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Entwicklung des à¶kotourismus gegenà¼ber der vorherrschaft des massentourismus in Europa: interessen und mà¶glichkeiten


par Thibault Pichet
ESB Reutlingen - Hochschule Reutlingen - International Management Double Degree (IMX deutsch-französisch) 2021
  

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Entwicklung des Ökotourismus gegenüber der Vorherrschaft des
Massentourismus in Europa: Interessen und Möglichkeiten

Bachelorarbeit zum Erwerb des Grades Bachelor of Science in International Management

Studiengang BSc International Management Double Degree (IMX deutsch-
französisch) an der ESB Reutlingen - Hochschule Reutlingen

Reutlingen, 03.05.2021

Vorgelegt von: Thibault Pichet

Matrikelnummer: 308813

Vorgelegt bei: Prof. Dr. Jörg Naeve und

Prof. Dr. Niamh O'Mahony

ii

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis iv

Abbildungsverzeichnis v

1 Einführung 1

2 Zustand des Tourismus in Europa: Das Aufkommen des Massentourismus 3

2.1 Dynamiken des europäischen Tourismus 3

2.1.1 Europäischer Tourismus: von einer Minderheitspraxis zum Massentourismus 3

2.1.2 Ein außergewöhnlicher und unsicherer aktueller Kontext 5

2.2 Akteure und Herausforderungen der europäischen Tourismusbranche 7

2.2.1 Die Schlüsselakteure im europäischen Tourismus 7

2.2.2 Wirtschaftliche, soziale und ökologische Herausforderungen 14

3 Ökotourismus, ein alternativer Tourismus zum europäischen Massentourismus 20

3.1 Konzept und Nutzung der ökotouristischen Alternative in Europa 20

3.1.1 Konzept und verschiedene Mechanismen 20

3.1.2 Aktuelle Nutzung und Praktiken des Ökotourismus 23

3.2 Herausforderungen und Möglichkeiten des Ökotourismus 24

3.2.1 Die Zwänge des Ökotourismus 25

3.2.2 Die Stärken des Ökotourismus 27

3.2.3 Nachhaltigkeit des Ökotourismus im Angesicht des Massentourismus 29

4 Empirischer Ansatz: Mögliche Lösungen für die Entwicklung des Ökotourismus 35

4.1 Hypothesen und Forschungsmethodik 35

4.1.1 Hauptthemen und Hypothesen in der Literatur 35

4.1.2 Forschungsmethodik 36

4.2 Interpretation der Ergebnisse, Meinung der Expertin und Empfehlungen 39

4.2.1 Suchergebnisse 39

4.2.2 Meinung der Expertin 47

4.2.3 Empfehlungen 49

5 Fazit 52

6 Literatursverzeichnis 53

Anhang A: Interviewleitfaden - Semidirektives Interview - Expertin in der

Tourismusbranche 65

Anhang B: Interviewleitfaden - Semidirektives Interview - Hauptinterviews 73

Anhang C: Ergebnisse und Statistiken der qualitativen Forschung 78

C.1 Stichprobenanalyse 78

C.2 Ergebnisse und Statistiken Thema I 78

C.3 Ergebnisse und Statistiken Thema II 80

III

C.4 Ergebnisse und Statistiken Thema III 81

C.5 Ergebnisse und Statistiken Thema IV 83

C.6 Grafiken 84

7 Erklärung zur wissenschaftlichen Arbeit 85

iv

Abkürzungsverzeichnis

ADEME Agentur für Umwelt und Energiemanagement

BIP Bruttoinlandsprodukt

BMWi Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

ECTAA The European Travel Agents' and Tour Operators'

Associations

EEN European Ecotourism Network

EK Europäische Kommission

EP Europäisches Parlament

ETC European Travel Commission

ETOA European Tourism Association

EU Europäische Union

ICAO Internationale Zivilluftfahrtorganisation

MT Massentourismus

NRO Nichtregierungsorganisation

OECD Organisation for Economic Co-operation and

Development

ÖT Ökotourismus

OTA Online Tourism Agency

TIES The International Ecotourism Society

UNWTO Weltorganisation für Tourismus

WWF World Wide Fund for Nature

v

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1. Hauptakteure der Tourismusbranche 7

Abbildung 2. Co2-Emissionen des Personenverkehrs; Gramm Co2 pro Personenkilometer ... 19

Abbildung 3. Perspektive des Ökotourismus 21

Abbildung 4. Skala der touristischen Entwicklung / des ökologischen Fußabdrucks 29

Abbildung 5. Tourismus-Nachhaltigkeits-Vektoren - kombiniert 31

Abbildung 6. Q12: Ausschlaggebende(s) Kriterium(e) für das Reiseziel 40

Abbildung 7. Q16: Anziehungskraft auf beliebte Touristenorte 41

Abbildung 8. Q18: Transportmittel 41

Abbildung 9. Q22: Gefühl der Zugehörigkeit zum Ökotourismus 42

Abbildung 10. Q26: Berücksichtigung des Umweltschutzes 43

Abbildung 11. Q27: Berücksichtigung des sozio-ökonomischen Nutzens für lokale

Gemeinschaften 43

Abbildung 12. Q37: Idee, in den Schullehrplan ein Bewusstsein für Ökologie einzubauen 45

1

1 Einführung

Seit mehreren Jahrzehnten haben die Menschen Zugang zu internationaler Mobilität und viele haben die Möglichkeit zu reisen. Nach Angaben der Weltorganisation für Umwelt (UNWTO) ist die Zahl der internationalen Touristen von 435 Millionen im Jahr 1995 auf 1,401 Milliarden im Jahr 2018 gestiegen. Die Mehrheit dieser Touristen konzentriert sich auf Europa, mit 710 Millionen registrierten Touristen im Jahr 2018. Die Einnahmen belaufen sich auf 1451 Milliarden Euro (vgl. UNWTO, 2019). Diese Touristenströme zeigen jedoch, dass sich der Tourismus von einer kulturellen Praxis, die einer Minderheit vorbehalten ist, zu einem Phänomen entwickelt hat, das als Massentourismus (MT) bekannt ist. Laut Poon Mass tourism refers to the movement of a large number of organized tourists to popular holiday destinations for recreational purposes. It is a phenomenon which is characterized by the use of standardized package products and mass consumption« (vgl. A. Poon, 1993, S. 32). Diese Praxis kann die lokale Lebensqualität beeinträchtigen z.B. mit überfüllten Straßen, und im Hinblick auf die Umwelt werden zahlreiche Folgen identifiziert, wie z.B. die Entstehung von überschüssigem Abfall, der die Natur verschmutzt (vgl. Vie publique, 2019). Laut einem Bericht des World Wide Fund for Nature (WWF) stehen 52% des Abfalls im Mittelmeer in Zusammenhang mit dem Seetourismus (vgl. WWF, 2017).

Der europäische Tourismus muss kontrolliert werden, um unsere Umwelt zu erhalten. Es gibt Lösungen für sozioökonomische und ökologische Aspekte, die eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen, wie etwa der Ökotourismus (ÖT). Dieser Begriff wurde von Hector Ceballos-Lascurain offiziell definiert als Environmentally responsible travel and visitation to

relatively undisturbed natural areas, in order to enjoy and appreciate nature (and any accompanying cultural features - both past and present) that promotes conservation, has low visitor impact, and provides for beneficially active socioeconomic involvement of local populations« (vgl. H. Ceballos-Lascurain, 1987, S. 20). Diese Definition wird mehrfach verwendet, insbesondere vom Global Ecotourism Network, das hinzugefügt, dass ÖT das Verständnis lokaler Ökosysteme und Kulturen einschließt. Es befürwortet den erzieherischen Aspekt, den der ÖT allen Beteiligten bringen kann (vgl. Global Ecotourism Network, 2016). Es werden Entscheidungen zum nachhaltigen Tourismus getroffen, z.B. ein Abkommen zwischen den Staaten der Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) zur Halbierung der Emissionen aus dem Flugverkehr bis 2050 (vgl. ICAO, 2016). Trotz zahlreicher Warnungen von Wissenschaftlern und der Organisation des Gipfeltreffens wurde in diesem Sektor jedoch kein wirklicher Plan aufgestellt oder befolgt.

2

Die Frage des ÖT kommt vor allem auf das Verhalten jedes Einzelnen, auf sein Umweltbewusstsein und auf die Umsetzung einer Alternative zum MT durch die verschiedenen Akteure wie Staaten und Institutionen. Diese Entwicklung muss sich nicht nur auf die Umwelt konzentrieren, sondern auch unter sozioökonomischen Gesichtspunkten nachhaltig sein und den aktuellen Kontext berücksichtigen. Wie kann der ÖT zu einer nachhaltigen Alternative zum MT in Europa werden? Was sind die Herausforderungen? Wie kann man Touristen auf diese Praxis aufmerksam machen?

Die Entscheidung, sich auf den Tourismus und insbesondere den ÖT zu konzentrieren, ist dadurch gerechtfertigt, dass Alternativen zum MT gefunden werden müssen, um auf die sozio-ökologische Notlage zu reagieren. Die Wahl von Europa ist gerechtfertigt, um die Schlussfolgerungen nicht auf die ganze Welt zu verallgemeinern, und vor allem, weil der Kontinent 50 % der weltweiten Reiseziele repräsentiert (vgl. D. Pernice & A. Debyser, 2020). Um auf das Thema eingehen zu können, ist es zunächst notwendig, eine Bestandsaufnahme des europäischen Tourismus zu erstellen und die wichtigsten Akteure zu kennen, um dessen verschiedenen Mechanismen zu verstehen.

3

2 Zustand des Tourismus in Europa: Das Aufkommen des Massentourismus

Der europäische Tourismus hat sich im Wesentlichen zu einem MT entwickelt, der nun in Frage gestellt wird. Covid-19 hat dieses Hinterfragen nur noch verstärkt. Um den Sektor zu verstehen, ist es notwendig, seine Marktdynamik zu analysieren, seine Akteure und seine Einsätze zu kennen.

2.1 Dynamiken des europäischen Tourismus

Der europäische Tourismus hat eine jahrhundertlange Geschichte und wurde durch die Globalisierung und unseren Entdeckungsdrang geprägt. Es ist wichtig, seinen Ursprung zu kennen, um seinen aktuellen Kontext zu analysieren und zu verstehen.

2.1.1 Europäischer Tourismus: von einer Minderheitspraxis zum Massentourismus

Diesen historischen Ursprung gehen auf viele Jahrhunderte v. Chr. Sie entstammen aus der Gastfreundschaft, die bei vielen Völkern vorhanden, aber nicht sehr gut entwickelt war.

Dieser Wunsch zu erforschen, zu lernen oder sich zu entspannen hat archäologische Spuren hinterlassen, wie Straßen, Pilgerstädte oder die Überreste von Hotels wie auf Kreta um 1500 v. Chr. (vgl. S. Habib, 2016) (vgl. K. D. O'Gorman, 2010). Im Mittelalter wurden Reiseschriftsteller populär, wie der Italiener Francesco Petrarca, der 1336 seine Besteigung des Mont Ventoux beschrieben hat (vgl. J. Hargett, 1985). Der moderne Tourismus entstand mit dem "Grand Tour" auf, einer traditionellen Reise in Europa, die auf Bildungsaspekten basiert. Es wurde von jungen adligen Männern aus Westeuropa praktiziert, insbesondere von britischen Aristokraten des achtzehnten Jahrhunderts, die die Reise nutzten, um den künstlerischen und archäologischen Reichtum verschiedener europäischer Städte zu entdecken. Der damalige Tourismus war elitär, eine Freizeit- und Bildungsreise, die die Möglichkeit bot, seine europäischen Kollegen zu treffen (vgl. J. Sorabella, 2003).

Der Tourismus im modernen Sinne entwickelte sich im 19. Jahrhundert. Dampfschiffe begannen 1827 den Rhein zu befahren und senkten somit die Reisekosten. Dies ermöglichte es 10% der Bevölkerung, Kreuzfahrten und Besichtigungen zu unternehmen. Das erste profitable Urlaubspaket« wird 1841 von dem Engländer Thomas Cook mit dem all inclusive« geschaffen (vgl. F. Schachtschneider, 2015). Er hat den schnellen Ausbau des europäischen Schienennetzes genutzt, um Tagesausflüge zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Ende des 19. Jahrhunderts reisten 20.000 Touristen mit Thomas Cook (vgl. E.

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Sezgin & M. Yolal, 2012). Einen Boom erlebte der MT um 1870, als der Rhein zum beliebtesten Reiseziel der Welt wurde. Aber schon damals war der MT nicht für jeden attraktiv, vor allem nicht für die Einwohner. Sie beklagten, dass sich Reisende ,,wie eine Heuschreckenplage« ausbreiten (vgl. F. Schachtschneider, 2015).

Der MT entwickelte sich im 20. Jahrhundert aufgrund der industriellen Revolution, des gestiegenen Wohlstands, der Aufgeschlossenheit und der verbesserten Transportmöglichkeiten weiter. Dies hat zu Massenproduktion und -konsum geführt, was eine Standardisierung des touristischen Reisens zur Folge hat. Ab 1930 wuchs die Welt des Automobils und stimulierte die Tourismusindustrie (vgl. Swarbrooke & Horner, 2007). Wirtschaftspolitische Maßnahmen hat dann die Entwicklung des Tourismus verstärkt. Die Gewerkschaften drängten die Regierungen, flexiblere Arbeitszeiten zu organisieren, indem sie 1939 in vielen europäischen Ländern den ,,bezahlten Urlaub« einführten. Manche klassifizieren diese Entwicklung als ,,mobility era« (1800-1944) (vgl. E. Sezgin & M. Yolal, 2012, S. 74).

Ab 1950 bereicherte ein starkes Wirtschaftswachstum die westlichen Gesellschaften und verlagerte den Konsum in Richtung des Bedürfnisses nach Anerkennung und Selbstwertgefühl. Dies ist der Beginn der Freizeitzivilisation (vgl. J. Dumazedier, 1962). Zwischen 1960 und 1980 entstanden durch den übermäßigen Einsatz von Flugzeugen und deren technischen Verbesserungen zahlreiche touristische Angebote (vgl. E. Sezgin & M. Yolal, 2012). In den gleichen Jahrzehnten ist das Massenphänomen durch eine massive Konzentration von Besuchern in einem Empfangsgebiet und durch die Expansion des Kreuzfahrttourismus gekennzeichnet. Das Ende des 20. Jahrhunderts wird als eine Erweiterung des touristischen Gebiets definiert. 1989, mit dem Fall der Berliner Mauer, wurden die Grenzen geöffnet und die bipolare Welt ging zu Ende. Die neue Generation war neugierig, die Länder aus Mittel- und Westeuropa zu entdecken. Das vereinte Europa im Kapitalismus schien vielversprechend und der geopolitische Kontext war günstig (vgl. O. Dehoorne, 2013).

Die Euphorie und Illusion einer grenzenlosen touristischen Welt wurden zu Beginn des 21. Jahrhunderts durch Ereignisse wie die Terroranschläge überholt. Der europäische Tourismus kann sich den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Realitäten der Gastländer nicht entziehen (vgl. O. Dehoorne, 2013). Die Entwicklung des MT in den letzten zwei Jahrhunderten hat zu einem Anstieg des individuellen ökologischen Fußabdrucks von

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Touristen gebracht. Die Umsetzung einer nachhaltigen Tourismuspolitik und die Förderung des Umweltschutzes werden in Europa zu einer Priorität. So ist der ÖT in letzter Zeit zu einem Entwicklungsziel geworden (vgl. K. Dimitriou, 2017).

Die Entwicklung des Tourismus wandelt sich von einer Praxis, die einer finanzstarken Minderheit vorbehalten war, zu einem MT, der einem Großteil der Bevölkerung zugänglich ist. Der europäische Tourismus hat ein exponentielles Wachstum erlebt, das mit der Ankunft von Covid-19 gestoppt wurde.

2.1.2 Ein außergewöhnlicher und unsicherer aktueller Kontext

Der Tourismus erfährt durch die Gesundheitskrise einen starken Rückgang. 5 % der üblichen Anzahl von Touristen besuchten Paris im Sommer 2020 und ist bei weitem nicht die einzige Stadt, die die Auswirkungen von Covid-19 zu tragen hat (vgl. Vereinte Nationen, 2020).

In Europa sank die Zahl der Touristenankünfte um 70 % (vgl. UNWTO, 2021). Mittelmeerländer wie Zypern oder Montenegro sind mit einem Rückgang der Ankünfte um rund 80 % am stärksten betroffen. Laut ETC wird die Erholung der europäischen Wirtschaft stark vom Tourismus abhängen, da dieser etwa 10% des europäischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmacht und mehr als 22 Millionen Arbeitsplätze bietet. Die Pandemie hat auch Einfluss auf die Reiseentscheidungen in einigen europäischen Ländern gehabt. In der Sommersaison ist eine Zunahme der Reisen in ländliche und küstennahe Gebiete zu verzeichnen. Diese Veränderung der Reiseziele zeigt eine Ablehnung von Reisen in städtischen Gebieten, in denen es schwieriger ist, eine soziale Distanz zu wahren, da die Bevölkerung stärker konzentriert ist (vgl. S. Dorsi, 2020).

In verschiedenen europäischen Städten vor Covid-19 wurde die Unzufriedenheit der lokalen Bevölkerung mit dem MT hervorgehoben. Im Jahr 2017 protestierten die Einwohner Barcelonas, da die Mieten in den Stadtteilen Rambla und Barceloneta stark gestiegen sind und ihre Straßen ihren Charakter verloren haben. Es gibt auch Veränderungen in beliebten Touristenstädten, wo man versucht, den MT zu begrenzen. In Amsterdam dürfen keine Geschäfte mehr eröffnet werden, die sich dem Tourismus widmen, oder in Venedig, wo Maßnahmen das Anlegen von Kreuzfahrtschiffen und Linienschiffen in der Stadt für 2019 verboten haben (vgl. G. Lebrun, 2019). Heute sind die schädlichen Auswirkungen des MT spürbar, weil sie verschwunden sind. Die 30 Millionen Menschen, die Venedig im Jahr 2019 besuchten, sind weit weg, und mit dem Rückgang der Besucherzahlen ist die Lagune mit der

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Rückkehr der Fische und des klaren Wassers in den Kanälen zu ihren natürlichen Ursprüngen zurückgekehrt. In Barcelona hat der Rückgang der Touristenzahlen einen Rückgang der Mieten im Juli 2020 um -3 % verursacht und stellt eine 40-prozentige Umwandlung von Unterkünften für Reisende in dauerhafte lokale Mietverhältnisse fest (vgl. S. Desurmont, 2020).

Läuten diese Veranstaltungen und Veränderungen also das Ende des MT ein? Das Ende des räuberischen und schafsähnlichen Tourismus?

Laut dem Experten Michel-Yves Labbé wird es keine großen spontanen Revolutionen geben, sondern wichtige Entwicklungen, die von der neuen Generation diktiert werden, die sich nicht weigert, die Umweltfrage beiseite zu lassen. Jean-François Rial, Geschäftsführer von Voyageur du monde, evoziert eine Phase, in der ein politischer Umbruch mit insbesondere einer stärkeren Ökosteuer für Reiseveranstalter und Fluggesellschaften erfolgen wird. Low-Cost Fluggesellschaften werden verschwinden, da die Preise nicht den CO2-Fußabdruck des Fluges widerspiegeln (vgl. S. Desurmont, 2020). Dennoch erfüllt der MT für einige Volkswirtschaften und ihren Bewohnern eine wichtige Funktion. Spezialist Pablo Diaz, vertrat die Ansicht, dass einige Gebiete vom MT abhängig sind, und durch die Gesundheitskrise in Wüsten verwandelt werden. Er befürchtet, dass nach Aufhebung der Gesundheitsbeschränkungen der MT in rasantem Tempo wieder aufgenommen wird, da die Menschen reisen werden wollen (vgl. AFP, Le Figaro, 2021). Laut Sophie Lacour, Forscherin und Geschäftsführerin von Advanced Tourism, hat die Tourismuswelt im Jahr 2020 das 21. Jahrhundert betreten. Ihrer Meinung nach wird es in den nächsten zwei oder drei Jahren eine Veränderung geben, aber es ist unmöglich zu wissen, ob es langfristig sein wird. Die Menschen sind krank und müssen geheilt werden, was zu Rekonvaleszenz Tourismus führt. Der Tourismus wird sich entweder auf nationaler oder europäischer Ebene nach innen kehren, um das Vertrauen in die verschiedenen Reiseziele zurückzugewinnen (vgl. R. Pommier, 2020).

Der Tourismus befindet sich an einem Wendepunkt in seiner Geschichte, einem Wendepunkt, der durch die Pandemie, die wir gerade erleben, noch verstärkt und hervorgehoben wird. Der MT ist heute an seine Grenzen gestoßen und wird sich weiterentwickeln und an die wirtschaftlichen, sozialen und vor allem ökologischen Bedingungen der kommenden Jahre anpassen müssen. Die Krise bietet eine Chance, den europäischen Tourismus neu zu denken,

7

um ihn in Zukunft zu einem nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Sektor zu machen, in dem Innovation und Investitionen vorhanden sind (vgl. OECD, 2020).

2.2 Akteure und Herausforderungen der europäischen Tourismusbranche

Die Hauptakteure des europäischen Tourismus befinden sich in einem entscheidenden Moment mit einer ungewissen Zukunft, die von Entscheidungen auf nationaler und europäischer Ebene abhängt. Es ist wichtig, diese Akteure zu identifizieren, um zu verstehen, wie sie funktionieren und was sie für die Praxis mitbringen. Später wird dann festgestellt, dass diese Akteure auf dem Kontinent mit drei Arten von Herausforderungen konfrontiert sind.

2.2.1 Die Schlüsselakteure im europäischen Tourismus

Abbildung 1 stellt diese Akteure dar, die den Tourismus auf dem Kontinent lenken und gestalten. Im Gegensatz zur Abbildung habe ich mich entschieden, sie in 3 Kategorien zu unterteilen:

- Nationale Behörden und europäische Politik

- Verbände, Labels und Zertifizierungen

- Transport- und kommerzielle Tourismusunternehmen

Abbildung 1. Hauptakteure der Tourismusbranche; (Dagmar, 2015, S. 6)

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Öffentliche Behörden und europäische Governance-Politik

Seit 1980 sind die öffentlichen Behörden und die europäische Politik die Schlüsselelemente in diesem Sektor. Diese Entwicklung ist gekennzeichnet durch ein Bewusstsein der Risiken, die mit touristischen Aktivitäten verbunden sind, durch die Europäisierung der öffentlichen Tourismuspolitik und durch die Berücksichtigung einer nachhaltigen Entwicklung. Hinzu kommt das Wachstum der Informations- und Kommunikationstechnologien (vgl. J. Dagnies, 2008). Um diese Veränderungen zu bewältigen, werden effektive Governance-Strukturen benötigt. Es lassen sich zwei Arten von Governance unterscheiden: Behörden auf nationaler Ebene und Governance-Politik auf europäischer Ebene.

Die Länder haben Ministerien oder Verwaltungen geschaffen, die sich mit der Entwicklung, Verwaltung und Förderung beschäftigen. In Griechenland und Malta gibt es vollwertige Ministerien für Tourismus. In anderen Fällen ist der Tourismus in der Verantwortung einer Verwaltung innerhalb eines Ministeriums. Deutschland hat sich für dieses System entschieden (vgl. OECD, 2018). Für die Tourismuspolitik ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) zuständig. Es sind die Bundesminister, die die nationale Tourismusstrategie beschließen. Die Bundesregierung bewegt sich in einem intensiven Dialogprozess, der die Entwicklung eines Aktionsplans mit konkreten Maßnahmen und Empfehlungen für die verschiedenen Tourismusakteure ermöglicht (vgl. BMWi, 2021). In Frankreich oder Ungarn ist der Tourismus in dem Außenministerium integriert. Es kann mit Themen wie Nachhaltigkeit, Innovation und Technologie verbunden werden, wie z.B. in Spanien. In Italien und Rumänien ist es mit Kultur, in Irland mit Verkehr oder in Polen mit Sport verbunden (vgl. OECD, 2018).

Vollwertige "Tourismusministerien" sind jedoch selten. Die Gründe sind historisch bedingt, da das touristische Potenzial und dessen Entwicklungsmöglichkeiten spät erkannt wurden. Der Tourismus berücksichtigt viele Ministerien, so dass es schwierig ist, ihn einem bestimmten Zuständigkeitsbereich zuzuordnen. Ministerien und öffentliche Verwaltungen mit Tourismusbezug erstellen und verabschieden Tourismuspolitiken, leiten deren Umsetzung und verwalten den gesetzlichen und regulatorischen Rahmen für den Sektor. Sie delegieren dann an die Tourismusbüros im Gebiet. Sie sind verantwortlich für das Marketing und die Promotion von touristischen Produkten. Es gibt auch separate Gremien, die sich mit Investitionen in der Branche befassen. In Dänemark wurden drei Entwicklungsgremien

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geschaffen, für ÖT und Küstentourismus, für Geschäfts- und Kongresstourismus und für Städtetourismus (vgl. OECD, 2010).

Die Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) hat betont, dass ein globaler und integrierter Ansatz für diesen Sektor den Ländern helfen würde, sich zu orientieren, die Vorteile besser zu verteilen und Ungleichheiten zu bekämpfen. In Europa werden verschiedene Methoden verwendet, wie z.B. interministerielle Gruppen oder allgemeine Tourismusräte. Diese Koordination wird durch die Einrichtung von Arbeits- oder Aktionsgruppen gewährleistet, die Tourismusstrategien umsetzen oder sich mit wichtigen Fragen beschäftigen. Interessenvertreter wie Handelskammern oder Berufsverbände können als Vertreter eines Sektors entscheidende Rollen in der Tourismuspolitik und bei Maßnahmen spielen. Planungsstrategien müssen neue Aspekte wie die Umwelt berücksichtigen und ihre Stakeholder einbeziehen (vgl. OECD, 2010). Die Steuerung und Bereitstellung von Tourismusdienstleistungen muss horizontal auf nationaler Ebene und vertikal zwischen der Zentralregierung, den regionalen und lokalen Behörden erfolgen. Die Existenz von regionalen und lokalen Gremien, die Maßnahmen definieren und umsetzen, ist notwendig. Die Schweiz hat 2017 mit dem Schweizer Tourismusforum eine Plattform für den Dialog und die Zusammenarbeit mit Arbeitsgruppen aus Kantonen, Gemeinden und der Bundesverwaltung geschaffen. Sie können gemeinsam Herausforderungen identifizieren und Lösungen vorschlagen (vgl. OECD, 2018).

Die Behörden müssen eine Bottom-up-Integration sicherstellen, die es lokalen und regionalen Gremien ermöglicht, eine Rolle bei der Entwicklung nationaler Politiken und Programme zu spielen. Ziel ist es, sich in Richtung einer effektiven Governance zu bewegen.

Die europäischen Länder haben unterschiedliche nationale Tourismuspolitiken, aber sie können durch einheitliche Befugnisse auf europäischer Ebene geleitet werden. Im Jahr 2007 wurde mit dem Vertrag von Lissabon eine neue Rechtsgrundlage für den Sektor geschaffen. Seitdem fördert die Europäische Union (EU) ihre wirtschaftliche Entwicklung und ermöglicht durch den Austausch von Best Practices die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten (vgl. Toute l`Europe, 2014). Im Tourismus dominiert die nationale Politik, aber die EU kann eingreifen, um staatliche Maßnahmen zu ergänzen und zu unterstützen. Diese Handlungen können informative oder tatsächlich normative sein.

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Das Europäisches Parlament (EP) und der Europäische Rat sind dafür verantwortlich, Maßnahmen festzulegen, die die Aktionen der EU-Staaten ergänzen. Das EP kann auch Staaten verpflichten, bestimmte Regeln zu beachten. Es schlägt neue Ideen vor, die jüngste ist die Schaffung eines europäischen Labels und die Einrichtung einer Fahrradroute entlang des ehemaligen ,,Eisernen Vorhangs«. Das EP und seine verschiedenen Gruppen treffen sich mit Vertretern der internationalen Tourismusverbände. Es hat ein Kooperationsprotokoll mit der UNWTO unterzeichnet, das sich auf die Förderung des nachhaltigen Tourismus in Europa konzentriert. Es unterstreicht die Wichtigkeit der Marke "Europäischer Tourismus". Schließlich fördert oder verabschiedet es Entschließungen und Initiativen der Europäische Kommission (EK) zum Thema Tourismus und veröffentlicht Studien über dessen Entwicklung öder Herausforderungen. Für den Europäischen Rat ist es der ,,Rat für Wettbewerbsfähigkeit«, der für Tourismusfragen zuständig ist und Schlussfolgerungen vorlegt (vgl. D. Pernice & A. Debyser, 2020).

Auch die EK spielt eine Rolle, denn ihre Abteilung Unternehmen und Industrie befasst sich mit der Tourismuspolitik. Das Tourismusreferat setzt touristische Initiativen um und repräsentiert die Interessen des Tourismus gegenüber anderen Sektoren (vgl. MWFE, 2019). Es hat verschiedene Aktionen durchgeführt, wie z.B. die Einführung eines Portals zur Förderung des Tourismus, und ein europäisches Tourismusforum gegründet. Das letzte Treffen fand in Berlin statt und befasste sich mit Lösungen für die Krise und die Neuausrichtung des europäischen Tourismus. Es ergreift auch Initiativen in Bezug auf die Erstellung und Finanzierung von Projekten, wie z.B. die ,,Eden«-Initiative. Es konzentriert sich darauf, hervorragende und aufstrebende europäische Reiseziele hervorzuheben, die die Prinzipien der Nachhaltigkeit respektieren. Die EU hat andere Finanzierungsquellen, um dem Tourismus zu helfen, zur regionalen Entwicklung und Beschäftigung beizutragen (vgl. D. Pernice & A. Debyser, 2020).

Die OECD bietet den Mitgliedsregierungen auch die Möglichkeit, Erfahrungen zu vergleichen und zu teilen, gute Praktiken angesichts neuer Herausforderungen zu identifizieren und qualitativ hochwertige politische Empfehlungen oder Entscheidungen zu treffen, um ein sozioökonomisches Gleichgewicht zu gewährleisten. Es berichtet und analysiert mit der EU über die Leistungen und politischen Trends der Mitgliedsländer (vgl. OECD, 2020).

Die europäischen Behörden und die Politik der Regierungsführung spielen eine Schlüsselrolle bei den Tourismustrends und -politiken, weil sie die Richtlinien für andere Akteure festlegen.

11

Verbände, Labels und Zertifizierungen

Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen Verbänden, Nichtregierungsorganisationen (NRO) und Labels zu erkennen. Sie zielen darauf ab, Touristen bei der Wahl ihres Urlaubsziels zu beraten, aber auch nationale und europäische Politiken zu beeinflussen, die entweder eingeführt werden sollen oder bereits eingeführt sind.

Fachverbände sind für das europäische Tourismusgleichgewicht unerlässlich, z.B. arbeitet European Tourism Association (ETOA) mit politischen Entscheidungsträgern zusammen und setzt sich für ein faires und nachhaltiges Geschäftsumfeld ein. Es hat etwa 1200 Mitglieder, deckt 63 Märkte ab und steht in Kontakt mit etwa 30 000 Fachleuten. Es arbeitet auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene. Die Mitglieder sind vielfältig: Reiseveranstalter, europäische Fremdenverkehrsämter, Hotels und andere touristische Leistungsträger (vgl. ETOA, 2021). Im Januar 2021 erklärte es den Klimanotstand. Der Verband kritisiert die Industrie bei der Produktentwicklung, Lieferkette und Energieeffizienz. Es betont, dass die langfristige Herausforderung die Nachhaltigkeit ist (vgl. C. Peltier, 2021). Wichtig ist auch The European Travel Agents' and Tour Operators' Associations (ECTAA), die die nationalen Verbände der Reisebüros und Reiseveranstalter der 27 EU-Mitgliedsstaaten repräsentiert. Es ist als Konsultationspartner für alle Politiken anerkannt, die ihre Bereiche wie Verbraucherschutz und Destinationsförderung betreffen (vgl. ECTAA, 2021). Seine Aufgabe ist es, das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Tourismusindustrie zu fördern (vgl. ECTAA, 2021). Der dritte Verband ist der European Travel Commission (ETC), der die nationalen Tourismusorganisationen der europäischen Länder repräsentiert. Es baut Expertisen auf und schafft Partnerschaften, die auf Werbung, Marktinformationen und dem Austausch von bewährten Verfahren basieren. Es möchte ein neues Forum schaffen, in dem öffentliche und private Akteure zusammenarbeiten können, um touristische Vorteile auf europäischer Ebene zu schaffen (vgl. ETC, 2021).

Auch Expertenverbände können einflussreich sein, wie z.B. das Expert Group Meeting on Sustainable Tourism«. Sie veröffentlichen ihre Schlussfolgerungen und Empfehlungen zu ÖT, Armutsbekämpfung und Umweltschutz. Sie fordern die Tourismusakteure auf, Ökosystemleistungen zu fördern und einen nachhaltigeren Ansatz für den Tourismus vorzuschlagen. Sie beziehen sich auf Interessensgebiete wie die Analyse von Produktlebenszyklen oder Tourismuspraktiken, um Lösungen zur Optimierung von nachhaltigem Konsum und Produktion zu finden (vgl. Vereinte Nationen-Sekretariat, 2013).

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Andere Akteure wie NROs sind einflussreich. Der WWF hat einen Bericht über die Notwendigkeit der Transformation des Sektors zum grünen Tourismus veröffentlicht. Es betont, dass selbst in der aktuellen Situation Maßnahmen zur Förderung eines nachhaltigen Tourismus die wirtschaftlichen Auswirkungen des Sektors verbessern würden. Nach Ansicht des WWF sollen wir den nationalen Tourismus fördern und den lokalen Tourismus entwickeln. Auf europäischer Ebene sollen Reisende ermutigt werden, länger im Land zu bleiben, um den wirtschaftlichen Nutzen zu erhöhen und gleichzeitig einen ähnlichen CO2-Fußabdruck zu haben. Die NRO sagt, dass wir die Herausforderungen des ÖT durch die Entwicklung sanfter Mobilität und die Förderung des Radtourismus meistern können. Mit ÖT können wir naturnahe Unterkünfte fördern und die Entwicklung einer lokalen und grünen Wirtschaft unterstützen (vgl. WWF, 2019).

Die Greenpeace European Unit ist ein zweites Beispiel. Als Mitglied einer Koalition mit anderen NROs (der G10), repräsentiert es Umweltinteressen, beeinflusst den Prozess und die Entscheidungsfindung auf europäischer Ebene. Im November 2020 kommentierte es eine Studie, die zeigt, dass der Flugverkehr auch Nicht-CO2-Belastungen wie Nox und Wasserdampf emittiert. Die EK hat keine Maßnahmen zur Beseitigung dieser nachteiligen Auswirkungen vorgeschlagen, wie es das Emissionshandelssystem verlangt. Greenpeace kritisiert, dass die EK Milliarden von Steuergeldern in die Taschen von Fluggesellschaften fließen lässt, wo es keine Einschränkungen gibt. Keine Maßnahmen für den Luftverkehrssektor betreffen rechtlich verbindliche Umweltauflagen, um die Pariser Vereinbarungen zu erfüllen und den globalen Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen (vgl. Travel Tomorrow, 2020).

Schließlich werden in Europa Labels und Zertifizierungen in einem speziellen Bereich vergeben: ökologische Unterkünfte. Laut Olivier Gilbert, sind diese beiden Begriffe zu unterscheiden: Ein Label ist ein weit gefasster Sammelbegriff, während eine Zertifizierung sicherstellt, dass die auditierende Stelle selbst auf ihre Zertifizierungsmethoden überprüft wird (vgl. S. Rey, 2020). Die Agentur für Umwelt und Energiemanagement (ADEME) betont, dass es viele Labels gibt und dass diese nicht vervielfacht werden sollten, weil der Verbraucher verloren geht.

Dennoch stechen einige Labels hervor, wie z.B. das EU Ecolabel. Es ist das einzige von der EU offiziell anerkannte Label. Es betrifft alle Arten von Unterkünften, von Campingplätzen bis hin zu Feriendörfern. Sie müssen Bedingungen einhalten, um es zu erhalten, wie z.B. die

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Reduzierung des Wasserverbrauchs oder die Mülltrennung. Es ist seit 25 Jahren Teil der EU-Politik für nachhaltigen Konsum und Produktion (vgl. ADEME, 2021). Ein weiteres Label ist Green Key, es ist eine Referenz auf dem Gebiet der Umweltverantwortung und des nachhaltigen Betriebs von Tourismus. Es repräsentiert das Bekenntnis der Tourismusbetriebe zu den Kriterien der Foundation for Environmental Education und leitet die Einrichtungen bei der Erreichung der 17 Nachhaltigkeitsziele an, die von den Vereinte Nationen im Jahr 2015 festgelegt wurden (vgl. Green Key, 2021).

Transport- und kommerzielle Tourismusunternehmen

Es gibt viele Dienstleistungen und Handelsunternehmen, aber einige haben einen starken Einfluss auf die Entscheidungen im europäischen Tourismus.

Europäische Transportunternehmen sind ein wichtiger Akteur im Tourismus. Europa ist bekannt für die Dichte seines Netzes und seine zahlreichen Verkehrsmittel. Im Jahr 2017 verfügte es über 49 Flughäfen, die jeweils mehr als 10 Millionen Touristen pro Jahr beherbergen, 210.000 km Schienenwege, darunter 7.000 km Hochgeschwindigkeitsstrecken, und 52.000 km Wasserwege (vgl. J. Lastennet, 2017). Der Luftfahrtsektor umfasst zwei Arten von Unternehmen: traditionelle Gesellschaften und Low Cost«-Gesellschaften. Seit einem Jahrzehnt konkurrieren die Billigfluglinien mit Reisen für weniger als 50 Euro (vgl. GEO, 2018). Allerdings nutzen die Europäer das Auto für 2/3 der Reisen und 80 % der Kurzreisen. Die Bahn wird zu wenig genutzt und macht nur 11 % des europäischen Reiseverkehrs aus. In den entwickelten Ländern wird am meisten mit dem Zug gereist, z.B. in Frankreich (15 %) und Deutschland (14 %), wo sie von einem diversifizierten und umfangreichen Netz profitieren. Weniger entwickelte Länder entscheiden sich für Busse. In Rumänien macht dies 19 % der Reisen aus. Schließlich machen Boote 17 % der Reisen in Griechenland und Fahrräder etwa 2 % in Italien und den Niederlanden aus (vgl. Eurostat, 2019).

Kommerzielle Tourismusunternehmen werden stark von Vergleichsseiten und Online Tourism Agencies (OTAs) beeinflusst. Der Preisvergleicher bietet einen kostenlosen Service zum Vergleichen und Konsultieren von Angeboten. Sie sparen Zeit und Geld, sind unvoreingenommen und helfen, den richtigen Flug oder die richtige Reise zu finden (vgl. Skyscanner, 2017). Preisvergleicher sind von OTAs zu unterscheiden. OTAs sind Marktplätze, die Verbrauchern die Möglichkeit bieten, Reiseprodukte und -dienstleistungen wie Hotels oder Flüge direkt bei Reisebüros zu buchen. Millionen von Reisenden nutzen

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dieses Tool jeden Tag, um ihre Reisen zu planen. Reisende nutzen OTAs 50% mehr als Reise-Websites oder Hotels, um Reiseoptionen zu vergleichen (vgl. Expedia Group, 2021). Die größten Marktanteile in Europa haben laut Statista Booking.com mit 67,7 % und Expedia mit 12,8 % (vgl. Statista, 2019). Wir unterscheiden von OTAs, Reiseveranstaltern, die Angebote mit mehreren Produkten wie Flügen, Hotelzimmern und Aktivitäten anbieten. Dazu gehören TUI und bis vor kurzem auch Thomas Cook. Bei den Unterkünften haben Hotels wie Accor oder Mariott den größten Marktanteil. Ansonsten werden Ferienanlagen wie Club Med oder Alternativen wie Airbnb und Homeaway genutzt (vgl. CDLB, 2019).

Weitere wichtige Akteure sind die Verbraucher und die Medien, da das Angebot von den Meinungen und Wünschen der Verbraucher abhängt. Alle diese Akteure sind mit ständigen Veränderungen konfrontiert und müssen sich auf das Unerwartete einstellen. Die Frage ist also, was sind heute die Hauptthemen?

2.2.2 Wirtschaftliche, soziale und ökologische Herausforderungen

Es müssen Lösungen gefunden werden, um ein wirtschaftliches, soziales und ökologisches Gleichgewicht in diesem Sektor zu gewährleisten. Die Herausforderungen sind wichtig und müssen ermittelt werden, um effektive Lösungen vorzuschlagen.

Politische und wirtschaftliche Fragen: Zwischen Verständnis und Kooperation

Die Auswirkungen sind positiv für die europäische Wirtschaft, da der Tourismus im Jahr 2018 direkt 782 Milliarden Euro zum europäischen BIP beigetragen hat. Frankreich und Spanien sind die beiden Hauptziele in Europa mit 89,4 und 82,77 Millionen internationalen Touristen, die 2018 ankamen (vgl. Statista, 2020, 2021).

Die Zahlen sind außerhalb von Covid-19 positiv, aber die Touristen und ihre Konsummuster entwickeln sich zu Motivationen und Präferenzen, die komplexer zu interpretieren sind, akzentuiert durch die Herausforderungen der Generationen. Die Touristen wollen nun zu nachhaltigen Tourismusprodukten übergehen, bei denen der qualitative Aspekt im Vordergrund steht. Durch die verschiedenen Krisen ist die Kaufkraft gesunken, so dass die Menschen mehr Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geben (vgl. Weston et al., 2019). Laut Skinner werden die Millennials und die nachfolgenden Generationen zu drastischen Veränderungen im europäischen Tourismus führen (vgl. Skinner et al., 2015).

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Sie werden vom technologischen Wandel beeinflusst. Die Art und Weise, wie Touristen ihren Urlaub gestalten und auf Produkte und Dienstleistungen zugreifen, hat sich verändert. Die zunehmende Nutzung von Smartphones und Tablets hat stark zur Informationsgewinnung vor und während ihrer touristischen Reisen beigetragen (vgl. EP, 2015). Destinationen und Organisationen haben jedoch Schwierigkeiten, die Muster, Motivationen und Erwartungen des zukünftigen Tourismus zu verstehen, selbst mit dem Virtual Tourism Observatory (vgl. OECD, 2018). Der weit verbreitete Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik und die steigende Nachfrage nach spezifischem Tourismus modellieren die Anforderungen an die Mitarbeiter, die vielseitiger und besser ausgebildet sein müssen, um die Erwartungen der Touristen erfüllen zu können. Professionelle können schlecht ausgebildet sein, von den Jahreszeiten abhängig sein und geringe Gewinne für das Unternehmen bringen. Darüber hinaus haben die OTAs die Struktur der traditionellen Vertriebs- und Verkaufskanäle verändert.

Der Tourismus ist in letzter Zeit aufgrund von Analysen der Tourismus-Satellitenkonten und dem Druck der Interessengruppen zu einer Priorität der EU geworden. Es verfügt jedoch noch nicht über ein eigenes Budget für den Tourismus und nutzt externe Ressourcen zur Umsetzung ihrer Politik. Diese Situation ist problematisch, da es Unsicherheiten über die Verfügbarkeit von Mitteln für laufende und zukünftige Maßnahmen schafft und die mittel-und langfristige Planung schwächt. Die Schaffung eines Budgets für die Tourismusentwicklung wäre eine Option, da dies der EU die Planung ihrer Finanzierungsprogramme für den Tourismus ermöglicht und den Interessengruppen Glaubwürdigkeit für eine längerfristige Beteiligung verleiht (vgl. Weston et al., 2019). Das EP arbeitet auch an einer eigenen Haushaltslinie für den Tourismus innerhalb des gesamten EU-Haushalts (vgl. EP, 2019). Um dieses Projekt zu realisieren, ist die Beteiligung aller Interessengruppen notwendig. Lokale Gemeinden spielen jedoch nur eine geringe und indirekte Rolle bei der Gestaltung der Tourismuspolitik. Sie sollen durch die Organisation von Veranstaltungen und durch Lobbyarbeit bei der EU schrittweise an Bedeutung gewinnen (vgl. Dür & Mateo, 2012).

Wirtschaftliche Fragen werden aus der Perspektive der Unternehmen betrachtet und lassen wenig Raum und Sorge für lokale Gemeinden und die Umwelt. Es gibt Möglichkeiten für eine explizitere Anerkennung der Bedeutung dieser Stakeholder, um ein vollständig integratives und effektives Governance-System zu erreichen (vgl. Weston et al., 2019).

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Soziokulturelle Fragen: Inklusion und lokale Entwicklung

Mit dem Aufkommen des MT und seinen sozialen Problemen beginnt die Wahrnehmung sowie die Anerkennung der lokalen Gemeinschaften zu wachsen (vgl. Weston et al., 2019).

Reisende orientieren sich zunehmend an Produkten und Erlebnissen, die mit ihrem Lebensstil übereinstimmen. Sie werden von einzigartigen, lokalisierten Erlebnissen mit soziokultureller Authentizität angezogen. Sie sind zentral für die Schaffung von Wert und Bedeutung, aber mit dem MT und seiner Verbreitung sind diese Schaffung bedroht. Der Verlust der Authentizität und die Abnahme der Attraktivität des Tourismusgebietes sind die Risiken. Die Entwicklung eines unkontrollierten Tourismus kann zu einer Verschlechterung der Lebensbedingungen der Bewohner und ihrer Umwelt führen. Einige verursachen wirtschaftliche Ungleichheit und soziale Ausgrenzung (vgl. Peeters et al., 2018). Die Touristenströme müssen begrenzt werden, da einige Orte gefährdet sind. Auf Sardinien haben die Strände einen Numerus clausus von 300 bis 1000 Personen pro Tag eingeführt. Das Ziel ist es, Qualität vor Quantität zu setzen (vgl. O. Tosseri, et al., 2019).

Auch der lokale Tourismus muss sich weiterentwickeln, erklärte der von mir befragte Experte. Für sie: The problem is that the locals are not aware of their wealth». Der regionale Charakter ist nicht ausreichend entwickelt. Es soll regionale Aktionen geben, die die Einwohner ermutigen, ihr Know-how zu bewahren und bekannt zu machen. Es ist Aufgabe der Fremdenverkehrsämter in den einzelnen Regionen, das Lokale« zu fördern (vgl. Anhang A). F. Regoli und A. Strugut bestätigen seine Vision und verweisen auf die Entwicklung des ländlichen Tourismus in Osteuropa. Es kann als nachhaltiger Tourismus betrachtet werden, da es die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinden ermöglicht und gleichzeitig ihr natürliches und kulturelles Erbe schützt. Die Untersuchung basiert auf zwei ländlichen Gebieten in Rumänien. Sie erklären, dass sich mit der Umsetzung der rumänischen Dorfoperation ein lokales Bewusstsein in Bezug auf das architektonische und kulturelle Erbe entwickelt hat. Dies hat die Entwicklung und Erhaltung von Traditionen wie der Teppichweberei ermöglicht, die 2000 Jahre zurückreicht. Die Dorfbewohner haben gemeinsam daran gearbeitet, den Tourismus in das tägliche Leben zu integrieren und ihn als ergänzende Aktivität zu anderen Einkommensquellen zu nutzen. Tourismusdienstleistungen mussten reguliert werden, um EU-Standards zu erfüllen. Sie haben Auszeichnungen erhalten und einige der Denkmäler sind klassifiziert worden.

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Dieses Beispiel ist eine Idee, die in mehreren europäischen Dörfern umgesetzt werden soll, wo das Wohlergehen der gesamten lokalen Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen soll. Das geringe Bewusstsein für den Reichtum des lokalen Erbes ist ein Problem, da es zu einem Verlust der Authentizität der Dörfer und einer standardisierten modernen Bauweise führt. Es sollten Netzwerke bestehen, die es der lokalen Bevölkerung ermöglichen, den Tourismus zu entwickeln, informiert zu werden und Schulungen zu erhalten. Wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, wird nur ein improvisierter Tourismus an diesen Orten verbleiben (vgl. F. Regoli & A. Strugut, 2013).

Diese Strategien zur Regulierung von touristischen Standorten und zur Entwicklung anderer Formen des Tourismus sind wichtige Themen, die auf europäischer Ebene anwendbar sind. Es muss ein Gleichgewicht herrschen, um eine Überbelegung zu vermeiden und für mehr Vielfalt im Sektor zu sorgen.

Umwelt- und Informationsfragen: Umweltbewusstsein und Mobilitätsmanagement erforderlich

Laut der EK ist die Schulung von Touristen und Veranstaltern zu mehreren Themen erforderlich: Biodiversität und Naturschutz, Wassereffizienz und Recycling, Abfallvermeidung und Recycling, Verkehr und Mobilität und schließlich Energieeffizienz und erneuerbare Energien (vgl. Styles et al., 2017).

Tourismus und Umwelterziehung müssen von klein auf gelehrt werden. Die Europäer müssen sich der Bedeutung des Erhalts von Reisezielen bewusstwerden (vgl. F. Chapus, 2019). Soziale Medien spielen eine Schlüsselrolle in der Umweltbildung. Europäische Touristen haben über das Internet direkten Zugang zu Informationen und werden durch dessen Medien stark beeinflusst (vgl. OECD, 2018). Es ist auch die Aufgabe von Labels, zu informieren, aber ihre Menge und Vielfalt sind zu einem Hindernis für die Wahl der Verbraucher geworden (vgl. N. Ferrer-Roca et al., 2020).

Neue ökologische Verhaltensweisen entwickeln sich angesichts des MT, wie z.B. der flygskam« (die Schande des Fliegens). Dieser Trend hat sich auf die nordeuropäischen Länder ausgeweitet. Zwischen Malmö und Stockholm gibt es eine 100%ige Steigerung der Zugnutzung (vgl. Airport Watch, 2019). In Europa wird der Fernverkehr auf Schienen immer beliebter, da einige Passagiere aus Umweltgründen nicht mehr fliegen wollen (vgl. Railway Gazette, 2019). Reisende müssen verstehen, wie hoch ihr Kohlenstoffdioxidausstoß während

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der Reise ist. Laut Kappila gibt es viele Faktoren, die beim Verständnis und der Berechnung des CO2-Fußabdrucks beachtet werden müssen. Für eine Reise müssen sie sich Gedanken über das Reiseziel, die Energiequelle des Transports, seinen Verbrauch und seine Auslastung machen.

Online-Rechner können Touristen helfen, die Dinge klarer zu sehen. Die ADEME bietet eine Plattform an, die während einer Reise emittierten Tonnen CO2 auswertet und Reisenden Ratschläge zur Reduzierung ihrer Emissionen gibt. Der Verkehr ist die grundlegende Triebkraft des Tourismus, aber es ist für 75 % der Emissionen des Sektors verantwortlich. Emissionen hängen vor allem mit der Zunahme von Flugreisen zusammen, bei denen Unternehmen günstige Tarife anbieten (vgl. Railway Gazette, 2019). Negative externe Effekte sind in den Ticketpreisen nicht ausreichend berücksichtigt. Eine Koalition aus 9 Ländern hat die EG aufgefordert, neue Luftverkehrsgebühren vorzuschlagen, damit der Verursacher einen gerechteren Preis für die Nutzung des Luftverkehrs zahlt (vgl. S. Morgan, 2019).

Das Negawatt-Institut unterscheidet drei Möglichkeiten, den eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Die erste betrifft die energetische Nüchternheit. Ziel ist es, weniger Kilometer zu fahren, weniger zu reisen und auf bestimmte Praktiken zu verzichten. Das zweite ist die Energieeffizienz, die Industrie muss zu Innovationen und zum Umstieg auf grüne Energiequellen ermutigt werden. Drittens betrifft die Dekarbonisierung. Ziel ist es, die gleiche Reise mit weniger CO2-Emissionen durchzuführen, indem sanfte Mobilität wie der Zug bevorzugt wird, der pro Passagier 20-mal weniger CO2-Emissionen emittiert als das Flugzeug (vgl. Abbildung 2), oder indem zertifizierte Projekte finanziert werden, die den CO2-Fußabdruck ausgleichen. Zum Beispiel emittiert ein Flugzeug von Paris nach Rom 0,47 Tonnen CO2. Das ist 0,26-mal mehr, als die Erde pro Person und pro Jahr verkraften kann, um den Treibhauseffekt nicht weiter ansteigen zu lassen. Seine CO2-Kompensation wird auf 10,3 Euro geschätzt (vgl. J. de Guyenro, 2020).

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Abbildung 2. Co2-Emissionen des Personenverkehrs; Gramm Co2 pro Personenkilometer (EEA, 2014, S. 1)

Die Menschen sind sich stärker bewusst, dass der Tourismus umweltfreundlich sein muss, indem es die Auswirkungen seiner Praktiken auf dem Kontinent verringert. Die Forderungen nach nachhaltigem Tourismus haben neue Formen des Tourismus wie den ÖT geschaffen (vgl. V. Margaras, 2017).

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3 Ökotourismus, ein alternativer Tourismus zum europäischen Massentourismus

Neue Formen des Tourismus sind entstanden, um MT entgegenzuwirken und gehören dem alternativen Tourismus (vgl. Wood, 2002). Der ÖT ist einer von ihnen, wir werden sein Konzept und seine verschiedenen Mechanismen beschreiben, um seine Vor- und Nachteile hervorzuheben. Wir werden es dann mit MT vergleichen und die zu untersuchenden Wege festlegen.

3.1 Konzept und Nutzung der ökotouristischen Alternative in Europa

Alternativer Tourismus nach Holden basiert auf 6 Kriterien: kleinräumige lokale Entwicklung, Minimierung der sozio-ökologischen Auswirkungen, Maximierung der Verbindungen mit der lokalen Wirtschaft, lokale Wirtschaftsausgaben, lokale Machtteilung und Einbeziehung der Menschen in den Entscheidungsprozess sowie eine Entwicklung, die von der lokalen Bevölkerung und nicht von externen Einflussnehmern gesteuert und kontrolliert wird (vgl. Holden, 2000). Alternativer Tourismus ist eng mit nachhaltigem« Tourismus verwandt, der als präziserer Begriff zur Beschreibung neuer Formen des Tourismus beschrieben wurde. Es umfasst die wirtschaftlichen, ökologischen und soziokulturellen Aspekte des Sektors, wobei ein Gleichgewicht zwischen den drei Dimensionen gefunden werden muss, um eine langfristige Nachhaltigkeit zu gewährleisten (vgl. UNEP & UNWTO, 2005). ÖT entspricht nach seiner Definition all diesen Kriterien.

3.1.1 Konzept und verschiedene Mechanismen

Der ÖT zielte ursprünglich darauf ab, natürliche Umgebungen zu erhalten und eine Erfahrung mit diesen Umgebungen zu entwickeln (vgl. Wearing & Neil, 2009).

Es entwickelte sich in den 1970er und 1980er Jahren, als Maßnahmen zur Bewältigung des MT und der damit verbundenen Umweltzerstörung ergriffen wurden. Diese Bewegung betonte, dass das Verständnis der Umgebung notwendig sei, um die Situation zu verbessern und die authentische Anziehungskraft des Reiseziels zu erhalten (vgl. E. Triarchi & K. Karamanis, 2016). Das Konzept des Ecoturismo«, das von Ceballos-Lascurain entwickelt wurde, wird von der Wissenschaft unterstützt, die bestätigt, dass die Erhaltung der biologischen Vielfalt für das Wohlbefinden und das Überleben der Menschen unerlässlich ist. Unterentwickelte Länder haben den ÖT als Chance gesehen, da es wirtschaftliche Gewinne

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bringt, ohne ihre natürlichen Ressourcen zu gefährden. Viele Länder haben es als nützliches Werkzeug für Entwicklung und Naturschutz anerkannt (vgl. Blamey, 2001).

Rose & Wall haben den ÖT als eine Strategie bezeichnet, die darauf abzielt, Naturgebiete zu erhalten und gleichzeitig die nachhaltige Entwicklung der Region zu fördern. Die Verbindung zur Nachhaltigkeit ist stark und wird in Abbildung 3 dargestellt. ÖT basiert auf dem Schutz der natürlichen Umwelt, aber es ist auch vorteilhaft, weil es Einkommen und Entwicklung für die lokale Bevölkerung schafft und Umweltbildung für Einheimische und Touristen bietet. Umweltbildung enthält die grundlegenden Elemente der ökologischen Nachhaltigkeit, da es das Bewusstsein schärft und hilft dann, die Artenvielfalt und die natürlichen Ressourcen zu erhalten. Der ÖT bietet die Möglichkeit, mit dieser Ausbildung und mit den erzielten Einnahmen Infrastrukturen in einem von den Einwohnern kontrollierten Gebiet zu finanzieren (vgl. Ross & Wall, 1999).

Abbildung 3. Perspektive des Ökotourismus; (Ross & Wall, 1999, S. 124, zitiert in E. Triarchi & K. Karamanis, 2016, S. 6)

Ursprünglich konzentrierte sich der ÖT auf drei Prinzipien: Nicht-Verbrauch und Nicht-Extraktion von Ressourcen für und durch Touristen, die Schaffung von ökologischem Bewusstsein und die Aufrechterhaltung von naturzentrierten Werten und Ethik (vgl. E. Triarchi & K. Karamanis, 2016). Lascurains Definition ist aufgegriffen worden und hat zu verschiedenen Prinzipien im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung geführt. Der erste Internationale ÖT-Gipfel im Jahr 2002 hat diesen Trend bestätigt. Es erkannt ihn als einen Tourismus, der die Prinzipien des nachhaltigen Tourismus umfasst und ihn durch seine Besonderheiten, wie z.B. das Verständnis für die Umwelt, unterscheidet (vgl. UNWTO &

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UNEP, 2002). Im Jahr 2015 definierte The International Ecotourism Society (TIES) den ÖT neu als responsible travel to natural areas that conserves the environment, sustains the wellbeing of the local people, and involves interpretation and education« (vgl. TIES, 2015, S.1).

ÖT umfasst verschiedene Arten von Tourismus, die sich auf die natürliche Umwelt konzentrieren. Es kann Naturtourismus, Wildnis-Tourismus, sanften Tourismus und nachhaltigen Tourismus umfassen (vgl. E. Triarchi & K. Karamanis, 2016). Laut Hall gilt der ÖT als idealer Einstieg in touristische Nischenmärkte. Es basiert auf einem als unerschöpflich qualifizierten Angebot an Naturprodukten und orientiert sich an den Idealen von Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Dennoch behauptet er, dass die Bedeutung und die spezifischen Implikationen von ÖT nicht klar identifiziert sind (vgl. Hall, 2004).

Im Begriff ÖT werden drei Hauptelemente unterschieden. Zuerst kann es als eine Erfahrung beschrieben werden, wo ein enger Kontakt mit der Natur und Menschen verschiedener Kulturen hergestellt wird. Zweitens ist es eine Form des Tourismus, die das Einkommen der ärmsten Menschen maximiert und nicht das der großen internationalen Tourismusunternehmen. Drittens reduziert es die gesamte Umweltbelastung des Reisens (vgl. Fennell & Dowling 2003).

Bjork argumentiert, dass ÖT eine einzigartige Form des Tourismus ist, die eine enge Beziehung zwischen guter Ökonomie und guter Ökologie aufweist (vgl. Bjork, 2000). Wood betont diese Form des Tourismus als eine Reise in ein natürliches Gebiet, das die Umwelt bewahrt, wo die Person verantwortlich ist und das Wohlergehen der lokalen Bevölkerung unterstützt (vgl. Wood, 2002). Grundsätzlich erfordert diese Art von Tourismus ein Gleichgewicht zwischen den Auswirkungen und Bedürfnissen, das den lokalen wirtschaftlichen Nutzen, die Erhaltung der Umwelt und die soziokulturellen Auswirkungen seiner Entwicklung zusammenbringt (vgl. Tapper, 2001).

ÖT ist ein Konzept, das sich in seiner Definition weiterentwickelt und verschiedenen Interpretationen ausgesetzt ist. Es bleibt ein Tourismus, der sich auf das Verständnis für die Umwelt konzentriert und das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen der lokalen Bevölkerung fördert.

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3.1.2 Aktuelle Nutzung und Praktiken des Ökotourismus

Nach der Definition des Konzepts ist es interessant, die Nutzung des ÖT zu ermitteln, um seinen Wissensstand und seine Praxis in Europa zu analysieren.

Auf europäischer und internationaler Ebene wurden verschiedene Vereinigungen zur Entwicklung des ÖT gegründet. Die bekannteste von ihnen ist TIES, eine gemeinnützige Organisation, die sich ausschließlich der Förderung des ÖT widmet. Es hat ihre Entwicklung durch die Bereitstellung von Richtlinien, Standards, Schulungen, Unterstützung und Sensibilisierung gefördert. Es hat Mitglieder in 190 Ländern und wird von verschiedenen Bereichen wie Akademikern, Regierungen, Reiseveranstaltern usw. repräsentiert. Es organisiert die ,,Ecotourism and Sustainable Tourism Conference«, die als die wichtigste Konferenz in diesem Bereich gilt (vgl. TIES, 2021). Auf europäischer Ebene ist das European Ecotourism Network (EEN) anerkannt. Es handelt sich um ein Netzwerk von Organisationen, das sicherstellt, dass ökotouristische Angebote auf dem Kontinent einen Beitrag zur Erhaltung und Nachhaltigkeit leisten. Ziel ist es, alle ÖT-Akteure in Europa miteinander zu verbinden und den Transfer von Wissen oder Praxis zu erleichtern. Es unterstützt die Entwicklung und Umsetzung von Tourismus-Labels wie dem European Ecotourism Labelling Standard. Diese Initiative zielt darauf ab, grundlegende Qualitätsstandards für den ÖT sicherzustellen und gleichzeitig Greenwashing und nicht nachhaltige Praktiken zu vermeiden. Das EEN hat auch ein Schulungsprogramm namens ECOLNET entwickelt (vgl. ENN, 2021).

Initiativen werden von Verbänden ergriffen, um den ÖT zu fördern. Aber was ist mit der Praxis? Um die Praxis der Europäer zu beurteilen, werden zwei Forschungsstudien verwendet, die in Form von Interviews durchgeführt wurden.

Die erste Untersuchung wird mehrere Themen ansprechen: Die Vertrautheit der Befragten mit der Ökologie, die Evokation des Konzepts des ÖT durch die Verbraucher, die Erwartungen und die Grenzen des ÖT in ihrem Wissen. Die Analyse zeigt, dass die meisten Umweltmotivationen von egoistischen Bedenken beeinflusst sind. Sie haben eine positive Resonanz für die Umwelt, weil ein wirtschaftlicher und qualitativer Nutzen dahintersteht. Allerdings ist die sozial-ökologische Säule in der Wahrnehmung der Befragten dominant und verwenden oft Begriffe wie ,,Natur« oder ,,Respekt«. Sie wollen eine kulturelle Bereicherung, z.B. durch das Lernen von der einheimischen Bevölkerung. Schließlich zeigt die Studie, dass ÖT die Menschen motiviert, natürliche Orte zu besuchen und eine lehrreiche Erfahrung ist

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(vgl. Parks et al., 2009). Dieses Verhalten wird sie dazu ermutigen, ökologisch verantwortungsbewusste Ansätze zu verfolgen. Der Umweltbildung kommt eine entscheidende Rolle zu (vgl. S. Dekhili & M. Akli Achabou, 2014).

Das Ziel der zweiten Untersuchung war es, besser zu verstehen, wie die Teilnehmer den ÖT wahrnehmen und repräsentieren, indem sie sich auf die Prozesse und Gründe konzentrieren, warum sie den ÖT auf diese Weise wahrnehmen und repräsentieren. Nur drei Personen hatten Erfahrung mit ÖT. Sein Image war umstritten. Negative Inhalte charakterisierten die ersten Kommentare zum Thema und blieben präsent. Positive Aspekte erschienen später und waren in der Minderheit. Drei Überzeugungen kristallisierten sich heraus: mangelnder Komfort, langweilige Aktivitäten und Einschränkungen, um die Umgebung zu genießen. Nur Personen, die ÖT praktizierten, hatten positive Erwägungen sowie eine persönliche Bereicherung. Die Daten zeigen, dass junge Menschen unterschiedliche Meinungen haben, die von Stereotypen oder Vorurteilen beeinflusst sind. Das Ergebnis ist, dass die Menschen nur begrenztes Wissen über ÖT haben (vgl. Cini et al., 2015). Die meisten betonten jedoch die Notwendigkeit, die Umwelterziehung der neuen Generation zu fördern. Die Studie zeigt, dass der ÖT noch in den Kinderschuhen steckt und dass viele Herausforderungen auf seine Akteure warten, um die jüngere Generation zu engagieren (vgl. F. Cini & P. Passafaro, 2017).

Andere Studien zeigen, dass ÖT in Biosphärenreservaten möglich ist. Sie haben die Effektivität von ökotouristischen Ansätzen und Praktiken analysiert und einen Zusammenhang zwischen den Ergebnissen festgestellt. Natürliche Ressourcen wie der Böhmerwald in der Tschechischen Republik, Aggtelek in Ungarn und Slovensky Kras und Polana in der Slowakei haben alle ein gemeinsames Merkmal: ÖT kann etwas bewirken, aber es hat sein volles Potenzial noch nicht erreicht (vgl. E. Mondino & T. Berry, 2019).

Diese Analysen zeigen, dass der ÖT eine erzieherische Funktion hat und dass seine Praxis entwickelt werden muss, um die Umwelterziehung der jungen Generation zu fördern. Die Menschen haben nur ein begrenztes Wissen über das Thema und die Praxis wird oft stereotypisiert. In einigen Fällen steigt jedoch die Praxis des ÖT und kann viele Dinge verändern.

3.2 Herausforderungen und Möglichkeiten des Ökotourismus

ÖT soll vorteilhaft für die Umwelt und die lokalen Gemeinschaften sein, aber es gibt Einschränkungen, denen man begegnen kann. Diese Analyse ermöglichen es, Perspektiven für

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die Entwicklung und Verbesserung in diesem Bereich zu finden, insbesondere angesichts des MT.

3.2.1 Die Zwänge des Ökotourismus Wirtschaftliche Zwänge

Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, dass der ÖT nicht unbedingt Einkommen und Möglichkeiten für die lokalen Gemeinschaften bietet (vgl. J. Ray, 2020). Isaacs glaubt, dass der ÖT nicht in der Lage ist, langfristige Einnahmen zu generieren (vgl. Isaacs, 2000). Die Idee, dass Ökosysteme für ihre wirtschaftlichen Werte bewahrt werden sollten, wird als nicht nachhaltig beschrieben (vgl. J. Ray, 2020). Laut Hvengaard kann ÖT zu Inflation und ungleicher Verteilung führen. Es kann auch zu Instabilität aufgrund von Saisonabhängigkeit, politischer Sensibilität oder regionalen Bedingungen erzeugen (vgl. Hvengaard, 2011).

Knowles weist darauf hin, dass der Begriff pejorativ ist, da es oft als Marketinginstrument verwendet wird, um ehemalige Massenziele zu retten (vgl. Knowles, 2004). Scace beschreibt, dass Anbieter das Umweltzeichen als Marketinginstrument einsetzen und Tourismuspakete erstellen, die keine ökotouristischen Kriterien beinhalten (vgl. Scace, 1993). Wright merkt an, dass Öko«-Präfixe sich verkaufen, auch wenn das Produkt kein ÖT ist (vgl. Wright, 1993).

Die Unterschiede zwischen den Ländern müssen berücksichtigt werden. In Entwicklungsländern unterscheiden sich die Kultur, die sozialen Normen und die politischen Kontexte stark von denen in entwickelten Ländern (vgl. Lou & Nepal, 2009). Timothy fügt hinzu, dass Entwicklungsländer aufgrund sozio-politischer Faktoren unter mangelnder Planung leiden und dass es zur Umsetzung dieser Politik notwendig sei, Geld in die Infrastruktur zu investieren. Diese Finanzierung kann langsam erfolgen und ist eine komplexe Aufgabe (vgl. Timothy, 1998).

Soziokulturelle Zwänge

Andere haben gezeigt, dass einige Ökotourismusbetriebe die lokalen Gemeinden vernachlässigen. Sie erwecken den Anschein, dass ihre Praxis den lokalen Gemeinden hilft, obwohl dies eine falsche Werbung ist, um Besucher anzulocken (vgl. Das & Chatterjee, 2015). Ein weiteres Problem ist die Kontrolle der Anzahl der Touristen, die ein Ökotourismusziel besuchen. Ökotouristen wollen in abgelegene Gebiete gehen, die größtenteils keine konstanten menschlichen Aktivitäten tragen können. Destinationen, die

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instabil sind und nur eine sehr begrenzte Kapazität haben, stehen unter dem Druck der Besucher und verschlechtern sich schließlich oder werden zerstört.

Manchmal haben lokale Gemeinschaften nicht die Möglichkeit, sich an Entscheidungsprozessen zu beteiligen, da ihre Ansichten und Meinungen nicht berücksichtigt werden. Das Beispiel ist Akamas auf Zypern, wo die Tourismusplaner die Ansichten der Unterkunftsanbieter nicht berücksichtigen. Sie wurden nicht einbezogen, weil die Planer befürchten, dass es zu Problemen zwischen den Interessengruppen kommen könnte (vgl. Ioannides, 1995). Dies kann ein Hindernis sein. Wenn es an Verständnis mangelt, wird es schwierig sein, fruchtbare Beziehungen aufzubauen und effektive Partnerschaften mit allen Parteien zu entwickeln (vgl. Bramwell et al., 1996).

Umweltbedingte Zwänge

Isaacs betont, dass die Aufgabe, das natürliche und lokale Erbe mit ÖT zu schützen, negative externe Effekte verstärken kann (vgl. Isaacs, 2000). Es kann als umweltschädlich angesehen werden, wenn der wirtschaftliche Gewinn die einzige Erwägung bei der Erhaltung des natürlichen Lebensraums ist (vgl. Pegas & Stronza, 2008; Russell, 1994). Es kann auch ein Ausbildungsproblem auftreten. Wheeler glaubt, dass die Aufklärung der Touristen über die Umwelt ihres Reiseziels idealistisch ist (vgl. Wheeller, 1991). Bramwell sagt, es sei unmöglich alle Touristen effektiv zu einem umweltfreundlichen Verhalten zu erziehen (vgl. Bramwell, 1990). Butler argumentiert, dass nicht jeder zum ÖT konvertiert werden kann, da manche Menschen ihre Praktiken des MT rechtfertigen. Selbst wenn von den Organisationen Aufklärungsmaßnahmen durchgeführt werden, werden sich einige Menschen widersetzen und sich weigern, sich an einen umweltfreundlicheren Tourismus anzupassen (vgl. Butler, 1993).

Wheeller argumentiert, dass der ÖT als "Egotourismus" gesehen werden kann. Seine Theorie ist, dass die Menschen sich nicht um die Umwelt oder zukünftige Generationen kümmern, sondern diesen Tourismus praktizieren, um ihr Ego und ihr Selbstbild zu verbessern. Er glaubt, dass der ÖT diese Mentalität nicht ändern wird (vgl. Wheeller, 1993a, 1993b). Für Hvengaard und Russell konzentrieren sich die Einschränkungen des ÖT auf Verschwendung, Lebensraumzerstörung oder verringerte Reproduktionsraten der Tiere (vgl. Hvengaard, 2011; Russell, 1994). Beispielsweise hat die kurzfristige Bejagung von Vögeln in ihren Nistgebieten die langfristige Folge, dass die Nistplätze verändert oder sogar ausgelöscht werden und der Vogelbestand reduziert wird (vgl. Hvengaard, 2011). Banerjee hat gezeigt, dass Feindseligkeit

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zwischen Einheimischen und Wildtieren entstehen kann. Wenn diese Feindseligkeit bleibt, kann der Artenschutz beeinträchtigt werden (vgl. Banerjee, 2010).

Bei dem Versuch, einen ökotouristischen Ansatz zu verfolgen und sich auf nachhaltige Managementansätze zu konzentrieren, müssen Lösungen gefunden werden, um diese Einschränkungen zu beseitigen oder zu minimieren. Effektive Instrumente zur Tourismusplanung und zur Umsetzung des Umweltmanagements sind für das Funktionieren des ÖT unerlässlich (vgl. J. Ray, 2020).

3.2.2 Die Stärken des Ökotourismus

Es gibt Einschränkungen bei der Umsetzung von ÖT. Dennoch wurde in den letzten 30 Jahren über viele positive Aspekte in der Praxis berichtet.

Aus wirtschaftlicher Sicht

Laut Hvengaard ergeben sich vier wesentliche wirtschaftliche Vorteile: Lokale Beschäftigung, Stimulierung der Industrie, Diversifizierung und verbesserte Infrastruktur (vgl. Hvengaard, 2011). Einige wirtschaftliche Vorteile haben zur Erhaltung beigetragen. In Grönland z.B. wurden die Lebensräume der Robben verbessert (vgl. Issacs, 2000). Der wirtschaftliche Nutzen des ÖT hängt von der Natur und ihrer Erhaltung ab. Lokale Gemeinden werden einen Anreiz haben, es zu erhalten, um wirtschaftliche Vorteile zu haben (vgl. Walter & Reimer, 2012). Nach Jacobsen und Robles (1992) steigerte diese Möglichkeit sogar die Motivation der Anwohner, ihr natürliches Erbe zu schützen.

Eine Studie über ein Ökotourismusprogramm mit dem Namen Operation Wallacea« hat wirtschaftliche Vorteile für die lokalen Gemeinden aufgezeigt. Die Organisation übernimmt das Programm und übergibt dann nach und nach die Leitung an die besten lokalen Guides. In Honduras hat die Organisation über 250.000 Dollars erwirtschaftet. Somit tun die Gemeinden alles, um das Ökosystem und den reibungslosen Ablauf des Betriebes zu erhalten (vgl. Coles et al., 2015). Wirtschaftliche Auswirkungen können direkt sein mit den Spillover-Effekten der Touristen in den lokalen Unternehmen, aber auch indirekt mit den Aufwendungen der Einwohner in ihren ökotouristischen Betrieben und induziert mit den Aufwendungen der lokalen Beschäftigten durch das von den Touristen generierte Einkommen (vgl. Hvengaard, 2011).

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Aus sozio-kultureller Sicht

Der soziokulturelle Nutzen kann durch lokale Touren oder Übernachtungen in der Gemeinde hervorgehoben werden, die eine Interaktion zwischen dem Besucher und dem Gastgeber erzeugen. Das Erleben von lokalem Essen oder das Erlernen der Sprache sind weitere Beispiele für Interaktionen, die zwischen Besuchern und Einheimischen entstehen können (vgl. Kontogeorgopoulos, 2004; Sangpikul, 2011). Dies kann verstärkt werden, wenn interkulturelles Verständnis und Vereinbarung auf beiden Seiten vorhanden sind (vgl. Hunt et al., 2014; McNeely et al., 1991). Das lokale Lernen kann je nach Länge der Aufenthalte immer stärker sein. Lokale Traditionen und Aufführungen sind auch sozial und kulturell vorteilhaft, da sie den Besuchern kulturelle Entdeckungen anbieten und den Einheimischen ermöglichen, ihre kulturellen Traditionen von einer Generation zur nächsten zu erhalten (vgl. Rigatti, 2016).

Sandus Studie zeigt, dass die Praxis des ÖT der Bevölkerung in den Grafschaften Brüssel und Brasov geholfen hat, das kulturelle Erbe zu erhalten. Dies hat dazu beigetragen, die Lebensqualität zu verbessern, ein Gleichgewicht zu finden und eine gesündere Gesellschaft zu schaffen (vgl. Sandu, 2014). In Kroatien hat der ÖT an einigen Orten eine touristische Aufwertung des kulturellen Erbes ermöglicht. Außerdem hat es die Besucherzahl und das Einkommen erhöht (vgl. Demonja & Gredicak, 2014).

Aus ökologischer Sicht

Hvengaard zeigt, dass der Umweltnutzen teilweise von der Anzahl der Teilnehmer abhängt. Es sollte nicht über der ökologischen Tragfähigkeit des Gebietes liegen (vgl. Hvengaard, 2011). Die Vorteile dieser Praktiken, wenn sie richtig gehandhabt werden, berücksichtigen die Schaffung von Einkommen zur Erhaltung der Umwelt, aber auch die Sensibilität und Aufmerksamkeit der Besucher für Umweltfragen (vgl. Ballantyne et al., 2009). Weitere Vorteile sind die Förderung der Einrichtung von Schutzgebieten, die Ermutigung der lokalen Bevölkerung zur Erhaltung der Biodiversität und des Lebensraums, die Schaffung einer Alternative zum MT und die Aufklärung von Besuchern und der lokalen Bevölkerung über dem Umweltschutz (vgl. Hvengaard, 2011).

Ballantyne et al. (2011) fügen hinzu, dass, wenn diese ÖT-Praktiken langfristige Auswirkungen auf die Umweltbildung der Teilnehmer haben, der Netto-Umweltbeitrag des ÖT positiv für die Ziele des Umweltschutzes sein würde. Es gibt Beispiele für positive

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Umweltauswirkungen durch ÖT. Ein Beispiel ist die Organisation Wallacea, die Naturschutzprogramme umsetzt und evaluiert: In den 8 Jahren ihres Programms auf der Insel Buton in Indonesien konnte die Entwaldung fast ausgerottet werden (vgl. Coles et al. 2015).

Diese Faktoren zeigen, dass ÖT erfolgreich umgesetzt werden kann, wenn es mit Präzision entwickelt wird. Es könnte andere Destinationen inspirieren, auch wenn der Fortschritt in diesem Bereich langsam ist. Diese Vorteile zeigen, dass sich der ÖT in die richtige Richtung entwickelt und ein positiver Treiber in der Tourismusentwicklung sein kann (vgl. K. Dimitriou, 2016). Allerdings wartet es in Europa auf viele Herausforderungen, vor allem im Angesicht des MT.

3.2.3 Nachhaltigkeit des Ökotourismus im Angesicht des Massentourismus

ÖT und MT werden oft als die beiden Gegensätze der Tourismusentwicklung gesehen. Der zentrale Unterschied ist die Anzahl der beteiligten Touristen und deren Umweltauswirkungen auf die Destination (vgl. Ivanov, S., & Ivanova, M., 2013). Der ÖT konzentriert sich auf die Umwelt, ihr Verständnis sowie den sozioökonomischen Nutzen der lokalen Gemeinschaften, während der MT mit traditionellen Aspekten wie Meer, Sonne und Skiorten mit großen Touristenströmen verbunden ist (vgl. Gonzalez Tiradoz, 2011).

Auf der Suche nach einem Gleichgewicht

Ivanov, S., Ivanova, M. konzeptualisierten ein Raster, das auf zwei Punkten basiert: Tourismusentwicklung mit der Anzahl der Touristen und Umweltauswirkungen mit dem ökologischen Fußabdruck. Es wird als SDEF-Raster (Scale of Tourism Development and Ecological Footprint) bezeichnet und als zweidimensional beschrieben (vgl. Abbildung 4).

Abbildung 4. Skala der touristischen Entwicklung / des ökologischen Fußabdrucks; (Ivanov, S., & Ivanova, M., 2013, S. 4)

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Wenn die touristische Entwicklung gering ist, bedeutet dies, dass die Anzahl der Touristen, die untergebracht werden können, gering ist, z.B. aufgrund der Unzugänglichkeit des Reiseziels. Wenn es hoch ist, bedeutet das, dass viele Touristen Zugang haben, weil die Empfangskapazitäten hoch sind und das Reiseziel zugänglich ist. Der MT hat eine hohe und der ÖT eine niedrige touristische Entwicklung. Die beiden Praktiken unterscheiden sich auch in Bezug auf den ökologischen Fußabdruck, da der ÖT durch einen niedrigen ökologischen Fußabdruck gekennzeichnet ist, während der MT einen hohen Fußabdruck hat.

Meistens berücksichtigt die Politik nur die beiden Gegensätze und vergisst, dass es Zwischenstufen gibt (vgl. Ivanov, S., & Ivanova, M., 2013). Der MT könnte zu einem ökologischeren Tourismus werden, indem die Anzahl der Touristen im Reiseziel durch die Einführung von Quoten oder anderen Makro- und Mikrotechniken begrenzt wird (vgl. Ryan, 2003). Es könnte seine Beziehung zur Umwelt durch den Einsatz von Techniken wie erneuerbare Energien, Wasserwiederverwendung oder Abfalltrennung verbessern (vgl. Ivanov, S., & Ivanova, M., 2012). Der ÖT könnte mehr Menschen einbeziehen und Arbeitsplätze schaffen, indem es sich mehr in Richtung MT entwickelt. Die Auswirkung dieser Transformation wäre ein höherer ökologischer Fußabdruck (vgl. Ivanov, S., & Ivanova, M., 2013).

In diesen beiden Punkten gelingt es dem ÖT nicht, ein Gleichgewicht zu finden. Diese Ergebnisse führen zu einer Nachhaltigkeitsanalyse. Es berücksichtigt drei Dimensionen: Die ökonomische, die ökologische und die soziale Dimension (vgl. Swarbrooke, 1999). Es ist wichtig zu beachten, dass Nachhaltigkeit ein Zustand des Tourismus ist und nicht eine Art des Tourismus, da verschiedene Arten des Tourismus auf nachhaltige Weise entwickelt werden können. Von ökologischer Nachhaltigkeit spricht man, wenn die negativen Auswirkungen des Tourismus auf die Umwelt sehr gering sind. Bei der sozialen Nachhaltigkeit geht es um die soziale Verantwortung von Tourismusunternehmen und den Nutzen für Mitarbeiter und der lokalen Gemeinschaft. Die wirtschaftliche Nachhaltigkeit konzentriert sich auf die wirtschaftlichen Auswirkungen des Tourismus und auf das Reiseziel. Forscher betonen, dass sich die Nachhaltigkeitsliteratur mehr auf den Umweltaspekt konzentriert als auf die beiden anderen. In Abbildung 5 sind also die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit gleichwertig und fassen vier Tourismusarten zusammen.

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Abbildung 5. Tourismus-Nachhaltigkeits-Vektoren - kombiniert; (Ivanov, S., & Ivanova, M., 2013, S. 8)

In Abbildung 5 hat der ÖT eine hohe ökologische Nachhaltigkeit, aber eine geringe

wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit, da die Unternehmen zu klein und weniger rentabel sind, während die Einwohner in ihrer Entwicklung und ihrem wirtschaftlichen Wohlstand eingeschränkt sind. MT bringt wichtige wirtschaftliche und soziale Vorteile mit Skalenerträgen und der Schaffung von Arbeitsplätzen mit. Der Umweltfaktor wird durch den hohen Ressourcenverbrauch, den Ausbau der Resorts und die zunehmende Umweltverschmutzung in den Hintergrund gedrängt. Die Gegensätze zeigen uns, dass es ein Gleichgewicht zwischen ökologischer Nachhaltigkeit und sozioökonomischer Nachhaltigkeit gibt. Die Steigerung der ökologischen Nachhaltigkeit wird auf Kosten der sozioökonomischen Nachhaltigkeit gehen und umgekehrt. Es ist daher in der Praxis sehr schwierig, für alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit die besten Ergebnisse zu erzielen. Es zeigt sich, dass der ,,Mass ecotourism« weniger umweltfreundlich, aber insgesamt viel nachhaltiger ist, und umgekehrt für den ,,Eco mass tourism«. ÖT und MT könnten nachhaltiger sein, wenn sie sich zu ,,Mass ecotourism« und ,,Eco mass tourism« entwickeln (vgl. Ivanov, S., & Ivanova, M., 2013).

Sensibilisierung der Stakeholder erforderlich

Es ist wichtig, dass alle Interessengruppen berücksichtigt werden, dass sie ihre Rolle verstehen, übernehmen und motiviert werden, sich in Richtung eines grüneren Tourismus zu bewegen. Nur mit gleichgesinnten Stakeholdern können politische Maßnahmen umgesetzt werden (vgl. Hawkins, 1994). Sie müssen dafür sensibilisiert werden, was der ÖT allgemein

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und langfristig bewirken kann. Am komplexesten ist es, die Stakeholder zu ermutigen, sich mehr auf die Interessen des Reiseziels und der lokalen Gemeinschaft zu konzentrieren als auf ihre persönlichen Interessen (vgl. K. Dimitriou, 2016).

Die notwendige Implementierung eines Rahmens und einer Regelung

Um den ÖT zu entwickeln, sagte Dimitriou, dass die Tourismusindustrie enger mit Regierungsorganisationen zusammenarbeiten soll, um eine umweltfreundliche Politik zu schaffen. Regierungen sollen Regelungen einführen und drastische Maßnahmen für gefährdete Gebiete ergreifen. Dazu gehören auch zu befolgenden Verhaltensregeln. Regierungen sollen Organisationen und Verbände gründen, um diese Maßnahmen umzusetzen. Die Einführung von ÖT-Richtlinien ist nur der erste Teil, es muss auch überwacht werden, ob die Regeln eingehalten werden. Für diejenigen, die sich nicht daranhalten, müssen Disziplin und Maßnahmen geschaffen werden. Die lokalen Behörden in den Zielgebieten sollten dann diesem Beispiel folgen.

Das Netzwerk muss in allen Phasen koordiniert und unterstützt werden, um eine Tourismuskampagne zu fördern. Tourismusplaner, Experten und Entscheidungsträger müssen aus den Fehlschlägen, bei der Umsetzung des ÖT an einigen Orten, aufgrund mangelnder Organisation und unkluger Planung, lernen. Um die Versäumnisse zu beheben, sollten die Pläne klare Prioritäten bei der Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen setzen und das Wissen der Experten erweitern. Schließlich soll eine gründliche Überprüfung der potenziellen Folgen vorgenommen werden (vgl. K. Dimitriou, 2016).

Die Schaffung einer Ökotourismusförderung

Regierung und Tourismusagenturen sollen durch Information und Schulung Anwohner, Touristen sowie Unternehmen für ihre negativen Umwelteinflüsse und die Praktiken, die sie zu deren Minderung einsetzen können, sensibilisieren (vgl. Hunter, 1995). Die Medien und sozialen Netzwerke können dem ÖT zu besseren Ergebnissen verhelfen, da sie überzeugend sind und Botschaften verstärken. Sie sind für eine effektive Kommunikation und Bewusstseinsbildung unerlässlich (vgl. J.H. Akash & I. Arul Aram, 2018). Diese Förderung sollte unter Vermeidung von Unternehmen erfolgen, die ÖT als Marketinginstrument nutzen und Greenwashing praktizieren.

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Um den ÖT zu fördern, brauchen Destinationen geschultes und qualifiziertes Personal, damit es sich effektiv und langfristig entwickeln kann (vgl. K. Dimitriou, 2016). Es muss erforscht werden, wie Reiseleiter geschult werden müssen, um die richtigen Mechanismen wie Achtsamkeit oder persönliche Intuition anzuwenden (vgl. Walker & Moscardo, 2014). Die Erstellung der Ausbildung ist eine Herausforderung, da man wissen muss, wer die Touristen ausbildet, die Ausbilder selbst, und wer sich um die Finanzierung kümmert (vgl. K. Dimitriou, 2016). Buckley fügt hinzu, dass es keine Forschung gibt, die überprüft, ob die Teilnehmer einer ÖT-Reise nach ihren Erfahrungen ihre Praktiken verändern, ihre Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren oder sich an deren Erhaltung beteiligen (vgl. Buckley, 2009).

Hervorhebung erfolgreicher Projekte

Erfolgreiche Ökotourismusprojekte müssen in Forschung, Politik und Praxis hervorgehoben werden.

Forscher haben gezeigt, wie ein spezifisches Umweltmanagementmodell eine Grundlage für das Erreichen nachhaltiger Ziele schaffen kann. Die Studie konzentrierte sich auf amerikanische Skigebiete und die Ergebnisse bewiesen, dass das Modell effektiv auf verschiedene Tourismuspraktiken angewendet werden kann (vgl. Todd & Williams, 1996).

Bulgarien wies auf die negativen Auswirkungen des unkontrollierten Tourismus hin, der sich dem ÖT zuwenden musste, um Naturgebiete zu schützen. Das Land entwickelte einen politischen Plan mit staatlichen Regeln und Maßnahmen für die Umwelt, die unternehmerische Ideen und das lokale Wohlergehen fördern. Die Stakeholder waren durch lokale Behörden, NROs und Investoren repräsentiert. Jetzt werden alle fragilen Naturgebiete des Landes durch ein Netzwerk von EU-Naturschutzgebieten namens NATURA 2000 unterstützt und verwaltet (vgl. Georgiev, 2010).

Die Region Burren hat gezeigt, dass ÖT eine ihrer Hauptaktivitäten sein kann. Es ist mit der Entwicklung der Region verbunden und hat großes Potenzial, ein Werkzeug für die lokale nachhaltige Entwicklung zu werden (vgl. M. Ramazanova et al., 2018). Es entstehen Projekte wie Burren Connect, bei denen das ÖT-Netzwerk die Praktiken des ÖT in dem Gebiet entwickelt, indem es die Meinung von Stakeholdern wie Ökotouristen einholt (vgl. Burren Connect Project, 2008). Um die Nachhaltigkeit des Projekts zu gewährleisten, versuchen sie, eng mit den lokalen Gemeinden zusammenzuarbeiten und behaupten, dass Anstrengungen in

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der Umwelterziehung der Beteiligten unternommen werden sollten (vgl. M. Ramazanova et al., 2018).

Ein erreichbares Ziel in Europa

Der Tourismus verursacht erhebliche und manchmal nicht reparierbare Umweltschäden. Der MT trägt mit seiner gedankenlosen und unkontrollierten Art wesentlich zur globalen Erwärmung, zum Artensterben, zur Luftverschmutzung und anderen schädlichen Auswirkungen bei.

ÖT hat sich als Alternative zum MT entwickelt, die Konflikte zwischen Tourismus, Umwelt und lokalen Gemeinschaften minimiert. Die Hindernisse für seine Praxis sind vorhanden und es wird Zeit, Arbeit und Engagement benötigt, damit der ÖT seine Schwierigkeiten überwindet. Trotzdem kann es mehr genutzt werden und eine nachhaltige Alternative werden. Es ist notwendig, dass die Stakeholder eng zusammenarbeiten und ihre Projekte planen, während sie gleichzeitig ihre Leistung evaluieren. Mit einer Weiterentwicklung der Tourismusindustrie auf ihren wirtschaftlichen Eigennutz, ihrer Organisation, ihre Berücksichtigung der Projekte, die durchgeführt werden, auch wenn sie minimal sind, wird sie den ÖT und den Respekt für die Umwelt fördern.

Das Konzept des ÖT könnte nicht nur die Praktiken des Bereichs verbessern, sondern auch eine stabile Zukunft für die nächsten Generationen sichern (vgl. K. Dimitriou, 2016). Auf europäischer Ebene ist es möglich, die Praxis schneller zu implementieren, da der Kontinent entwickelt ist und Zugang zu Bildung, Medien, Transport, Technologie hat und auf einem System basiert, in dem sich die Stakeholder besser ausdrücken können.

35

4 Empirischer Ansatz: Mögliche Lösungen für die Entwicklung des Ökotourismus

Im Anschluss an die Literaturrecherche führte ich mehrere Einzelinterviews mit Studenten und anschließend mit einer Expertin aus dem Gebiet des Tourismus, um die während unserer Recherche aufgestellten Hypothesen zu bestätigen oder zu widerlegen. Sie werden uns auch erlauben, neue Ideen und neue Achsen zu finden, um angepasste Empfehlungen vorzuschlagen.

4.1 Hypothesen und Forschungsmethodik

Es ergaben sich mehrere Hypothesen, die wir in diesem Abschnitt vorstellen werde und die es mir ermöglichten, einen präzisen Fragebogen für die Interviews zu erstellen. Wir werden auch die Methodik vorstellen, die zur Erstellung der empirischen Forschung verwendet wurde.

4.1.1 Hauptthemen und Hypothesen in der Literatur

Die entstandenen Hypothesen sind in 5 Punkten konzentriert: Bildung, europäische Tourismuspolitik, Transport, Kommunikation und technologischer Fortschritt.

Die allgemeine Hypothese ist, dass der europäische Tourismus als MT definiert werden kann, auch wenn sich das Bewusstsein verändert, und diese Veränderung beschleunigt sich mit dem Erscheinen von Covid-19. Die Touristen sind sich des MT bewusst, kennen seine Konturen und behaupten von sich selbst, Teil davon zu sein. In Europa konzentriert sich der Tourismus auf große Städte und beliebte Reiseziele. Es ist auf Freizeit und kulturelle Aktivitäten ausgerichtet. Europäische Touristen oder die, die nach Europa kommen, sind für viele Mitläufer. Sie gehen an die gleichen Orte und lieben das, was berühmt und historisch ist.

Der Wissensstand über ÖT ist im europäischen Maßstab gering. Die Menschen achten nicht darauf oder haben eine vage Vorstellung von dem Konzept, da kein Bewusstsein vorhanden ist. Im Allgemeinen praktizieren sie keinen ÖT oder sind sich dessen nicht bewusst. Tourismusagenturen und andere Dienstleister tun nicht genug, um ÖT und alternative Tourismuspraktiken zum MT zu fördern. Die europäische Bevölkerung ist sich den sozio-ökologischen Problemen bewusst, ohne es auf den Tourismussektor anzuwenden, da es sich auf das konzentriert, was es zu tun hat, die Zeit, die es hat, und lässt den Umweltaspekt beiseite. Die Praxis des ÖT betrifft einen winzigen Teil der europäischen Bevölkerung. Seine Praxis ist stereotyp als schwieriger, reserviert für die mehr abenteuerlichen und erfordert weniger Komfort. Es wird auf die lokalen Gemeinschaften und die Natur ausgerichtet

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wahrgenommen. Die europäische Regierungsführung und Politik übt nicht wirklich eine Politik zugunsten des ÖT aus. Die Förderung ist sehr schwach und die Umsetzung der CO2-Steuer ist langsam. Darüber hinaus mangelt es an der Zusammenarbeit zwischen den Stakeholdern.

Wenn es um Transportmittel geht, wollen die Menschen schnell und zu einem möglichst günstigen Preis an ihr Ziel kommen, und sie kümmern sich nicht um den CO2-Fußabdruck, wenn sie ihre Reise buchen. Wir leben auf einem Kontinent, auf dem alles zugänglich ist und die Menschen alles haben wollen, und das sofort«. Wenn sie reisen können, tun dies viele ohne Rücksicht auf sozio-ökologische Faktoren und haben egoistische Gedanken. Dennoch sehen wir, dass technologische Fortschritte zu einem Umdenken beitragen und den Verkehr umweltfreundlicher gestalten können. Die Forschung spielt auch eine Rolle bei der Innovation und der Suche von Lösungen, um eine nachhaltige Zukunft des Tourismus in Europa zu gewährleisten.

Der europäische Tourismus und seine Entwicklung sind eine Geschichte, in der eine Generation die andere übernimmt, wobei jede Generation eine andere Perspektive auf die Entwicklung des Tourismus hat. ÖT scheint zu den Perspektiven der jüngeren Generation zu gehören, die sich mehr mit sozio-ökologischen Themen beschäftigt als die vorherigen Generationen.

4.1.2 Forschungsmethodik Allgemeine Methodik

Ich habe die qualitative Methode verwendet, die mir am geeignetsten erschien, um auf mein Forschungsproblem einzugehen. Um meine Hypothesen zu beantworten, führte ich Einzelinterviews in Form von halbdirekten Interviews durch. Sie folgen alle dem gleichen roten Faden mit einer Struktur nach Themen und Unterthemen. Die Bearbeitung der Fragen kann als unbürokratisch bezeichnet werden, wobei einige Erzählpassagen frei waren. Diese Interviews können als Hauptinterviews qualifiziert werden, da sie es mir ermöglichen, Ergebnisse zu erhalten, um Empfehlungen zu formulieren (vgl. Anhang B).

Stichprobe

Für die Interviews habe ich die Methode der Kriterien Auswahl verwendet (vgl. Anhang C.1). Ich habe 15 Personen interviewt, 9 Männer und 6 Frauen im Alter zwischen 20 und 25 Jahren.

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Die Teilnehmer waren alle europäischen Studenten, die bereits mehr als zwei nicht-obligatorische Reisen in zwei verschiedenen Ländern in Europa außerhalb ihrer Austauschländer gemacht hatten. Sie gingen freiwillig und zur Freizeitgestaltung dorthin. Ich habe 5 Franzosen, 3 Italiener, 3 Deutsche, 2 Spanier, 1 Portugiesen und 1 Iren befragt. 80% der Stichprobe hatten einen Führerschein. Die Interviewpartner waren Studenten, die ich während meiner Schullaufbahn kennengelernt hatte.

Ich habe diese Altersgruppe interviewt, weil es eine Generation ist, die den Tourismus von morgen repräsentiert, die erwachsen geworden ist und stärker für den Umweltschutz sensibilisiert wurde als frühere Generationen. Sie haben in einem Austauschland, in der Business School (60%) oder an der Universität (40%) studiert und zeigen, dass sie bereits gereist sind, mehrere Monate in einem fremden Land waren, eine Fremdsprache gelernt haben und schließlich die Möglichkeit hatten, eine neue Umgebung zu entdecken. 93% sprechen mindestens 3 Sprachen. 100% der Bevölkerung spricht Englisch, 67% Französisch und 53% Deutsch und Spanisch. Die Wahl, 15 Personen zu interviewen, ist gerechtfertigt, da ich verschiedene Meinungen von verschiedenen Nationalitäten (6) zu den Fragen benötige und ich nicht zu viele Personen interviewen kann, da der Aufwand zu groß wäre und meiner Forschung schaden würde.

Sie kommen aus Industrieländern, sind an das Reisen gewöhnt, an den Empfang von Touristen in Europa und daran, was es bedeutet, ein Tourist zu sein. Sie haben auch das MT-Konzept im Hinterkopf. Bei ÖT ist das anders, das Konzept ist in Europa noch wenig bekannt und es ist interessant, europäische Studenten zu befragen, die Tourismus in Europa gemacht haben, um zu wissen, ob diese Leute, die Tourismus kennen/praktizieren, auch ÖT kennen/praktizieren. Sie wurden nicht aufgrund ihrer Kenntnisse und Praxis des ÖT ausgewählt, sondern vor allem, weil sie bereits im Ausland studiert und verschiedene Reisen nach Europa unternommen hatten.

Interview-Leitfaden

Das Interview dauerte im Durchschnitt 40 Minuten pro Person und wurde von Angesicht zu Angesicht oder per Zoom geführt. Ich habe die Interviews mit einem Mikrofon

aufgenommen, um die Transkription zu erleichtern. Sie wurden auf Englisch oder Französisch geführt, je nach Interviewpartner und dessen Präferenzen. Ich erstellte für jede Person einen Interviewleitfaden, in dem alle Fragen aufgelistet waren, um das gesamte Interview zu

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transkribieren (vgl. Anhang B). Es besteht aus vier Teilen. Der erste Teil enthält Informationen über das Interview. Die wichtigsten Themen, die während des Interviews besprochen wurden, werden vorgestellt: Tourismus, MT, ÖT, Bewusstsein und Praktiken. Im zweiten Teil habe ich eine Einleitung geschrieben, in der ich erkläre, was das Thema meiner Forschung ist, warum ich dieses Thema gewählt habe und warum ich sie ausgewählt habe. Im dritten Teil habe ich die persönlichen Informationen gesammelt.

Der vierte Teil betrifft das Interview und die Fragen, die sich daraus ergeben. Es ist in fünf Themen unterteilt. Ich habe die Trichtertechnik angewendet, um meinen Interviewleitfaden zu erstellen.

Zunächst habe ich die Leute nach ihren Ansichten über MT, ÖT und Tourismus im 21. Jahrhundert im Allgemeinen gefragt. Ich habe die Definition von MT und ÖT gegeben, nachdem sie mir ihre Visionen zu diesen Begriffen mitgeteilt haben. In diesem Teil habe ich Fragen zu ihren Tourismuspraktiken integriert. Ich konnte Informationen über die Anzahl der Reisen, die sie gemacht haben, oder die Anzahl der Länder, die sie besucht haben, sammeln.

Das zweite Thema betrifft ihre Wahrnehmungen des europäischen Tourismus mit Fragen zu den Erwartungen und Kriterien, die sie, während ihrer Reisen innerhalb Europas definiert haben. Ich interessierte mich für die Bewertung der touristischen Praktiken, wie z.B. die touristischen Aktivitäten, die sie gerne machen würden, ihre Attraktionen für touristische Orte und die verwendeten Verkehrsmittel. Bei einigen Fragen habe ich Skalen von 1 bis 4 verwendet (1=sehr schwach, 2=schwach, 3=stark, 4=sehr stark), damit die Leute einen Standpunkt einnehmen, die Verzerrung durch den Durchschnitt vermeiden und mir Zahlen liefern konnten.

Das dritte Thema betrifft ihre Wahrnehmung von ÖT. Ich möchte ihre ÖT-Praktiken bewerten, um zu wissen, ob sie bereits ÖT praktiziert haben oder nicht und was die Gründe dafür sind. Dann interessiere ich mich für die Verhaltensweisen, die Aktivitäten, die mit dem ÖT verbunden sind, und ihre Visionen dazu. Ich interessiere mich auch für das Bewusstsein der Befragten für ÖT und dessen Umfang in Europa, indem ich Skalen verwende. Schließlich frage ich sie nach den Mitteln, die zur Förderung des ÖT in Europa eingesetzt werden sollen.

Das vierte Thema betrifft die Zukunft des europäischen Tourismus. Der erste Teil befasst sich mit seiner Zukunft und der zweite Teil mit den Ideen bezüglich der Maßnahmen, Mittel und Verhaltensweisen, die auf dem Kontinent eingeführt werden müssen, um einen nachhaltigen

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Tourismus zu erreichen. Die letzte Frage betrifft die Idee, ein Fach Ökologie in den Lehrplan der europäischen Schulen einzuführen.

Das fünfte Thema sind die Danksagungen und Anmerkungen der Befragten zum Interview und zum Thema.

4.2 Interpretation der Ergebnisse, Meinung der Expertin und Empfehlungen

Die Interviews, die ich mit den Studenten geführt habe, haben mir Ergebnisse geliefert. Im Anschluss an die Analyse der Ergebnisse werde ich die Meinung einer Expertin berücksichtigen und es zu den verschiedenen Ergebnissen hinzufügen, um möglichst präzise Empfehlungen zu formulieren.

4.2.1 Suchergebnisse

Ich habe die Ergebnisse nach Themen geordnet dargestellt. Ich habe die Antworten in eine Excel-Tabelle mit fünf Blättern transkribiert, vier Blätter für die Antworten auf die Fragen pro Thema und ein Blatt für die Grafiken (vgl. Anhang -C6). Ich habe für jeden Teilnehmer Buchstaben verwendet, um seine Äußerungen zu unterscheiden (A bis O). Zuerst werde ich die Ergebnisse präsentieren, dann eine allgemeine Analyse dazu machen und schließlich die Grenzen dieser Ergebnisse diskutieren.

Thema I: Wahrnehmung von Tourismus, MT und ÖT

Das erste Ergebnis betrifft die Wahrnehmung des MT. 11 Teilnehmer haben ein negatives Bild vom MT. A beschreibt es so: ,,It disgusts me, it spoils my tourism«. Die Anderen beschreiben es als ,,Too many people in one place« (F) oder, dass es sich ,,Bad effect on the environment« (I). Die positiven Aspekte sind, dass es ,,Accessible to all« (E) ist und dass es wirtschaftliche Vorteile für die lokalen Gemeinden anbietet. Das Zugehörigkeitsgefühl zum MT ist mit einem Durchschnittswert von 2,27 recht gering.

Die Vorstellung von ÖT ist für sie alle kein klares Konzept, von dem sie noch nie etwas gehört haben. Der Ausdruck von M repräsentiert das allgemeine Denken ,,That's unclear«. Für 73% bezieht sich ÖT auf die Erhaltung der Umwelt, wobei der Tourist bei seinen Praktiken auf die Natur achtet. Mehr als 50% verbinden es mit sanfter Mobilität, da die Person mit dem Fahrrad oder der Bahn unterwegs ist. 40% sehen darin einen ortsnahen Tourismus.

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Die Darstellung des heutigen Tourismus wird zu 60% auf den MT bzw. dessen Komponenten bezogen. Sie definieren es als ,,Very present and very big scale« (M). Andere denken, dass ,,It is really going in two opposite directions« (F). Für 40% wird es in einen massentouristischen und einen abenteuerlichen touristischen Teil unterteilt.

Interessant ist auch der Vergleich zwischen ,,in den Urlaub fahren«, das für 73% mit Entspannung verbunden ist, und ,,auf Reisen gehen«, das für 80% mit Kultur, Besuchen und Sport verbunden ist. Die meisten haben den Wunsch, bei ihrer nächsten Reise ,,Wild trekking and trips to the mountains« (A) zu unternehmen. Mit durchschnittlich 41 Fahrten sind sie viel gereist. Die durchschnittliche Dauer ihrer Reisen beträgt etwa 9,5 Tage und somit weit über einer Woche.

Thema II: Bewertung des Tourismus in Europa und Nutzung von Verkehrsmitteln

Die Erwartungen während einer Europareise sind für 10 Befragte mit der Entdeckung verbunden. Danach folgen Kultur (8), Komfort (6), Abenteuer (4) und Entspannung (3). Die entscheidenden Kriterien für die Wahl des Reiseziels verteilen sich auf ,,Preis« (13) und ,,Lage« (11) (vgl. Abbildung 6).

Q12 : Decisive criterion(s) for the destination

14 12 10 8 6 4 2 0

 
 
 
 
 

Abbildung 6. Q12: Ausschlaggebende(s) Kriterium(e) für das Reiseziel

Die Kriterien, die das Reiseziel attraktiv machen, beziehen sich für 53% auf die Natur, die Landschaften und den authentischen Aspekt des Ortes. 73% sind innerhalb der Destination mobil, 13% können mobil oder sitzend sein und 13% sitzend. Die ausgeübten touristischen Aktivitäten sind zu 60% Restaurants, zu 60% Wandern und zu 53% Museen. Die Attraktivität beliebter Touristenorte ist mit einem Durchschnitt von 2,53 mäßig. Auf der Abbildung 7 kann gesehen werden, dass 6 sich von dieser Art von Orten angezogen fühlen und 5 sich nicht sehr von diesen Orten angezogen fühlen.

Q16 : Attraction to popular tourist places

7

6

5

4

3

2

1

0

Very low Low High Very high

41

Abbildung 7. Q16: Anziehungskraft auf beliebte Touristenorte

Sie besuchten Europa, da die durchschnittliche Anzahl der besuchten Länder auf dem Kontinent 9,20 ist, was für diese Altersgruppe hoch ist. Um in diesen Ländern zu reisen, werden die Transportmittel in 4 Teile aufgeteilt: Flugzeug, Zug, Auto und Bus (vgl. Abbildung 8). 40% der Personen nannten das Flugzeug, verglichen mit 30% für den Zug, 23% für das Auto und 7% für den Bus. 7 der Befragten kombinierten die Nutzung von Bahn oder Flugzeug und 6 kombinierten die Nutzung von Auto oder Flugzeug. Das Flugzeug scheint die Lösung zu sein, wenn die Reiseziele zu weit entfernt sind.

Q18 : Means of transport

Airplane Train Car Bus

2; 7%

7; 23%

9; 30%

12; 40%

Abbildung 8. Q18: Transportmittel

Die entscheidenden Kriterien für die Wahl ihres Verkehrsmittels sind für 73% der Preis und für 67% die Fahrzeit. Emissionen sind mit 27% das drittwichtigste Kriterium, danach folgt der Komfort mit 20%. Das Umweltthema ist wichtig, weil die Menschen im Durchschnitt sagen,

42

dass sie bereit sind, ein langsameres Verkehrsmittel zu benutzen, um ihre CO2-Bilanz zu verbessern.

Thema III: Bewertung von Praxis und Umfang des ÖT in Europa

12 Personen behaupteten, ÖT praktiziert zu haben, davon 10 in Europa. Allerdings waren ihre Behauptungen nicht richtig. N behauptete, er sei auf einer ÖT-Reise gewesen, weil ,,We did an Interrail with some friends where we went around Eastern Europe by train«, aber das rechtfertigt nicht die ÖT-Reise als Ganzes. Andere hatten einen ÖT-Trip gemacht, wie B, der eine Loire-Flussüberquerung mit dem Fahrrad machte. Er schlief unter dem Sternenhimmel oder bei Anwohnern. Einige hatten zu bestimmten Zeiten, aber nicht während der gesamten Reise, ökotouristische Aktivitäten durchgeführt. Im Allgemeinen gaben sie an, ÖT zu praktizieren, sobald sie in engem Kontakt mit der Natur waren. Ihr Zugehörigkeitsgefühl zum ÖT war mit einem Mittelwert von 2,40 gering. 60% der Befragten haben ein geringes oder sehr geringes Zugehörigkeitsgefühl zum ÖT (vgl. Abbildung 9).

Q22 : Feeling of belonging to ET

1=Very low 2=Low 3=High 4=Very high

27%

13%

13%

47%

Abbildung 9. Q22: Gefühl der Zugehörigkeit zum Ökotourismus

Bei den Verhaltensweisen, die man bei einer ÖT-Reise einnehmen sollte, konzentrieren sich die Antworten auf die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks und auf den Respekt der Umwelt und der lokalen Bevölkerung. Sie sprechen von der Nutzung von Verkehrsmitteln, indem sie ,,The local means of transport« (D) bevorzugen oder ökologischere Verkehrsmittel wie Züge oder Fahrräder nutzen. Die Menschen müssen "bewusst" sein, was sie tun und was sie während der Reise einkaufen. Schließlich muss die Person belastbar und anpassungsfähig sein.

Die Aktivitäten im Zusammenhang mit ÖT sind direkt mit der Natur verbunden, sind physisch und können mit den lokalen Gemeinschaften praktiziert werden. Für 67% bezieht sich ÖT auf Wandern, für 40% auf lokale Aktivitäten wie ,,Visiting wildlife sanctuaries and reserves« (F), für 33% auf Radfahren und für 27% auf Spaziergänge in der Natur.

Die Vorteile des ÖT orientieren sich am ,,Leaving your routine« (D) und der Nostalgie von einfachen und natürlichen Erlebnissen: ,,You appreciate more that you have because you have less, you go there to enjoy what you find, and you will be happier« (L). Außerdem ermöglicht es, im Einklang mit der Natur zu sein und provoziert etwas, ,,that makes you grow and mature« (F). Allerdings ist die Zeit ein echter Nachteil, da der ÖT mehr Zeit erfordert als andere Tourismusarten, besonders ,,if you are stuck in your work, family and partner« (E). Die Beanspruchung der psychischen und physischen Ressourcen wird auch bei diesem Tourismus hervorgehoben, der ,,longer and harder to achieve« (D). Ihrer Ansicht nach ist der ÖT nicht für jedermann zugänglich und einer sportlichen Bevölkerung vorbehalten. Der fehlende Komfort wird beschrieben: ,,It will be uncomfortable because I would sleep in a hut« (I). Schließlich erwähnen sie, dass man mit ÖT schöne Orte wie Paris verpassen kann.

Die Berücksichtigung der Umwelt bei ihrer Reise stellt mit 2,67 einen eher niedrigen Durchschnittswert dar, während die der sozioökonomischen Aspekte der lokalen Gemeinschaften 3,27 beträgt. Niemand berücksichtigt den Umweltfaktor sehr stark und umgekehrt berücksichtigt keiner den sozio-ökonomischen Faktor der Einheimischen sehr wenig (vgl. Abbildung 10-Abbildung 11).

Q26 : Consideration of
environmental protection

10 15

Quantity

Taking into account

4

3

2

1

0

1

3

11

Q27 : Consideration of the
socio-economic benefits of
local communities

8

3

4

0

2 4 6 8 10

4

3

2

1

Quantity

Taking into account

43

Abbildung 10. Q26: Berücksichtigung des Umweltschutzes

Abbildung 11. Q27: Berücksichtigung des sozio-ökonomischen Nutzens für lokale Gemeinschaften

44

Bezüglich des Umfangs des ÖT in Europa sind 67% der Meinung, dass der Wissensstand der europäischen Bürger über ÖT gering ist, 13% glauben, dass es sehr gering ist und 20% denken, dass es hoch ist. 93% denken, dass seine Praxis gering oder sehr gering ist. Für den Bekanntheitsgrad ist es mit einem Mittelwert von 1,80 niedrig bis sehr niedrig.

Es werden verschiedene Lösungen zur Förderung des ÖT vorgeschlagen. Einige europäische Agenturen oder Reiseveranstalter sollten sich auf ÖT spezialisieren oder eine ,,ÖT-Option« entwickeln. Sie sollten naturbasierte Marketingkampagnen mit Werbeangeboten erstellen. Die Stichprobe denkt, dass niedrige Preise oder Werbeaktionen angeboten werden sollten. Sie sagen, dass es keine Informations- und Bewusstseinskampagne über ÖT mit TV-Medien oder sozialen Netzwerken laufen. Das Fernsehen stellt eine Chance dar, und B betont: ,,The people who are least aware of this tourism are people who watch TV«. Sie schlagen vor, dass Agenturen Fernsehwerbung über ÖT erstellen und dass Dokumentarfilme ausgestrahlt werden. Die Nutzung von sozialen Netzwerken wie Instagram und Influencern wird von der Stichprobe hervorgehoben, um den ÖT zu fördern. Sie glauben, dass die europäischen Regierungen eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Umwelterziehung und der Förderung des ÖT spielen müssen. Laut N, «They can change people's minds with the media and get people to stay and discover their countries».

Auf der Nachfrageseite gibt es weniger Vorschläge, wobei die Teilnehmer keine Ideen haben oder denken, dass es nicht die Aufgabe der Nachfrage ist, den ÖT zu fördern. Die Hauptideen konzentrieren sich auf soziale Netzwerke mit ,,the creation of an environmental awareness page« (E) oder Diskussionsplattformen auf ÖT. Sie sind der Meinung, dass Menschen, die ÖT praktizieren, ihre Erfahrungen teilen sollten und laut O ,,They should show that this is a journey that is going to be good for you«.

Thema IV: Die Zukunft des europäischen Tourismus

Sie glauben, dass sich der europäische Tourismus an einem Wendepunkt befindet und sich in Richtung eines lokalen Tourismus entwickelt, bei dem die Menschen in ihr Land bleiben und es entdecken. Die Europäer, die außerhalb ihrer Länder reisen werden, bleiben hauptsächlich in Europa und ihre Art zu reisen wird anders sein. Der europäische Tourismus wird in den kommenden Jahren verantwortungsbewusster sein, vor allem durch die Entwicklung des ÖT, laut K ,,It will become very trendy and popular. It's a great potential«. Die Chancen, dass sich

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der ÖT in den kommenden Jahren zu einer nachhaltigen Alternative zum MT entwickelt, betragen im Durchschnitt für 5 Jahre 15,43%, für 10 Jahre 37,29% und für 20 Jahre 61,15%.

Die Maßnahmen, die für einen nachhaltigeren Tourismus eingeführt werden sollen, beziehen sich hauptsächlich auf die Einführung einer CO2-Steuer für Flugreisen wegen den Reduce ecological inequalities« (E). Ziel ist es, Flugreise preislich unattraktiver und Bahnreisen in Europa attraktiver zu machen. Finanzielle Anreize, wie z.B. ein Bonussystem, können von den Anbietern entwickelt werden, um Menschen zu einem umwelt- und ortsfreundlichen Tourismus zu bewegen. Andere würden gerne die Mehrwertsteuer auf Massenziele und ihre Sehenswürdigkeiten erhöhen. A schlägt eine «setting up quotas" vor, um beliebte Touristenorte in Europa zu kontrollieren und Platz zu schaffen.

Die Mittel, die eingesetzt werden sollen, konzentrieren sich auf die Zugänglichkeit zum ÖT durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes. Sie wünschen sich auch die Schaffung von mehr Radwegen auf europäischer Ebene und eine Verbesserung des Fahrrads, um mehr Kilometer mit weniger Anstrengung zu fahren. Die Entwicklung einer App or a website like Airbnb where I can find about sustainable holidays« (K) scheint eine Möglichkeit zu sein. Sie schlagen vor, ökologisch verantwortungsvolle Berghütten, Hotels und Restaurants zu schaffen.

In Bezug auf das Verhalten müssen sich die Menschen der Schäden bewusst sein, die sie mit ihren Reisen verursachen, und ihre Auswirkungen auf die Umwelt minimieren. E betont, dass People must have the smallest footprint in terms of carbon emissions and material pollution«. Dies erfordert Bildung und Bewusstsein für die Problematik. Die Europäer müssen Think simpler« (M) und zu den Grundlagen zurückkehren. Der Vorschlag, Umweltbildung für Jugendliche auf europäischer Ebene einzuführen, wird einstimmig unterstützt, mit einem Durchschnitt von 3,80 (vgl. Abbildung 12).

Q37 : Idea of including in the school curriculum an awareness of ecology

1

0%

2

0% 3

20%

4

80%

1 2 3 4

Abbildung 12. Q37: Idee, in den Schullehrplan ein Bewusstsein für Ökologie einzubauen

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Gesamtanalyse

Die Ergebnisse bestätigen, dass der heutige Tourismus im Wesentlichen ein MT ist, auch wenn die meisten Befragten ihn negativ wahrnehmen. Ihr Zugehörigkeitsgefühl zum MT ist jedoch gering, ebenso wie zum ÖT. Diese Bevölkerung befindet sich im Dazwischen und zeigt, dass sich die Vision und Praxis des Tourismus weiterentwickelt. Sie werden nicht unbedingt von beliebten Touristenorten angezogen, sondern von Entdeckung, Kultur und Komfort. Sie sind, im Gegensatz zu meiner Hypothese, sensibel für das Authentische, für das Natürliche und zeigen, dass sie einen Tourismus praktizieren wollen, der näher an den Ideen des ÖT liegt als am MT. ÖT wird mit Natur, lokalen Gemeinschaften und Abenteuer in Verbindung gebracht. Seine Ausübung ist stereotyp, nach ihnen erfordert es starke körperliche und geistige Fähigkeiten und eine Anpassung an den Mangel an Komfort.

Sie sind sich der Probleme des MT und seiner Umweltschäden bewusst, aber tun wenig für die Umwelt, dennoch setzen sie sich auf ihren Reisen für das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen der Einheimischen ein. Die wirtschaftliche Variable ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, da es der Faktor ist, der die Wahl des Reiseziels und des Transports am meisten beeinflusst, eine Variable, die die Touristen dazu bringt, sich für den billigsten und MT zu entscheiden. Sie bestätigen meine Hypothesen zu den Verkehrsmitteln, da sie sich auf den Preis und die Fahrzeit konzentrieren, auch wenn sich eine Tendenz abzeichnet, den CO2-Fußabdruck zu berücksichtigen. Durch die Anpassung der Transportpreise an ihren realen Werten und das Angebot von erschwinglichen ÖT-Reisen können Umweltbelastungen reduziert und neue sozioökonomische Möglichkeiten geschaffen werden.

Die Teilnehmer sind sich bewusst, dass ÖT in Europa nicht populär ist und dass die Medien nicht über ihn berichten. Dies zeigt, dass eine Governance-Politik gemacht werden muss und dass eine Förderung notwendig ist. Es entstanden Ideen zur Sensibilisierung und Förderung des ÖT in Europa. Die Umwelterziehung scheint der wichtigste Schlüssel zum Problem zu sein. Die Nutzung von Bildung, Medien und sozialen Netzwerken sowie die Praxis der sanften Mobilität sind die Hauptideen. Die Einführung von Maßnahmen wie eine Kohlenstoffsteuer auf Flugzeuge, die Senkung von Bahntarifen und die Schaffung eines Bonus/Malus in der Industrie scheinen notwendig, um den ÖT zu entwickeln. Schließlich wurden der technologische Fortschritt und die Forschung von den Teilnehmern nicht explizit erwähnt.

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Diese Studie belegt tendenziell, dass selbst Menschen, die die Möglichkeit haben, in Europa zu reisen und umweltbewusst sind, den ÖT nicht kennen und ihn auch nicht praktizieren. Wenn das Ergebnis bei dieser Population negativ ist, deutet dies darauf hin, dass es wahrscheinlich auch bei den restlichen Europäern negativ sein wird. Dies impliziert, dass eine Sensibilisierung für den ÖT mit den verschiedenen genannten Mitteln noch aussteht, da es auf unserem Kontinent nicht ausreichend bekannt ist, obwohl es eine glaubwürdige Alternative zum MT darstellen könnte.

Grenzen

Die befragte Stichprobe hat eine geringe Repräsentanz der europäischen Gesellschaft. Es wurde nur eine Altersgruppe befragt und nur der Teil, der einen akademischen Austausch in einem anderen Land absolviert hatte. Es kommt aus den an den weitesten entwickelten europäischen Ländern, aus Ländern, die mehr reisen als andere. Diese Nationalitäten konzentrieren sich auf Westeuropa und haben die osteuropäischen Länder nicht mit einbezogen. Die Lebensstandards sind zwischen den Bevölkerungen unterschiedlich, ebenso wie die Art des Konsums. Ich habe nicht die quantitative Methode verwendet, mit der ich mehr Menschen hätte erreichen können. Die Transkription und Analyse der Ergebnisse nahm einen großen Teil meiner Zeit ein und schränkte meine Forschung ein, da ich die erhaltenen Ergebnisse nicht mit der quantitativen Methode festigen konnte. Die Synthese der Ergebnisse war eine komplexe Aufgabe, weil ich die wichtigen Informationen behalten musste, ohne zu sehr ins Detail zu gehen, was die Teilnehmer sagten. Die Auswahl der Stichprobe war schwierig, in einem gestörten Kontext musste ich verschiedene Nationalitäten finden und ein Gleichgewicht sicherstellen, um die Ergebnisse nicht zu verzerren, auch wenn 5 Befragte Franzosen sind. Schließlich war das Konzept des ÖT für viele von ihnen vage und erschwerte die Forschung.

4.2.2 Meinung der Expertin

Um die Ergebnisse zu untermauern, habe ich eine Expertin aus dem Bereich Tourismus befragt (vgl. Anhang A). X ist eine erfahrene Fachkraft, da sie bereits seit 40 Jahren in diesem Bereich arbeitet. Derzeit ist sie Produkt- und Gruppenproduktionsmanagerin bei einem Reiseveranstalter, der Gruppenprogramme in rund 30 Ländern organisiert. X hat 3 Phasen durchlaufen: 10 Jahre Reisen um die Welt als Kultur- und Bergführer, dann 10 Jahre Arbeit für einen Auslandsempfänger in Indien und schließlich Produktionsleiter in verschiedenen

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Ländern. X hat mit allen Arten von Altersgruppen und Bevölkerungsgruppen gearbeitet, da sie für Unternehmen (Incentive) mit Arbeitern oder Geschäftsführer, aber auch für Einzelreisende aus allen Bereichen gearbeitet hat. Die Reisen, die sie in Europa organisiert hat, sind hauptsächlich Firmenreisen.

75% der von X organisierten Reisen werden mit dem Flugzeug durchgeführt, um Zeit zu sparen. X definiert die Bedeutung des Transports im Tourismus als maximal und dass die Touristen Flugzeuge für ihre Europareisen nutzen. Aber manche Touristen nutzen andere Mittel wie Züge, um ihre Umweltbelastung zu reduzieren. X hat in den letzten 2 Jahren eine steigende Nachfrage von großen Unternehmen gesehen, ihren ökologischen Fußabdruck beim Reisen zu berechnen und zu reduzieren. Ihnen wird empfohlen, die Umweltauswirkungen zu reinvestieren. Um den Tourismus weniger zerstörerisch zu gestalten, sollten Gäste und Touristen für ihre Umweltauswirkungen sensibilisiert werden, z.B. mit Hilfe von Emissionsrechnern. X ist überzeugt, dass bei einem kleinen ökologischen Fußabdruck die Kosten geringer sind. Der einzige Aufwand ist die Zeit. Das Hauptproblem ist mit dem Transport verbunden, weil wir nicht wissen, wie wir mit einem neutralen CO2-Fußabdruck reisen können.

Andere Herausforderungen betreffen die lokale und regionale Bevölkerung, die sich ihres Reichtums nicht notwendigerweise bewusst ist. Regionale Aktionen müssen den Einwohnern zu verstehen machen, dass ihre Praktiken einzigartig sind und dass sie sie bekannt machen sollten. Für X steht die Entwicklung des lokalen Interesses und des ÖT im Vordergrund. Das Bewusstsein der Europäer für ÖT ist laut sie sehr gering und wir fangen sehr weit vorne an. Zum ÖT merkt X an, dass es schwierig ist, ihn zu entwickeln und dass der Wille der Regierung nicht sehr ausgeprägt ist. Für X fehlt den Touristen in Europa die Neugier und sie interessieren sich nicht für den regionalen Charakter. Sie bleiben 3-4 Tage an einem Ort, ohne die Umgebung zu entdecken. Sie verbindet den MT mit dem Füllen von Flugzeugen für einen schnellen Trip z.B. in eine europäische Hauptstadt. Für X bedeutet es ökologische, kulturelle und soziale Zerstörung.

Um ihren Schaden zu vermeiden und die ÖT zu entwickeln, müssen sich die Länder auf ihre eigene Identität konzentrieren. Dies liegt insbesondere in der Verantwortung der Behörden und es gibt Arbeit für die einzelnen Regionen zu tun. Aber es ist auch die Aufgabe von X und anderen Reiseveranstaltern. Die Medien spielen eine Rolle bei der Weitergabe von Informationen, damit die Menschen Zugang zu ökotouristischen Inhalten haben. Webseiten

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zum Thema ÖT sollten entwickelt werden und Bücher über ÖT-Erfahrungen sollten geschrieben werden. Tourismusbücher sollten besser erklären, was es in jeder Region gibt, um die Hauptstraßen und beliebten Gebiete zu vermeiden. Schließlich müssen ÖT-Praktiker ihre lokalen Praktiken fortführen und die Beziehungen zu den lokalen Einwohnern verbessern.

X präsentierte eine Maßnahme, die umgesetzt werden sollte: die Verpflichtung zur Zahlung einer CO2-Steuer zum Schutz der Umwelt. In Bezug auf Innovationen ist X der Meinung, dass die Einführung eines Beitrags für Wanderwege eine gute Initiative sein könnte, um den Anwohnern zu helfen, ihr Erbe und die biologische Vielfalt zu schützen. In Bezug auf das europäische Regieren denkt sie, dass wir Umweltschützer in der Regierung brauchen. In der Tourismusbranche denkt man nur an den Ertrag und nicht an die sozio-ökologische Perspektive. Informationen werden eher von oben nach unten weitergegeben, so dass lokale Gemeinschaften übergangen werden können. Die Expertin ist auch für die Quoten: ,,There are many cities like that where the local city has been transformed into a fake museum for pseudo tourists«. X wünscht sich Mindestquoten für die lokale Bevölkerung und Höchstquoten für Touristen. Auch die Technologie ist ein entscheidendes Element für die nachhaltige Entwicklung des Sektors z.B. mit der Erstellung von Webinaren zur besseren Schulung des Tourismuspersonals oder Websites zur Förderung der Entdeckung der Region. X ist wie die Stichprobe motiviert von der Idee, ein Fach mit Bezug zur Ökologie in den Lehrplan der Schule einzuführen: ,,They have to be made aware of this at a very early stage, that's clear«.

Was die Entwicklung des europäischen Tourismus angeht, glaubt sie, dass Wochenenden, an denen die Leute hin und her fliegen, verschwinden werden. Die Erfahrung, die sie aus ihrer 40-jährigen Praxis mitgenommen hat, ist, dass der touristische Fußabdruck nicht unbedeutend ist und eine Reihe von Kulturen und natürlichen Orten zerstört hat. Wir sollten zu traditionellen Werten zurückkehren. Die Fehler, die es zu vermeiden gilt, wären, dass die Touristen aufhören, ,,to try to inculcate your own way of life in others«. Als Europäer haben wir eine Verantwortung in dieser Angelegenheit, und dank dieser werden wir den natürlichen Reichtum der Erde, die Sprachen, die Bevölkerungen und ihre Kulturen retten.

4.2.3 Empfehlungen

Nach den Ergebnissen der Untersuchung können wir Empfehlungen aussprechen, die in 4 Teile gegliedert sind.

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Zunächst einmal scheint die Erziehung die Hauptrolle bei der Förderung und Entwicklung von ÖT zu spielen, da es für die meisten Europäer unbekannt ist. Die Schaffung eines Faches mit Bezug zur Ökologie und die Sensibilisierung für gute Praktiken soll auf europäischer Ebene umgesetzt werden, um Kinder zu motivieren, zu verstehen, was um sie herum passiert und welchen Einfluss sie selber auf die Umwelt haben. Die Erstellung von Fernsehkampagnen würde einen großen Teil der Bevölkerung erreichen. Sie können für die Jüngeren zwischen oder während Zeichentrickfilmen und für die Älteren während Nachrichten oder Werbespots eingefügt werden. Auch die Erstellung von Dokumentarfilmen über ÖT könnte ihm einen Schub« geben. Soziale Netzwerke sind auch ein wichtiger Punkt, um die Touristen von morgen zu erreichen. Die Einrichtung von Websites für ÖT-Bewusstsein, ÖT-Netzwerke wie Airbnb und der Austausch von Erfahrungen zu diesem Thema würden seine Entwicklung ermöglichen. Die junge Generation ist sehr abhängig von Influencern und Prominenten und wir müssen sie nutzen, um ÖT es zu werben. Reiseveranstalter, Beherbergungsbetriebe und Anbieter von Tourismuserlebnissen sollten in die Entwicklung von ÖT-Reisen eingebunden werden und diese auf ihren Websites bewerben, ohne in Greenwashing« zu verfallen. Darüber hinaus sollten Touristische Bücher mehr Aktivitäten außerhalb des Mainstreams und des MT anbieten.

Zweitens muss sich die europäische Bevölkerung in Richtung sanfte Mobilität orientieren. Die EK sollte eine Kohlenstoffsteuer auf den europäischen Flugverkehr einführen und die Zugpreise senken, um den CO2-Fußabdruck der Reisenden zu minimieren. Die Benutzung von Zügen, Bussen oder Blablacar ist dem Fliegen oder Autofahren vorzuziehen. Die Förderung des Radfahrens sollte verstärkt werden, indem mehr Radwege in Europa geschaffen und die Menschen ermutigt werden, diese zu nutzen. Darüber hinaus ist die Veröffentlichung von Informationen über den CO2-Fußabdruck, der bei Agenturen und Transporten entsteht, notwendig und würde die Menschen für ihre Umweltauswirkungen sensibilisieren.

Drittens ist die Zusammenarbeit zwischen den Staaten und der EU erforderlich. Dies sind die Parteien, die im Entscheidungsprozess die größte Bedeutung haben. Andere Parteien wie NGOs, Unternehmen oder lokale Gemeinden müssen genau zugehört werden. Der Informations- und Ideenfluss muss zwischen den verschiedenen Parteien nach oben und unten verlaufen. Die Entwicklung des ÖT sollte von den Staaten berücksichtigt und unterstützt werden, um die Massentourismusströme zu minimieren und die Umwelterziehung zu stärken. Die Einheimischen müssen sich ihrer ökotouristischen Potenziale bewusst sein, die entwickelt

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werden können, um sozioökonomische Vorteile zu gewährleisten und den Touristen Umwelt-und Kulturwissen zu vermitteln. Die europäische Regierung sollte den Zustrom von Touristen mit der Schaffung von Quoten in bestimmten Gebieten begrenzen, um den Einwohnern das friedliche Leben zu ermöglichen und ihr natürliches und kulturelles Erbe zu erhalten. Außerdem sollte die Tourismuspolitik die Praxis des ÖT durch finanzielle Anreize wie Boni für seine Ausübung fördern.

Viertens spielt der technologische Fortschritt eine Rolle bei der Entwicklung von Hilfsmitteln, die es ermöglichen, umweltbewusst zu reisen, weniger zu verbrauchen und Alternativen zu herkömmlichen Verkehrsmitteln anzubieten. Es kann dem ÖT helfen, durch die Mediatisierung auf verschiedenen Netzwerken bekannter zu werden. Schließlich sollten diejenigen, die ÖT praktizieren, andere dazu ermutigen, indem sie zeigen, wie sie von der Praxis profitieren können.

Wenn diese Empfehlungen befolgt werden und die Forschung zu diesem Thema vervielfacht wird, wird sich der ÖT nicht nur entwickeln, sondern zu einer echten Alternative zum MT in Europa werden.

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5 Fazit

Diese Forschung hat dazu beigetragen, Lösungen zu finden, um die Praxis des ÖT besser bekannt und als nachhaltige Alternative zum MT in Europa anerkannt zu machen. Sie konzentrieren sich auf die folgenden Themen: Bildung und Bewusstsein, europäische Governance und Stakeholder-Beziehungen, die Nutzung von Medien und sozialen Netzwerken, die Nutzung des Verkehrs und schließlich technologische Entwicklungen. Die Fragen zu diesen Themen müssen von den Entscheidungsträgern erforscht und gelöst werden, um eine touristische Zukunft zu gewährleisten, die sowohl umweltfreundlich als auch sozioökonomisch vorteilhaft für die lokalen Gemeinden und die Stakeholder ist.

Es wird festgestellt, dass Bildung und Sensibilisierung der wichtigste Bereich für die Entwicklung des ÖT ist. Sie können den Europäern bewusst machen, welchen Einfluss sie auf die Umwelt haben, welchen Reichtum der Kontinent und seine Naturgebiete haben und dass es beim Tourismus und beim Entdecken nicht nur darum geht, große Städte oder beliebtesten Touristenorte zu besuchen. Die Herausforderungen im Bereich ÖT sind wichtig, aber nicht unerreichbar und müssen langfristig ausgerichtet sein. Wissenschaftler sollten ihre Forschung zu diesem Thema fortsetzen, Projekte sollten gestartet werden, um das Wissen und die Praxis des ÖT zu verbessern und Fehler wie Greenwashing zu vermeiden. Auf diese Weise wird der ÖT seinen rechtmäßigen Platz auf unserem Kontinent bekommen und die Last des heutigen MT lindern. Außerdem kommt es auf die individuelle Verantwortung zurück, wo der Einzelne sich selbst in Frage stellt und aufhören muss, die Verantwortung an andere zu delegieren, um den ÖT zu verbreiten.

Umwelterziehung ist für die nächsten Generationen notwendig, und einige Länder bieten bereits ein Fach mit Bezug zur Umwelt in ihrem Schullehrplan an. Es interessant, über ein europäisches Umweltprogramm für alle Schulstufen, insbesondere für die wäre jüngeren, nachzudenken und die folgende Frage zu beantworten: Wie kann man ein ausgewogenes Programm mit dem Schwerpunkt Umweltbildung auf unserem Kontinent einrichten?

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Anhang A: Interviewleitfaden - Semidirektives Interview - Expertin in der Tourismusbranche

INTERVIEW GUIDELINE - SEMI-DIRECTIVE INTERVIEW - EXPERT IN THE TOURISM INDUSTRY

1. Personal Information:

Gender: Women

Name: X

Age: 59

Nationality: French

Language(s): French / English

Formation: In the field / 10 years of travel as a freelance tour leader

Profession: Tourist guide / Product manager, group production for a tour operator

2. Definitions given during the interview:

Definition of mass tourism:

« Mass tourism refers to the movement of a large number of organized tourists to popular holiday destinations for recreational purposes. It is a phenomenon which is characterized by the use of standardized package products and mass consumption. Conceptually, this type of tourism features standardized leisure products and experiences packaged for mass tourists » (A. Poon, 1993).

Definition of ecotourism:

« Environmentally responsible travel and visitation to relatively undisturbed natural areas, in order to enjoy and appreciate nature (and any accompanying cultural features - both past and present) that promotes conservation, has low visitor impact, and provides for beneficially active socioeconomic involvement of local populations. » (H. Ceballos-Lascurain, 1987) and « Understanding of the ecosystem and local culture » (Global Ecotourism Network, 2016).

66

Interview & Questions:

T.P: Can you introduce me to your job and explain the purpose of it? How long have you been working in this sector?

X: I evolved over three phases of 10 years. In the first phase I spent 10 years travelling around the world as a cultural and mountain guide, depending on the month of the year, I wore several hats. After that I worked for a foreign receptive in India and then I was in charge of production in different countries in Africa and Asia, including East Africa and countries like India, Myanmar, Bhutan, Sri-Lanka etc. I have been in this field for 40 years. I used to guide young people and take them on trekking tours in Corsica such as the GR20. At the age of 18, I had already started to supervise young people and then I took care of adults.

T.P: Can you introduce the agency or the place where you worked?

X: Tourism agencies are neighbourhood agencies; they don't build the programmes. I was a product manager or production manager, and I created the tourism programme. We are in contact with foreign countries, or we are receptive abroad to create travel programmes from A to Z which we sell to travel agencies in France for example. We are an intermediary between the service provider on the spot or we are already the service provider. This is what we call being a receptive agent. The tour operator is the one who puts programmes or brochures online and they are sold by the local tourist agencies or we have our own direct clients. But it is much more interesting than selling plane tickets and waiting for the customer in a travel agency. The tour operator can be an intermediary or we can have no intermediary if we have our own teams on site. When I travelled for 10 years, I was freelance, I worked for several companies that hired by circuit and I either took or didn't take. These were one-off contracts; I was almost overworked because sometimes I was away for 6 months of the year when I was doing a series of trekking tours. I sometimes stayed 4 months in the Himalayas without coming back.

T.P: On which market do you have and are you positioned (age group, country, type of tourism)?

X: I've done a bit of everything, for 10 years I accompanied groups of between 10 and 20 people and when I supervised seminars or sales forces there were sometimes more. I once organised a treasure hunt in Kathmandu for 400 people from EDF. It's very variable. They were people who worked, they weren't teenagers. The first years in Greece were adventure tours, so I left for four months and then it was young people who could be 25 years old. When I went to Nepal on thematic tours, it was more people with money. Trekking in the Himalayas can be expensive, you must be organised. I have done several types of tourism. I was able to stay in a five-star hotel and I also stayed in a tent for three days in the rain. The worst thing is that I enjoyed both. The countries I did the most were South America, Asia and Africa. I did a lot of "incentive" weekends, it's another form of tourism, it's a sales force that you take on an activity and through the activities you have to build team cohesion. For Europe, it is a real game, it is interesting, especially in Finland. You can do team building in all the capitals of Europe. In Finland, for example, people arrive at the airport, they have their motorbikes and their belongings ready, we leave for the hotel by snowmobile, the next day we go on an icebreaker, we go to bathe in the ice, we get out of the icebreaker, we go to eat in an igloo after having fished our salmon and then in the evening we leave again by snowmobile to arrive at a lodge and bathe in a wooden chalet. The next day, we went dog sledding. I've been able to work in teams of 20-30 people and sometimes we've had 150. It depends on the client's problem. I've worked in all kinds of areas depending on the opportunities. The strength is in the organisation on site and the organisation on the ground. I'm not at all interested in selling airline tickets, that wasn't my problem.

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T.P: Which social class(es) do you work with?

X: Everything, it could be workers from Peugeot or directors of large companies, it could be

executives, it depends on the sales force. Then it's clients who are on holiday and who want to travel to a country according to their means and what they want to do, so we show them the programmes we propose.

T.P: What types of stays do you offer to your customers in Europe?

X: It was a bit of everything, even if for 50% there is a cultural part which is necessary. When you go to a European capital, for example, you go to see things, monuments or sites which are interesting afterwards, whether you do them in a horse-drawn carriage, on a quad, on horseback or by boat, you adapt according to what you want to do.

T.P: What activities do you offer during your tourist trips in Europe? Why do you do this?

X: Sometimes we go to the cities and sometimes we go out of town, we go to the countryside and we play a big game. It must be mixed, there must be a convivial part and a working part. Afterwards, we can't just stay in the city, we must do something else.

T.P: Which mode of transport do you use when organising your tourist trips in Europe? Why do you do this?

X: Three quarters of the time it was by plane, sometimes a charter, i.e. I rented a plane. We sometimes took the train to Belgium, but mainly by plane, of course. The aim was to save time, when you want to please a sales force and you have 4 days, you leave on Friday evening and you come back on Monday morning or Tuesday morning and then it's easy.

T.P: What role does transport play in the European tourism sector? On a scale of 1 to 4, can you rate its importance? What can we improve?

X: It's at least 50% because the boss isn't prepared to hire 50 cars to drive a day to go somewhere, he wants to get straight to the point, not lose a day. He wants to do a meeting, a conference or a seminar on the first day and he wants it to be very precise, very short. Even if we go to Reykjavik, Athens or Berlin, it has to be extremely dynamic, very rhythmic. I have also rented 5 planes for 1500 people to go to the desert, to Tozeur. For incentive or company trips, it's 4 out of 4. Afterwards, I think that if you're on a weekend, you have to go by train or by plane. If it's a stay, it can be negotiated by train, if they develop the train in Europe and apparently that's what they want to do if I understand correctly. You'll never be able to tell people to take the bike if they're families, it'll be complicated. Or it's people who are single, young or independent and they'll be able to take Blablacar, to fill the cars and have less of an ecological impact. Today, the SNCF offers Blablacar at the end of their lines. Around Paris, you can easily find Blablacar. You have boats, we have a very important network of rivers, canals that are not well known, a bit expensive, barges for a week already cost 1000 euros for 4-5 people, it's still expensive for families and you go at 4 km/h. Buses should be developed. For example, in the Alps there are already buses which cost two euros where you can travel thanks to the subsidies of the region which set up buses so that there are no more cars at the pass. It should be developed further.

T.P: What types of accommodation do you offer? Why?

X: We often try to do charming hotels with 3 stars or more. We also have an obligation to advise and when we have 2 stars or 1 star, we can't guarantee the quality of what we sell. It is difficult to see if it is clean as an intermediary, if people go through us, it is because they need a certain quality.

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T.P: Do you take the environmental factor into account when designing tourist trips? Why? If so, how?

X: It depends on the project in fact, what the client wants. In Europe, three quarters of the time, if they want to go through us, it's because there's a cultural part that they don't know how to do, they want a guide at the end, they want to see the essential. If they want to do ecotourism, they stay longer, if they want to learn about a way of life, how these people live, what their cultures are. There are big companies that ask for the ecological impact, they ask us to calculate the CO2 expenditure. In India, we had X CO2 expenditure per person in relation to the plane and with the X euros they replant something, they invest on the spot, or they help the local population. There is a demand. I've seen that in the last two years, but I hadn't seen that before. The big companies have an obligation to reinvest the environmental impact.

T.P: How would you describe tourism in Europe today (in the 21st century)?

X: People are happy to have seen all the cultural sites, but they haven't gone further, they haven't gone to see the inhabitants, they haven't gone to see the villages that surround the cities. They tend to say I have been to Italy because they have been to Venice once. The regional character is not sufficiently deepened. I did the photos; I went to Venice and I went to Saint Mark's Square for a coffee. It's a bit like someone who has travelled around the world in a month, he makes 12 stops, and he has visited each country for a day and then he says I have travelled around the world, Europe is a bit like that. I think they don't stay more than 3-4 days maximum. It's useful for weekends all year round, and then for those who go on holiday, it's often to the South, perhaps because they don't know it. I would like to differentiate between those who go on cultural trips and those who go on a leisure trip, those who go to clubs etc... Those who go to clubs, I can't even say that it's mass tourism, I don't even call it tourism. Those who make the effort to visit other cities when they go on a weekend, they only go to one city, so it's almost mass tourism because they fill their planes to go to one city and then they come back. Then there are those who leave in the summer for three weeks or a month to visit a country and there perhaps they take more care to get to know the regions, the way the inhabitants live, they are the ones who take the time, it's perhaps less mass tourism. The majority get a change of scenery for a weekend or 3-4 days, they don't go around Europe.

T.P What do you see as the major challenges for the tourism sector in Europe?

X: The problem is that the locals are not aware of their wealth. There should be regional actions which say: "Listen, you have this in your area, this is important, this is to be preserved, preserve it and make it known". It's all the heritage of each country, each tourist office of each region which must make efforts to make itself known. You can ride a horse in such and such a place, go and have lunch with the locals, go and meet the local winegrower who will make his way of life and cultivation known, then afterwards do a day of beekeeping and the next day go and do permaculture. They are not aware that they could exploit their knowledge and make it known, but they are not helped by the region, the village, or the town. It is the development of local tourism that would be interesting.

T.P: What do you think about mass tourism in Europe? How do you interpret it? What is its purpose?

X: It is the visit of the capitals and it will remain. We should take advantage of this tourism in the right way, for example by saying to someone "You are going to Vienna, but I suggest you go to the village next door and then you can go and do this", perhaps the person will be ready to see something else.

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T.P: What are the advantages of mass tourism for you (social, economic and environmental)? The disadvantages?

X: To safeguard our cultural and regional heritage and our identity, so that in 30 years' time we won't be in the mass where all the countries will be identical, where we'll eat the same thing. It's frightening that there are the same clothes shops in South America, Paris, Tokyo, India and others, whereas regionally we can have our know-how, we can keep our French cheeses. If we go elsewhere, it's because we want to know about other ways of life. If you only do cultural visits, the local authorities will have money to save Venice, the cathedrals of the cities or the pedestrian streets. They don't think about preserving the way of life of each region. In the big capitals you end up with the same thing, the same church, the same mosque and you don't go far enough, you don't go to meet the people, the way they live. Then it's pollution.

T.P: How does your business relate to the conservation of the environment of the destination?

X: When we took dogsleds instead of snowmobiles to go ice fishing, we were aware that the environmental impact was minimal compared to taking thirty snowmobiles and driving thirty kilometres one after the other.

T.P: How does your business relate to the local communities in the destination?

X: It depended on the specifications, the atmosphere they wanted to develop and according to the atmosphere they wanted to develop, I had to find a theme. My company was called Everest, in Nanterre, it was a marketing company, and I did all the trips for the companies.

T.P: What do you think are the solutions to make mass tourism less destructive on our continent?

X: We need to train all the hosts and each host to make an effort on their ecological footprint. There are many things that are changing, before the hotels changed the beds every day, now in every hotel you can say, "you don't change my sheets every day" to avoid the ecological footprint. The question of the swimming pool too, maybe in some seasons it's not necessary. You have to eat local too. If everyone calculated their ecological footprint according to the train, the car, and if everyone committed to saying: "You've lost ten trees, that costs so much CO2" and what you can do about it, I think people would become aware. People don't realise the impact; they are not aware of it. It's not that they're putting it aside except for those who are consuming in clubs' huge buffets with half of it being thrown away at lunchtime, that's violent or all the water jets, the swimming pools running. Everything that is clubs is to be banned. Then, we must make them aware and make sure that each person who takes the train, the plane and the car know how much their carbon footprint is. When you type "CO2 footprint" on the Internet, you can find it and calculate it yourself. An example would be when you are at the petrol pump, you take 60 litres of petrol and then the quantity of CO2 is displayed on the opposite side for information purposes. I think people would be interested to know what footprint it leaves, the aim being to offer the best possible carbon footprint. If we calculated the cost of transport and the footprint for each person and if people were sensitive and less selfish and didn't say "I live today and not tomorrow", everything would be different. They will realise quite quickly that carbon footprint and price go hand in hand, because I'm sure that if you have a smaller carbon footprint, it will cost you less. If you go by bike, it's going to cost you less, it's going to cost you time but it's not going to cost you money. There must be a systematic relationship between time and carbon footprint.

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T.P: What do you think are the best alternatives to this type of tourism?

X: I think people have already taken the step to stop going to clubs. With the Covid-19 perhaps, we can move towards a more nature-based tourism, going less far, there is no need to go to the seaside or the other side of the planet. Sometimes you go and look for something on the other side of the world that you can find close to home. Moreover, people realise on a daily basis that they don't necessarily have to travel 30 km a day to go to work.

T.P: How do you define ecotourism? What do you think about eco-tourism? Do you offer ecotourism trips within your business? Why?

X: Its having trouble starting, there's not much governmental will. It's an issue that interests me, if I were to start my professional life again, it's something that could interest me, everything is open in fact. It doesn't just depend on the tourist, there has to be local support. However, internationally, they all fly, even if on the spot they defend having small charming wooden and eco-friendly hotels. They don't suggest you take a bike or a train to go to the other side of the planet, there are limits.

T.P: What do you see as the benefits (social, economic and environmental)? These disadvantages?

X: The disadvantage is that we don't yet know how to get to the other side of the world with a zero-carbon footprint. The least we can do is to take the train. I think that air travel will decrease in favour of the train. After that, staying close to home all the time is not necessarily the solution. The advantages would be to get to know people better, other civilisations, other populations, other ways of life or regional traditions. The interest is not sufficiently developed, whereas if you had these interests, the game could be won.

T.P: Can you rate the awareness of tourists in Europe about ecotourism (very low, low, high, very high)? Why?

X: It's increasing, we'll say, we're starting from a very low base. Basically, it's very low. We have never asked ourselves questions about the carbon footprint, about pollution, we have always believed that the world was very big, but I have travelled a lot and I realised that the world was really very small. I calculated for Iceland by plane, it's 3h30, it's nothing at all. When you look at the map, you realise how small it is. You realise that in the end the Amazon forest is very small, I had the opportunity to go there thirty years ago, it was still much bigger. You realise that if we carry on like this, it will be lost in 50 years. We had the generation where we were lucky with the development, we took advantage of it but now we have to stop. We are a carefree generation, we didn't have job problems so we knew we would find them, we still had very interesting civilisations to see, to understand and to listen to. Today you have people at the other end of the world who have the same way of life as you, and before we could have the same costumes, the same way of eating, the same way of understanding, different religions, I think that's being lost, it's becoming homogenised, it's frightening in fact. All countries should refocus on their own identities. I think it will happen, but it shouldn't be too late.

T.P: How can we raise their awareness of eco-tourism? To more responsible practices?

X: It's the responsibility of the public authorities because afterwards you can't do anything on your own. If you don't have the region, if you don't have the village, if you don't have the town hall, if you don't have people who go to the regions to say, "You have this, this is your wealth, you should develop it", this is fundamental for me. It's important to develop it region by region, after the regions make themselves known to the other regions. There is a lot of groundwork to be done. It's also the

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responsibility of the tour operators, it's up to us to make proposals. It's also the responsibility of newspapers, television, all the media in fact. We should put more programmes or have a television channel on the subject. In other countries, they are doing much better, TV5 Monde for example is doing much better than us, we don't know how to do anything other than American content, it's hell. They do what people like, so we have to change our minds.

T.P: In your opinion, what would be the most effective ways to promote eco-tourism in Europe? On the supply side (Key words: Governments, Travel agencies, Tourist offices)? On the demand side (Keyword: Citizens)?

X: I think I've already mentioned it during the conversation. Some people have started, the whole trekking part because trekkers are sensitive to hire the local cook, trekkers have started to be aware to go and see the small villages in the mountains. We must continue. As far as demand is concerned, we need to produce regional guides with addresses, people who have set up their own small businesses, or even develop an Internet site, I speak about books because I am the book generation. For example, you try to go and see a region in Austria, you don't know which one to choose so you'll take the main roads, and you'll visit around the main roads but if a region introduces you to an aspect of its region, maybe you'll want to go to that region and not to another. There are no details, except for the one who says I absolutely want to go to Finland, or take my bike and go to Amsterdam, there you will have a book, you will have a guidebook, you will have information, you will have the hotel, but that's what people who already know what they want. But to make someone aware of it through a programme, a book, you can do it and it's missing. In the younger generation, the use of social networks would be interesting for this subject.

T.P: Rate the importance of the media in promoting ecotourism (from 1 to 4)? Why? X: At least 3, people need to have access to knowledge at all.

T.P: What measures can we put in place to move towards more environmentally friendly tourism and local communities? (Rules, taxes etc.)?

X: We could propose a tax to lighten its carbon footprint, such as an additional 80-euro carbon tax. Today you are offered to do it or not to do it but it could be imposed. Someone who can afford to pay a 1000 € ticket to go to the other side of the planet and who is told that for 80 euros more they will plant 15 trees; I am in favour.

T.P: What means can we put in place in terms of innovations or developments to move towards tourism that is more respectful of the environment and local communities?

X: For example, I think it's great in France, and for the moment we have always appreciated as hikers that hiking trails are free. But if tomorrow I am told that animal species, birds or beehives are going to be planted, that this has a cost and that it is proposed to pay 1 euro per day per hiker because the paths are exploited and maintained, I don't see any problem with that. Putting a budget on this kind of thing so that the locals can develop their areas and safeguard biodiversity is a great idea.

T.P: Rate the success of European governance policies in the tourism sector (very weak, weak, strong, very strong)? What are the problems? What should be improved?

X: First of all, it's different from one country to another, it's a political problem because there have to be ecologists in government, otherwise it's complicated. We've reached a point where it's not easy to discuss with people who prefer yield and profitability. At the same time, it's not their fault to say that everyone needs to work, that investments are needed to develop, but not by developing 4x4s or UVs,

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something else should be done. In the tourism sector, he only thinks about the profitability side, which is the main drawback. If all the villages report to all the town councils and all the regional leaders their willingness for the local communities to defend their shares, then I think we'll get there, but for the moment it's more top-down than bottom-up in terms of information.

T.P: What do you think of the introduction of quotas in certain places (e.g., Dubrovnik and its old town)?

X: Having experienced it, I find it normal when you know Dubrovnik in the middle of the season, you don't move anymore and it's a nightmare for the locals. Dubrovnik used to have shopkeepers, locals, fruit sellers, markets, there was everything, but now Dubrovnik has become a museum city where there are no locals, it's the same thing for Venice, there are many cities like that where the local city has been transformed into a fake museum for pseudo tourists who come to enjoy themselves. There should be a minimum quota of locals and a maximum quota of tourists. In Venice today there are hardly any locals left and it costs them a lot of money. It's the same for the Ile de Ré, it's the same at all levels, it destroys the local heritage. You have to accept that you have time slots or that there are fewer people. The whole economy of Dubrovnik is composed of restaurants and souvenir shops and it's a nightmare.

T.P: Rate the importance of technological change in the tourism sector (from 1 to 4)? How can technological development benefit tourism in the future?

X: That would be 3, it's giving a huge dictionary of everything that can be done to make people want to evolve. You should have the knowledge and ability to use green travel. This could alleviate this problem from one end to the other.

T.P: Evaluate the idea of introducing a subject related to ecology (including a part on ecotourism) in the school curriculum of Europeans (from 1 to 4)? What do you think of this idea?

X: Yes, of course, 4, they have to be made aware of this at a very early stage, that's clear. T.P: How do you think European tourism will evolve in the coming years?

X: After Covid-19, there will perhaps be an awareness, perhaps people will take the plane less out of envy. There will be less of this behaviour: "Look, the weather is nice, I'd like to go somewhere for a weekend, I'll go to Madrid or somewhere else". I've been known to go for a weekend to Hong Kong, Reunion or Mauritius, even if the plane was paid for, and I'd leave on a night flight on Friday evening and come back on Monday morning, and these are things that I think will more or less disappear. There will perhaps be more webinars to take advantage of professional training on countries, to show what there is to do. There are maybe sites that will develop to say that in your neighbourhood, you are not far from nice things. For example, if you go 50 km away, you have a horse farm where you can ride horses.

T.P: What did you learn from your experience in this field? What advice do you have? What are the mistakes to avoid?

X: The tourist footprint is not insignificant, I'm aware that we've screwed up a certain number of cultures but that it's not lost because there haven't been three generations in between. There are many locals abroad who want to return to their origins, who don't necessarily want to enter an economic system like in Europe. I think we need to return to our traditional values. The mistakes to avoid would be to try to inculcate your own way of life in others. As Europeans, we have a responsibility in this

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respect. You have to respect the other, the other's culture and not want to tell them: "Do as we do". This is where we can save the richness of the Earth, the richness of languages, populations, gastronomy, accommodation, the way of life, the culture. As Europeans, we have a responsibility in this respect.

END OF INTERVIEW

Anhang B: Interviewleitfaden - Semidirektives Interview - Hauptinterviews

INTERVIEW GUIDELINE - SEMI-DIRECTIVE
INTERVIEW - STUDENTS INTERVIEWS

1. Interview information:

- Type of interview: Individual interview - Semi-directive interview

- Interview status: Main interview

- Number of interviewees: 15 people

- Gender: 60% men / 40% women

- Age range: 25 years old

- Profile: International students who have already made trips to Europe (minimum 2

outside their exchange countries)

- Nationalities interviewed: French, Italians, Germans, Portuguese, Irish, Spanish

- Main themes covered: Tourism, mass tourism, eco-tourism, awareness-raising,

practices

- Duration of the interview: 45 minutes

- Interaction: Face to face or via Zoom

- Transcription: Using the video and taking notes

- Types of questions: Open questions

2. Introduction and presentation of the research topic:

The purpose of the individual interview is to guide me in the reflection and writing of my final dissertation. The theme of my dissertation is tourism, more particularly mass tourism and eco-tourism in Europe. The two types of tourism mentioned above have been chosen since we are at a time when mass tourism is reaching its limits (accentuated with Covid-19) and solutions such as eco-tourism must be used and developed to ensure a sustainable tourism in the future. The choice to focus on Europe is justified by its attractiveness since the continent represents 50% of the world's tourist flows. Moreover, it is easier to focus on the European continent rather than on the whole world. To approach my research in a more concrete way, here is my question: How can eco-tourism become a sustainable alternative to mass tourism in

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Europe? To answer this question, part of my reasoning concerns the vision, practices, and awareness of eco-tourism in Europe. The interview will mainly allow me to affirm or contradict the hypotheses I have formulated but also to support my research on eco-tourism awareness and education. Other points about tourism will also be addressed. Finally, I have chosen to interview people of European nationalities between 18 and 25 years old since this generation represents the tourism of tomorrow, that it has grown up and has been made aware of the need to protect the environment. The fact that you are international students is an important point. It shows that you have already travelled, that you have stayed for several weeks in a foreign country and that you had the opportunity to discover new horizons. These factors were decisive in selecting the people to be interviewed.

3. Personal Information:

Gender:

Name:

First Name: Age:

Nationality: Language(s):

Programme of study:

Driving licence (Yes/No):

4. Definitions given during the interview:

Definition of mass tourism:

« Mass tourism refers to the movement of a large number of organized tourists to popular holiday destinations for recreational purposes. It is a phenomenon which is characterized by the use of standardized package products and mass consumption. Conceptually, this type of tourism features standardized leisure products and experiences packaged for mass tourists » (A. Poon, 1993).

Definition of ecotourism:

« Environmentally responsible travel and visitation to relatively undisturbed natural areas, in order to enjoy and appreciate nature (and any accompanying cultural features - both past and present) that promotes conservation, has low visitor impact, and provides for beneficially active socioeconomic involvement of local populations. » (IT. Ceballos-Lascurain, 1987) and « Understanding of the ecosystem and local culture » (Global Ecotourism Network, 2016).

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5. Interview & Questions:

I. General introduction and understanding of the purpose of the Interview: Your vision of tourism in general, mass tourism and ecotourism

The perception of mass tourism:

Q1: What do you think of mass tourism?

Q2: On a scale of 1 to 4, describe your feeling of belonging to this type of tourism?

DEFINITION OF MASS TOURISM

The perception of eco-tourism:

Q3: What do you think of eco-tourism?

DEFINITION OF ECO-TOURISM

The perception of tourism:

Q4: How do you interpret tourism today (in the 21st century)? How would you describe it (in what

words)?

Q5: What do you mean by "going on holiday»? Tourist practices:

Q6: What types of travel do you do? (Key words: Culture-oriented, relaxation, sport ...?)

Q7: Can you describe your typical trip in a few sentences? (Step by step) (Key words: Transport,

Accommodation, Location, Activities ...)

Q8: What types of travel do you prefer?

Q9: How many trips have you made? (Approximately)

Q10: What is the approximate duration of your trips?

II. Questions on tourism in Europe: Your vision of tourism in Europe

Expectations regarding travel:

Q11: What are your expectations when travelling in Europe? (Key words: Comfort, Luxury, Discovery, Adventure, Relaxation ...)?

Q12: What is/are the decisive criterion(s) for you in choosing your destination? (Key words: Price, Location, Distance...)?

Q13:

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What makes a travel destination attractive to you (that attracts you, that catches your eye)? Evaluation of tourism practices:

Q14: What is your mobility during your stay? (Key words: Rather sedentary or mobile)

Q15: What tourist activities would you like to do during your trip (Key words: museum, swimming pool, hiking, visits, restaurant, etc.)?

Q16: On a scale of 1 to 4, how would you rate your attraction to popular tourist places (Key words: Venice, Amsterdam etc...)? Why do you think so?

Q17: How many countries have you visited in Europe? The use of means of transport:

Q18: What means of transport do you use most of the time when travelling? Why do you use this type of transport?

Q19: What is/are the most important criterion(s) in choosing your means of transport? (Key words: Price, speed, carbon emission, comfort etc...)?

Q20: On a scale of 1 to 4, at what level would you be willing to use a slower mode of transport to improve your carbon footprint? (1=very low, 2=low, 3=high, 4=very high)

III. Questions on eco-tourism in Europe: Your vision of eco-tourism

Evaluation of eco-tourism knowledge and practices:

Q21: Have you ever practised eco-tourism? If so, could you briefly describe your trip (Key words: with whom, when, destination, activities, why...)? If not, why?

Q22: On a scale of 1 to 4, describe your feeling of belonging to this type of tourism? The evaluation of eco-tourism behaviours:

Q23: What do you think are the behaviours to adopt during an eco-responsible trip?

Q24: In your opinion, what are the typical activities related to eco-tourism?

Q25: What would be the advantages of undertaking an eco-responsible trip? What would be the disadvantages?

Awareness of eco-tourism:

Q26: On a scale of 1 to 4, evaluate the spontaneous consideration of environmental protection in your sightseeing trip? Why this figure?

Q27: On a scale of 1 to 4, evaluate the spontaneous consideration of the socio-economic benefits of local communities? Why this number?

Eco-tourism and its reach in Europe:

Q28: What is your opinion on the knowledge of European citizens about eco-tourism (very low, low, high, very high)?

Q29: What is your opinion on the frequency of ecotourism travel in Europe (very low, low, high, very high)?

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Q30: On a scale of 1 to 4, how would you rate the average level of awareness of the European population on this subject? Why is this?

Q31: In your opinion, what would be the most effective ways to promote eco-tourism in Europe on the supply side (Key words: Travel agency, Tourist office)? On the demand side (Key word: Citizens)?

IV. Questions on tourism in Europe and its evolution: Your vision for the future of European tourism

The evolution of European tourism and eco-tourism in the future:

Q32: How do you foresee the evolution of European tourism in the coming years?

Q33: Evaluate the chances for eco-tourism to become a sustainable alternative to mass tourism in Europe in the coming years? In 5 years, 10 years and 20 years? (In percentage)

Ideas on sustainable measures and means to be put in place on the European continent:

Q34: What measures can we put in place to move towards sustainable tourism (rules, taxes etc.)?

Q35: What means can we put in place to move towards sustainable tourism (innovations, developments etc...)?

Q36: What behaviours should we adopt to move towards sustainable tourism?

Q37: On a scale of 1 to 4, evaluate the idea of including in the school curriculum an awareness of ecology? Why this figure?

V. End of interview

Conclusion of the interview and thanks: Thanks, and remarks by the interviewee

Thank you for the time you devoted to the interview! Your interview is precious, it will allow me to develop and finalise the writing of my dissertation.

Anhang C: Ergebnisse und Statistiken der qualitativen Forschung

C.1 Stichprobenanalyse

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C.2 Ergebnisse und Statistiken Thema I

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C.3 Ergebnisse und Statistiken Thema II

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C.4 Ergebnisse und Statistiken Thema III

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C.5 Ergebnisse und Statistiken Thema IV

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C.6 Grafiken

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7 Erklärung zur wissenschaftlichen Arbeit

Ich versichere hiermit, die Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt, die wörtlich oder inhaltlich übernommenen Stellen als solche kenntlich gemacht und die Allgemeine Studien- und Prüfungsordnung für das Bachelor- und Masterstudium der Hochschule Reutlingen, die fachspezifische Studien-und Prüfungsordnung und die Regeln zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis der Hochschule Reutlingen beachtet zu haben.

Diese Arbeit oder Teile dieser Arbeit sind weder Bestandteil einer anderen Prüfungsleistung an dieser noch an einer anderen wissenschaftlichen Institution.

Reutlingen, 03.05.2021 Thibault Pichet






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