée classique et moderne de Maroua
|
03
|
Lycée de Maroua-Domayo
|
01
|
Lycée de Doualaré-Maroua
|
02
|
Lycée de Kakataré-Maroua
|
02
|
Lycée de Limani
|
01
|
Lycée de Miskine
|
01
|
Lycée de Ouro-Tchédé-Maroua
|
03
|
C.E.S de Hardé-Maroua
|
01
|
C.E.S de Loulou
|
01
|
Collège adventiste de Maroua
|
03
|
Gesamtheit
|
21
|
Tabelle 0.b : Dienstalter der
Deutschlehrenden
Dienstalter
|
0<5
|
5<10
|
10<15
|
15+
|
Gesamtheit
|
Anzahl
|
8
|
11
|
1
|
1
|
21
|
%
|
38,10
|
52,38
|
4,76
|
4,76
|
100,00
|
87
4.3. Datensammlungsverfahren
Wie schon erwähnt, verwenden wir im Rahmen unserer
empirischen Arbeit zwei Methoden und zwar die Befragung bzw. den Fragebogen und
die Korpusanalyse bzw. die Schülerarbeiten.
Die Fragebögen an die Lehrer und Schüler wurden auf
derselben Weise konzipiert: 1) Zuerst geht es um die Vorstellung unserer
Forschung; die Gelegenheit, die uns dazu gebracht hat und die Notwendigkeit der
Probandenteilnahme zur Durchführung unserer Arbeit. 2) Dann ist es die
Rede von banalen Informationen über die Probanden und der Anonymität
der Fragebögen. 3) Schließlich folgen die Fragen im Allgemeinen in
Bezug auf das Übersetzen im kamerunischen DaF-Unterricht. Diese beiden
Fragebögen enthalten insgesamt 36 Fragen, das heißt 17 an die Lehrer
und 19 an die Schüler.
Was nun die Schülerarbeiten angeht, haben wir viel Chance
gehabt, denn wir haben mit dem Praktikum im Moment der dritten Sequenz
angefangen. Also ohne Zeit zu verlieren, haben wir die dazu
Schülerarbeiten als Stichproben in Betracht gezogen. Als unser Interesse
am Übersetzen von Schülern war, haben wir sofort mit der Untersuchung
begonnen, nachdem wir Kopien einiger Schülerblätter gemacht
hatten.
4.4. Datenerhebungsinstrumente
Das methodische Verfahren unserer Forschung besteht
vornehmlich aus zwei Forschungsinstrumenten. Als erstes Instrument verwenden
wir die Fragebögen: Der eine betrifft die Deutschlehrer an Gymnasien der
Fernnordregion und der andere wird den Deutschlernenden der Première und
Terminale Klassen von Lycée de Kakataré-Maroua gewidmet. Als
zweites Instrument sind die Schülerarbeiten der Première und
Terminale Klassen von Lycée de Kakataré-Maroua in Betracht zu
ziehen. Notwendig ist zu erwähnen, dass die Schülerarbeiten hier der
dritten Sequenz gehören. Dank diesem methodischen Verfahren identifizieren
wir verschiedene Informationen über das Übersetzen im
DaF-Unterricht.
88
4.4.1. Fragebögen
Hier geht es um zwei unterschiedliche Fragebögen, die
jeweils an Deutschlehrer und Deutschlerner gerichtet werden. Damit wir
subjektive Antworten sowohl bei Lehrern als auch bei Schülern
möglichst vermeiden, wie wir beim Vor-Test unserer Fragebögen bemerkt
haben, haben wir die Entscheidung getroffen, geschlossene Fragen mit
vorgeschlagenen Antworten hauptsächlich zu stellen. So haben wir uns bei
der Konzipierung dieser beiden Fragebögen Muhe gegeben, dass die Befragten
keine Sorge haben, indem sie mit Ja/Nein« Fragen und Fragen mit vielen
Antwortmöglichkeiten zu tun haben. Jedoch haben wir es nötig
bewertet, dass die Befragten uns am Ende etwas vorschlagen, um Interferenzen
beim Übersetzen zu vermindern.
4.4.1.1. Fragebogen an Lehrer
Der Fragebogen an die Lehrer wurde auf Deutsch konzipiert,
denn das versteht sich von selbst, dass ein Deutschlehrer, sei er
mittelmäßig, mindestens die deutsche Sprache versteht. Insgesamt
haben wir fünfzehn Fragen formuliert, die unserer Meinung nach genug
für diesen Aspekt unserer Forschung sind. Also präsentieren wir in
den folgenden Tabellen die erhobenen Daten seitens der befragten
Deutschlehrer.
Tabelle 1: Nützlichkeit der
Übersetzung im Fremdsprachenunterricht
Frag./Ant.
|
Sehr gut
|
Gut
|
Z. Gut
|
Nicht gut
|
Gesamtheit
|
Frage 1
|
13
|
8
|
0
|
0
|
21
|
%
|
61,90
|
38,10
|
0,00
|
0,00
|
100,00
|
Diese Tabelle zeigt deutlich, dass das Übersetzen im
Fremdsprachenunterricht bzw. im DaF-Unterricht von Nutzen sein kann. Die
Gesamtheit der befragten Deutschlehrer sind dessen bewusst, dass es als
Fertigkeit betrachtet werden muss.
89
Tabelle 2: Stelle der Übersetzung im
DaF-Unterricht
Frag./Ant.
|
Immer
|
Manchmal
|
Z. Gut
|
Nicht gut
|
Gesamtheit
|
Frage 2
|
13
|
8
|
0
|
0
|
21
|
%
|
61,90
|
38,10
|
0,00
|
0,00
|
100,00
|
Die zweite Tabelle zeigt, dass die meisten Deutschlehrer
(61,90%) einverstanden mit der Anwesenheit vom Übersetzen im
DaF-Unterricht sind. Sie meinen, das Übersetzen muss immer einen Platz im
DaF-Unterricht haben. Leider denken die anderen (38,10%), es ist nicht
notwendig.
Tabelle 3: Frequenz der Übersetzung im
DaF-Unterricht
Frag./Ant.
|
Immer
|
Sehr häufig
|
Häufig
|
Selten
|
Gesamtheit
|
Frage 3
|
5
|
8
|
7
|
1
|
21
|
%
|
23,81
|
38,10
|
33,33
|
4,76
|
100,00
|
Diese Tabelle lässt erkennen, dass die Lehrer die
Übersetzung im DaF-Unterricht im Ernst nehmen. 23,81% der Befragten sind
der Meinung, dass das Übersetzen unbedingt in jeder Unterrichtstunde
gelehrt werden soll. 38,10% der Befragten sind nicht weit von den ersten und
33,33% der Befragten denken, dass man die Übersetzung von Zeit zu Zeit
lehren soll. Nur 4,76% der Befragten sind davon überzeugt, dass die
Übersetzung keine Priorität im DaF-Unterricht ist.
Tabelle 4: Lehre der Übersetzungsstrategien
und -methoden im DaF-Unterricht
Frag./Ant.
|
Ja
|
Nein
|
Gesamtheit
|
Frage 4
|
19
|
2
|
21
|
%
|
90,48
|
9,52
|
100,00
|
Nach kurzem Augenblick auf dieser Tabelle kommt man zur
Feststellung, dass das Übersetzen der Lehrkraft im DaF-Unterricht
wohlvertraut ist, denn 90,48% der Befragten lehren die Strategien und Methoden
zu seiner Beherrschung.
90
Tabelle 5: Übersetzungsübungen im
DaF-Unterricht
Frag./Ant.
|
Immer
|
Sehr häufig
|
Häufig
|
Selten
|
Gesamtheit
|
Frage 5
|
3
|
9
|
8
|
1
|
21
|
%
|
14,29
|
42,86
|
38,10
|
4,76
|
100,00
|
Aus dieser Tabelle ergibt sich, dass die
Übersetzungsübungen einen wichtigen und bedeutenden Platz im
DaF-Unterricht erhalten. Die erhobenen Statistiken rechtfertigen es: 14,29% der
Befragten für Immer«, 42,86% der Untersuchungsteilnehmer für
Sehr häufig« und 38,10% von ihnen für Häufig«.
Tabelle 6: Phase der Übersetzung bei der
Unterrichtsstunde
Frag./Ant.
|
Beim Wortschatz
|
Bei der Grammatik
|
Bei der
Textbehandlung
|
Gesamtheit
|
Frage 6
|
13
|
10
|
16
|
39
|
%
|
33,33
|
25,64
|
41,03
|
100,00
|
Es soll hier hervorgehoben, dass sich die meisten
Deutschlehrer (41,03%) ans Übersetzen bei einer Textbehandlung wendet.
Eine große Anzahl von ihnen (33,33%) interessiert sich daran bei der
Wortschatzvermittlung während die anderen diese Gelegenheit erst bei der
Grammatikvermittlung ergreifen.
Tabelle 7: Übersetzung als Fertigkeit
Frag./Ant.
|
Sehr
einverstanden
|
Einverstanden
|
Nicht
einverstanden
|
Gesamtheit
|
Frage 7
|
5
|
14
|
2
|
21
|
%
|
23,81
|
66,67
|
9,52
|
100,00
|
Diese Tabelle zeigt uns, alle Deutschlehrer sind sich nicht
darin einig, dass das Übersetzen als Fertigkeit betrachtet werden kann.
Also finden 9,52% von ihnen kein Interesse daran.
Tabelle 8: Die zu bewertenden Aspekte bei der
Übersetzung
Frag./Ant.
|
Wörter
|
Inhalt
|
Strukturen
|
Gesamtheit
|
Frage 8
|
8
|
16
|
10
|
34
|
%
|
23,53
|
47,06
|
29,41
|
100,00
|
91
Wenn man einen Blick auf diese Tabelle wirft, stellt man
sofort fest, dass der Inhalt der wichtigste Aspekt ist, der die Aufmerksamkeit
der Lehrkraft bei der Besprechung einer Übersetzungsübung lenkt. Das
hat mit der Semantik zu tun.
Tabelle 9: Schülerschwierigkeiten beim
Übersetzen
Frag./Ant.
|
Immer
|
Sehr oft
|
Oft
|
Selten
|
Gesamtheit
|
Frage 9
|
13
|
8
|
0
|
0
|
21
|
%
|
61,90
|
38,10
|
0,00
|
0,00
|
100,00
|
Diese Tabelle erteilt uns, dass fast alle Deutschlernenden mit
Schwierigkeiten beim Übersetzen konfrontiert sind. 61,90% der befragten
Deutschlehrer behaupten, Fehler sind den Lernenden unvermeidlich, wenn sie
einen Satz bzw. einen Abschnitt übersetzen.
Tabelle 10: Interferierende Sprachen beim
Übersetzen in Schülerarbeiten
Frag./Ant.
|
Französisch
|
Englisch
|
Fulfulde
|
Gesamtheit
|
Frage 10
|
16
|
14
|
4
|
34
|
%
|
47,06
|
41,18
|
11,76
|
100,00
|
Die ganz oben Tabelle lässt erkennen, dass
Französisch (47,06%) auf der Basis der meisten begangenen
Interferenzfehler von Schülern beim Übersetzen steht. Wichtig ist
zurückzurufen, Französisch ist mit ihrer Muttersprache zu
verwechseln. Außerdem hat die englische Sprache auch einen bedeutenden
Einfluss auf ihre Übersetzung (41,18%). Sie lernen Englisch seit der
Primärschule. Die richtige Muttersprache Fulfulde stört ihre
Übersetzung selten (nur 11,76%).
Tabelle 11: Verwendung der Muttersprache beim
Übersetzungsunterricht
Frag./Ant.
|
Immer
|
Sehr oft
|
Oft
|
Selten
|
Gesamtheit
|
Frage 11
|
8
|
4
|
8
|
1
|
21
|
%
|
38,10
|
19,05
|
38,10
|
4,76
|
100,00
|
Wenn das Französische als Muttersprache der kamerunischen
Deutschlernenden betrachtet werden kann, dann verstehen wir, warum ihre
Deutschlehrer zu ihm beim Übersetzen greifen.
92
Tabelle 12: Übersetzungsprobleme von
Lernenden
Frag./Ant.
|
Satzbau
|
Falsche Freunde
|
Fehldeutung
|
Falscher Sinn
|
Gesamtheit
|
Frage 12
|
18
|
10
|
5
|
4
|
37
|
%
|
48,65
|
27,03
|
13,51
|
10,81
|
100,00
|
In dieser Tabelle behaupten die Deutschlehrenden (48,65% von
ihnen), der Satzbau steht an der Spitze, was die Übersetzungsprobleme von
Deutschlernenden anbelangt. Das zweite Problem von Lernenden liegt bei Falschen
Freunden (27,03%). Danach kommen jeweils die Fehldeutung (13,51%) und der
fasche Sinn (10,81%).
Tabelle 13: Hinstellung von
Übersetzungsschwierigkeiten der Schüler
Frag./Ant.
|
Hinübersetzung
|
Herübersetzung
|
Die beiden
|
Gesamtheit
|
Frage 13
|
0
|
4
|
17
|
21
|
%
|
0
|
19,05
|
80,95
|
100,00
|
Laut dieser Tabelle sind die Deutschlernenden mit
Schwierigkeiten sowohl bei der Herübersetzung als auch bei der
Hinübersetzung konfrontiert. Dennoch meinen 19,05% der befragten
Deutschlehrer, dass nur die Herübersetzung ein Hindernis zur
Bewältigung für Schüler ist.
Tabelle 14: Lehre der
Übersetzungsstrategien während der Lehrerausbildung
Frag./Ant.
|
Immer
|
Sehr oft
|
Oft
|
Selten
|
Gesamtheit
|
Frage 14
|
2
|
4
|
8
|
7
|
21
|
%
|
9,52
|
19,05
|
38,10
|
33,33
|
100,00
|
Aus dieser Tabelle nimmt die Mehrheit der befragten
Deutschlehrer an, dass sie die Lehre der Übersetzungsstrategien
regelmäßig ihre Ausbildung lang gehabt hat. Leider behaupten 33,33%
von ihnen, das war kein Vorrang.
93
Tabelle 15: Vorschläge zur Verminderung von
Interferenzen beim Übersetzen
|
|
Regelmäßigkeit zur
|
Anwendung der
|
Die Betonung auf die Rubrik "Que dit-on en
|
Die Betonung auf die
Übersetzung an
|
|
|
|
Übersetzungsstrategien
|
Arbeit mit
|
Direkten
|
allemand?" 4è
|
pädagogischen
|
|
|
Frag./Vors.
|
und -techniken
|
Schülern
|
Methode
|
und 3è Klassen
|
Hochschulen
|
Ø
|
Gesamtheit
|
Frage 15
|
4
|
8
|
2
|
1
|
4
|
2
|
21
|
%
|
19,05
|
38,10
|
9,52
|
4,76
|
19,05
|
9,52
|
100,00
|
Laut dieser Tabelle sind die meisten befragten Deutschlehrer
(38,10%) davon überzeugt, dass sie mit den Schülern in Bezug auf das
Übersetzen regelmäßig arbeiten sollen, wenn die Interferenzen
vermindern wollen.
4.4.1.2. Fragebogen an Schüler
Obwohl dieser Fragebogen sich an Lernenden der Premiere und
Terminale Klassen wendet, haben wir gedacht, es wäre besser, ihnen Fragen
auf Französisch zu stellen. Nur so können wir uns beruhigen, dass
diese Fragen ihnen zugänglich und leicht verständlich sind. Also
haben wir insgesamt neunzehn Fragen formuliert, die unserer Ansicht nach sehr
wichtig für diesen Aspekt unserer Untersuchung sind. Die Resultate der
dazu erhobenen Daten werden in den folgenden Tabellen dargestellt.
Tabelle 1: Alter der Lernenden
Alter
|
15
|
16
|
17
|
18
|
19
|
20
|
21
|
22
|
23
|
24
|
25
|
26
|
G.
|
Anzahl
|
2
|
0
|
4
|
10
|
10
|
8
|
6
|
3
|
3
|
1
|
2
|
1
|
50
|
%
|
4
|
0
|
8
|
20
|
20
|
16
|
12
|
6
|
6
|
2
|
4
|
2
|
100
|
Diese Tabelle zeigt, wie weit oben erwähnt, dass das
Alter der Deutschlernenden hier zwischen 15 und 26 Jahren schwankt. Dennoch ist
das durchschnittliche Alter 20 Jahre, was relativ jung ist.
Tabelle 2: Frequenz der
Übersetzungsübung im DaF-Unterricht
Frag./Ant.
|
Immer
|
Oft
|
Selten
|
Nie
|
Gesamtheit
|
Frage 1
|
10
|
32
|
7
|
1
|
50
|
%
|
20
|
64
|
14
|
2
|
100
|
94
Diese Tabelle erteilt uns, wie oft die Deutschlernenden mit
der Übersetzung im DaF-Unterricht zu tun haben. Es stellt sich heraus,
dass die Lehrkraft den Schülern dazu regelmäßig bewusst machen
(20% für ,,Immer« + 64% für ,,Oft« = 84%).
Tabelle 3: Natur der
Übersetzungsübung
Frag./Ant.
|
Sehr leicht
|
Leicht
|
Sehr schwierig
|
Schwierig
|
Gesamtheit
|
Frage 2
|
0
|
8
|
4
|
38
|
50
|
%
|
0
|
16
|
8
|
76
|
100
|
Laut dieser Tabelle finden 76% der Lernenden die
Übersetzungsübungen schwierig. Wenn man 8% für diejenigen, die
sie sehr schwierig finden, zusammenzählt, dann haben wir insgesamt 84% der
Lernenden, denen die Übersetzungsübungen nicht wirklich
zugänglich sind.
Tabelle 4: Übersetzungsschwierigkeiten
Frag./Ant.
|
Falsche Freunde
|
Verstehen
|
Strukturen
|
Gesamtheit
|
Frage 3
|
1
|
21
|
28
|
50
|
%
|
2
|
42
|
56
|
100
|
Wie von der Lehrkraft erwähnt, meinen die Lernenden auch
in dieser Tabelle, dass die Struktur (56%) viel mehr die Ursache ihrer
Schwierigkeiten beim Übersetzen ist. Probleme haben sie außerdem mit
dem Verstehen (42%).
Tabelle 5: Der langweiligste Teil der Probe
Frag./Ant.
|
Grammatik
|
Wortschatz
|
Verstehen
|
Schriftlicher Ausdruck
|
Übersetzen
|
Ø
|
Gesamtheit
|
Frage 4
|
18
|
9
|
11
|
4
|
7
|
1
|
50
|
%
|
36
|
18
|
22
|
8
|
14
|
2
|
100
|
Unter den fünften Teilen der Probe erscheint die
Übersetzung erstaunlich in dieser Tabelle an der vierten Stelle. Hinter
der Grammatik (36%), dem Leseverstehen (22%), dem Wortschatz (18%), finden nur
14% der befragten Deutschlernenden die Übersetzung am langweiligsten.
95
Tabelle 6: Stelle der
Übersetzungsübung in der Probe
Frag./Ant.
|
Teil 1
|
Teil 2
|
Teil 3
|
Teil 4
|
Teil 5
|
Ø
|
Gesamtheit
|
Frage 5
|
1
|
0
|
2
|
45
|
0
|
2
|
50
|
%
|
2
|
0
|
4
|
90
|
0
|
4
|
100
|
Diese Tabelle lässt erkennen, dass die Mehrheit der
Deutschlernenden (90% von ihnen) weiß richtig, an welchem Teil die
Übersetzungsübung in der Probe steht.
Tabelle 7: Vorzug von Her- bzw.
Hinübersetzung
Frag./Ant.
|
Herübersetzung
|
Hinübersetzung
|
Beides
|
Ø
|
Gesamtheit
|
Frage 6
|
38
|
5
|
4
|
3
|
50
|
%
|
76
|
10
|
8
|
6
|
100
|
Die Problematik des Vorzugs zwischen Her- und
Hinübersetzung wird in dieser Tabelle vorgestellt: 76% der Lernenden
machen die Herübersetzung lieber als die Hinübersetzung. Nur 10%
unter ihnen ziehen es vor, die Hinübersetzung zu machen.
Tabelle 8: Interferenzsprache beim
Übersetzen
Frag./Ant.
|
Französisch
|
Englisch
|
Fulfulde
|
Andere
|
Ø
|
Gesamtheit
|
Frage 8
|
37
|
9
|
2
|
1
|
1
|
50
|
%
|
74
|
18
|
4
|
2
|
2
|
100
|
Wie bei der Lehrkraft, sind die meisten Deutschlernenden je
nach dieser Tabelle davon überzeugt, dass Französisch (74%) und
Englisch (18%) die meist interferierenden Sprachen bei ihren Übersetzungen
sind.
Tabelle 9: Übersetzungsverfahren
Frag./Ant.
|
Wort-für- Wort
|
Satz-für- Satz
|
Global
|
Ø
|
Gesamtheit
|
Frage 8
|
37
|
7
|
6
|
0
|
50
|
%
|
74
|
14
|
12
|
0
|
100
|
Diese Tabelle lässt erkennen, dass fast alle
Deutschlernenden (74% unter ihnen) durch eine wörtliche Übersetzung,
das heißt durch eine Wort-für-Wort-Übersetzung verfahren, wenn
sie mit dem Übersetzen konfrontiert sind.
96
Tabelle 10: Übersetzungshausaufgabe
Frag./Ant.
|
Ja
|
Nein
|
Ø
|
Gesamtheit
|
Frage 10
|
44
|
5
|
1
|
50
|
%
|
88
|
10
|
2
|
100
|
Auf die Frage, ob die Lehrer Übersetzungshausaufgaben
geben, antworten 88% der Deutschlernenden in dieser Tabelle mit Ja«. Nur
10% behaupten, sie bekommen keine Übersetzungshausaufgabe.
Tabelle 11: Eigenes Wörterbuch
Frag./Ant.
|
Ja
|
Nein
|
Ø
|
Gesamtheit
|
Frage 10
|
30
|
20
|
0
|
50
|
%
|
60
|
40
|
0
|
100
|
Nach kurzem Augenblick auf dieser Tabelle stellt man fest,
mehr als die Hälfte der Deutschlernenden (60%) besitzt ein zweisprachiges
bzw. Deutsch - Französisch Wörterbuch.
Tabelle 12: Zur Benutzung des
Wörterbuches
Frag./Ant.
|
Nur bei der Hausaufgabe
|
Von Zeit zu Zeit Zuhause
|
Bei der
Unterrichtsstunde
|
Ø
|
Gesamtheit
|
Frage 11
|
16
|
19
|
14
|
1
|
50
|
%
|
32
|
38
|
28
|
2
|
100
|
Obwohl sie Wörterbücher besitzen, kann man in dieser
Tabelle feststellen, dass eine große Anzahl von Schülern (38%) sie
erst von Zeit zu Zeit Zuhause verwendet. Eine andere Gruppe (32%) benutzt ein
Wörterbuch erst, wenn sie eine Hausaufgabe machen muss. 28% der
Deutschlernenden bringen ihre Wörterbücher in die Schule mit.
Tabelle 13: Lehre von
Übersetzungsstrategien
Frag./Ant.
|
Beim Unterricht
|
Bei der Korrektur der Hausaufgaben
|
Bei der Korrektur der Klassenarbeit
|
Nie
|
Ø
|
Gesamtheit
|
Frage 12
|
25
|
9
|
13
|
3
|
0
|
50
|
%
|
50
|
18
|
26
|
6
|
0
|
100
|
97
Zur Lehre der Übersetzungsstrategien meinen 50% der
Befragten, dass die Unterrichtsstunde der Ort ist, wo sie gelehrt werden. 26%
von ihnen informieren uns, dass die Besprechung einer Klassenarbeit eine
Gelegenheit ist, wo der Lehrer von Übersetzungsstrategien spricht. Eine
andere Gruppe (18%) teilt uns mit, die Übersetzungsstrategien lassen sich
bei der Besprechung einer Hausaufgabe erklären.
Tabelle 14: Performanz beim Übersetzen
Frag./Ant.
|
Ja
|
Nein
|
Ø
|
Gesamtheit
|
Frage 13
|
18
|
32
|
0
|
50
|
%
|
36
|
64
|
0
|
100
|
Diese Tabelle zeigt uns deutlich, dass die meisten
Schüler, das heißt 64% unter ihnen eine schlechte Performanz beim
Übersetzen haben. Die anderen 36% bekommen dabei eine richtige
Performanz.
Tabelle 15: Überwindung von
Übersetzungsschwierigkeiten
Frag./Ant.
|
Eine Lücke lassen
|
Eigenes Wort schaffen
|
Äquivalenz je nach Kontext finden
|
Mit einem Synonym ersetzen
|
Ø
|
Gesamtheit
|
Frage 14
|
13
|
8
|
17
|
12
|
0
|
50
|
%
|
26
|
16
|
34
|
24
|
0
|
100
|
Diese Tabelle lässt uns erkennen, wenn die
Deutschlernenden mit Schwierigkeiten beim Übersetzen konfrontiert sind,
versuchen die einen (34% unter ihnen), Äquivalenzen je nach dem Kontext zu
finden. Die anderen (26% von ihnen) lassen Lücke, wenn sie Wörter
nicht kennen. Es gibt zwei andere Kategorien von Schülern: Die erste (24%)
ersetzt schwierige Wörter mit Synonymen und die letzte (16%) versucht,
eigene Wörter zu schaffen.
98
Tabelle 16: Lehrerrolle bei der Korrektur einer
Übersetzungsaufgabe
Frag./Ant.
|
Er gibt uns die genaue Version
|
Er lässt uns die Version
eines Mitschülers abschreiben
|
Er erklärt uns die Strukturen bevor
er übersetzt
|
Er erklärt uns zuerst und
lässt uns übersetzen
|
Ø
|
Gesamtheit
|
Frage 15
|
9
|
4
|
19
|
18
|
0
|
50
|
%
|
18
|
8
|
38
|
36
|
0
|
100
|
Zur Lehrerrolle bei der Besprechung einer
Übersetzungsaufgabe informiert die Mehrheit der Lernenden (38% + 18% =
56%) uns in dieser Tabelle, dass diese Aufgabe vornehmlich lehrerzentriert
ist.
Tabelle 17: Erkenntnisse von Lernenden
über existierende Übersetzungstechniken und -methoden
Frag./Ant.
|
Ja
|
Nein
|
Ø
|
Gesamtheit
|
Frage 16
|
15
|
35
|
0
|
50
|
%
|
30
|
70
|
0
|
100
|
Aus dieser Tabelle ergibt sich, dass 70% der Deutschlernenden
keine Ahnung über Übersetzungstechniken und -methoden haben.
Währenddessen meinen die anderen 30%, sie wissen wovon es die Rede ist.
Tabelle 18: Informationen von Lernenden
über Translationsausbildung
Frag./Ant.
|
Ja
|
Nein
|
Ø
|
Gesamtheit
|
Frage 17
|
13
|
37
|
0
|
50
|
%
|
26
|
74
|
0
|
100
|
Wenn man einen Blick auf diese Tabelle richtet, stellt man
deutlich fest, dass 74% der Deutschlernenden keine Idee über die
Ausbildung eines Übersetzers haben. Nur 26% unter ihnen behaupten, sie
haben schon davon gehört.
Tabelle 19: Vorschläge von Schülern
zur Verbesserung ihrer Übersetzungsperformanz
Frag./Vors.
|
Übersetzungsaufgaben vermehren
|
Übersetzungsstrategien lehren
|
Übersetzungsbuch zur Verfügung von Lernenden
setzen
|
Andere
|
Ø
|
Gesamtheit
|
Frage 18
|
16
|
19
|
2
|
9
|
4
|
50
|
%
|
32
|
38
|
4
|
18
|
8
|
100
|
99
Wenn wir betrachten, die Deutschlernenden erhalten eine
schlechte Performanz beim Übersetzen, dann nehmen wir im Ernst ihre auf
dieser Tabelle verschiedenen Vorschläge, um diese Performanz zu
verbessern: 38% unter ihnen meinen, die Lehre von Übersetzungsstrategien
im DaF-Unterricht muss effektiv sein. 32% von ihnen denken, dass die Lehrkraft
Übersetzungsaufgaben beim Unterricht vermehren soll. 4% von ihnen
plädieren hingegen für die Verfügung von
Übersetzungsbüchern bei ihnen.
4.4.2. Schülerarbeiten
Die Schülerarbeiten, worum es hier geht, sind, wie wir es
weit oben erwähnt haben, diese der dritten Sequenz, das heißt der
dritten Klassenarbeit in den Premiere und Terminale Klassen. Da wir bei unserer
Ankunft in Lycée de Kakataré-Maroua für das Praktikum
fanden, dass die Schüler die dritte Klassenarbeit gerade geschrieben
hatten, ergriffen wir die Gelegenheit, diese Schülerarbeiten nach der
Verbesserung zu untersuchen. Also haben wir einen zielorientierten Test und
damit eine subjektive Untersuchung vermieden. Die Ergebnisse der dazu erhobenen
Daten findet man in den folgenden Tabellen. Dennoch werden zuerst die Merkmale
und Untermerkmale zu unserer Bewertung in den zwei ersten Tabellen
dargestellt.
Tabelle 1: Liste von Merkmalen
Nr.
|
Code
|
Beschreibung
|
1
|
IFZ
|
Interferenzen
|
2
|
N.IFZ
|
Nicht-
Interferenzen31
|
3
|
FD
|
Fehldeutung32
|
4
|
0-P
|
Null-Performanz33
|
5
|
N.L
|
Nichtleistungen34
|
31 Beim Übersetzen: Fehler, die nicht auf schon
beherrschte Sprache(n) zurückzuführen sind.
32 Auch Wiedersinn genannt: Falsche Verwendung eines
Wortes in einem bestimmten Kontext.
33 Hier: verweist auf die Tatsache, dass Schüler
unfähig sind, einige Wörter zu übersetzen.
34 Hier: verweist auf die Tatsache, dass einige
Schüler nicht beim Übersetzen schreiben können.
100
Tabelle 2: Untermerkmale
IFZ
|
IFZ 1
|
Intralinguale Interferenzen
|
IFZ 2
|
Interlinguale Interferenzen
|
N.IFZ
|
ORTH
|
Orthografie
|
GR
|
Grammatik
|
Tabelle 3: Die Mehrsprachigkeit in der
Hinübersetzung
Sprachen
|
Französisch
|
Englisch
|
Gesamtheit
|
IFZ-Fehler
|
58
|
10
|
68
|
%
|
85,29
|
14,71
|
100,00
|
Wie wir bei den Fragebögen (an Lehrer und Schüler)
bemerkt haben, bekräftigt diese Tabelle mehr, dass Französisch die
meist interferierende Sprache beim Übersetzen von kamerunischen
Deutschlernenden. Hier haben wir 85,29% für das Französische gegen
14,71% für das Englische.
Tabelle 4: Quote der Schülerleistung bei
der Hinübersetzung
Schülerarbeiten
|
Vollleistung
|
Nichtleistung
|
Gesamtheit
|
Schüleranzahl
|
56
|
12
|
68
|
%
|
82,35
|
17,65
|
100,00
|
Diese Tabelle lässt uns erkennen, dass 82,35% von
Deutschlernenden an der Hinübersetzung vollständig teilnehmen. Die
anderen 17,65% lassen sie beiseite.
Tabelle 5: Quote der Schülerleistung bei
der Herübersetzung
Schülerarbeiten
|
Vollleistung
|
Nichtleistung
|
Gesamtheit
|
Schüleranzahl
|
41
|
27
|
68
|
%
|
60,29
|
39,71
|
100,00
|
Laut dieser Tabelle ist es sichtbar, dass 60,29% der
Deutschlernenden die Übersetzung von Deutsch ins Französische
vollziehen. Die anderen 39,71% sind dazu unfähig.
101
Tabelle 6: Quote der Interferenzfehler bei der
Hin- bzw. Herübersetzung
Obersetzungsarten
|
Hinübersetzung
|
Herübersetzung
|
Gesamtheit
|
Anzahl der
Interferenzfehler
|
318
|
11
|
329
|
%
|
96,66
|
3,34
|
100,00
|
Zum Interferenzvergleich zwischen Hin- und Herübersetzung
stellt es sich in dieser Tabelle heraus, dass fast die Gesamtheit von
Interferenzen bei Hinübersetzung erscheinen: 96,66% bei
Hinübersetzung gegen nur 3,34% bei Herübersetzung.
Tabelle 7: Quote der Nicht-Interferenzfehler bei
der Hin- bzw. Herübersetzung
Übersetzungsarten
|
Hinübersetzung
|
Herübersetzung
|
Gesamtheit
|
Anzahl der GR-Fehler
|
154
|
49
|
203
|
Anzahl der ORTH-Fehler
|
72
|
16
|
88
|
Außer Interferenzfehlern erteilt diese Tabelle uns, dass
es auch eine bedeutende Menge Nicht-Interferenzfehler beim Übersetzen in
Schülerarbeiten gibt. Darunter zählen die grammatischen und die
orthographischen Fehler.
Tabelle 8: Quote der Fehldeutung bei der Hin-
bzw. Herübersetzung
Obersetzungsarten
|
Hinübersetzung
|
Herübersetzung
|
Gesamtheit
|
Fehldeutungsanzahl
|
36
|
51
|
87
|
%
|
41,38
|
58,62
|
100,00
|
Unter Nicht-Interferenzfehlern zählt auch die
Fehldeutung. Aus dieser Tabelle ergibt sich, dass 58,62% dieser Art Fehler bei
der Herübersetzung von Schülern erscheinen. Was die
Hinübersetzung angeht, haben wir 41,38% dieser Art Fehler.
Tabelle 9: Quote der Nullperformanz bei der Hin-
bzw. Herübersetzung
Obersetzungsarten
|
Hinübersetzung
|
Herübersetzung
|
Gesamtheit
|
Nullperformanzanzahl
|
45
|
27
|
72
|
%
|
62,5
|
37,5
|
100
|
102
Einige Deutschlernenden verzichten vollständig auf die
Übersetzungsaufgabe und schreiben nichts; daher die Nullperformanz. Also
als Nullperformanzen laut dieser Tabellen zählen 62,5% bei der
Hinübersetzung gegen 37,5% bei der Herübersetzung.
Tabelle 10: Quote der intralingualen
Interferenzen bei der Hin- bzw. Herübersetzung
Obersetzungsarten
|
Hinübersetzung
|
Herübersetzung
|
Gesamtheit
|
IFZ 1
|
85
|
0
|
85
|
%
|
100
|
0
|
100
|
Zur Quote intralingualer Interferenzen bei der Hin- bzw.
Herübersetzung stellen wir klarerweise in dieser Tabelle fest, dass die
Gesamtheit dieser Interferenzen nur bei der Hinübersetzung erscheint.
Tabelle 11: Quote der interlingualen
Interferenzen bei der Hin- bzw. Herübersetzung
Obersetzungsarten
|
Hinübersetzung
|
Herübersetzung
|
Gesamtheit
|
IFZ 2
|
233
|
11
|
244
|
%
|
95,49
|
4,51
|
100,00
|
Zur Quote interlingualer Interferenzen bei der Hin- bzw.
Herübersetzung stellt man deutlich in dieser Tabelle fest, dass fast alle
dieser Interferenzen bei der Hinübersetzung erscheinen. Nur 4,51% von
ihnen erscheinen bei der Herübersetzung.
Tabelle 12: Die Mehrsprachigkeit bei der
Herübersetzung
Sprachen
|
Französisch
|
Englisch
|
Gesamtheit
|
IFZ-Fehler
|
65
|
3
|
68
|
%
|
95,59
|
4,41
|
100,00
|
Aus dieser Tabelle ergibt sich, dass 95,59% von
französischen interferierenden Fehlern bei der Herübersetzung
erscheinen. Nur 4,41% interferierender Fehler bei der Herübersetzung
stammen aus Englischem.
Tabelle 13: Globale Quote der Fehler bei der
Hinübersetzung
Fehlertypen
|
IFZ 1
|
IFZ 2
|
N.IFZ
|
FD
|
0-P
|
Gesamtheit
|
Fehleranzahl
|
85
|
233
|
226
|
36
|
45
|
625
|
%
|
13,6
|
37,28
|
36,16
|
5,76
|
7,2
|
100
|
103
Es soll laut dieser Tabelle hervorgehoben werden, unter den
vielfältigen Fehlern, die die kamerunischen Deutschlernenden beim
Übersetzen begehen, stehen interlinguale Interferenzen (37,28%) an der
Spitze. Die intralingualen Interferenzen kommen ganz hinter mit 13,6%.
Tabelle 14: Globale Quote der Fehler bei der
Herübersetzung
Fehlertypen
|
IFZ 1
|
IFZ 2
|
N.IFZ
|
FD
|
0-P
|
Gesamtheit
|
Fehleranzahl
|
0
|
11
|
65
|
51
|
27
|
154
|
%
|
0
|
7,14
|
42,21
|
33,12
|
17,53
|
100,00
|
Was die gesamten Fehler bei der Herübersetzung anbelangt,
zeigt diese Tabelle uns, dass die Quote der intralingualen Interferenzen null
ist, dass die Quote der interlingualen Interferenzen (7,14%) niedrig ist.
Jedoch stehen die Nicht-Interferenzfehler (42,21%) und die Fehler der
Fehldeutung (33,12%) an der Spitze.
Tabelle 15: Globale Quote der Interferenzfehler
bei der Hin- und Herübersetzung
Obersetzungsarten
|
Hinübersetzung
|
Herübersetzung
|
Gesamtheit
|
Fehleranzahl
|
625
|
154
|
779
|
%
|
80,23
|
19,77
|
100,00
|
Nach kurzem Augenblick auf dieser Tabelle kommt man zur
Feststellung, dass die Interferenzfehler mehr bei der Hinübersetzung
(80,23%) als bei der Herübersetzung (19,77%) von Schülern
erscheinen.
Tabelle 16: Globale Quote der Fehler bei der
Übersetzungsübung (Hinübersetzung + Herübersetzung)
Fehlertypen
|
IFZ 1
|
IFZ 2
|
N.IFZ
|
FD
|
0-P
|
Gesamtheit
|
Fehleranzahl
|
85
|
318
|
291
|
87
|
72
|
853
|
%
|
9,96
|
37,28
|
34,11
|
10,20
|
8,44
|
100,00
|
Zur globalen Quote aller Arten Fehler beim Übersetzen von
Schülern stellt man in dieser Tabelle fest, dass die interlingualen
Interferenzen (37,28%) an der Spitze stehen. Die intralingualen Interferenzen
(9,96%) hingegen liegen an der vierten Stelle.
104
4.5. Schwierigkeiten bei der Datenerhebung
Bei der Datenerhebung wurden wir mit einigen Schwierigkeiten
konfrontiert. Seitens der Lehrkraft müssen wir anerkennen, dass fast alles
schwer schien. Die meisten Lehrer sagten, sie seien mit der Verbesserung von
Schülerarbeiten der dritten Sequenz beschäftigt. Sie waren nicht
bereit, unseren Fragebogen auszufüllen. Einige von ihnen sagten sogar,
dass sie schon müde sind, denn sie füllen Fragebögen jedes Jahr
ohne irgendeine Belohnung. Ein anderer Grund ihres Zögerns lag auf ihrer
Angst. Obwohl wir ihnen versichert haben, dass der Fragebogen anonym war,
meinten sie tatsächlich, wir hatten durch unsere Forschung vor, ihre
Sprachfertigkeiten zu bewerten. Also unter den 27 verteilten Exemplaren haben
wir glücklicherweise 21 wiederbekommen.
Was den Fragebogen an die Schüler betrifft, haben wir,
unter Koordinierung und Betreuung der beiden Lehrerinnen (für die Premiere
und Terminale Klassen) ihnen ihn als Hausaufgabe gegeben. Bei der Rückgabe
haben die einen ihre Exemplare mehrmals Zuhause vergessen, bis wir den Mut
verloren haben und die anderen haben ihre ganz einfach verloren. Von den mehr
als hundert Exemplaren, die wir verteilt haben, haben wir nur 50
wiederbekommen.
Fazit
Das Ziel dieses Kapitels war es, die erhobenen Daten in Bezug
auf unsere Untersuchung im Allgemeinen darzustellen. Dabei sollten wir der
Reihe nach, die Vorgehensweise, die Untersuchungspopulation und die
Datenerhebungsinstrumente präsentieren. Die vornehmlich am Lycée de
Kakataré-Maroua geführte Untersuchung hat also ergeben, dass
Interferenzfehler sowie Nicht-Interferenzfehler beim Übersetzen von
Lernenden im DaF-Unterricht erscheinen, dass Französisch und Englisch die
meist interferierenden Sprachen dabei sind. Jedoch lässt sich eine
wichtige Frage stellen: Inwieweit beeinflussen die Interferenzen die
Übersetzung der kamerunischen Deutschschüler im DaF-Unterricht? Die
Antwort auf diese Frage findet man im nächsten Kapitel.
105
KAPITEL 5: DATENANALYSE UND ERGEBNISSE DER
ARBEIT
Unser fünftes und letztes Kapitel beschäftigt sich
mit der Analyse der Daten. Hier werden die verschiedenen Daten und Resultaten
unserer Forschung (auch durch einige Diagramme) interpretiert und dargestellt.
Die im Kapitel 0 formulierten Hypothesen werden außerdem geprüft.
Schließlich geben wir unseren Beitrag zur Interferenzreduzierung beim
Übersetzen von Deutschlernenden im DaF-Unterricht.
5.1. Analyse der Fragebögen und deren
Ergebnisse
Diese Analyse betrifft den Fragebogen an Schüler sowie
den Fragebogen an Lehrer, die haben gerne an unserer Forschung teilnehmen
wollen.
5.1.1. Fragebogen an die Lernenden
In dieser Phase unserer Forschung wollten wir die
Übersetzungsprobleme der Lernenden durch einen Fragebogen aufzeigen. In
dieser Tat haben wir folgende Aspekte bewertet: Interesse von Schülern bei
der Übersetzung; die Schwierigkeiten, mit denen sie in der
Übersetzungsübung konfrontiert sind; was sie von den Lehrenden
erwarten, um ihre Performanz beim Übersetzen zu verbessern. Dürfen
wir nochmals erwähnen, dass unser Fragebogen auf Französisch
geschrieben wurde, um das Verstehen von Lernenden zu erleichtern, aber wir
werten diesen Fragebogen in unserer Analyse auf Deutsch aus. Die Ergebnisse
werden durch Tabelle und Diagramme dargestellt und dann die Ergebnisse
vergleichend interpretiert.
5.1.1.1. Identifikation (Alter)
Die Tabelle beschäftigt sich mit dem Alter von Lernenden
der Vorabiturklasse und Abschlussklasse. Das Alter unserer Forschungsprobanden
variiert im Durchschnitt von 19 bis 20 Jahre alt. Dies bedeutet, dass sie
bereits bewusst sind und sie machen ihre Übersetzungsübungen
freiwillig oder nicht. (siehe Tabelle 1, Kap. 4)
106
5.1.1.2. Frequenz der Übersetzungsübung im DaF-
Unterricht
Diese Tabelle zeigt wie oft die Lernenden Übersetzungen
machen, d.h, die Mehrheit oder Frequenz von der Übersetzungsübung im
DaF- Unterricht für die Lernenden. Hier sagen 64% von Lernenden, dass sie
oft die Übersetzung im Unterricht machen. Dies bedeutet, dass diese
Lernenden nicht fremd gegenüber einer Übersetzungsübung sind und
üben sich regelmäßig in der Klasse während der
Deutschunterrichtsstunde, wenn es möglich ist. (siehe Tabelle 2, Kap.
4)
5.1.1.3. Natur der Übersetzungsübung
Diese Tabelle zeigt, wie leicht oder schwierig die
Übersetzungsübung ist. Also 76% von diesen Lernenden finden
Übersetzungsübung schwierig. Das bedeutet, dass die
Übersetzungsübung ihnen unzugänglich ist (siehe Tabelle 3, Kap.
4). Das Diagramm dazu kann als Folgendes dargestellt werden.
Frage 2
40 35 30 25 20 15 10
5
0
|
|
|
|
|
Frage 2
|
Sehr leicht Leicht Sehr schwierig Schwierig
Abb. 1
5.1.1.4. Übersetzungsschwierigkeiten
Durch diese Tabelle sehen wir, dass die Hauptschwierigkeit von
Schülern beim Übersetzen die grammatischen Strukturen und das
Verstehen von dem Inhalt sind.
107
56% von diesen Lernenden haben Schwierigkeiten bei der
Übersetzung wegen grammatischer Strukturen und 42% verstehen nichts
über den Text zu übertragen. (siehe Tabelle 4, Kap. 4)
5.1.1.5. Der langweiligste Teil der Probe Deutsch«
In der deutschen Probe findet die Mehrheit der Schüler
die Grammatik als langweiligster Teil (36% von ihnen). 22% unter diesen
Schülern sagen, dass das Leseverstehen langweilig ist. An der vierten
Stelle kommt die Übersetzung nach dem Wortschatz (18%). Mit der
Rücksicht auf diese Resultate wäre man wirklich enttäuscht, wenn
die Deutschlernenden mit vielen Schwierigkeiten beim Übersetzen
konfrontiert sind, denn nur 14% von ihnen finden die Übersetzung
langweilig. Dies bedeutet, dass die Übersetzung spannender oder
zugänglicher als das Leseverstehen, die Grammatik und der Wortschatz ist.
(siehe Tabelle 5, Kap. 4)
5.1.1.6. Stelle der Übersetzungsübung in der
Probe Deutsch«
Hier wollten wir bewerten, ob die Lernenden die Stelle der
Übersetzungsübung in der Probe Deutsch« kennen und dabei ob sie
sie wirklich im Ernst nehmen. Daraus ergibt sich in dieser Tabelle, dass 90%
der Lernenden die Stelle von der Übersetzungsübung in der deutschen
Probe kennen. In dieser Tat ist die Übersetzung keine unbekannte
Übung für fast alle diese Lernenden. (siehe Tabelle 6, Kap. 4)
5.1.1.7. Vorzug von Her- bzw. Hinübersetzung
8% von Lernenden machen gern die Her- und Hinübersetzung;
10% von ihnen lieben gern die Hinübersetzung und 76% von ihnen haben einen
Vorzug für die Herübersetzung. Die Tatsache, dass die meisten
Schüler weniger die Hinübersetzung lieben, kann später die
schlechten Leistungen der Lernenden bei der Hinübersetzung rechtfertigen
(siehe Tabelle 7, Kap. 4). Dies bedeutet auch, dass sie sich besser bei der
Herübersetzung fühlen. Diese Informationen sind besser durch das
folgende Diagramm sichtbar.
Frage 6
40 35 30 25 20 15 10 5 0
|
|
|
|
Herübersetzung Hinübersetzung Beides Ø
|
Frage 6
108
Abb. 2
5.1.1.8. Interferenzsprachen Sprachen beim
Übersetzen
Die Tabelle bewertet, wie viele Sprachen beim Übersetzen
interferieren. Das kamerunische Schulsystem erkennt zwei Amtssprachen und zwar
Französisch und Englisch, aber fördert auch die Nationalsprachen. In
Maroua, wo unsere Untersuchung geführt wird, wird Fulfulde als
Muttersprache betrachtet, obwohl es viele eigene Muttersprachen hier gibt.
Infolgedessen haben wir drei Sprachen nämlich Französisch, Englisch
und Fulfulde als Antworten vorgeschlagen. Hier scheint Französisch als die
meist interferierende Sprache beim Übersetzen von Lernenden, denn 74% von
ihnen es behaupten. Englisch kommt an die zweite Stelle mit 18% (siehe Tabelle
8, Kap. 4). Der Grund dafür liegt sicherlich auf der Tatsache, dass die
kamerunischen französischsprachigen Deutschschüler hauptsächlich
auf Französisch studieren. Lassen wir dies in einem Diagramm doch
bestimmen.
Frage 8
40 35 30 25 20 15 10
5
0
|
|
|
|
Französisch Englisch Fulfulde Andere Ø
|
Frage 8
Abb. 3
5.1.1.9. Übersetzungsverfahren und -hausaufgabe
Dieser Teil besteht aus zwei Tabellen, einerseits für die
Übersetzungsverfahren und andererseits für die
Übersetzungshausaufgabe. Hier haben wir drei Übersetzungsverfahren
vorgeschlagen: Wort-für-Wort-Übersetzung,
Satz-für-Satz-Übersetzung und Globalübersetzung. Also 74% von
Lernenden sagen, dass sie Wort-für-Wort beim Übersetzen verfahren,
wahrscheinlich, weil sie keine richtige Lehre von Übersetzungsstrategien
bekommen (siehe Tabellen 9, 10, Kap. 4). Das folgende Diagramm erläutert
es besser.
Abb. 4
109
Frage 9
40 35 30 25 20 15 10 5 0
|
|
|
|
Wort-für-Wort Satz-für-Satz Global Ø
|
110
Was die Übersetzungshausaugabe angeht, erkennen die
meisten Lernenden, dass sie die Übersetzungshausaugabe beim
Deutschunterricht bekommen. Dieses Ergebnis von 88% zeigt uns, dass die
Lernenden oft mit der Übersetzung zu tun haben.
5.1.1.10. Zum Besitz und zur Benutzung des
Wörterbuches
Das Wörterbuch ist etwas Wichtiges für den
Übersetzungsprozess, besonders das zweitsprachige Wörterbuch.
Für eine gute Übertragung ist es wichtig ein Wörterbuch zu
haben. Hier haben wir zwei Tabellen: Die erste für den Besitz eines
Wörterbuches und die zweite für seine Benutzung.
In dieser Tat haben wir behalten, dass 60% von Schülern
gegen 40% ein Wörterbuch besitzen. Dies bedeutet, dass der
größte Teil dieser Lernenden mithilfe des Wörterbuches die
Wörter von der AS zur ZS, bzw. von der ZS zur AS übersetzen und dann
die verschiedenen Strukturen von ZS und AS des Wörterbuches vergleichen
können.
Zur Benutzung des Wörterbuches, worum geht es? Diese
Tabelle dazu zeigt, wo und wie oft diese Lernenden das Wörterbuch
benutzen. 32% von Schülern verwenden das Wörterbuch nur während
einer Übersetzungsaufgabe Zuhause, 38% häufig Zuhause, 28% am
Deutschunterricht und 2% von ihnen haben nichts mit dem Wörterbuch zu tun.
Auf dieser Weise hängt die Verwendung der Wörterbücher von jedem
Schüler ab und wir verstehen, dass das Wörterbuch manchmal wichtig
Zuhause ist, weil die meisten mit dem Wörterbuch selten arbeiten. Diese
Situation verweist einfach auf die Vernachlässigung vom Wörterbuch
und somit der Übersetzung bei diesen Lernenden. So können sie nur
einen passiven Wortschatz vom Wörterbuch erhalten. (siehe Tabellen 11, 12,
Kap. 4)
5.1.1.11. Lehre von Übersetzungsstrategien
Diese Tabelle zeigt uns, wann die Lernenden die
Übersetzungsstrategien lernen. Dabei wollten wir wissen, ob Schüler
die Lehre von Übersetzungsstrategien machen und wann dies stattfindet.
Unsere Untersuchung zeigt folgende Ergebnisse: Die Hälfte von Lernenden
lernt Übersetzungsstrategien am Deutschunterricht, aber 26% von ihnen
111
sagen, dass sie Übersetzungsstrategien nur bei der
Verbessrung einer Klassenarbeit lernen, während 18% von ihnen diese
Strategien bei der Verbesserung der Hausaufgabe zu tun haben. Nur 6% von
Schülern sagen, dass der Lehrer nie Übersetzungsstrategien lehrt oder
erklärt. Durch diese Analyse glauben wir, dass die meisten Lernenden eine
Idee über Übersetzungsstrategien haben; leider nehmen sie sie nicht
in Anspruch (Tabelle 13, Kap. 4). Vergessen wir nicht, dieselben Lerner
behaupten ganz oben, dass sie durch eine Wort-für-Wort-Übersetzung
verfahren.
5.1.1.12. Performanz beim Übersetzen
Hier zeigen wir die Fähigkeit oder Performanz von
Schülern beim Übersetzen. 32 von 50 Lernenden d.h. 64% sagen, dass
sie einen Text gut übersetzen können, gegen 36% von ihnen, die
erkennen, dass sie dabei unfähig sind. Also stellen wir fest, dass die
meisten eine gute Übersetzung machen können, obwohl dies konträr
zu ihren Antworten auf den Tabellen 4 und 9 scheint. (Tabelle 14, Kap. 4)
5.1.1.13. Überwindung von
Übersetzungsschwierigkeiten
Zu dieser Frage wurden den Lernenden vier Antworten
vorgeschlagen, damit sie erklären, wie sie ihre Schwierigkeiten beim
Übersetzen bewältigen. 34% von ihnen sagen, sie lassen sich mit dem
Kontext inspirieren, um das Äquivalent zu finden. 26% von ihnen lassen
Leere im Text und gehen fort, während 24% unter ihnen ein Synonym finden.
16% von Schülern schaffen ein Wort, um die Leere auszufüllen. Laut
dieser Tabelle können wir behaupten, dass die Mehrheit dieser Lernenden
mehr oder weniger gute Strategien verwenden, um ihre Schwierigkeiten beim
Übersetzen zu überwinden. (siehe Tabelle 15, Kap. 4)
5.1.1.14. Lehrerrolle bei der Korrektur einer
Übersetzungsaufgabe
Hier ist eine Gelegenheit zu kennen, was die Lehrer bei der
Verbesserung einer Übersetzungsaufgabe machen. Also 8% von Schülern
sagen, dass der Lehrer sie die Version eines Schülers kopieren lässt,
der gut übersetzt hat; 18% sagen, der Lehrer gibt ihnen die richtige
Version; 36% von ihnen behaupten, dass der Lehrer ihnen
112
erklärt, was sie mit der Übersetzung machen sollen,
dann übersetzen sie zusammen. Auch für 38% von Schülern legt der
Lehrer den Akzent auf schwierige Wörter und vor der Übersetzung
erklärt er die grammatikalischen Regeln. Die Tatsache, dass 38% und 36%
von diesen Schülern erkennen, dass der Lehrer ihnen Methoden beim
Übersetzen zeigt, bedeutet ganz einfach, dass die Lehrkraft eine wichtige
Rolle zur Beherrschung der Übersetzung durch die Verbesserung von der
Übersetzungsaufgabe spielt. (siehe Tabelle 16, Kap. 4)
5.1.1.15. Erkenntnisse von Lernenden über existierende
Übersetzungstechniken und -methoden
35 von 50 Schülern kennen nicht, dass es Techniken und
Methoden für das Übersetzen existiert. Dies bedeutet, dass 70% von
Schülern keine Informationen über Übersetzungstechniken und
-methoden haben. Auf diesem Grund können ihre schlechten Leistungen bei
der Übersetzungsübung rechtfertigt werden (siehe Tabelle 17, Kap. 4).
Lassen wir doch es durch das folgende Diagramm vorstellen.
Frage 16
40
35
30
25
20
Frage 16
15
10
5
0
Ja Nein Ø
Abb. 5
113
5.1.1.16. Informationen von Lernenden über
Translationsausbildung
Aus der Tabelle wissen die meisten Schüler noch nicht,
dass es eine Translationsausbildung gibt. Die meisten sind in der
Abschlussklasse und dürfen ihre Abiturprüfung schreiben; aber sie
haben keine Idee über Translationsausbildung und somit über den Beruf
eines Übersetzers oder Dolmetschers. 37 von 50 Schülern, d.h. 74%
dieser Lernenden ignorieren, dass sie nach ihrer Abiturprüfung
Übersetzer bzw. Dolmetscher werden können. Dies kann außerdem
auf der Basis ihres Desinteresses für die Übersetzung sein. Jedoch
ist es wichtig für die Lernenden, sich diese Informationen anzueignen.
(Tabelle 18, Kap. 4)
5.1.1.17. Vorschläge von Schülern zur
Verbesserung ihrer Übersetzungsperformanz
Hier haben wir fünf große Kategorien von
Vorschlägen der Lernenden zur Verbesserung ihrer Leistungen bei der
Übersetzung gehabt: Wir haben 8% von Lernenden, die keinen Vorschlag
gegeben haben; 18% schlagen vor, dass sie sich dazu bewusst werden und eigene
Arbeit vermehren müssen, wenn sie ihre Performanz verbessern wollen. 4%
von Lernenden meinen, dass man ihnen einen Leitfaden für
Übersetzungsstrategien angeben soll. 32% wünschen, dass die Lehrkraft
die Übersetzungsaufgaben vermehren, so können ihre Leistungen
verstärkt werden. Die letzte Kategorie bestehend aus 38% von Schülern
schlägt vor, dass man die Übersetzungsstrategien lehren soll (Tabelle
19, Kap. 4). Mit Rücksicht auf die gegebenen Vorschläge bemerkt man,
die Lerner sind nicht darin einig und man soll verstehen, dass sie an ein
richtiges Übersetzungsproblem gestoßen sind.
Im Allgemeinen lässt die Analyse bzw. Interpretation vom
Fragebogen an die Schüler verstehen, dass die Übersetzung den
kamerunischen Deutschlernenden familiär ist; aber für sie, ist es
keine leichte Übung. Also können wir behaupten, die Beherrschung von
Wortschatz und Grammatik vom großen Nutzen zur Bewältigung von
Übersetzungsschwierigkeiten der Schüler sein kann.
114
5.1.2. Fragebogen an die Lehrer
Der Fragebogen an die Lehrer ist eine Gelegenheit für
uns, den Platz von der Übersetzung im DaF-Unterricht mithilfe des Lehrers
zu schätzen. Insgesamt haben wir, wie schon erwähnt, 15 Fragen
gestellt, deren allgemeines Ziel die Nützlichkeit, die Stelle, die
Frequenz, Schwierigkeiten der Übersetzung je nach der Lehrkraft ist.
5.1.2.1. Identifikation
Bei der Identifizierung der Lehrer haben wir nichts Wichtiges
zu sagen, denn die Lehreranzahl erfüllt keine bedeutende Rolle zu unserer
Untersuchung. Die einzige relativ wichtige Information hier ist, dass die
Mehrheit der befragten Deutschlehrer im Diamaré-Bezirk tätig
ist.
Was das Dienstalter der Lehrer hingegen angeht, ist es
bemerkenswert, dass die meisten dieser Lehrer eine Betriebszugehörigkeit
haben, die zwischen 1 und 10 Jahren variiert. 8 Lehrer unter 21 haben ein
Dienstalter von eins bis vier Jahren. 52% von ihnen sind Deutschlehrer mit
fünf- bis zehnjahrgehörigen Dienstalter. Nur ein Lehrer ist mehr als
zehn Jahre tätig und ein anderer mehr als fünfzehn Jahre. Also ist es
festzustellen, dass die meisten Befragten noch jung bei ihrem Beruf sind; aber
sie haben schon gute Erfahrungen, die ihnen gestatten, einen Standpunkt
über eine pädagogische bzw. didaktische Diskussion zu erteilen.
(siehe Tabelle 0.a, Kap. 4)
5.1.2.2. Nützlichkeit der Übersetzung im
Fremdsprachenunterricht
Die Frage zielt darauf, die Nützlichkeit der
Übersetzung im FSU zu bestimmen. Dabei versuchen wir zu wissen, ob die
Deutschlehrer die Übersetzung genug im DaF-Unterricht in Betracht ziehen.
Daraus ergibt sich, dass 99,99% (61,90% + 38,09%) unter ihnen meinen, die
Übersetzung hat ihren Platz im DaF- Unterricht (siehe Tabelle 1, Kap. 4).
So sind sich die Deutschlehrer darin einig, dass die Übersetzung ihr Wort
zum Fremdspracherwerb zu sagen hat.
115
5.1.2.3. Stellenwert und Frequenz der Übersetzung im
DaF-Unterricht
Dafür wurden zwei Fragen miteinander verbunden: Die
Stelle einerseits und die Frequenz der Übersetzung im DaF-Unterricht
andererseits. Was die Stelle anbelangt, finden 13 Lehrer von 21, d.h. 61,90%,
dass die Übersetzung einen sehr wichtigen Platz beim Übersetzen hat
und der Rest von 38,09% meinen, dass Übersetzung wichtig im DaF-
Unterricht ist. Dies bedeutet also, dass die Übersetzung sehr nötig
im DaF-Unterricht ist. (siehe Tabelle 2, Kap. 4)
Die zweite Tabelle zeigt uns die Frequenz der Übersetzung
beim Unterricht. 23,80% von den Lehrenden unterrichten immer Übersetzung
beim Unterricht. 38,09% von ihnen behaupten, dass sie Übersetzung beim
Unterricht sehr häufig lehren und 33,33% von ihnen unterrichten sie
häufig. Durch dieses Resultat bemerken wir, dass die Übersetzung von
der Lehrkraft natürlich beim DaF-Unterricht gemacht wird; etwas, das die
Schülerantworten im obigen Fall bestätigt. (siehe Tabelle 3, Kap.
4)
5.1.2.4. Lehre der Übersetzungsstrategien und
-methoden im DaF-Unterricht
Auf die Frage in Bezug auf die Lehre von
Übersetzungsstrategien und -methoden im DaF-Unterricht bestätigen
90,47% der befragten Deutschlehrer, dass dies eine Realität bei ihrem Kurs
ist. Dieser hohe Prozentsatz lässt darauf schließen, dass die
Schüler wissen, wie man einen Text gut übersetzen und damit
Interferenzen dabei reduzieren kann (siehe Tabelle 4, Kap. 4). Darin sind sie
sich also mit den Schülerantworten beziehend diese Frage einig.
5.1.2.5. Übersetzungsübungen im
DaF-Unterricht
Hier möchten wir verifizieren, wie oft die Lehrer den
Schülern Übersetzungsübung im Unterricht geben. 14,28% von den
Befragten erkennen, sie können keine Unterrichtsstunde bis zum Ende
führen, ohne eine Übersetzungsübung zur Verfügung der
Schüler zu lassen. Diejenigen, die Übersetzungsübungen sehr
häufig beim Unterricht geben, sind noch mehr, d.h. 42,85%. 38,09% von
ihnen geben sie häufig. An der letzten Stelle zählen 4,76% von den
Befragten, die selten Übersetzen im
116
Unterricht geben. Dadurch ist bemerkenswert, dass die
Quasi-Totalität der Lehrer Übersetzungsübungen beim Unterricht
gibt. denn gibt es 42,85% für die Antwort der sehr Häufigkeit der
Übersetzungsübung im Unterricht. Dies zeigt, wie oft die Schüler
regelmäßig mit der Übersetzung konfrontiert sind (Tabelle 5,
Kap. 4). Wenn sie Texte mit Interferenzen aller Art übersetzen, dann liegt
das Problem woanders; nicht bei der Häufigkeit der Übungen.
5.1.2.6. Phase der Übersetzung bei der
Unterrichtsstunde
Hier wurde den Lehrern die Gelegenheit gegeben, mehr als eine
Antwort auszuwählen. Also zielt diese Frage darauf zu wissen, wann die
Lehrer mit der Übersetzung bei der Unterrichtsstunde zu tun haben. Dabei
haben wir insgesamt 39 Vorschläge aufgelistet. 33,33% dieser
Vorschläge sind für die Übersetzung beim Wortschatz; 25,64% von
ihnen für die Übersetzung bei der Grammatik und 41,02% von ihnen sind
für die Übersetzung bei der Textbehandlung. Angesichts dieser
Ergebnisse können wir unterstreichen, die Deutschlehrer verwenden nicht
genug die Grammatikübersetzungsmethode bei der Unterrichtsstunde, da die
Grammatik nur 25,64% von Vorschlägen hat (siehe Tabelle 6, Kap. 4). Dies
kann offensichtlich syntaktische bzw. grammatische Interferenzen beim
Übersetzen der Lerner verursachen.
5.1.2.7. Übersetzung als Fertigkeit
Die Frage, ob die Übersetzung eine der sprachlichen
Fertigkeiten ist, lässt uns deutlich wissen, welche Befürchtung die
Deutschlehrer dazu haben. 90,46% (23,80% + 66,66%) der Befragten sind damit
(sehr) einverstanden und nur 9,52 von ihnen sind dagegen (siehe Tabelle 7, Kap.
4). So betrachtet, muss die Übersetzung sowie die anderen Fertigkeiten
immer gelehrt und überprüft werden. Dies rechtfertigt sicherlich die
Tatsache, dass die Deutschlehrenden sie ernst nehmen.
117
5.1.2.8. Die zu bewertenden Aspekte bei der
Übersetzung
Auch hier können die Lehrer mehr als eine Antwort
auswählen. Ziel ist es zu wissen, auf welche Elemente sich die
Deutschlehrenden stützen, um die Schülerkompetenzen bei ihren
Übersetzungen zu evaluieren. So geben 23,52% der befragten Deutschlehrer
an, dass sie Wörter zum Text auswerten; 47,05 % dieser Lehrer sagen, sie
interessieren sich am Inhalt und 29,41 von ihnen prüfen vornehmlich die
grammatischen Strukturen (siehe Tabelle 8, Kap. 4). Dieses Ergebnis lässt
verstehen, dass der Inhalt mehr wichtiger als die Form ist. Jedoch hängt
das Verstehen eines übertragenen Textes von der Beherrschung des
Wortschatzes und der Grammatik ab. Sollten die Lehrer also die ganzen Aspekte
bei der Übersetzung bewerten.
5.1.2.9. Schülerschwierigkeiten beim
Übersetzen
Sind die Deutschschüler der Première und Terminale
Klassen am Lycée de Kakataré-Maroua mit Schwierigkeiten beim
Übersetzen konfrontiert? Auf diese Frage antworten 13 über 21 Lehrer,
d.h. 61,90% der Befragten, dass die Schüler immer Schwierigkeiten beim
Übersetzen haben. 38,09% von ihnen behaupten, dass die Schüler sehr
oft Schwierigkeiten beim Übersetzen treffen. Bemerkenswert ist, dass fast
alle Deutschlernenden stoßen auf die Übersetzung (siehe Tabelle 9,
Kap. 4). Daher erscheinen viele Interferenzen unvermeidlich bei ihren
Übersetzungen. Ihre Schwierigkeiten können also besser durch das
folgende Diagramm visualisiert werden.
Frage 9
14 12 10 8 6 4 2 0
|
|
|
|
Immer Sehr oft Oft Selten
|
Frage 9
118
Abb. 1
5.1.2.10. Interferierende Sprachen beim Übersetzen in
Schülerarbeiten
Da die kamerunischen Deutschschüler mit Schwierigkeiten
beim Übersetzen konfrontiert sind (wie oben erwähnt), erscheinen
Interferenzen, die von bereits erworbenen Sprachen abstammen. Diese Frage an
Deutschlehrer erteilt uns, dass 47,05% von ihnen Französisch für die
meist Inferenzsprache in Schülerarbeiten halten. Englisch und Fulfulde
stehen an der zweiten und dritten Stelle mit jeweils 41,17% und 11,76% (siehe
Tabelle 10, Kap. 4). Dieses Ergebnis scheint so objektiv, dass es
überhaupt nicht zu den Schülerantworten dazu im Widerspruch steht.
Die Reihenfolge bleibt dieselbe: Zuerst Französisch, dann Englisch und
schließlich Fulfulde. Das können wir sogar durch das folgende
Diagramm bestätigen.
Frage 10
18 16 14 12 10
8
6
4
2
0
|
|
|
|
Französisch Englisch Fulfulde
|
Frage 10
119
Abb. 2
5.1.2.11. Verwendung der Muttersprache beim
Übersetzungsunterricht
Wenn wir von der Muttersprache hier sprechen, denken wir an
kamerunische Nationalsprachen wie z.B. Fulfulde, Fefe, Eton, Toupouri, Bafia
usw. Daraus ergibt sich, dass 38,09% der Deutschlehrer immer die Muttersprache
(des Bezirks) beim Übersetzungsunterricht benutzen. 19,04% unter ihnen
benutzen sie sehr oft. 38,09% dieser Lehrer verwenden oft die Muttersprache
beim Übersetzungsunterricht und nur 4,76% von ihnen selten (siehe Tabelle
11, Kap. 4). Es kann infolge interpretiert werden, wenn die Lehrkraft jedes Mal
auf die Muttersprache beim Übersetzen rekurriert, würde dies
bedeuten, dass diese Muttersprache hilfreich für eine
Übersetzungsübung ist.
5.1.2.12. Übersetzungsprobleme der Lernenden
Dafür haben wir uns an einige bestimmten Aspekte der
Sprache gewandt, über die die befragten Deutschlehrer ihre Antworten geben
sollten. Als Ergebnis sind 48,64% der Lehrenden davon überzeugt, dass der
Satzbau das Hauptproblem von Deutschlernenden beim Übersetzen ist. 27,02
unter ihnen meinen, die Deutschlernenden haben mehr Probleme mit Faux
Amis«, während 13,51% von ihnen
120
für das Problem von Contre-sens« halten.
Schließlich behaupten 10,81% der Befragten, die Schüler sind
vielmehr mit dem Problem der Fehldeutung beim Übersetzen (siehe Tabelle
12, Kap. 4). Es stellt sich heraus, dass die meisten Übersetzungsprobleme
der Deutschschüler auf dem Satzbau hervorzurufen sind. Mit Rücksicht
auf die Tatsache, dass Satzbau und Grammatik eng verbunden sind, kommt die
Hypothese nochmals, dass die Deutschlehrer nicht genug die GÜM beim
Unterricht verwenden.
5.1.2.13. Hinstellung von
Übersetzungsschwierigkeiten
Auf dieser Ebene wollten wir eigentlich wissen, ob die
Übersetzungsschwierigkeiten von Deutschschülern bei der
Hinübersetzung oder Herübersetzung liegen. Die meisten befragten
Deutschlehrer, d.h. 80,95% von ihnen teilen uns mit, die Lernenden stoßen
auf die Hinübersetzung sowie auf die Herübersetzung (siehe Tabelle
13, Kap. 4). Das bedeutet, das Problem liegt nicht auf der AS bzw. ZS, sondern
auf den Übersetzungsstrategien und -techniken.
5.1.2.14. Lehre der Übersetzungsstrategien
während der Lehrerausbildung
Bei der Formulierung der Frage beziehend auf die Lehre der
Übersetzungsstrategien an pädagogischen Hochschulen möchten wir
wissen, ob die Deutschlehrer selber entsprechend ausgerüstet sind, um die
Übersetzung erfolgreich in der Sekundarschule zu lehren. Also erteilt das
Resultat uns, dass 38,09% der Deutschlehrer oft mit Übersetzungsstrategien
zu tun hatten, während 33,33% von ihnen davon selten hörten (siehe
Tabelle 14, Kap. 4). Dieses Ergebnis bringt uns zum Abschluss, dass die
Übersetzung an der Spitze, d.h. an der pädagogischen Hochschule und
somit bei den Deutschlehrern vernachlässigt ist. Dieser Mangel seitens der
Lehrkraft hat unzweifelhaft einen negativen Einschlag auf die
Schülerkompetenz.
5.1.2.15. Vorschläge zur Verminderung von
Interferenzen beim Übersetzen
Es geht um Vorschläge der Lehrkraft, damit die
Deutschlernenden Interferenzen beim Übersetzen reduzieren, damit die
Deutschlernenden besser übersetzen können. So
121
wurden diese Vorschläge in fünf Klassen umgestellt:
Die erste Klasse (19,04% der Lehrkraft) schlägt vor, dass
Übersetzungsstrategien und -techniken unterrichtet werde sollen. Die
zweite Klasse (38,9% der Lehrkraft) plädiert für die
Regelmäßigkeit zur Übersetzungsarbeit mit den Schülern.
Die dritte Klasse denkt, es wäre besser, wenn die Lehrkraft nur die
direkte Methode beim Unterricht verwendet, wo es nur Deutsch gesprochen wird.
Die vierte Gruppe (4,76% der Lehrkraft) hält für die Betonung auf die
Rubrik Que dit-on en Allemand« aus dem Lehrwerk Ihr und Wir Plus
Bänder 1 und 2. Das kann man in anderen Bändern ausbreiten. Die
fünfte Klasse (19,04% der Lehrkraft) meint, das Fach Übersetzen«
muss bei der Ausbildung der zukünftigen Lehrer heiter in Betracht gezogen
werden. Wir heben hervor, dass einige befragten Deutschlehrer nichts
vorgeschlagen haben. Davon waren wir enttäuscht, denn dies zeigt
eigentlich, dass das Übersetzen ihnen unbekannt« ist.
5.2. Analyse bzw. Interpretation der
Schülerarbeiten
5.2.1. Die Mehrsprachigkeit in der Hin- bzw.
Herübersetzung
Die Mehrsprachigkeit in Schülerarbeiten wurde in zwei
Tabellen repräsentiert: Bei der Hinübersetzung und
Herübersetzung. Wir behalten zuerst, dass English und Französisch die
beiden ersten Sprachen sind, die in der Hin- bzw. Herübersetzung von
Schülerarbeiten interferieren. Aber Französisch stört mehr als
Englisch. Die Tatsache, dass die Fernnordkamerun zum französischen Teil
gehört, kann dieses Phänomen besser erklären. Französisch
kommt als Erstsprache von den meisten Schülern vor. Da die
Interferenzquote von Fulfulde in Übersetzungsarbeit von Schülern sehr
niedrig bei Fragebögen schien, beschränken wir uns auf
Französisch und Englisch. Also bei der Hinübersetzung stammen 85,29%
der Interferenzen aus dem Französischen, während nur 14,70% von ihnen
auf Englisch hervorzurufen sind (siehe Tabelle 3, Kap. 4). Lassen wir es besser
durch das folgende Diagramm vorstellen.
122
Abb. 1.a
IFZ-Fehler
70 60 50 40 30 20 10
0
|
|
|
|
Französisch Englisch
|
IFZ-Fehler
Was die Herübersetzung betrifft, sind 95,59% der
Interferenzen vom Französischen verursacht. Hingegen sind nur 4,41% von
ihnen auf Englisch beeinflusst (siehe Tabelle 12, Kap. 4). Das Diagramm dazu
liegt da unten.
Abb. 2.b
IFZ-Fehler
Französisch Englisch
70
60
50
40
IFZ-Fehler
30
20
10
0
Wir behalten schließlich, dass Französisch und
Englisch die beiden ersten Interferenzsprachen beim Übersetzen
kamerunischer Deutschlernenden sind, denn sie sind ihre Amtssprachen, mit denen
sie seit der Grundschule zu tun haben.
123
5.2.2. Quote der Schülerleistungen bei der Hin- und
Herübersetzung
Auf dieser Ebene möchten wir gern wissen, welche zwischen
der Hinübersetzung und Herübersetzung den Schülern
zugänglicher ist. Die Ergebnisse erteilen uns, dass 82,35% der
Deutschschüler die Hinübersetzung erledigt haben. Hingegen ist die
Quote bei der Herübersetzung niedriger. Nur 60,29% der Schüler haben
sie gemacht (siehe Tabellen 4 und 5, Kap. 4). Zur Interpretation sagen wir, die
Lerner geben der Hinübersetzung (Übersetzung ins Deutsche) den
Vorzug, weil sie wissen, dass sie französische sowie englische Wörter
als Alternative haben. Dasselbe scheint ihnen sehr schwer bei der
Herübersetzung (Übersetzung ins Französische), denn ihr
deutscher Wortschatz sehr beschränkt ist. Wie kann man eine unbeherrschte
Sprache innerhalb einer anderen Sprache benutzen? Das scheint
unmöglich.
5.2.3. Quote der Interferenzfehler und
Nicht-Interferenzfehler bei der Hin- und Herübersetzung
Obwohl unsere Untersuchung auf Interferenzen von Schülern
beim Übersetzen fokussiert, waren wir auch neugierig auf
Nicht-Interferenzfehler. Insgesamt haben wir 329 Interferenzfehler beim
Übersetzen unserer an der Untersuchung teilnehmenden Deutschschüler:
318 bei der Hinübersetzung und 11 bei der Herübersetzung. Was die
Nicht-Interferenzfehler anbelangt, zählen wir 226 Fehler bei der
Hinübersetzung und 65 Fehler bei der Herübersetzung. Dies gibt eine
Gesamtheit von 291 Fehlern (siehe Tabellen 6 und 7, Kap. 4). Festzustellen ist,
dass Interferenzen den größten Einfluss auf das Übersetzen der
kamerunischen Deutschlernenden haben. Daher können sie als Hauptproblem
beim Übersetzen von Schülern angesehen werden. Deswegen muss dieses
Problem im Ernst genommen werden, wenn man die schulischen Leistungen unserer
Lerner im Allgemeinen verbessern will.
5.2.4. Quote der Fehldeutung und Null - Performanz bei der
Hin- und Herübersetzung
Neben Interferenzfehlern und Nicht-Interferenzfehlern haben
wir zwei andere Kategorien von Fehlern, die beim Übersetzen von
Schülerarbeiten erscheinen. Es sind:
124
Fehldeutung und Nullperformanz. Insgesamt wurden 36
Fehldeutungen bei der Hinübersetzung und 51 Fehldeutungen bei der
Herübersetzung identifiziert. Was die Null-Performanz angeht, zählen
wir 45 bei der Hinübersetzung gegen 27 bei der Herübersetzung (siehe
Tabelle 8, Kap. 4). Dies ist ein Beweis, dass die Deutschlernenden mit anderen
Problemen außer Interferenzfehlern beim Übersetzen konfrontiert
sind. Aber wir interessieren uns insbesondere an Interferenzen.
5.2.5. Quote der intra- bzw. interlingualen Interferenzen
bei der Hin- und Herübersetzung
Bei der Hinübersetzung haben wir 85 intralinguale und 233
interlinguale Interferenzen aufgezählt. Bei der Herübersetzung wurden
11 interlinguale Interferenzen und keine intralinguale Interferenz
identifiziert (siehe Tabellen 10 und 11, Kap. 4). Da die kamerunischen
Deutschschüler Französisch bzw. Englisch mehr als Deutsch
beherrschen, tauchen interlinguale Interferenzen auf ihre
Übersetzungsarbeiten am meisten auf. Diese dominierende Stelle
interlingualer Inferenzen lässt sich zum Vergleich der beiden folgenden
Diagramme deutlich nachprüfen.
IFZ 1
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Hinübersetzung Herübersetzung
IFZ 1
Abb. 2.a
IFZ 2
250
200
150
IFZ 2
100
50
0
Hinübersetzung Herübersetzung
125
Abb. 2.b
5.2.6. Globale Quote der Fehler bei der
Übersetzung
Es geht hier um alle Fehler, die wir beim Übersetzen von
Schülerarbeiten im Rahmen unserer Untersuchung aufgedeckt haben. Die
Tabelle (siehe Tabelle 16, Kap. 4) weist darauf hin, dass es in der Gesamtheit
853 Fehler gibt, die als Folgendes gezählt sind: IFZ1 = 85, IFZ2 = 318, FD
= 87, N.IFZ = 291 und 0-P = 72. Wenn wir IFZ1 und IFZ2 zusammen rechnen, dann
haben wir eine Gesamtheit von 403 Interferenzfehlern. Unter den beim
Übersetzen der Schüler erschienenen 853 Fehlern zählen 403
Interferenzfehler, d.h. 47,25% aller Fehler. Wir können doch wohl
angesichts dieser Ergebnisse und somit des Diagramms da unten bestätigen,
dass Interferenzen das Hauptproblem der kamerunischen Deutschschüler bei
ihren Übersetzungen sind.
Fehleranzahl
450 400 350 300 250 200 150 100
50
0
|
|
|
|
IFZ (1 + 2) FD N.IFZ O-P
|
Fehleranzahl
126
Abb. 3
5.3. Darstellung der Resultate der Datenanalyse und
Verifizierung der Forschungshypothesen
Hier werden insbesondere die Ergebnisse der Datenanalyse
dargestellt und dann unsere Forschungshypothesen mithilfe dieser Resultate
überprüft.
5.3.1. Ergebnisse der Datenanalyse
Die vorliegende Forschungsarbeit befasst sich mit
Interferenzen beim Übersetzen der kamerunischen Deutschschüler im
DaF- Unterricht. Die Untersuchung, die wir im Lycée de
Kakataré-Maroua geführt haben, zielte darauf, Interferenzen beim
Übersetzen der Schüler möglichst in allen sprachsystematischen
bzw. sprachlichen Ebenen auszuwerten. Dafür brauchten wir einen Fragebogen
an Deutschschüler der Premiere und Terminale Klassen und ihre
Übersetzungsarbeiten (der dritten Sequenz) sowie einen Fragebogen an
Deutschlehrer. Die Analyse bzw. Bewertung hat also viele Ergebnisse ins Licht
gebracht. Die wichtigsten davon lassen sich im Folgenden entdecken: 1) Als
produktive Fertigkeit dient die Übersetzung dazu, Leseverstehen,
Grammatik, Wortschatz und schriftlichen Ausdruck zu überprüfen und zu
verbessern. 2) Französisch und Englisch sind die beiden ersten Sprachen,
die beim Übersetzen von kamerunischen Deutschlernenden im DaF-Unterricht
interferieren; aber Französisch
127
kommt weit an die erste Stelle. 3) Von den in
Schülerarbeiten 853 herausgefundenen Fehlern zählen 403
Interferenzfehler, also 47,25% der Gesamtfehler. Diese Interferenzen lassen
sich auf verschiedene sprachliche Ebenen zurückführen.
-Auf der syntaktischen Ebene: Die meisten
Deutschschüler übertragen die französische Syntax ins Deutsche,
was die Form sowie den Inhalt stört. Als Beispiele haben wir unter
anderen:
1 - Wenn man sagt über der Umweltschutz
in der Dritten Welt, die Meinung sind geteilt. Die onen
denken, dass nichts ist gemacht in diesem Sinne. Die anderen
finden, dass diese Phänomen ist nicht nur für die
Industriegebieten.
2 - Wir hat gehört, wie du
sägst die schlechte Wörte in dein Bruder.
3 - Wenn Man spricht von der Umweltschutz in
die Dritten Welt...
Wir können ohne Mühe feststellen, die Stelle der
fett gedruckten Wörter bzw. Verben in diesen drei Sätzen ist nicht
korrekt. Auf diese Weise gelingt es den Schülern überhaupt nicht,
Texte zu übersetzen.
- Auf der morphologischen Ebene: Die
Lernenden sind dazu unfähig, die richtige Form vieler Verben zu
übertragen. Das Beispiel dafür liegt im zweiten Satz.
- Auf der lexikalisch-semantischen Ebene: Es
geht hier um ein Durcheinander von Wörtern auf Französisch, Englisch
und sogar Deutsch selbst. Dies verursacht nicht nur interlinguale, sondern auch
intralinguale Interferenzen. Solche Fehler identifizieren wir in folgenden
Beispielen.
1 - Den Umweltschutz das Tiers-monde ist
spricht, die idee ist partagiert.
2 - We haben verstehen warum du sagst der
spricht böse in meiner Bruder, aber...
3 - Als man spreche die Protektion die Umwelt
in Entwicklung, Die meinung sind partagieren. Andere
Personne vorurteilt nicht tun in der sens.
Die andere sprichen die Verhältnis koncerniert
dass Industrie
128
5.3.2. Verifizierung der Forschungshypothesen
Mit Rücksicht auf die bei unserer Untersuchung erreichten
Resultate können nun die im Kapitel 0 formulierten Hypothesen verifiziert
bzw. falsifiziert werden.
Die erste Hypothese, die behauptete, dass die Lernenden mit
Fehlern übersetzen, weil sie französische bzw. englische mit
deutschen Strukturen verwechseln, hat sich bestätigt. Die Tatsache, dass
französische und englische Wörter und deren Strukturen vielmal beim
Übersetzen von Schülern erscheinen, rechtfertigt diese erste
Hypothese. Übrigens wurden Französisch und Englisch als die beiden
ersten Sprachen bezeichnet, die die Übersetzung der Lerner im
DaF-Unterricht stören.
Die zweite Hypothese setzte voraus, dass wenn die Lehrer genug
Platz fürs Übersetzen im Unterricht geben, dann haben die Lernenden
wenige Probleme. Dies kann nach unserer Analyse verifiziert werden. Durch die
Befragung haben wir festgestellt, dass die Übersetzung von der
Lehrerausbildung bis zu ihrer Implementierung in
Sekundarschulen vernachlässigt ist. Die meisten
Deutschlehrer geben Übersetzungsübungen nur von Zeit zu Zeit und
benutzen dabei keine spezifische Methode. Also sind die Lernenden nicht
regelmäßig mit der Übersetzungsübung konfrontiert.
Außerdem haben wir bei der Untersuchung von Schülerarbeiten
entdeckt, dass viele Schüler keine Übersetzung machen
(Null-Performanz); etwas, das unsere zweite Hypothese auch bestätigt.
Die dritte Hypothese ermittelt, wenn das Übersetzen
methodisch gelehrt wird, könnten die Lernenden Interferenzen vermindern.
Da die untersuchte Übersetzungsarbeit der Schüler viele
Interferenzfehler enthält, deduzieren wir, dass die Lehrkraft keine
Übersetzungsstrategien, -methoden und -techniken unterrichtet. Damit kann
unsere dritte Hypothese verifiziert werden. Eines ist sicher: Die richtige
Lehre vom Übersetzen kann sicherlich die Übersetzungsleistungen der
Schüler positiv beeinflussen.
5.4. Didaktisch-methodische Vorschläge
Da wir im Allgemeinen bei der Sprachlehrforschung arbeiten,
die eng mit der Pädagogik und Didaktik verbunden ist, welche didaktischen
Folgen können nun
129
angesichts der Resultate zu Interferenzen beim Übersetzen
der kamerunischen Deutschlernenden im DaF-Unterricht gezogen werden? Die
bedauerliche Feststellung der einzelnen Problemgebiete, die sich aus der
Auswertung der Interferenzen ergeben, reicht allein nicht aus. Nötig ist
viel mehr, dass wir praktische et konkrete Maßnahmen treffen. Deswegen
versuchen wir im Folgenden, mögliche Therapievorschläge anzulegen.
5.4.1. Vorschläge der Lehrkraft gegenüber
Wenn man den Akzent auf Übersetzungsstrategien und
-techniken bei der Lehrerausbildung an der pädagogischen Hochschule
(betreffs des DI.P.E.S I und II) gelegt hätte, dann könnten die
Deutschlehrer die Fertigkeit« Übersetzen besser in der Sekundarschule
übertragen. Sonst ist jeder Lehrer ein Forscher«. Deswegen muss jeder
Lehrer seine (Teil)Disziplin didaktisch erforschen. An dieser Stelle bietet
sich also die folgende Frage: Wie kommt es vor, dass die kamerunischen
Deutschschüler mit sehr vielen Schwierigkeiten beim Übersetzen im
DaF-Unterricht konfrontiert sind? Daran ist die Lehrkraft vielleicht
schuldig.
-Das mangelnde Problembewusstsein: Die
meisten Deutschlehrer sind nicht dessen bewusst, dass die Übersetzung
einen wichtigen Platz wie Grammatik oder Wortschatz im kamerunischen
Deutschunterricht hat. Also sollen sie die Übersetzung mit derselben
Intensität wie bei den anderen Fertigkeiten lehren. Hier werden
selbstverständlich Übersetzungsstrategien und -techniken gelehrt. Mit
Rücksicht auf eine hohe Anzahl von syntaktischen, grammatischen und
lexikalisch-semantischen Interferenzen der Schüler beim Übersetzen
empfiehlt sich mehr systematische Übersetzungsarbeit im Deutschunterricht.
Es wird hier zB gemeint, dass semantische Systematisierung bei deutschen
Präfixverben oder durch die Erwähnung der wichtigsten
Bedeutungsmerkmale auf die Gebrauchsbedingungen der Lexeme hinweisen. Eine
derartige Übersetzungsarbeit müsste fehlerträchtige Idiomatismen
wie Präpositionalgefüge einschließen. Die
zusammenhängenden Lernprobleme, die Rektionsunterschiede enthalten, sind
sowohl auf Ähnlichkeiten als auch auf Differenzen zweier Sprachen
zurückzuführen.
130
-Zur beträchtlichen Reduzierung der
Klassenstärken: Seit einigen Jahren kennt das kamerunische
Schulsystem einen neuen Paradigmenwechsel lernen. Seit 2014 wird dieser
Paradigmenwechsel allmählich in der Sekundarschule implementiert. Es geht
nämlich um den kompetenzorientierten Unterricht, wo der Schüler im
Zentrum des Lehr- bzw. Lernprozesses steht und wo jedem Schüler
individuell dicht gefolgt werden soll. So gesehen, wie kann der
kompetenzorientierte Unterricht also erfolgreich in Kamerun implementiert
werden, wenn wir wissen, dass die Klassenstärken überfüllt sind?
Die Ausrottung dieses Problems fordert natürlich eine beträchtliche
Reduzierung von Klassenstärken. So können die
Übersetzungsschwierigkeiten der Deutschlernenden bewältigt werden.
Damit wird gemeint, dass die Lehrkraft die Fehlerbesprechung individuell und
differenziert bei Schülern vornimmt sowie die Vertiefung mangelnder
lexikographischer Kenntnisse. Die Tatsache, dass sich der Lehrer an dem
Schüler individuell beim Übersetzen interessiert, kann sogar das
Einklinken zur Lernmotivation sein.
-Benutzung angepasster Methoden: Um
Interferenzen der Schüler beim Übersetzen im DaF-Unterricht zu
vermindern, kann der Lehrer sich auch an angepasste Methoden wenden. Es sind
nämlich die Grammatikübersetzungsmethode (GÜM) und die
interkulturelle Methode. Verbreiten wir uns über die interkulturelle
Methode: Sie ist auch hier nötig, denn die Sprache und die Kultur eines
Volkes sind immer eng verbunden. Das Wissen der deutschen Kultur bietet dem
kamerunischen Deutschschüler sicherlich bestimmte idiomatische
Redewendungen, die ihm beim Übersetzen helfen können. Bassnett
(zitiert nach Makou, 2007) weist darauf hin, dass:
Language, then is that heart within the body of culture, and
it is the interaction between the two that results in the continuation of
life-energy. In the same way that the surgeon, operating on the heart, cannot
neglect the body that surrounds it, so the translator treats the next in
isolation from culture at this peril. (S. 78)
5.4.2. Vorschläge den Lernenden gegenüber
Ein fehlerfreier Fremdsprachenunterricht ist kaum
möglich. Einen Fremdsprachenunterricht ohne Interferenz gibt es jedoch
nicht und die
131
Bewusstmachung des kamerunischen Deutschschülers dazu
würde seiner Mentalität helfen. Alles weist hin, dass der Lernende
auch selber an seiner approximativen Kompetenz beim Übersetzen im
DaF-Unterricht verantwortlich ist. Jedoch kann das Folgende ihm von Nutzen
sein, wenn er dieses Problem lösen will:
-Zur effektiven Arbeit mit Wörterbüchern:
Zahlreiche fehlerhaften Äußerungen resultieren nämlich
daraus, dass sich kamerunische Deutschschüler oft des Fehlers nicht
bewusst sind. Alles weist sehr wohl darauf hin, dass sie zwar häufig in
der richtigen Wortwahl unsicher sind, trotzdem wird nicht immer im
Wörterbuch nachgeschlagen, um das passende Lexem zu überprüfen.
Dies zeigt, dass kamerunische Deutschschüler nicht einem Wörterbuch,
sei es ein einsprachiges Wörterbuch, sei es ein zweisprachiges
Wörterbuch, arbeiten. Gemeint werden beispielweise Genus-, Rektions-,
Bedeutungs- oder Wortbildungsfehler, eventuell auch die korrekte
Rechtschreibung. Und wenn sie doch ständig mit Wörterbüchern
arbeiten würden, könnten sie viele überflüssige Fehler
vermeiden. Außerdem wird ein aktiver Wortschatz beim mentalen Lexikon
gespeichert, wenn man beständig mit Lexika arbeitet. Mit Hilfe eines
Lexikons kann der Lernende erfahren, wie es richtig funktioniert und somit
Fehlleistungen wie kreative Komposita«, die nicht unbedingt dahin
auffindbar sind, vermeiden. In großen ermöglicht eine effektive und
systematische Wörterbuchbenutzung eine deutliche Verbesserung der
Übersetzungskompetenz im Bereich der Lexik, der Syntax und der
Semantik.
-Die Integration der Muttersprache: Die
Vertreibung der Muttersprache aus dem Semantisierungsverfahren bzw. aus dem
Übersetzen, weil es Interferenzen verhindert, erweist sich in der Praxis
als großer Irrtum. Die Erfahrung erteilt uns, dass Schüler und damit
kamerunische Deutschschüler trotz bekannten
Erklärungsmöglichkeiten, wie z.B. Paraphrasierung, auf ihre
Muttersprache bzw. Erstsprache zurückgreifen, wenn sie ein unbekanntes in
der Fremdsprache Wort nicht genau verstehen. Wünschenswert ist deshalb
viel eher eine zweckmäßig gezielte, d.h. kontrastive Einsetzung der
Muttersprache, denn die Zahl der interferenzgefährdeten Grammatikbereiche
ist nicht allzu groß. Semantische Divergenzen sind ohne die Erstsprache
kaum zu bekämpfen. Durch gelegentliche Sprachvergleiche sollte man auf
transferanfällige Bereiche
hinweisen, damit Lernende bei der Wahl des passenden Ausdrucks
vorsichtiger vorgehen und vorbeugende Übersetzungsaufgaben gezielt
einsetzen.
5.4.3. Vorschläge den Lehrwerken gegenüber
Bemerkenswert ist, dass die gebrauchten Lehrwerke, sei es
Ihr und Wir (plus), sei es Les Genies en Allemand keine
formelle Übersetzungskurse anbieten. Diese Sachlage erschwert noch mehr
die Arbeitsbedingungen der kamerunischen Deutschlernenden. Dies kann eine der
Gründe sein, warum sie nicht das Übersetzen in Betracht ziehen. Es
wäre besser, wenn die vorgeschlagenen Lehrwerke mehr Platz für die
Übersetzung geben. Also können sich die Lernenden autonom Zuhause
üben und eventuell ihre Übersetzungskompetenz verbessern.
132
Fazit
Das Ziel dieses Kapitels war es, die Ergebnisse unserer
Untersuchung erkennen zu lassen sowie unsere Forschungshypothesen zu
überprüfen. Daraus ergibt sich, dass Interferenzen, die unser
Forschungsgegenstand hier sind, in Übersetzungen der kamerunischen
Deutschlernenden beträchtlich auftauchen. Also wurden Französisch und
Englisch als die meist interferierenden Sprachen dabei erschienen.
Außerdem wurden all unsere inhaltsbezogenen Forschungshypothesen
bestätigt. Das zeigt ganz genug, dass das Problem bedenklich ist. Deswegen
sollten wir einige didaktischen Methoden den Schulakteuren gegenüber
vorschlagen, damit sie besser mit der Übersetzung umgehen.
133
SCHLUSSBEMERKUNG
Die Intention dieser Arbeit war es, Interferenzen beim
Übersetzen der kamerunischen Deutschlernenden im DaF-Unterricht zu
ermitteln. Dafür haben wir unsere Arbeit in zwei Hauptteilen aufgeteilt:
Einem theoretischen Teil, der in drei Kapiteln gegliedert wurde und einem
empirischen Teil, der zwei Kapitel umfasst.
Das erste Kapitel widmete sich der Übersetzung im
DaF-Unterricht. Daraus hat sich ergeben, dass das Übersetzen als
linguistische Teildisziplin pädagogisch bzw. didaktisch im DaF-Unterricht
gelehrt werden soll. Es hat eine zentrale Stelle im DaF-Unterricht, denn es
fördert die anderen Fertigkeiten. Da die Übersetzung eine kontrastive
Übung, Kontroll- und Verständnisübung ist, müssen sich die
Deutschlernenden bestimmte Regeln, Strategien, Techniken und sogar Kenntnisse,
um pragmatische, kulturpaarspezifische und sprachenspezifische
Übersetzungsprobleme zu bewältigen.
Das zweite Kapitel, wegen der Kontrastivität der
Übersetzung, hat sich an die kontrastive Linguistik angewandt. Aus den
Ausführungen resultiert, dass es zweckmäßig ist, beim
Übersetzen zwei Sprachen miteinander zu konfrontieren. Der Sprachvergleich
ermöglicht nämlich sowohl formale als auch semantisch-lexikalische
Differenzen von grammatischen Erscheinungen festzustellen und potentielle
Ursachen von Fehlleistungen aufzudecken. Dabei besteht die Möglichkeit,
Fehler als Indizien zu akzeptieren, aus ihnen zu lernen oder potentiellen
Fehlern eventuell durch eine Kontrastierung mit der Muttersprache bzw.
Erstsprache vorzubeugen.
Das dritte Kapitel hat sich mit der Fehleranalyse
beschäftigt. Es stellte sich heraus, dass wir die Fehleranalyse in der
Unterrichtsplanung und -nachbereitung, in der Verbesserung von Klassenarbeiten
und der Methodik verwenden: Zuerst müssen wir einen Fehler identifizieren,
bevor wir ihn beschreiben können. Anschließend müssen wir ihn
normalerweise verbessern und, wenn dies möglich ist, erklären. Meist
ist es auch ein Zwang für uns, diesen Fehler zu bewerten. Für den
weiteren Unterricht müssen wir also uns überlegen, wie wir auf den
entsprechenden Fehler im Unterricht eingehen, damit er dauerhaft korrigiert
bzw. zukünftig vermieden wird. wir können
134
uns zugleich auch Möglichkeiten überlegen, wie wir
das Sprachmaterial dem nächsten Kurs präsentieren können, damit
der Fehler gar nicht erst gemacht wird (Fehlertherapie und Fehlerprophylaxe).
So wurden die Schritte der Fehleranalyse entwickelt.
Das vierte Kapitel kümmerte sich um die Darstellung der
erhobenen Daten. Zuerst mussten wir die Vorgehensweise, die
Untersuchungspopulation und die Datenerhebungsinstrumente unserer empirischen
Untersuchung auswählen und präsentieren. Zum Schluss erteilten die
Fragebögen (an Schüler und Lehrer) und die Schülerarbeiten, dass
Interferenzen den größten Einfluss aufs Übersetzen von
Lernenden im DaF-Unterricht haben, dass Französisch und Englisch beim
Übersetzen der kamerunischen Schüler am meisten interferieren.
Das fünfte und letzte Kapitel war der Ort par Excellence,
die erhobenen Daten zu analysieren und zu interpretieren. Unsere
Forschungshypothesen wurden auch hier überprüft. Jedoch haben wir
angesichts der erhaltenen Ergebnisse einige didaktisch-methodische
Vorschläge den Schulakteuren gegenüber vorgelegt.
Zusammenfassend kommt es vor, Schwierigkeiten und besonders
Interferenzen sind eine trübselige Realität für die
kamerunischen Deutschlernenden, wenn sie Texte übersetzen. Also erschien
die Auseinandersetzung mit diesem Thema als entscheidend sowie bedeutend.
Leider beschränkte sich unsere Untersuchung nur auf eine unerhebliche
Anzahl von kamerunischen Deutschlernenden. Jedoch beansprucht die vorliegende
Arbeit auf keinen Fall, für die aufgeworfenen Probleme und Fragen eine
endgültige Lösung zu finden und Antworten zu geben. Viele Probleme
konnten nur skizzenhaft dargestellt werden und bedürfen noch weiterer
detaillierter Forschung. Spezielle zielgerichtete Untersuchungen können
indessen auf eine entscheidende Weise dazu beitragen, Strategien und Methoden
zur Bewältigung von Interferenzen beim Übersetzen so effektiv wie
möglich zu implementieren.
LITERATURVERZEICHNIS
ARTIKEL
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(Stand: 10. Januar 2019, um 11.05Uhr).
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(Stand: 16. Januar 2019, um 17.20Uhr).
ANHANG
140
141
FRAGEBOGEN AN LEHRER UND LEHRERINNEN Sehr
geehrte Kollegen und Kolleginnen,
Hiermit bekommen Sie einen Fragebogen im Rahmen der Erledigung
unserer Memoirearbeit in Bezug auf die Erlangung des DI.P.E.S II an der E.N.S -
Maroua. Dafür erwarten wir einige wichtige Informationen von Ihnen
betreffend unser Thema Interferenzen beim Übersetzen im DaF-Unterricht:
eine empirische Analyse von Schülerarbeiten der Terminale Klasse am
Lycée Bilingue - Maroua«: Wir hoffen, dass sie uns helfen werden,
indem sie die folgenden Fragen beantworten. Wir versprechen Ihnen, dass dies
anonym bleibt.
Wir bedanken uns bei Ihnen!
Guimbang à Dong Jeanne Cendrar Tel : 698537073
Ngah Lekina Christien Tel: 656053008
Bitte schließen Sie ei
Schule : .
Dienstalter: Ich unterrichte seit
a)0 - 5 Jahren, b) 5 - 10 Jahren, c) 10 - 15 Jahren, d) mehr
als 15 Jahren. FRAGEN
1 - Ist das Übersetzen eine nützliche Aufgabe im
Fremdsprachenunterricht?
a)Sehr gut, b) Gut, c) Ziemlich gut, d) Nicht gut.
2 - Machen Sie die Übersetzung beim Unterricht?
a)Immer, b) Manchmal, c) Selten, d) Nie
3 - Wie oft lassen Sie die Übersetzung machen?
a)Immer b) Sehr häufig c) Häufig d) Selten
142
4 - Unterrichten Sie Strategien/Methoden für das
Übersetzen beim Unterricht?
a) Ja b) Nein
5 - Geben Sie Übersetzungsübungen?
a)Immer b) Sehr häufig c) Häufig d) Selten
6 - Wann haben Sie mit der Übersetzung zu tun?
a)Beim Wortschatz b) Bei der Grammatik c) Bei der
Textbehandlung
7 - Die Übersetzung kann als Fertigkeit betrachtet werden.
Was ist Ihre Meinung
dabei?
a)Sehr einverstanden b) Einverstanden c) Nicht einverstanden
8 - Was bewerten Sie beim Übersetzen?
a)Die Wörter b) Den Inhalt c) Die Strukturen
9 - Treffen Ihre Lernenden Schwierigkeiten beim
Übersetzen?
a)Immer b) Sehr oft c) Oft d) Selten
10 - Interferiert das Französische, das Englische oder das
Fulfulde beim Übersetzen von Schülerarbeiten?
a)Französisch b) Englisch c) Fulfulde
11 - Wenden Sie sich an diese Sprachen, wenn Sie das
Übersetzen unterrichten?
a)Immer b) Sehr oft c) Oft d) Selten 12- Welche
Übersetzungsprobleme haben die Lernenden?
a)Satzbau b) Faux amis c) Contre sens d) Faux sens
13 - Wo liegen mehr Übersetzungsschwierigkeiten Ihrer
Schüler?
a)Hinübersetzung b) Herübersetzung c)Die beiden
14 - Wurden Übersetzungsstrategien während Ihrer
Ausbildung an der E.N.S gelehrt?
a)Immer b) Sehr oft c) Oft d) Selten
143
15 - Was schlagen Sie vor, um die Interferenzen beim
Übersetzen zu vermindern?
144
QUESTIONNAIRE AUX ELEVES
Dans le cadre de la recherche que nous menons sur les
problèmes en traduction au cours d'allemand au Cameroun, nous vous
soumettons ce questionnaire afin que nos résultats revêtent un
caractère fiable. Pour cela, nous vous prions de bien vouloir
répondre en toute honnêteté aux questions qui vous sont
posées. Nous vous garantissons évidemment discrétion et
confidentialité à vos réponses.
Merci pour votre collaboration ! Guimbang à Dong Jeanne
Cendrar Ngah Lekina Christien
IDENTIFICATION
Age : .
Etablissement : Classe : ENCERCLEZ OU SOULIGNEZ
VOTRE/VOS REPONSES !
1 - Faîtes-vous l'exercice de traduction en classe ?
a)Toujours b) Souvent c) Rarement d) Jamais
2 - Comment trouvez-vous l'exercice de traduction ?
a)Très facile b) Facile c) Très difficile d)
Difficile
3 - Quelles difficultés rencontrez-vous pendant
l'exercice de traduction ? a)Faux amis b) Compréhension c) Structures
grammaticales
4- Quelle partie préférez-vous le moins sur une
épreuve d'allemand ?
145
a)La grammaire b) Le vocabulaire c) La compréhension
d) L'expression écrite e) La traduction
5 - Dans quelle partie trouve-t-on l'exercice de traduction ?
a)Partie 1 b) Partie 2 c) Partie 3 d) Partie 4 e) Partie 5
6 - Parmi les traductions sur l'épreuve d'allemand,
laquelle préférez-vous ?
a)Traduction en français b) Traduction en anglais c) Les
deux
7 - Pendant l'exercice de traduction, laquelle de ces langues
avez-vous tendance à utiliser ?
a)Français b) Anglais c) Fulfulde d) Autre
8 - Quelle(s) procédure(s) utilisez-vous pendant votre
exercice de traduction ?
a)Mot-à-mot b) Phrase par phrase c) Globalement
9 - L'enseignant vous donne-t-il souvent des devoirs de
traduction à faire à la maison ?
a) Oui b) Non
10 - Avez-vous un dictionnaire bilingue (Français -
Allemand) ?
a) Oui b) Non
11 - A quelle occasion utilisez-vous un dictionnaire bilingue
(Français - Allemand) ?
a) Uniquement lors d'un exercice de traduction à faire
à la maison
b) De tant en tant pour apprendre à la maison
c) Pendant le cours d'allemand
12 - A quelle occasion l'enseignant vous montre-t-il des
stratégies de traduction ?
a) Pendant le cours d'allemand
b) Lors de la correction des devoirs à faire à la
maison
c)
146
Lors de la correction d'une épreuve séquentielle
d) Il n'explique pas comment on traduit
13 - Parvenez-vous à bien traduire toute la phrase
quand vous avez trouvé tous les mots difficiles ?
a) Oui b) Non
14 - Que faites-vous lorsque vous rencontrez un mot difficile
pendant la traduction lors d'une évaluation ?
a) Je laisse un vide et je continue
b) Je crée un mot pour combler le vide
c) Je m'inspire du contexte pour trouver l'équivalent
d) Je trouve un synonyme pour contourner la difficulté
15 - Que fait l'enseignant pendant la correction d'un devoir de
traduction ?
a) Il nous donne la version correcte
b) Il nous fait recopier la version d'un élève qui
a bien traduit
c) Il nous fait souligner les mots difficiles, nous explique
les règles grammaticales avant de traduire
d) Il nous explique quoi faire face à la traduction,
puis nous traduisons ensemble
16 - Connaissez-vous qu'il existe des techniques et
méthodes en traduction ?
a) Oui b) Non
17 - Savez-vous qu'il existe une filière
(spécialité) de traduction à l'université ?
a) Oui b) Non
18 - Que peut-on faire pour améliorer votre participation
à la traduction ?
ETABLUSSEMENT
|
|
|
|
|
Note
|
|
EPREUVE
|
CLA55E
|
SEQUENCE
|
DUREE
|
|
I.YCEE DE KA1(ATARE
|
ALLEMAND
|
TERMINALE A4
|
N°3
|
2 HEURES
|
/20
|
. ;;t N. 1c i chenschuiz
Der Nattirschute hezicht sith nicht nur .rut tiers und Pllanzen.
sondern im w eiteren Sinne aul den Mensch n sclhst. [)ass ;i€ich ww ir
aile wont \alirsehute. ah}iiniuig sind- ist uns ineist unhewusst. Wir sehen
aile las. wits loir unsere l.ebensbedineungen setan wird. ais
se1hstverstandlich an. Wer denkt gleich daran. dass (7ewL3sserseinitl nicht nur
ittr Fische und \ asserpilanzen nL tv eudig isi . Audi t'tir Mrnscheii. die nn
Fliissen oder stehenden (jewwiisseni lehen. die von cher isehen AbwSssern
verseueht worden sind. ist die Rcinigung dieser Ge siissor von nicht geringer
Bedeutung. Wenn Fische und PtIanzen alhnahlich absterben. ist auch die
Gesundheit der Menschen in Gefahr. Durch die Trockenlegung von Surnpfen werden
nicht nitr die landwwirtschafllichen Bedingunuen verhessert. srniJem auch die
Getâlirduttg der Gesundheit der leitschen wird e'iiigediImmt.
Besnnders in Industriegebieten sind die Vegetation und die
nienschliehe Gesundheit in Gefahr. Strenge Malinahmen werden gegen zu starke
Verunreinigung der Lift getroffen. Lirn die Pllanzen su retten, die durch
giftige (iase absterben kiinnten. wird eine Lutlreinigune. vorgenommen. Diese
Mai3nahmen des tiaturschutzes koinrttt dcrn Menschcn chenfalls zugttte: dcnn
die Abgase schaden den rnenschlichen ()reanismus.
Nacli Flan Lobenttsnrer
Il nrIeridiirr:i:i el. der Sumpt': le ;Nlarccage:
einddmnicn:eirconscrire: der Brut herd :le foyer d'incubation
I-l.1.:Sl:1 ERSTE i ·IF r 4 Punkte
i-kirhiig r+deur Falsrh? Geber: sie bine die Zeile(n) an!
2P
I ii ·lit. nur Mensclten. sondem Tiere sind vom
Naturschute betroffen
-1 ter ltensch ist inn (;etahr. wenn -fterc und
Pflanzen absterben
t-Bes nders in den 1ndustrieliinderti ist die 4lcsundheil des
1wlcrisehen s'etiihrddet
4-Wenn Man die Stimple abiroeknet. vcrhessert sich die Gesundheit
der Nlenschett.
B-Wie sielii es in: Tee? 2P
1-Manehmal vergisst der Mensch, dass er vont Naturschutz
nbhitngt.
Sunipfe sind potentielle Quelle von Malaria.
-V or allent in den lndustriegebieten muss die Vegetation
geschiltzt werden.
-1-Luf versehutzung wird beslral t.
li-GRAMMATIK 4 Punkte
iilrl:len sic die richtige intwurt riusl
Ich habe mich ifragen fragtc gefragt).
warunt manche Afrikaner nicht uirnveltbewusst ...2...
tsein hahen sind]. Die I.?ntwelt. in ...3 (die der deren) wir
leben tibi einen grol3en } influs aus aul) unser t.ehen und muss jedoch
geschiitzt ...5... (sein wird werden). Die MaLnahnien....6....( der die dass)
die Regierung sum Llmweltschutz getroffen ......7..,(wvird ist hat) scheinen
nicht wirksam zu
sein. Ich glatit-te, S..-Idas die
ditss] die Armttt dieser Lage su tirundc liegt.
li1-WORTS('HAFZ 4 Punkte
\l'as sind die Nomctt t mit ilrtikeI t.' Il'
€-Die Verhen sind: scltülzen: gel-Arden
2-!t as rtssf tu.sanrrrren: ?P
Konsequenzcn a-f.i Lierschwcm.mLing
Verschmutzung uder Zcrstiirung von.-
1-1. uft on....€-l.uft
2-Weisser
3-13ctden
h-Vernichtung der Tierart c-Zersti5rung der Oronschicht
d-PlastiktUten nehmen e-t infruchtbarkeit
147
3-11rrislu:-w_si::iebt i:: die Reihe? :\I''a'-
Abla[I- Ahholzung- .Abfahrt I1'-I BFRSIE Z[ \4; 4 Punkte
148
149
150
2- Die Mlirmer henachteiiigen hgutitt We. Frauen im Benif. Der
l3enit diens fur I ·.ntialtung der Frauen
4- Die Frauen sirici irgcndweiche I3entis-welt gut
twig. 13 - LLarrtschat, i41'I
1- Verheni iN ii iiher.eugen, produzieren, emwickelri
und .t5rcrn. iltihen iltn.
rii[iprec ksi rriiic tt;it 1riikei
Wetches rind die Antonyme von Ihigenden W;irtern ' Weiblich.
ausgehen
3- Finders Sie zu folgenden Nnnten: L1nabhiingigkcit und l
iitigkeit ihre entsprechendett Adjektive
C - Grammatik (4P)
W 1ihlen Sie die richrige gramtnatische Form und
liillcit tiffe die i iiLken au '
Marianma war sett Iangem in 1 (die. der. das) Schule. Nach 2
iscinen. ihre.m. ihrent
Studien bekotnirt 3 Hie. cr. est cin 4 +en. c. -1 i?ui
-. en. ci :'uheit. Str ·
entschcidct sich .0 t, t hciratct, heiratete. heiraten
1. L) _ f te. er, usi Ile+Lii-
en) Mann. mir 9 i_der. dem. den) sie sich heiraten 10 ``
°lien. wolite. «-oliten 1. i.tit i.urzeit nach
Deutschland flir ein_ 11
ter. en. es) Iang_I2 (en. or, el Au1'enth
il1 Wdhrcnd dies_ 13 ten, es. cr) Leit, war sic hoffnungslos_ 14 te. er. -1
wettcn dieti 1 cs. er. en) unermcssl ich 16 f em. en, er) Distanz.
D - Übersetztsng (4P)
I- Übersetzen Sic in. Deutsche!
La femme instruite joue un rôle important dans la
soci@td moderne. c'est pourquoi la scolarisation de la jeune filles est un
avantage
2- ebcrsctzen Sie ins Franziisische den Text von
,.schlicf3lich 1st der
Berut' his... tu verwirklichen"
E - Schriftlicher Ausdruck (4P)
WtihIcn Sic nur cin Thema aus und schreiten
Sie einem kohdrenten Text dazti! I - Sind Mtlnner und Frauen gleichherechtigi''
Begranden Sie ihren Siandpunkt!
2- ihrer Meinung inch ..1511 ran den Ilrautpreis heiahlen. uns
eine I:rsu fu heirrocn. I3egriintien ihren Standpunkt!
Pi-Lifer: Herr DJAKBA MBEREBE R J iOBERT LINE)
MANDO DOLITSIA DANIEL
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